12.10.2013 Laut einer Veröffentlichung eines internen RWE - Szenarienpapiers durch die Süddeutsche Zeitung erwägt der Energiekonzern, den Braunkohletagebau Garweiler zu schließen. Laut dem Papier könnte der Weiterbetrieb unrentabel sein. Zahlreiche Kohlegegner_innen von ausgeCO2hlt und aus dem Hambacher Forst begrüßen diese Überlegungen aus Gründen des Klimaschutzes und unhaltbarer lokaler Auswirkungen des Tagebaus und der Verstromung des dreckigen Energieträgers. Sie fordern den Stopp der Kohleverbrennung im gesamten rheinischen Braunkohlerevier, sowie in allen Kohleregionen weltweit.
„Die Erwägung des Abbaggerungsstopps in Garzweiler gibt all den Menschen recht, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten nicht der scheinbaren Auswegslosigkeit der Umsiedlung ergeben haben, sondern weiter für den Erhalt der Dörfer und der Landschaft gekämpft haben.“ sagt Josephine Harder. Inzwischen hat der Kreis Erkelenz in einem offenen Brief an die Landesregierung angekündigt die Umsiedlung zu stoppen, was von den Kohlegegner_innen nur begrüßt werden kann. Im Gegensatz zu Bürgermeister Jansen fordern sie aber nicht nur Klarheit über den Weiterbetrieb des Tagebaus. Die einzige vetretbare Lösung, sowohl für die, von der Umsiedlung betroffenen Dörfer, als auch für das Weltklima, sehen sie im schnellstmöglichen Stopp des Tagebaus. Im gerade erschienenen 5. Sachstandsbericht des Weltklimarates kommen tausende Wissenschaftler_innen darin überein, dass die Menschheit in den nächsten Jahren eine drastische Kehrtwende einleiten und die Kurve des Emissionsausstoßes steil nach unten umkehren muss. Nur dadurch könne eine Verselbstständigung des Klimawandels zu verhindert werden. Die Schließung der großen Kohlereviere ist nach Einschätzung der Braunkohlegegner*innen ein unerlässlicher Bestandteil davon.
Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn
„Nach dem Motto: „Auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn“ würde RWE nun endlich einmal das Richtige tun, selbst wenn es nur aus einer profitorientierten Logik heraus geschieht RWE argumentiert, dass sich der Tagebau durch die „Energiewende“ nicht mehr lohne. Der Stopp des Tagebaus ist in den Augen der Kohlegegner*innen als Drohung seitens RWE an die neue Bundesregierung zu werten. Diese soll sich den Wünschen der vier großen Energiekonzerne beugen und eine „Belohnung für Drecksschleudern“ einführen, die sogenannte „Kraftwerkssteuer“. „So ist es für uns auch nicht auszuschließen, dass das geheime Papier, in dem über die Stilllegung Garzweilers geredet wird, ganz bewusst der Öffentlichkeit zugespielt wurde“, so Harder weiter.
Braunkohlestopp selber machen!
„Da ein Braunkohlestopp im Rheinischen Revier von außerordentlicher globaler Bedeutung ist, wollen wir es nicht dem Spiel der Märkte oder Strategien in der Essener Konzernzentrale überlassen den Tagebau stillzulegen. Ein sofortiger Braunkohleausstieg ist Handarbeit – also fangen wir jetzt damit an!“
Die Braunkohlegegner_innen rufen dazu auf den Widerstand gegen Garzweiler nun zu intensivieren, um den Ausstieg notfalls selbst herbeizuführen. So oder so – doppelt hält besser!
Weitere Informationen und Kontakt unter:
"Erkelenz stoppt alle Umsiedlungspläne"
"Keine Stadt ist vom Braunkohletagebau Garzweiler II so stark betroffen, wie Erkelenz. 5000 Menschen sollten hier umgesiedelt werden. Doch diese Pläne sind gestoppt. Obwohl RWE dementiert, dass der Tagebau ein frühzeitiges Ende findet."
http://www.ksta.de/region/garzweiler-erkelenz-stoppt-alle-umsiedlungsplaene,15189102,24605226.html