Hamburger Unternehmen finanzieren Anti-AKW-Traktoren zum Brandenburger Tor

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Pressemitteilung 13.08.09

Nicht länger "Fliegen ohne Landebahn"!  - Hamburger Unternehmen finanzieren Anti-AKW-Traktoren zum Brandenburger Tor

In gut 14 Tagen, am 29. August, startet der Treck der Bäuerlichen Notgemeinschaft aus dem Wendland zur Anti-Atom-Demo in Berlin. Der Plan der Notgemeinschaft, ursprünglich mit der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) ausgeheckt, im castorfreien Wahljahr für den Atomausstieg und gegen Gorleben als nukleares Endlager in der Hauptstadt zu demonstrieren, zieht immer weitere Kreise. Zum Trägerkreis gehören bekanntlich die Anti-Atom-Initiativen und die maßgeblichen Umweltverbänden (www.anti-atom-treck.de ).

Unterstützung erfahren die Initiatoren jetzt auch von der Wirtschaft. "Mit der fortdauernd hochriskanten Nutzung der Atomkraft wird die Bevölkerung von der Atomindustrie und ihren Lobbyisten in der Bundesregierung regelrecht in Geiselhaft genommen. Deshalb mischen wir uns jetzt ein: Für den sofortigen Atomausstieg!", erklären rund zwei Dutzend Klein- und mittelständische Hamburger Unternehmer, die mit anderen Sponsoren den einzigartigen Protestkonvoi nach Berlin mitfinanzieren. Am kommenden Samstag um 11 Uhr wird Monika Tietke von der Bäuerlichen Notgemeinschaft auf einer demonstrativen Pressekonferenz auf dem Hamburger Schulterblatt (*) eine Spende überreicht.

Die Unterstützer aus dem Unternehmerlager monieren, dass an der Atomkraft festgehalten wird, obwohl es weltweit kein Endlager für hochradioaktive Abfälle gibt: "Keine an der Regierung beteiligte Partei hat dagegen je­mals etwas unternommen. Und dies, obgleich die von der Politik protegierten Konzerne bereits mit der Produktion des Atomstroms technisch vollends überfordert sind. Melden sie doch in Deutschland alle drei Tage einen Störfall in ihren Kraftwerken. Und über die Entsorgung des von ihnen produ­zierten Mülls müssen die Jahr für Jahr Milliardengewinne ausweisenden Vattenfall, EnBW, RWE und E-on sich nicht einmal Gedanken machen. - die Entsorgung der strahlenden Altlast haben die Bundesre­gierungen jeder Couleur per Gesetz einzig der Allgemeinheit aufgeladen. Keine Regierung hat diesen unhaltbaren Zustand bislang beendet. Nicht zuletzt deshalb distanziert sich die Hamburger Unternehmerinitiative in ihrem aktuellen Enga­gement ausdrücklich von jeder Partei und deren taktischem Kalkül, gerade auch im Vorfeld der anstehenden Bundestags­wahl: Einzig ein breiter, nicht zu überhörender gesellschaft­licher Widerstand - wie er nun im gewaltigen Protestzug nach Berlin seinen Ausdruck findet - kann die unheilvollen Geschäfte der Atomindustrie in Deutschland stoppen."

"Die Unterstützung aus der Wirtschaft kennen wir zwar aus dem Wendland, was in Hamburg passiert, Unternehmer trifft Bauer, das ist ein Novum", BI-Sprecher Wolfgang Ehmke registriert die wachsende Resonanz. "Das zeigt, Atomkraft war gestern, die Zukunft gehört den Erneuerbaren, aber noch ist die politische Auseinandersetzung nicht gewonnen. Wir setzen uns für ein sofortiges Ende der Atommüllproduktion und die Aufgabe des Schwarzbaus Gorleben, eines Salzstocks mit Wasserkontakt, als nukleares Endlager ein." -atom-treck.de


Zur politischen Dynamik passe, dass die Dachverbände der erneuerbaren Energiewirtschaft, der Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE), der Bundesverband Windenergie (BWE) und Eurosolar ebenfalls zur Demo am 5. September aufrufen.

Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06

Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20 
29439 Lüchow
<http://www.bi-luechow-dannenberg.de>
Büro: Tel: 05841-4684  Fax: -3197
buero@bi-luechow-dannenberg.de 
 

Diese Geschäftsführer und Firmeninhaber laden zu Samstag (* Schulterblatt 36 vor dem "Olympischen Feuer") ein:  Uwe Ahlborn - Ahoi Media  Frank Maslankowski - Ambulante Pflegeinitiative  Ingolf Werth / Axel Naguschewski - Autodock  Ralf Gauger / Onno Röhrs - Beckmann & Gajewski Bauunternehmung  Thomas Schultze - Buchhandlung im Schanzenviertel  Peter Dethlefsen - Exil / Das Wohnmagazin (Berlin)  Maria Jose - Greves Garten Wohnungsgenossenschaft  Christiane Wilkening - Kräutergarten Pommerland  Martin Göbel - mg-Film  Sylvia Sonnemann - Mieterverein "Mieter helfen Mietern"   Lisa Politt / Gunther Schmidt - Polittbüro  Konstantinos Diamantopoulos - Restaurant "Olympisches Feuer"  Holger Güssefeld / Frank Otto - Somethink-Ideenschmiede  Christian Nagel - Tofumanufaktur  Hans-Peter Weymar - Weymar-Filmproduktion  Norbert Reinermann - Zollenspieker-Druckerei   Musik: Abi Wallenstein

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Presse / Termininfo

zum Anti-Atom-Treck durch die Atommüll-Region Braunschweiger Land




Heute,  Donnerstag, 13. August 2009

Infoveranstaltung zum Treck durch Braunschweig  (So., 30.Aug./ 17.00 - 19.00 Uhr)

19.30 Uhr

Stadtparktrestaurant, Jasperallee 42, Braunschweig

 

 

 

Freitag, 14. August 2009

Pressegespräch/Fototermin

Gewerkschafterin Buntenbach übernimmt Patenschaft für Salzgitteraner Trecker

14.45 Uhr

Salzgitter-Bleckenstedt, Ortsausgang (gegenüber Schacht KONRRAD) am 

Transparent „Lieber Motor, Stahl und Rüben stattAtommüll und Lügen“

 

 

 

Sonntag, 16. August 2009

Regionaltreffen zum Anti-Atom-Treck

11.00 Uhr

Evessen, Dorfgemeinschaftshaus, Schulstraße

(siehe anliegende Karte)

 

Um die gesamte Strecke von Wolfsburg - Braunschweig - Salzgitter - Kreis Wolfenbüttel und den Kreis Helmstedt geht es auf einem regionalen Treffen am kommenden Sonntag um 11.00 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Evessen. Wer noch Lust hat, den Treck zu unterstützen oder eigene Aktivitäten entlang der Strecke machen möchte, ist herzlich eingeladen. Für den großen Überblick und die kleinen technischen Details nimmt Gerhard Förster von der BI Lüchow-Dannenberg an dem Treffen teil, der den Treck angemeldet hat und selbst auch mitfährt.




Montag, 17. August 2009

Pressegespräch/Fototermin   (Vorankündigung für Braunschweig)

14.00 Uhr

LehrerInnen der Christopherus-Schule in Braunschweig übernehmen Patenschaft für einen Braunschweiger Trecker

(Ortsangabe folgt)

 

 

mehr Informationen:

www.anti-atom-treck.de




Rückfragen:

  • Peter Dickel 0531 / 89 56 01

 

 

 

 

 

 

-- 

Mit freundlichen Grüssen

pressedienst@ag-schacht-konrad.de

 

rosa für lebenslaute

 

Bepackt mit Instrumenten und Notenständern haben 60 Musikerinnen und Musiker der Aktionsgruppe „Lebenslaute“ am Samstag, dem 8.8., um 10:30 Uhr überraschend die etwa vier Meter hohe Mauer um das Gelände des geplanten Atommüll-Endlagers in Gorleben überwunden und ein Protest-Konzert gegen den weiteren Ausbau des ungeeigneten Gorlebener Salzstocks zum (illegalen) Endlager und für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen gegeben.
„Diese Musik ist Ausdruck der Lebensenergie verschiedener Generationen. Damit fügt sich unsere Aktion gut in das breite Spektrum des kreativen Widerstandes im Wendland ein“, erläutert Katharina Dehlinger, Lebenslaute-Aktivistin aus dem Landkreis Paderborn. „Besser heute kommt lebendige Musik durch die Mauern und Zäune um das Gorlebener Bergwerk als zukünftig tödliche radioaktive Strahlung. Der Salzstock Gorleben ist für eine sichere Atommüll-Endlagerung nicht geeignet. Das Projekt muss beendet werden“.

2010 läuft das sogenannte „Moratorium“ der ersten rot-grünen Bundesregierung aus und damit der zehnjährige Erkundungsstopp des geplanten Endlagers Gorleben. Dieses ist momentan lediglich ein Forschungsstandort, in dem sich also noch kein Atommüll befindet; der aber inzwischen illegal zum Endlager ausgebaut wurde. Nach den Bundestagswahlen im September wird über die Zukunft der Atomenergie und so auch über die des Gorlebener Salzstocks neu entschieden, weshalb es gerade jetzt wichtig ist, das Thema öffentlich zu problematisieren - entgegen dem Werbetrommel-Rühren von Stromkonzern-Lobbyist_innen und Bundestags-Wahlkämpfer_innen, Gorleben als weltweit erstes Endlager zu etablieren. Darum wollte die Aktionsruppe ihren Widerstand „lebenslaut“ in Wort, Klang und Tat auf das Betriebsgelände tragen.


VORBEREITUNGEN

Seit Dienstag, dem 4.8., liefen im Camp im nahen Gedelitz die Vorbereitungen auf Hochtouren: Kennenlernen, Bezugsgruppenfindung, Diskussionen, Entscheidungen, Aktionstraining und natürlich viele Proben… Die Aktiven wuchsen zu einer lebendigen, aufmerksamen, konsensgetragenen, herrschaftskritischen Aktionsgruppe zusammen, von der sich bald jede_r Einzelne getragen fühlte.

Am Freitagabend gab es in der mit ca. 200 Menschen gut gefüllten Johanniskirche in Dannenberg (nächstgrößere Stadt) ein „Vorkonzert“, wobei das Aktions-Konzertprogramm schon vorab (in definitiv von der Polizei ungestörter Atmosphäre) dargeboten wurde.

Das bunte und anspruchsvolle Programm von Barock bis Moderne, von Chor- über Orchester- bis Kammermusik, von romantischen, nachdenklichen bis kämpferischen Werken begeisterte das Publikum, das sich immer wieder zu donnerndem Zwischenapplaus hinreißen ließ und sich über die Unterstützung seines Kampfes gegen die Atomanlagen in Gorleben freute. Die zu erhaltende Schönheit der Natur wurde mit Werken von G. P. Telemann, Willy Burkhard und Fanny Hensel besungen. Als Anklage und Aufruf zum dringend notwendigen Handeln gegen die tödlichen Gefahren der Atomenergie wurde Heinrich Schütz' Choral „Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm" zu Gehör gebracht, sowie Teile der Sinfonie „Die Uhr" von J. Haydn und ein Chorsatz von Bon Jovi‘s „It`s my life". Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung rundete das Konzert ab.


DIE AKTION

Für Samstag war ein Straßenkonzert angekündigt, was dann aber ersetzt wurde durch die um 24 Stunden vorgezogene Aktion. Die auf den angekündigten Termin am Sonntag fixierten Polizeibeamten bemerkten nichts davon, dass alle Musiker_innen und Unterstützer_innen samt Instrumenten, Stühlen, Notenständern, Transparenten und Sonnenschirmen seelenruhig (bis auf die natürliche Aufregung vor einem Konzert) über eine eigens angefertigte, wunderschöne Holztreppe die 4m-hohe Mauer überwanden. Erst als alle wohlbehalten angekommen waren, alles aufgebaut war, die Besetzung schon ca. eine halbe Stunde dauerte und das Konzert schon begonnen hatte, umstellte die Polizei die Gruppe, die sich davon jedoch nicht beirren oder gar stören ließ – ein Konzert unterbricht mensch schließlich nicht! Das Konzert endete mit dem Lied „Das Publikum war heute wieder wundervoll“, das unter Wink-Gesten auch in Richtung Polizei gesungen wurde, die sich das Lächeln zwangsweise verkniff. Danach wurde das Ensemble auf eigenen Wunsch hin durch eines der Haupttore hinaus eskortiert – direkt in die Arme der inzwischen vor dem Tor versammelten Unterstützer_innen, die dem Konzert mittels einer Live-Schaltung hatten lauschen können.

Für alle, die am Samstag nicht so spontan hatten kommen können, gab es am Sonntag noch ein Konzert vor dem Haupttor des geplanten Endlagers mit einem Bericht vom Vortag, mit vielen sehr erfreuten Zuhörer_innen und mit einer Polizei, die dem Frieden nicht so recht traute…

„Wir haben die Zäune und Mauern von Gorleben überwunden, um dort wirksam gegen die lebensbedrohende Atomtechnologie protestieren zu können. Wir wollen aufrütteln, provozieren, wollen dramatisieren – und wir stehen, jeder und jede einzeln, für diese Provokation ein“, so Berthold Keunecke, evangelischer Pfarrer aus Herford.

„Die Atomlobby will den Ausbau des Salzstocks Gorleben zum Endlager fortsetzen, obwohl spätestens die Skandale um das Salzbergwerk Asse deutlich gemacht haben, dass auch Gorleben nicht sicher ist“, erklärt Katja Tempel, Hebamme aus dem Wendland. „Wir fordern angesichts ungelöster Entsorgung den Stopp der Atommüll-Produktion, also die Stilllegung der Atomkraftwerke. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien muss forciert werden.“

Lebenslaute fordert mit Nachdruck: „Atomlobby übertönen! Energieressourcen fair teilen! Alle Atomanlagen stilllegen!!!“


DIE GRUPPE

Die LEBENSLAUTE steht schon seit 1986 für eine Kombination von gewaltfreien Aktionen zivilen Ungehorsams und überwiegend klassischer Musik. Wir sind eine politisch aktive Musiker_innen aus dem ganzen Bundesgebiet, Laien und Profis, Instrumentalist_innen und Sänger_innen sowie nichtmusizierende Aktivist_innen (für Organisatorisches, Pressekontakt, Verpflegung, Kinderbetreuung) und Zuhörer_innen.

Als eine offene Musik- und Aktionsgruppe von Menschen verschiedenen Alters, mit unterschiedlichen Weltanschauungen und Berufen leisten wir gemeinsam musikalischen Widerstand gegen Militarismus, Umweltzerstörung, Rassismus und Unmenschlichkeit an lebensfeindlichen Orten wie vor Atomfabriken, Raketen- und Giftgasdepots, Rüstungsexportfirmen, auf Militärübungsplätzen und Abschiebeflughäfen, in Ausländerbehörden usw.

Mehr Infos über die Gruppe sowie mehr Fotos+Links:  http://www.lebenslaute.net
Schicker Film von der Aktion:  http://www.graswurzel.tv

Ein Hoch auf die guten klein- und mittelständischen Kapitalisten. Und am Ende alle fein noch die Logos der Unternehmen auf T-Shirts, Caps und Kulis drucken!

Mir sind diese Kleinkapitalisten mit Gewissen lieber, als zynische Dummschwaetzer. Und wenn sie denn all die erwaehnte merchandise machen wuerden, umso besser, wenn es den Protest weiter traegt.

Vielleicht schon mal dran gedacht, dass es nicht an irgendwelchen LobbyistInnen und/oder PolitikerInnen geht? Warum wird denn nicht einfach von heute auf morgen "alles" auf erneuerbare Energien umgestellt? Weil sie derzeit noch zu teuer sind. Mit Atomkraft lässt sich nunmal der größte Profit erwirtschaften.

Schuld sind nicht die PolitikerInnen oder LobbyistInnen, sondern der Kapitalismus. Nicht die Atomkraft muss als erstes abgeschafft werden, sondern die kapitalistischen Verhältnisse!

OK, bekaempfen wir nur noch den Kapitalismus. Und nachdem wir ihn uebermorgen weg gepustet haben, kommt die Atomwirtschaft dran, OK?

Diet, du hast nicht verstanden, worum es geht.

Mir persönlich fehlt der Bezug zum Kapitalismus in der "Anti-Atom Bewegung". Aber immer feste druff auf "die" Lobbywirtschaft und PolitikerInnen.