Seit dem 21.09.2013 halten wir, „Kommando Treibstoff“, das Gelände hinter dem Bahnhof Wiehre besetzt. Nachdem am Sonntag die Polizei mit der Beschlagnahmung unserer Wägen/Wohnungen drohte und unsere Personalienabgabe erzwangen, brachten wir diese in Sicherheit und halten seit dem das geeignete und wunderschöne Gelände mit Zelten und viel Motivation besetzt.
Nach langer Suche nach dem eigentlichen Grundstückseigentümer, stellte sich heute um 10.00 Uhr heraus das die Stadt Freiburg der Besitzer ist.
Wir fordern die Stadt Freiburg auf sich mit uns in sofortigen Dialog zu setzen um eine weitere Nutzung zu ermöglichen und eine Räumung durch die Polizei zu verhindern.
Aufgrund des dringenden Bedarfs weiterer Wohnfläche für im Wagen lebenden Menschen ist es wichtig über dieses seit Jahren unbenutzte Gelände zu reden.
Es ist kein Argument zu sagen das es ja schon Wagenplätze in Freiburg gibt. Die vorhandenen Wagenplätze sind am Ende Ihrer Kapazitäten oder sind nur befristet geduldet und müssen seit Jahren auf öffentliche Parkplätze u.ä. Ausweichen und leben immer im Ungewissen.
Dem Bedarf an alternativen Lebensformen muss die Möglichkeit gegeben werden sich zu entwickeln und sollte nicht weiter kriminalisiert werden.
Uns erscheint diese Fläche geeignet da sie genügend Platz bietet und zentral gelegen ist, unbenutzt ist und dies wahrscheinlich auch bleiben wird.
Es kann nicht sein das die Stadt Freiburg leerstehende Flächen besitzt, diese nicht nutzt und Bewohner/Innen der Stadt, die konkrete Ideen und Vorschläge unterbreitet diese zu nutzen, vorenthält.
Gelände die Brach liegen sollten den Bürger/Innen nicht vorenthalten werden sondern zur Verfügung gestellt werden.
Die Einwohner sind die Stadt Freiburg und nicht dessen Regierung!
In den letzten drei Tagen haben wir reges Interesse der Anwohner wahr nehmen können. Direkte Gespräche mit Besuch aus der Nachbarschaft zeigten uns, das diese gegenüber alternativen Lebensformen und Ideen sehr aufgeschlossen sind und sich über eine Bereicherung durch einen Wagenplatz freuen würden.
Hier auf dieser Fläche einen weiteren kulturellen Raum zu schaffen in dem es möglich, zu leben, sich auszutauschen und das ohne Konsumieren zu müssen ist eine von vielen Ideen die wir haben und die wir umsetzen wollen.
Wir verurteilen die Vorgehensweise der zuständigen Behörden, insbesondere der Polizei, die uns mittels vorspielen falscher Tatsachen ständig drohen unsere Wohnungen zu beschlagnahmen und uns versuchen einzuschüchtern.
Ob mit oder ohne Wägen, wir haben es leid uns dauernd vertreiben zu lassen und werden nicht aufgeben!
„Kommando Treibstoff“, 24.09.2013
Update
Nachdem sich heute, am 24.09.13, die Eigentumsverhältnisse des Grundstückes am Wiehre Bahnhof geklärt haben ist eine Räumung in den nächsten Tagen sehr wahrscheinlich.
Eigentümer ist die Stadt Freiburg, die sich wohl selber nicht ganz im klaren ist welche Flächen ihr gehören. So mussten sie erst mit der Bahn eine Begehung am Morgen vor Ort unternehmen, um sich von der DB Netz AG sagen zu lassen, das wir auf städtischem Gelände stehen.
In der heutigen Gemeinderatssitzung hat Otto Neideck (1. Bürgermeister), auf eine Bitte hin mit uns in Dialog zu treten sowie von einer Räumung und Strafanzeigen abzusehen, klar gemacht das es kein Interesse an einer Einigung gibt und er räumen lassen wird.
Wir fragen uns warum die Stadt uns lieber räumen lässt, statt mit uns ins Gespräch zu kommen, obwohl sie nicht einmal Pläne für diese Fläche hat. Der Stadt ist es lieber wenn Menschen auf der Straße leben und ihre Flächen weiterhin brachliegen und dies auch in Zukunft so bleibt.
Wir fordern deshalb die Stadt nochmals auf unser Anliegen ernst zu nehmen und von einer Räumung abzusehen.
„Kommando Treibstoff“ bleibt!
https://linksunten.indymedia.org/de/node/96007
Erst reden, dann handeln
Vielleicht wäre die Bereitschaft zu Verhandlungen über eine Vermietung des Geländes seitens der Stadt FR etwas höher, wenn man zuerst versucht herauszufinden wem das Gelände gehört und dann mit dem Eigentümer in Kontakt tritt bevor man sich mit Sack und Pack darauf stellt.
Ich weiß das ist nicht unbedingt links revolutionäre Linie, aber ich kenn das aus dem normalen Leben so und bin bis her ganz gut damit gefahren...
Wenn das Gelände wirklich nicht gebraucht wird und ihr ein ernsthaftes Angebot machen würdet, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass die Stadt ebenfalls daran interessiert wäre Zündstoff aus der ganzen Thematik zu nehmen. Aber seit mal ehrlich hättet ihr unter den Voraussetzungen Lust mit irgendwem zu reden oder zu verhandeln...