[BE] Sexismus und Gewalt in so genanntem "AZ"

Sexismus und Gewalt in so genanntem "AZ"

Das "AZ" Den Ezelhoek in Rollegem/Belgien ist ein Ort voller Gewalt, Sexismus und Machoismus.

Dieses selbsternannte AZ hat absolut nichts mit einem autonomen Zentrum gemeinsam und ich fühle mich verpflichtet euch davon zu berichten.

 

Ich selber komme nicht aus Belgien, aber ich habe 2012 für vier Monate in diesem Haus gelebt, und es war die schrecklichste Zeit meines Lebens.

 

Sie bezeichnen sich als Hausbesetzer, aber in Wirklichkeit gehört das Haus dem Vater von einem der Bewohner (ich werde ihn *** nennen). Am Anfang konnten alle dort umsonst leben, aber als *** verreiste, mussten die anderen plötzlich Miete an *** Vater bezahlen.

Es wäre möglich gewesen mit seinem Vater zu reden, aber niemand tat es.

Seit *** zurückkehrte, hat er nicht mal versucht die Mietzahlung zu stoppen. Seine Freunde müssen immer noch Zahlen.

Sie bezeichnen sich als autonom, aber in Wirklichkeit darf niemand irgendwas entscheiden außer ***. Wenn du versuchst etwas zu verändern um es etwas schöner zu gestalten, wird *** dich anschreien und es wieder einreißen.

Sie bezeichnen sich als Anarchisten, aber in Wirklichkeit wurden Entscheidungen nie zusammen getroffen. Keine Diskussion, kein Konsens, keine Plenum alles wurde so gemacht wie *** es wollte, oder gar nicht.

Sie bezeichnen sich als Ökologisch, aber in Wirklichkeit war der Garten eine Schlammgrube in der alle alle ständig ausgerutscht sind und sich verletzt haben wenn sie zum Haus wollten.

Um weitere Verletzungen zu vermeiden, hab ich einen Haufen Arbeit in den Garten gesteckt. Ich hab einen Weg aus Steinen vom Feld angelegt, Rasen gesät und ein kleines Gemüsebeet angelegt.

Reaktion: *** hat drei Tage lang rumgeschrien und angedroht alles wieder ein zu reißen. Letztendlich hat er es nicht getan, aber er hat auch keinen Respekt den Pflanzen gegenüber gezeigt, sondern sein eigenes Gemüsebeet angelegt und ist durchgedreht wenn jemand es angefasst hat.

Sie bezeichnen sich als Links, aber in Wirklichkeit waren sie offen Schwulenfeindlich (was ich aus Respekt vor meinen Homosexuellen Freunden hier nicht zitieren werde) und ihre Frauenfeindlichkeit war mehr als offensichtlich. Abwürdigende Kommentare über die eigene Freundin, sobald sie das Haus verlassen hat war ein täglicher Running-Gag.

Den Satz den ich am meisten gehört hab war: „Lass es lieber, *** wird das nicht gefallen.“

Alles in allem haben sich alle nur angeschrien, Menschen die mit *** nicht einer Meinung waren wurden angeschrien und beleidigt, als „bescheuerte Behinderte die sich am besten selbst erschießen sollten“ bezeichnet und aus dem Haus geworfen.

 

Ich bin wegen meinem damaligen Freund A. in das Haus eingezogen.

 

Er redete immer viel über Buddhismus und RiotGrrrl-Bands, aber ironischer Weise ist er sehr gewalttätig und hat mich mehrfach geschlagen, wenn ich nicht getan hab was er wollte.

Weil er so eifersüchtig war erlaubte er mir nicht mit den anderen Männern im Haus zu reden, wenn er nicht da war.

Immer wenn ich mit ihm Schluss machen wollte, prügelte er mich durch das Wohnzimmer, nahm mir meine Sachen weg, drohte mir mich ohne Handy und Geld rauszuwerfen während er mich im Haus einschloss.

Einmal als ich versuchte weg zu laufen folgte er mir zum Bahnhof, zog mich aus dem Zug, drohte sich, meine Eltern und all meine Freunde umzubringen wenn ich ihn verlasse.

Er zerbrach meine Brille damit ich den Zug nicht finden würde.

 

Wiederholt schrie er mich an, schubste mich, nutzte physische- und psychische Gewalt um mich zu manipulieren damit ich gegen meinen Willen bei ihm blieb.

 

Als ich endlich die Kraft hatte ihn zu verlassen, belästigte er mich und meine Freunde, drei Monate lang, via Internet.

Ich bin nicht absolut sicher, aber ich glaube nicht, dass tatsächlich niemand im Haus bemerkt hat wie schrecklich meine Situation war.

Bis jetzt hat sich niemand aus dem Haus zu den Vorfällen geäußert. Für mich ist klar, dass es entweder niemanden interessiert hat oder sie auf seine Seite sind.

Ich gebe zu, dass ich zu der Zeit noch etwas naiv war, aber so etwas hätte ich wirklich nicht erwartet nachdem ich das erste mal dort war.

Lange Zeit hab ich mir selbst die Schuld dafür gegeben in diese Situation geraten und nicht früher abgehauen zu sein.

 

Aber jetzt endlich kann ich sagen: Nein! Das war NICHT meine Schuld!

 

Ich bin nicht für das Verhalten anderer verantwortlich und ich kann es nicht zulassen, dass diese Personen an diesem Ort weiterhin politische Arbeit machen, sich selbst als etwas bezeichnen was sie nicht sind und eventuell eine andere Frau in die selbe Situation gerät wie ich.

 

Bitte! Haltet die Augen und Ohren offen wenn ihr was über das “AZ“ Den Ezelhoek erfahrt.

Erzählt es anderen.

Lasst nicht zu das irgendjemand unsere sicheren Plätze, in dieser abgefuckten Welt, zerstört!

Zeige Kommentare: ausgeklappt | moderiert

also das Bieziehungsdrama mit dem vermeintlichen AZ zu vermischen scheint mir nicht ganz sachlich.

Ansonsten ein respektvolles miteinander sollte Standard sein und ist es meistens auch.

Ob da nun das Beziehungsdrama mit dem AZ vermischt wird oder nicht, was hielt dich 4 Monate an diesem Ort?

 

Menschen die sich offenkundig mit diesen Zuständen zufrieden zeigen, denen muss geholfen werden.

 

Wie weiß ich nicht, aber wenn ich das lese muss ich den Kopf schütteln, weinen und lachen.

 

Zu jedem Gestörten gehört auch einer der so einen Mist mitmacht.

 

 

Go and get a life.

"respektvolles miteinander sollte Standard sein" - heißt es im ersten Kommentar. Und direkt im zweiten Kommentar darunter, kann man genau dieses benötigte respektvolle Verhalten vermissen. Stattdessen ist der Kommentar sogar vorwurfsvoll! In so einem kurzen Text kann man keine 4 Monate zusammen fassen und alle einzelnen Umstände darlegen, und das ist doch auch gar nicht notwendig, die beschriebenen Dinge reichen doch vollkommen aus um zu sagen, dass dort wohl scheiße passiert ist. Doch statt mitgefühl wird der/m Verfasser_in Verachtung entgegen gebracht!

"Menschen die sich offenkundig mit diesen Zuständen zufrieden zeigen, denen muss geholfen werden." - Dann steige doch herab zu uns von deinem hohen Thron und hilf uns!

Gewalt in intimen Beziehungen ist nie so leicht sich manche das vielleicht vorstellen mögen, außerdem kommt es doch raus, warum sie (ich gehe mal davon aus, dass die Autorin weiblich ist, da *** sonst wohl keine schwulenfeindlichen Äußerungen in der Form äußern würde) so lange geblieben ist: Massive emotionale und körperliche Gewalt.

 

"Immer wenn ich mit ihm Schluss machen wollte, prügelte er mich durch das Wohnzimmer, nahm mir meine Sachen weg, drohte mir mich ohne Handy und Geld rauszuwerfen während er mich im Haus einschloss.

Einmal als ich versuchte weg zu laufen folgte er mir zum Bahnhof, zog mich aus dem Zug, drohte sich, meine Eltern und all meine Freunde umzubringen wenn ich ihn verlasse.

Er zerbrach meine Brille damit ich den Zug nicht finden würde.

 

Wiederholt schrie er mich an, schubste mich, nutzte physische- und psychische Gewalt um mich zu manipulieren damit ich gegen meinen Willen bei ihm blieb."

Ich wünsche dir viel Kraft, diese miesen Vorfälle so gut wie möglich zu verarbeiten.

We are a group of activists from Celle (northern germany) and take the article over the A.C: Den Ezelhoek and the raised accusations against Andi O. very seriously.

 

At the one hand, because we know the author personally and we consider her very well trustworthy.
But also because one cannot dismiss an accusation like that by portraying the affected woman as “hysterical shrew“ or pissed off ex (that's how Andi O.'s
counterstatement sounds to us).

Again and again women who fight against oppression of men are defamed in that way.
Too many female friends of us have suffered violence by men and weren't listened to, it happened too often in our scene, too many carry those scars for the rest of their lifes!

As ProFeminists we also think that the burden of proof does _not_ lie with the affected person.
To us the demand for proof is not only absurd but rude.

Some of the critics about the lifestyle of the people in the A.C. mentioned in the article are debatable to us.
We all act upon different maxims and we find it hard to judge from the outside what others define as their possible form of living.

But in no way are we willing to debate about dealing with homophob, sexist or misogynous persons.
Solidarity has to be withdrawn from these people!
Others have to be protected from these people!
Structures and their protectors must be attacked!

In the counterstatement of Andi O. are no comments about the accusations against him at all.
He only tries to paint a pictue of Momo as a dogmatic ideologist, the world and all men hating (basically) evil woman.
To proof his point he writes: she supposedly tried this with some Band before.
We do not believe this picture, quite the contrary!

We follow her article since its puplication two months ago and meanwhile we can find it on pages from germany up to canada.
But we can not understand why there has been no reaction/ no taking position from groups or projects in belgium at all.
Antisexism is part of our daily political work and definitely no private problem.
Momos article was surely not published to give Andi O. another chance to throw mud at her, but to point out this problem and especially this case in our scene.

We demand that projects and people in the surrounding of the A.C. Den Ezelhoek comment this case and take position!
(especially in the region Gent because of the post on indymedia Bruxsel: …„Ask around ghent and you will get the other side of the story.“)

Sdg. A group of activists from Celle