AJZ Bielefeld vs. Feine Sahne Fischfilet

AJZ Bielefeld

Was sämtliche Verfassungsschützer Mecklenburg-Vorpommerns seit Jahren vergeblich versuchen, ist nun im Handstreich dem "AJZ Bielefeld" mehr oder weniger gelungen: Auftrittsverbot für die Rostocker Punkband "Feine Sahne Fischfilet"...!

 

Gerade mal 2 Songs hatten FSF am 20.9. in Bielefeld zum Besten gegeben, als plötzlich eine Betrunkene schreiend über die Bühne torkelte und den Sänger vom Mikro wegstieß. Dem Publikum schrie sie zu, das Konzert sei "jetzt sofort zu Ende", weil ein Mitglied der Band "nackt" sei. Während der aufkommenden Belustigung über diesen vermeintlichen Scherz gingen weitere Personen, darunter auch Ordner vom "AJZ", auf die Bühne und bedrängten ebenfalls die Bandmitglieder. Mit den folgenden Ansagen stellte sich heraus, dass der Konzertabbruch ernst gemeint war. Begründung: Der Schlagzeuger von FSF sei mit nacktem Oberkörper aufgetreten, das sei im "AJZ" "verboten". Als daraufhin zum einen ziemliche Unruhe im Publikum entstand und zum anderen die Bedrohungen der Band durch inzwischen 10-15 Personen zunahmen, verließen FSF die Bühne. Von einem Ordner wurde, ans Publikum gerichtet, nochmal nachgelegt: Das Konzert sei "zu Ende".

 

In den folgenden Diskussionen hat sich dann herausgestellt, dass die weiterhin pöbelnde Betrunkene tatsächlich eine Verantwortliche des "AJZ" ist und dass es tatsächlich einen Plenumsbeschluss geben soll, der Musiker*innen verbietet, irgendwelche Kleidungsstücke abzulegen. Ob das der Band vorher mitgeteilt worden ist, sei nicht bekannt, aber auch "egal", weil das ja "eine Selbstverständlichkeit" sei, das "AJZ" sei schließlich "antisexistisch". Besucher*innen, die offenbar öfter in diesen Laden gehen, bestätigten: sowas käme "hier schon mal öfter" vor.

 

Bei soviel Blödheit und dem weiterhin überaus aggressiven Auftreten der "AJZ"-Crew haben wir uns dann auf den Heimweg (immerhin 120km) gemacht. Wie wir später gehört haben, durften FSF nach mehr als einer Stunde Unterbrechung vor den paar verbliebenen Besucher*innen noch ein paar Stücke spielen. Ob die Musiker sich dafür in Burkas hüllen mussten, konnten wir nicht in Erfahrung bringen...

 

Wir wissen nicht, was da in Bielefeld los ist, aber der Zusammenhang zwischen antisexistischer Politik und dem nackte-Oberkörper-Verbot erschließt sich uns auch bei längerem Nachdenken nicht.

 

Nach den Ereignissen des Abends fällt es uns aber ohnehin schwer zu glauben, dass im Bielefelder "AJZ" jemals eine Reflektion über Sexismus, Mackertum und patriarchales Verhalten stattgefunden hat. Das aggressive und teils handgreifliche Auftreten einer Gruppe von offenbar "AJZ"-Verantwortlichen ("Ich bin hier der Hausmeister, also halt die Fresse"), die weit überwiegend aus jungen Männern im 80er-Jahre-Antifa-Outfit bestand, spricht jedenfalls eine andere Sprache. Bereits vor den Übergriffen auf die Band und Teile des Publikums konnte mensch (nicht nur optisch) den Eindruck gewinnen, bei den Ordnern und ihrem einheimischen Anhang handele es sich um ein verirrtes Grüppchen Nazis.

 

Sollte das alles im "AJZ Bielefeld" aber tatsächlich durchdacht und als "antisexistische Praxis" ernst gemeint sein, sind beim FSF-Konzert mindestens 300 Täterschützer wohl gerade nochmal glimpflich davongekommen... Wer im katholischen Landschulheim auch gerne mal ein Bierchen zischen möchte, kann das "AJZ" dann als echte Alternative in Erwägung ziehen. Wer aber mehr auf autonome Politik und Kultur, und einen einigermaßen menschlichen Umgang miteinander, steht, sollte einen großen Bogen um diesen Ort machen.

 

Interessieren würde uns aber dennoch, wie sich der Alltag in diesem Haus gestaltet?

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tja, was soll man dazu noch sagen? die verantwortlichen sollten sich überlegen, ob sie nicht vielleicht als tugendwächter im iran anheuern sollten oder wenigstens als mönche oder nonnen im nächsten kloster. wobei die katholische sexualmoral im vergleich zur real existierenden "antisexistischen praxis" nahezu hedonistisch anmutet.

btw: wer schonmal mit ner band aufgetreten ist, weiß, wie verflucht heiß es unter so einer lichtanlage wird, gerade in so kleinen läden ist man dann schnell klatschnass geschwitzt. wenn da der schlagzeuger (der sich körperlich beim musizieren am meisten anstrengen muss) sein t-shirt auszieht, dann eher deswegen,und nicht, weil er unbedingt seinen männlichen body zur schau stellen will. was aber gerade bei dem hübschen fsf-drummer (nein, es ist nicht diskriminierend, wenn man jemanden schön findet) eigentlich auch  nicht so schlimm gewesen wäre.

"Gerade" beim "hübschen fsf-drummer". Natürlich ist das diskriminierend. Schon mal was von Lookismus gehört? Andere Mensch*innen sind wohl nicht schön?

das konzept "lookism" ist genauso dumm und reaktionär wie all die anderen "ismen" (ageism,klassismus, speziesismus etc etc pp), die  die radikale linke von irgendwelchen akademischen, postmodernen ideologieproduzenten übernommen hat.

"Mensch*innen"
mal ganz ehrlich, schämst du dich nicht, sowas zu schreiben?


"sind wohl nicht schön?"

es gibt menschen, die sind schön und es gibt menschen, die sind es nicht. und "schönheit" meint übrigens etwas ganz anderes, als die von modebranche und kulturindustrie propagierten "schönheitsideale", falls du mich jetzt darauf festnageln willst.

mensch*innen

 

ich weiß nicht ob das satire sein soll oder radikales gendern. wobei gendern an sich schon eher satire ist als alles andere

Jemanden hübsch zu finden ist weder diskriminierend noch lookistisch. Ich finde nicht, dass Lookismus ein schwachsinniges Konzept ist, doch für mich geht es darum, Menschen gleich zu behandeln und nicht meine persönlichen Empfindungen zu zensieren. Das würde sowieso nicht gehen. Natürlich ist es nicht gerecht, dass ich einige Leute attraktisch finde und andere nicht, besonders nicht, wenn diese Ansicht von vielen geteilt wird, aber das ist biologisch so nun mal verankert und lässt sich nicht wegerziehen. Was ist tun kann, ist, mir eben diese Empfindungen bewusst zu machen, sie zu reflektieren und zu versuchen, die Leute trotzdem gleich zu behandeln.

 

 

Zur Grammatik sag ich jetzt nichts weiter...

Problem gibts seit geraumer Zeit. (in Bielefeld weiss ichs nich aber woanders hab ich mitbekommen, dass Stimmen lauter wurden, die das verbieten wollten)

Die Frage is meiner Meinung nach die: Ist es eine Solidarisierung mit Menschen, die von Sexismus betroffen sind, wenn ich mich zu Tode schwitze, , wenn ich das Shirt anlasse (eigentlich auch egal, warum sich ausgezogen wird), oder festigt es letzendlich die Strukturen, die es zu bekämpfen/ überwinden gilt??

Ich finde es auf jeden Fall nich ok, wenn leute wegen nackter Oberkörper, egal ob als "Mann" oder "Frau" irgendwo rausgeworfen werden.

Da kann ich mich nicht frei fühlen. (fühlt sich jemand anderes deshalb unfrei, wenn ich das mache? wenn ja, wieso?)

Ich verstehe zwar, dass eine Frau das nicht mal einfach so machen kann wie ein Mann, aber Leute deshalb so vor den Kopf zu stossen ist, glaube ich, der falsche Ansatz bei dem Ganzen. Gerade weil ganz klar erkennbar war, dass das auf keinen Fall ein sexistisches Motiv hatte.

Und auch wenn das hier keine Diskussionsplattform ist, würde ich gerne ein paar Meinungen dazu lesen, weil das Thema komplex ist, und wir alle lieber mal voneinander lernen sollten anstatt uns zu beleidigen und zu bepöbeln.

lg

Und die generelle Frage dabei wäre...
WAS ist bitteschön an einem nackten Menschen sexistisch???
Es kommt doch wohl eher auf den Kontext an.
Ähnlich verhält es sich auch bei Menschen, denen der Unterschied zwischen Sex und Erotik nicht klar ist.
Bei uns stelle ich immer wieder diverse Gruppendynamiken fest...
Die Leute haben alle untereinander Angat voreinander, haben dauerd ne Schere im Kopf, weil es ja ganz schnell Hausverbot geben könnte, wenn man mal diverse Dinge anspricht. 
Bei denjenigen die bereits Hausverbot haben, oder die Szene freiwillig angenervt verlassen haben spürt man eine gewisse Befreiung; "n8WEndlich darf ich wieder reden wie ich will...".

Leute, das kanns doch wirklich nicht sein! 

schwarze bzw. dunkelhäutige menschen sind ja auch nicht rassistisch!

"schwarze bzw. dunkelhäutige menschen sind ja auch nicht rassistisch!"

 

Täusch dich da mal nicht. Es gibt durchaus weisse Anti-Rassisten die schwarzen die sich nicht ausreichend diskriminiert genug fühlen Rassismus vorwerfen.

https://twitter.com/Julian_Pa_B/status/380596555561971712

hier die theorie dazu, welche in diversen gruppen praxis ist:

 

frauen und transgender haben eine gesellschaftliche hemmschwelle, sich öffentlich auszuziehen. bei punk-konzis sind es meistens die masculin sozialisierten personen, welche oberkörperfrei auftreten, manche andere menschen fühlen sich durch die nacktheit belästigt. es sollte konsens sein, dass sich bei gemeinsamen aktivitäten niemand diskriminiert, bzw belästigt fühlen muss. wenn sich eine person duch das ausziehen anderer belästigt fühlt, dann kommt das zur sprache, wird mit der person geredet, ob sie sich nicht vllt doch wieder anziehen möge.

 

insofern ist es für mich trotzdem unverständlich, dass im ajz eine so autoritäre handlung durchgeführt wurde, welche mit libertären prinzipien rein garnix zu tun hat.

Als Problem wird weniger die 'Ungerechtigkeit' benannt, dass Männer etwas 'einfach' tun können, was Frauen überwiegend verwehrt ist, sondern die Tatsache, dass (halb-)nackte Männerkörper ein Trigger sein können, z.B. für Betroffene von sexualisierter Gewalt.

Das ist allgemein richtig, im Einzelfall nicht von der Hand zu weisen und muss auch ernst genommen werden.

Zur selben Wahrheit gehört aber leider auch:  ALLES  K A N N  triggern (ein bestimmtes Wort, jedes Basecap, ein bestimmter Akkord, weiße Turnschuhe, rote Docs, ALLES) - je nach dem persönlich Erlebten von Betroffenen.

Was soll die Folge dieser Erkenntnis sein? Alles verbieten? Geht nicht? Stimmt. Traurige Tatsache: Es kann keinen Schutzraum geben, der alle Eventualitäten einplant!

Das ist in den entsprechenden Schutzstrukturen (z.B. Frauenhäuser) auch bekannt und wird in die Arbeit mit Betroffenen sehr sorgsam eingebaut.

Wenn nun - der Bielefelder Fall ist ja nicht gerade einzigartig - aber doch irgendwo irgendwelche hingehen und versuchen, aus der unendlichen Menge von  p o t e n t i e l l e n  Triggern einen bestimmten gewaltsam auszumerzen, stellt sich zwangsläufig die Frage, was denn dann damit bezweckt wird.

Im Falle des Haut-Verbots ist desöfteren ganz allgemein die Rede davon, dass Sexualität bereits mit Nacktheit beginne. Davon abgesehen, dass das natürlich unhaltbarer Schwachsinn ist, ist es für die Debatte gegen sexualisierte Gewalt auch absolut belanglos, denn sexualisierte Gewalt hat nichts, NICHTS,  N I C H T S  mit Sexualität zu tun, sondern ist: Gewalt.

Demnach sind solche Argumentationen schlicht verräterisch, dass es eben doch um ein Problem mit Sexualität geht und gar nicht um Sexismus. Diese individuellen Probleme können aber keine Grundlage für allgemeine Verhaltensregeln sein und schon gar nicht im Sinne einer berechtigten Gegen-Gewalt herangezogen werden.

Verbote, die auf solchen Argumentationen beruhen, haben nicht das Geringste mit Antisexismus zu tun, schaffen keinerlei Schutzraum, sondern sind vielmehr Ausdruck und Mittel einer szeneinternen Law- and Orderpolitik. Und viel schlimmer noch: Sie relativieren sexualisierte Gewalt, suggerieren einen nicht umsetzbaren absoluten Schutz und führen sämtliche Arbeit, die sich tatsächlich um Gewaltopfer sorgt, ad absurdum.

Gut, wie du das Triggern erklärst, ja es kann ALLES sein. Da viele sexuelle Übergriffe im Kontext mit Alkoholkonsum  stattfinden, eben auch betrunkenes Agieren. Und hier wird die AJZ - Crew unreflektiert bis doppelzüngig.

 

Beim Wegnehmen des Partybieres hört der Spass nämlich recht schnell auf. Nicht, dass ich dies fordere, aber besoffene Ansagen und Aktion finde ich persönlich belastender, als einen Drummer ohne T - Shirt. Geht doch meist von ersterem wesentlich mehr Aggressivität und fehlende Selbstbeherrschung aus.

 

Dem Reflektions - Kommentar braucht man ansonsten nichts hinzuzufügen.

Dem Kommentar muss ganz gewiss etwas hinzugefügt werden, nämlich das nackte männlicher Oberkörper weit häufiger und von relativ vielen betroffenen sexualisierter Gewalt als bedrohlich empfunden werden. Sicher, alles kann triggern, 100% Schutz gibt es nicht. Gerade deshalb sollte man aber doch einen häufigen Trigger verhindern, wenn es einfach möglicht ist, in dem Mann sich nicht auszieht.

ein halbes jahr nicht in der szene verbracht und schon die nächste schwachsinnige wortschöpfung verpasst. TRiGGERN, getriggert uaähh...

okay,mal kurz gegoogelt.ihr meint also schlüsselreize die ausgelöst werden können.psychologie für arme.

 

meine ehemals beste freundin wurde vor ein paar jahren vergewaltigt und ich habe viele angstattacken und ähnliches miterlebt. angst vor der dunkelheit, angst vor geöffneten fenstern, angst vor dem alleine sein.

ich habe misstrauen erlebt gegenüber einem bestimmten typ mann(blonde haare, skateroutfit usw.)

aber weder hat sie ihre sexualität aufgegeben,noch hatte sie angst vor entblösten männerkörpern. ausserdem hat sie sich in der straßenpunkszene bewegt und fand laute, betrunkene menschen die gerne pogo tanzen überhaupt nicht schlimm.(hat selber mitgemacht)

 

jeder mensch hat seine eigene art mit sowas umzugehen.die einen offensiv,die anderen in sich gekehrt. manche mit kampfsport, andere mit gruppengesprächen.

aber ihr,liebe AJZlerinnen macht sie alle zu einer unförmigen und sprachlosen opfermaße,die nicht unterscheiden kann zwischen einem harmlosen drummer der freude an der musik und der bewegung hat einerseits; und einem gewalttätigen arschloch andererseits.message:-"frauen die vergewaltigt worden sind, können nicht mehr klar denken"; und das macht mich so sauer das ich heute schon den zweiten kommentar schreiben muss.

 

wobei ich keine frauen demütigen will die noch nicht soweit sind um mit dem alltag klarzukommen. aber genau das ist ein entblöster männlicher oberkörper nämlich-alltag.

aber dann würde ich einfach ganz ernsthaft und völlig ironiefrei eine therapie empfehlen, weil man so im alltäglichen leben kaum bestehen kann.

tut mir ehrlich leid für diese frauen, aber ich behaupte einfach mal das die überwiegende mehrheit der personen die sexuelle gewalt erfahren haben, zwischen schwitzenden drummern und vergewaltigern unterscheiden kann.wie geht man mit denen um die es nicht können?

 

da kann man jetzt ein riesiges faß aufmachen:warum gibt es nicht in jedem AJZ behindertenfreundliche räume? warum dreht man die musik bei festivals nicht leiser wenn jemand einen tinitus hat? warum werden kinder bei solchen veranstaltungen ausgeschlossen und warum findet ständig nur erwachsenen-kram dort statt?warum macht man es trockenen alkoholigern so schwer, indem man überall bier ausschenkt?

merkt ihr was? genau deshalb nehme ich euch diese argumentation nicht ab.

meine freundin hat kampfsport gelernt und kommt wieder eingermaßen klar, indem sie sich dem leben stellt.

ich denke leute, die von nackten oberkörpern getriggert werden sollten erstmal hilfe aufsuchen und nicht auf ein punkkonzert gehen. diese menschen sollten erstmal wieder halbwegs klarkommen und und ihre schlechten erlebnisse verarbeiten. da sollte emanzipatorische politik ansetzen und nicht an sinnlosen verboten.

leute, die getriggert werden, sollten nicht auf punkkonzerte gehen??

ok, hilfe suchen ja. wenn es denn geht. aber einem normalen leben entfernt bleiben? das nenn ich mal diskriminierend... 

Viele Betroffene sexualisierter Gewalt machen ihr Leben lang Therapie, dann wären sie ja ein Leben lang von Punkkonzerten ausgeschlossen. Die meisten kommen übrigens halbwegs klar. Sie müssen sogar halbwegs klarkommen, sonst können sie nicht mal einkaufen gehen. Wer nicht von nackten Oberkörpern getriggert werden will,sollte nicht ins Schwimmbad oder in die Sauna gehen, auf ein Punkkonzert aber schon.

Als Kind einer Alkoholikerin finde ich persönlich das Auftreten der AJzlerin ziemlich erschreckend. Wird das im AJZ thematisiert?

 

Von einer Betrunkenen antisexistische Nettiquette "vermittelt" zu bekommen geht garnicht.

 

Es ist Sache des AJZ Bieherheit mit Antisexismus zu verwechseln, aber Alkohol hat in solchen Streitpunkten so richtig garnichts zu suchen.

Das Problem ist, dass in dem Wort "Antisexismus" auch das Wort "Sex" vorkommt. Also ist es angeblich emanzipatorisch etwas gegen Sexualität zu haben. Der betreffende Schlagzeuger hat nun noch die Ausrede, dass es so warm war, undenkbar wenn er sein Shirt ausgezogen hätte weil er einfach Lust danach verspürte. Undenkbar für manche linke Kleinbürger_innen, dass auch offensive Darstellung und Ausleben von Sexualität nichts mit Diskriminierung zu tun haben muss.

 

Manche Menschen sollten mal reflektieren warum vielerorts linke Veranstaltungen die spießigsten und lahmsten sind und viele deshalb lieber in kommerzielle Clubs gehen. Nirgendwo werden Menschen wenn sie sich in einer ausgelassenen Stimmung sich offensiv Verhalten (wohlgemerkt nicht diskriminierend) so angestarrt oder gar mit Macker-Vorwürfen konfrontiert und verprügelt. Und am schlimmsten spüren es die "echten" Betroffenen sexistischer Gewalt, denn zwischen all dem identitären Gehabe und den inflationären Macker-Vorwürfen schaffen es wenige Strukturen echte und dauerhafte antisexistische Arbeit zu leisten.

ich frag mich ehrlich, wieso sich immer noch leute finden, die sowas dann auch durchsetzen. das einzelne nackte oberkörper und weit geringeres tatsächlich für sexistisch halten, ist mir bewusst, aber wie man sich dann da noch einspannen lassen kann..... echt armselig.

so wie ich es mitbekommen habe, scheint dieses Verbot älter zu sein, war aber für die tanzenden Leute gedacht.
Also dagegen, dass wer mit nackten Oberkörper tanzt. (Über die Sinnhaftigkeit dieses kann sich wohl auch gestritten werden, aber mir persönlich ist diese, Regelung so, verständlich, beim schlagzeuger aber dämlich!
Ich würde die Sache, aber nicht gegen das ganze AJZ aufbauschen, denn es gibt dort viele Gruppen.
Die Sache warum die "Ordner" (wenn Mensch das so nennen will) eingegriffen haben, ist das Prinzip der Definitionsmacht, also dass sich mit dem*der Betroffene*n solidarisiert wird.

Ein weiteres Beispiel für Willkür und Missbrauchspotential, die der DefMa innwohnen.

Im Land der 'Schutzräume' und 'Grenzschützer' wird weiter vor dem Dogma pariert.

 

http://keinedefma.blogsport.de/2013/07/07/keine-definitionsmacht-fuer-ni...

hier noch ein kritischer Text zu "Defma"

 

https://linksunten.indymedia.org/node/23759

in einem der oberen kommentare steht ein verdammt richtiger und wichtiger satz, der gar nicht oft genug wiederholt werden kann:

"Verbote, die auf solchen Argumentationen beruhen, haben nicht das Geringste mit Antisexismus zu tun, schaffen keinerlei Schutzraum, sondern sind vielmehr Ausdruck und Mittel einer szeneinternen Law- and Orderpolitik. Und viel schlimmer noch: Sie relativieren sexualisierte Gewalt, suggerieren einen nicht umsetzbaren absoluten Schutz und führen sämtliche Arbeit, die sich tatsächlich um Gewaltopfer sorgt, ad absurdum."

passt aber sowas von auf dieses absurde verständnis von "definitionsmacht", wie es in der szene so oft wiedergekäut, aber deshalb nicht einen deut besser wird.

und wenn es in diesem komischen az so viele gruppen gibt, die mit diesem schwachsinn nicht in einen topf geworfen werden wollen, dann sollten die mal so schnell wie möglich da was verändern.

beim mfa konzert in wunstorf im frühjahr stand der basser der vorband mit nackten oberköper und schwimmflügeln auf der bühne. das war der lokalen frauengruppe zu krass und sie wollten abbrechen und es gab heftige diskussion. die vorband hat jetzt hausverbot.

... gibt es unter den AJZ-Verantwortlichen keine Drummer*innen...

Vor ein paar Jahren habe ich das beim Antira- und Klimacamp in Hamburg erlebt.
Eine Frau beschwerte sich im Plenum darüber das Männer auf dem Camp mit freiem Oberkörper rumliefen!
Okay, das wurde nicht so richtig ernst genommen und jeder der wollte konnte weiterhin mit nacktem Oberkörper rumlaufen. (Bei 30°C)
Das Problem an diesen Geschichten ist, das es die (radikale) Linke tatsächlich schafft sich selbst zu marginalisieren.
Ich kenne jede Menge Leute, die keinen Bock mehr auf die Szene haben; genau wegen solcher Auseinandersetzungen.
Ich habe selbst auch keinen Bock mehr auf diese Diskussionen!

Auf dieser Welt verhungern Menschen, im Atlantik ertrinken 1000ende Flüchtlinge, Ausbeutung, Niedriglöhne, der Kapitalismus dreht durch, Naziterroristen arbeiten mit dem Staat zusammen, usw.
Und was macht die (radikale) Linke?
Diskutiert darüber ob ein nackter Oberkörper sexistisch ist oder nicht!
Ich halte das echt nicht mehr aus!

Sind jetzt alle Menschen die ins Frei- oder Hallenbad oder an den Strand gehen Sexisten?
Und was sind dann FKK- Anhänger? Obersexisten? (Völlig nackt? Das ist doch Anarchie!)

Sorry, das ganze ist nur noch oberpeinlich und ich verstehe, warum kaum noch jemand Bock auf diese Szene hat.

Hier gibt es dringenden Diskussionsbedarf!

Stimme dir vollkommen zu. Schön auf den Punkt gebracht. Hier bei uns geht es einer ganze Menge Leute so!

Lest den oberen Kommentar und fragt euch, warum die linke Bewegung die so viele gesellschaftliche anschlussfähige Themen anspricht, trotzdem nicht über ihr Nischendasein hinauskommt! Kommt mal klar!

 

Für mehr oberkörperfreie Drummer, pro FSF <3

Das wird immer schlimmer in dem Laden. Gehe seit Jahren nicht mehr, wegen solchen "kindergeburtstags-aktionen". Wurden damals von 2 betrunkenen 16 jährigen und irgendwelchen Prolls rausgeschmissen, weil wir angeblich Frauen "angestarrt" hätten. Dabei habe ich mich leidglich entspannt mit einem alten Freund unterhalten den ich lange nicht gesehen habe...und nicht mehr. Wir haben niemanden "angestarrt"...und waren im Gegensartz zu der Rausschmeisserin nicht betrunken. Da gabs dann auch keine Diskussion.
Traurig, traurig... abgesehen davon, dass da seit Jahren kaum noch gute Konzerte sind, machen die Laden mit so einem Scheiss kaputt. Viele alte StammbesucherInnen, meiden diesen Laden wegen solcher Vorfälle.....Und dann ist da seit langem wieder einmal eine gute Band..und dann sowas...
Peinlich

Ich finde die Band hat mit dem Song "Komplett im Arsch" den Zustand der autonomen Linken und deren Zentren treffend beschrieben...

 

Es handelt sich um totale Nischenpolitik, absolut bedeutungslos.

 

Und die eigene politische Bedeutungslosigkeit wird dann nach innen komlensiert, soll heißen: ich möchte den gesellschaftlichen Zustand ändern, klappt aber nicht. Dann nehme ich mir die eigene Szene und lebe meine kruden politischen Standards aus.

 

Und folgendem Kommentar kann ich ebenfalls nur zustimmen:

 

"Verbote, die auf solchen Argumentationen beruhen, haben nicht das Geringste mit Antisexismus zu tun, schaffen keinerlei Schutzraum, sondern sind vielmehr Ausdruck und Mittel einer szeneinternen Law- and Orderpolitik. Und viel schlimmer noch: Sie relativieren sexualisierte Gewalt, suggerieren einen nicht umsetzbaren absoluten Schutz und führen sämtliche Arbeit, die sich tatsächlich um Gewaltopfer sorgt, ad absurdum."

Das musst du dir mal bildlich vor Augen halten: Da sammeln sich die systemkritischen und -feindlichen Leute dieser Stadt, ein paar Dutzend dürften fest dazu gehören. Und anstatt dass die mal losziehen und irgendwas kaputthauen, sitzen sie in ihrem ranzigen Haus und feiern sich ab, weil sie es mit ihrer Wahnsinnsaktion "dem sexistischen Normalzustand" mal wieder so richtig gezeigt haben. Keine noch so gute Kabarettistin, kein Satiriker würde die hierfür nötige Fantasie aufbringen... Immerhin wird da die eigentlich dämliche Einleitung des Threads ("was sämtliche verfassungsschützer...") schon fast wieder rund.

z.b. im AZ Köln, wo auch einige wenige laute Menschen, meist noch nichtmal vom AZ oder dem Awarness-Team selbst meinten Leute unter anderem wegen ihres Tanzstils (!) als Macker zu bezeichnen. Oder es auch schon mal Hausverbote für nachte Oberkörper im Publikum gab.

 

Mehr Empathie und Gesprächsbereitschaft statt immer dieses aus die-Fresse-Gehabe.

 

Sonst lebt mensch irgendwann in der eigenen kritisch-weißen-profeministisch/antisexistischen Ecke alleine und haut sich da Theorie um die Ohren, tanzt in den letzten zwei Nischenläden dafür unreflektiert auf sämtlichen Drogen die es gibt und hat den Kontakt zur Gesamtscheisse komplett verloren

Es gibt keinen Grund, jetzt hier Autonomen-Bashing zu betreiben und alles über einen Kamm zu scheren!

In linksradikalen und autonomen Zusammenhängen wird bereits seit einiger Zeit vor dem Ajz Bielefeld und den dort ansässigen Gruppen gewarnt.

Einige Vorfälle aus den letzten Jahren:

2011/12 - Nach einem überregionalen Treffen ("autonome Vollversammlung NRW") im Ajz tauchen interne Protokolle und Teilnahmelisten in der Öffentlichkeit auf. Die Verantwortlichen reagieren ausweichend.

2012 - Bei den Vorbereitungen zum Dortmunder Antifacamp taucht eine Ajz Gruppe einige Male auf. In die Planungen bringt diese Gruppe sich nicht ein. Stattdessen werden am Rande vor allem junge Gruppen angesprochen nicht am Camp teilzunehmen, weil angeblich nicht genug für die Sicherheit gesorgt wäre. Als die Betreffenden zur Rede gestellt werden sollen, erscheinen sie nicht mehr bei den Treffen.

2012/13 - Auf indymedia werden vor jeder NRW Antifademo Provo-Postings ("Bielefelder Sportgruppen") abgesetzt.

2013 - Der Hausanwalt des Ajz solidarisiert sich in der "Strafverteidigervereinigung NRW" mit den Zschäpe-AnwältInnen.

ich habe mit dem thema ajz bi schon lange abgeschlossen, traurig das sich wohl nix verändert, höchstens verschlimmert hat!

nach einem interview indem ich mich als 16 (!) jährige person unglücklich ausgrdrückt hatte fühlten sich leute aus dem ajz gekränkt. anstatt mir als neuling ein wenig unter die arme zu greifen, oder mich in die "regeln" einzuweihen wurde ich gebasht!

das ist im besten fall alles dumm und  im schlimmstan fall eine nette counterstrategie!

feine sahne, das habt ihr nicht verdient!

Ich glaube niemand hier möchte Autonomen-Bashing betreiben und die meisten wissen das nicht alle über einen Kamm geschoren werden können.
Das riesengroße Problem ist aber, das diesen Leuten (siehe oben) vielzuviel Spielraum und Deutungshoheit gegeben werden.
Und so schafft es eine handvoll Leute eine funktionierende Gruppe, ein AZ, einen Freiraum oder was auch immer zu smashen.

Grade von neuen Leuten höre ich immer wieder wie abschreckend solche Aktionen auf sie wirken.
Und meistens sieht man die dann auch nie wieder.

Es kann doch echt nicht sein, das wir uns nicht mal mehr trauen, jemanden nach der Uhrzeit zu fragen, weil man dann Angst haben muss als Sexist beschimpft zu werden und auf die Fresse zu kriegen.

....da ändern auch die honks aus dem ajz nix dran!

ABER: wenn sich unsere szene nicht überflüssig machen will, dann müssen solche auf MACHT ausgelegten strukturen nicht nur aufgedeckt, sondern sogar angegriffen werden!

 

solche personen(zusammenhänge haben in der szene NIX zu suchen. das hat mit autonomen bashing nichts zu tun!

aber die schweigende Mehrheit, die das eigentlich zum kotzen findet, aber aus Angst, autoritärem Denken (ja, das gibts) oder correctness nichts dagegen tut, macht sich mitschuldig.

bin ich eigentlich jung geblieben, oder schon zu alt für diesen linken kindergarten?im prinzip geht es gar nicht um das thema feminismus an sich: antisemitismus, rassismus, sexismus usw. sind alles nach wie vor ernste themen.

aber wenn irgendwelche leute sich in sogenannten linken freiräumen zusammentun, um ein themenfeld isoliert zu beackern wirds schnell grausam autistisch und gefährlich wahnsinnig(oder wahnsinnig gefährlich??). ich habe mich schon vor längerer zeit aus diesen sektenkreisen zurückgezogen und geniesse wieder das leben.

"vegetarier sind schlimmer als fleischesser" für veganer. "antinationalisten sind alles antisemiten" für antideutsche."antideutsche sind alles rassisten" für die antiimps...ach,und männer sind sowiso schweine."am schlimmsten sind aber die männer die auf antisexist machen.die wollen sich nur einschleimen um ans höschen zu kommen"-vielleicht haben sie mit dieser einschätzung sogar recht....

 

zum thema:ich fand als kleiner junge (ohne ahnung von sex )am fkk-strand frauenbrüste schon wahnsinnig interessant und aufregend. keine ahnung ob es kleinen mädchen beim anblick einer nackten männerbrust ähnlich ergeht, ich glaube aber eher nicht daran.

dazu höre ich nie etwas aus feministinnenkreisen,würde mich aber ganz ehrlich mal interessieren.ich glaube das die weibliche brust aufgrund seiner form/größe/funktion rein biologisch anders wahrgenommen wird,als eine flache männerbrust die für die meisten frauen rein sexuell betrachtet unwichtiger ist als ein waschbrettbauch,oder schöne oberarme.

 

ich habe als typ übrigens nicht die wahl zwischen rock und hose, zwischen bauchfreiem top oder richtigem t-shirt.

ich rassiere mich übrigens auch jeden morgen und habe gerade in "jobs-kompakt" gelesen das ein bart der karriere schaden kann.(oder wieviel langhaarige, bärtige typen gibt es prozentual betrachtet in den chefetagen?)ich arbeite zudem in einem berufsfeld in dem 90 prozent frauen beschäftigt sind und mir wurde schon des öfteren auf den arsch getatscht.

 

ich möchte nicht das problem der sexuellen gewalt kleinreden, die meistens von männern ausgeht.

ich kann nur dieses gejammer nicht mehr hören.ich habe die möglichkeit einen rock anzuziehen,mir die nägel zu lackieren und mir einen bart wachsen zu lassen,wenn ich das will.ihr habt die möglichkeit eure beinhaare stehen zu lassen,euch bei einem konzert zu entkleiden und in die typen anzusprechen auf die IHR bock habt.konsequenz ist immer teurer

Leo Fischer schreibt in der neuen "konkret" kenntnisreich über den Vorfall in Bielefeld und analysiert die "antisexistische" Politik unter dem Schlagwort "Privileg". Schön - und intellektueller als es je ein/e Antisexist/in tat:

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/98828 (Achtung Trigga-Warnung)