„Werwolf Kommando“ und „Weisse Wölfe Terrorcrew“

„Werwolf Kommando“ und „Weisse Wölfe Terrorcrew“

Seit der Veröffentlichung der Broschüre im Februar 2013 ist einiges passiert. Im Folgenden wollen wir eine kleine Zusammenfassung der Ereignisse und neue Rechercheergebnisse präsentieren.

 

Werwolf Kommando“

 

Am Morgen des 17.07.13 wurden auf Veranlassung der Bundesanwaltschaft mehrere Wohnungen, Haftzellen und Geschäftsräume in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden durchsucht. Die Neonazis aus dem Umfeld der „WWT“ wird die „Bildung einer terroristischen Vereinigung“ (§129 a), namens „Werwolf Kommando“ vorgeworfen.

 

In Buchholz wurden zwei Wohnungen von Denny Reitzenstein sowie das Haus von Heiko Wöhler in Blowatz und seine Wohnung in Burgwedel bei Hannover durchsucht. In der Schweiz sind die Haftzellen von Sebastien Nussbaumer und Roberto K. durchsucht worden, sowie die Wohnung von Robert Scheidecker. Auch in Rotterdam gab es Besuch von der „Anti-Terror Einheit“ für Jeroen B. Der Gruppe wird vorgeworfen, mit militanten Gewalttaten das politische System Deutschlands abschaffen zu wollen, was in der Naziideologie gleichbedeutend mit der Wiedereinführung des Nationalsozialismus ist. Das „Werwolf Kommando“ bezieht sich auf die „Organisation Werwolf“, eine Untergrundkampfeinheit, welche 1944 von Heinrich Himmler gegründet wurde. Die Organisation führte im Zweiten Weltkrieg terroristische Anschläge, Sabotageakte und Attentate gegen den politischen Feind, vor allem gegen die Alliierten und Kollaborateure, durch.

 

Die drei Mitglieder des „Kommando Werwolf“, Denny Reitzenstein, Heiko Wöhler und Sebastien Nussbaumer, sind bzw. waren alle in der Kameradschaft „Weisse Wölfe Terrorcrew“ organisiert und haben maßgeblich zu der Radikalisierung und Festigung der Strukturen beigetragen. Sebastien Nussbaumer war an diversen Angriffen und Überfällen beteiligt, sodass er 2012 wegen 44 Delikten zu 39 Monaten Haft verurteilt wurde. Dennoch war es ihm am 05. Mai 2012 möglich, nachdem er auf einen verfeindeten Neonazi geschossen hatte, aus der Schweiz mit einer geladenen Waffe nach Hamburg zu flüchten. Sein Ziel war es nach Buchholz in die Nordheide zu gelangen, um dort unterzutauchen. Bereits 2008 hatte er eine Pumpgun mit Munition aus der Schweiz nach Hamburg geschmuggelt, die 2009 bei Hausdurchsuchungen der „WWT“ gefunden worden ist.

Nussbaumer trägt seine ideologische Überzeugung in Form von Tattoos auf der Haut. Auf seiner Brust trägt er ein Hakenkreuz, ein Adolf Hitler Portrait und eine schwarze Sonne. Nussbaumer steht in engem Kontakt mit dem Schweizer Nazi Jonas Schneeberger. Beide sind Gründungsmitglieder der „WWT“ und waren die führenden Köpfe der „Sektion Helvetia“ (Schweiz). Jonas Schneeberger ist aktuell als Führungsperson in der Kameradschaft „Legion Werwolf“ aktiv.

 

Heiko Wöhler, bereits seit 2005 aktiver Neonazi, betrieb von 2007 bis 2009 den neonazistischen Versandhandel „germaniashop“. Er ist bekannt für diverse Gewalttaten, u.a. hat er in Berlin gemeinsam mit Maximilian Früchel und Thorsten Oldag im September 2012 einen Menschen angegriffen.  Denny Reitzenstein ist seit 2007 in der Neonaziszene aktiv. Er hat eine militärische Ausbildung bei der Bundeswehr absolviert und ist ebenfalls als Gewalttäter bekannt. Mehrfach versuchte er Antifaschist_innen anzugreifen. Reitzenstein hat in der Vergangenheit die Videos der „WWT“ gedreht, zusammengeschnitten, musikalisch unterlegt und im Internet veröffentlicht und verbreitet. Im September 2012 gründete er die „AG Nordheide“ und war auch dort für deren Medienpräsenz zuständig. Seit dem Frühjahr 2013 ist zu beobachten, dass sich die Aktivitäten von Reitzenstein in der „AG Nordheide“ verringern. Dies ist nicht als Rückzug aus der rechten Szene bzw. diesem Umfeld zu werten, sondern es ist davon auszugehen, dass er seine Aktivitäten anderweitig verlagert hat. Diese Entwicklung war aufgrund seiner Radikalisierung in den letzten Jahren abzusehen. Die regelmäßigen Demonstrationsbesuche sowie Medienaktivitäten reichen Reitzenstein nicht mehr aus, um seinem neonazistischen Selbstbild gerecht zu werden.

 

Die Entwicklung der Gruppe „Kommando Werwolf“ steht exemplarisch dafür, wohin neonazistische Ideologie in letzter Konsequenz immer führt.

Die Anfänge markierte eine „Sauftruppe“, die sich als Fangruppierung um die Neonazi Band „Weisse Wölfe“ zusammen findet. Gemeinsame Aktivitäten als Kameradschaft, wie Konzertbesuche und Gewalttaten, stellen identitätsstiftende Momente dar, welche das neonazistische Weltbild festigen. Hinzu kommen Besuche von Demonstrationen und die Konstruktion von Feindbildern, welche das Gemeinschaftsgefühl stärken. Die Radikalisierung einzelner Mitglieder der „WWT“, sowie als Gruppe, war bereits 2008 und 2009 wahrnehmbar. „Nun ist Schluss mit lustig! Nationale Solidarität auf allen Ebene! Der Kampf um die Straßen geht nun richtig los, egal mit welchen Mitteln!“ (Fehler im Original), war eine öffentliche Reaktion der „WWT“ auf die erfolgreich von Antifaschist_innen blockierte 1. Mai Demonstration 2012 in Wittstock. Auf ihrem Gruppentransparent ist zu lesen „Die Schonzeit ist vorbei - Nationalen Sozialismus durchsetzen. Mit allen Mitteln...Auf allen Ebenen...“

 

Die Hausdurchsuchungen 2009 und 2012 haben nicht dazu geführt, dass die Gruppe ihre Aktivitäten einstellte. Vielmehr haben einige Mitglieder jetzt anscheinend einen militanten Arm der „WWT“ gegründet. Der Besitz von Waffen, eine gute Vernetzung zu anderen Neonazis sowie eine ausgeprägte und lebensbedrohende Gewaltbereitschaft mag für die Presse und die Repressionsorgane jedes mal wieder einen neuen Erkenntnisstand darstellen, der sich leicht skandalisieren lässt. Dabei handelt es sich nicht um den X - ten Sonderfall, sondern dies stellt vielmehr den Normalzustand in neonazistischen Kameradschaften dar.


Bemerkenswert ist, dass das BKA und das LKA Hamburg nach mehreren Monaten der Ermittlung bis jetzt keine konkreten Hinweise auf Anschläge haben, außer Zeugenaussagen, Profile der Mitglieder, welche die Militanz deutlich machen und die Tatsache, dass verschlüsselt kommuniziert wurde und in den E-Mail Betreffzeilen Worte wie„Bombenbau“ etc. aufgetaucht sind.

 

Dies reichte der Staatsanwaltschaft anscheinend nicht aus, um Haftbefehle für die Beschuldigten zu erlassen. Die aktionistischen und eher planlos durchgeführten Maßnahmen scheinen demnach kein Resultat von fundierten Ermittlungsergebnissen der Behörden zu sein, sondern wirken wie eine Maßnahme zur Imagepflege der deutschen Bundesbehörden, bedingt durch ein erhöhtes öffentliches Interesse. Wie auch in dem aktuellen Fall bedient sich ein Großteil der Presse, der Verfassungsschutz, sowie der Bullen bei antifaschistischen Rechercheergebnissen und Publikationen, wobei sie eben jene antifaschistische Praxis in anderen Fällen im Zuge der Extremismusdoktrin diskreditieren und mit neonazistischem Agieren gleichsetzen.


„WWT“ Korrektur und Aktualisierungen:

 

Der im Reader dem Umfeld der „WWT“ zugerechnete „Daniel Puppe“ heißt Daniel Boch! Seine Freundin, die ebenfalls seit Jahren in der rechten Szene aktiv ist, heißt Yvonne Puppe. Sebastian Rudow wohnt aktuell wieder in Hamburg Horn, in der Rennbahnstraße 20.
Andre Rühe ist umgezogen!

Timo Niemeier:
Tinummer Weg 8
22117 Hamburg
Teilnahme an: „Trauermarsch“ in Lübeck 2012, Demonstration in Neumünster 2012, „Trauermarsch“ in Bad Nenndorf 2012, „TDDZ“ in Wolfsburg 2013, Provokation in Glinde 2013

Carsten Papenfuß:
Auering 75
21629 Neu Wulmstorf
Teilnahme an: „TDDZ“ in Braunschweig/Peine 2011, „Trauermarsch“ in Lübeck 2012, Fußballturnier in Velten 2012, Konzert in Finowfurth, „Trauermarsch“ in Magdeburg 2013, Provokation in Glinde 2013, „TTDZ“ Wolfsburg 2013


Yvonne Weichel:
Eichholzfelderdeich 4
21037 Hamburg
Teilnahme an: NPD Stand in Hamburg/Neuwiedenthal 2009, NPD Kundgebung Berliner Tor 2009, „TDDZ“ in Pinneberg 2009, Demonstration in Leipzig 2009, „Trauermarsch“ in Bad Nenndorf 2010, NPD Kundgebung Kundgebung in Buchholz 2010, NPD Kundgebung in Winterhude 2010,NPD Kundgebung Wandsbek 2010, NPD Stand Harburg 2011, Demonstration in Neuruppin 2011, „Trauermarsch“ in Bad Nenndorf 2011, NPD Kundgebung in Hamburg Harburg 2011, „TDDZ“ in Braunschweig/Peine 2011, Fußballturnier in Velten 2012, „Trauermarsch“ in Magdeburg 2013, Kundgebung in Kirchweyhe 2013 1. Mai Erfurt 2013, „TTDZ“ Wolfsburg 2013


Dazu die „Erkenntnisse“ des Hamburger Verfassungsschutzes, die in ihrem Bericht von 2012 verlauten:

Während die Gruppe nach bisherigen Erkenntnissen zuvor nicht mit der Hamburger NPD zusammenarbeitete, unterstützen einige Mitglieder erstmals am 08.09.2012 einen Infostand der NPD in Bramfeld.“

Yvonne Weichel sowie Heiko Wöhler haben zuvor sehr wohl enge Kontakte zur Hamburger NPD gepflegt und selbst bei kleineren Kundgebungen unterstützt. Weichel war im Jahr 2012 weniger aktiv, was allerdings auf ihre Schwangerschaft zurückzuführen ist und nicht auf ein Rückzug aus der Szene. Im Gegenteil, zwei Monate nach der Geburt ihres Sohnes ist sie bereits wieder mit der „WWT“ in Velten gewesen und hat einen Redebeitrag gehalten.

 

Medien und Gruppenkonstellationen:


Seitens der „WWT“ gab es keine öffentliche Reaktion auf die Broschüre „Den Weissen Wölfen Terror machen“. Die Gruppe ist weiterhin aktiv, auch wenn der Blog des „Hamburger Nationalkollektivs/WWT“ nicht mehr aktualisiert wird. Die Inaktivität der Medienpräsenz lässt sich durch den im Reader beschriebenen Konflikt zwischen Denny Reitzenstein und Heiko Wöhler erklären, welcher eine Trennung der Gruppen „WWT“ und „HNK“ zur Folge hatte. Reitzenstein betreute den Blog administrativ, seit dem Streit im Oktober 2012 zeigte sich jedoch keines der anderen Mitglieder in der Lage, die Internetpräsenz zu pflegen. Seit dem 28. Januar 2013 existiert für die „WWT“ lediglich eine Facebookseite unter dem Namen „North Rules“, die von Carsten Papenfuß betreut wird. Die „WWT - Hamburg“ blieb als Kameradschaft mit den Mitgliedern Sebastian Rudow, Heiko Wöhler, Yvonne Weichel, Timo Niemeier, Nando Grosch, Lennart Große Siebenbürgen, Carsten Papenfuß, Tim Müller und Sebastian Reisdorf bestehen. Das „HNK“ um Denny Reitzenstein ging in die Kameradschaft „AG Nordheide“ auf, welche vor allem in Buchholz in der Nordheide (bei Hamburg) aktiv ist.

 

Der Konflikt zwischen Reitzenstein und Wöhler ist inzwischen geklärt und sie stehen wieder in Kontakt und arbeiten zusammen.

 

Die „AG Nordheide“ ist ein Zusammenschluss von Neonazis aus Lüneburg und Buchholz. Mitglieder der Kameradschaft sind unter anderem Oliver Richter, Christian Sternberg und Dennis Müller aus Lüneburg. Sascha Corleis, Patrick Pawellik, Andre Rühe und Philipp Zemke aus der Region Buchholz.

 

Die „WWT - Sektion Hannover“ gründete sich kurz nach den Hausdurchsuchungen im März 2012 aufgrund der „Unsterblichen - Demonstration“ in Hamburg. Die Aktivitäten der Gruppe beschränkten sich allerdings nur auf wenige, im Internet publizierte Artikel. Die öffentliche Gründung einer weiteren Sektion, initiiert von Sabrina Drost, kann deshalb lediglich als Versuch einer Machtdemonstration auf die Hausdurchsuchungen des Staates gewertet werden. Aktuell ist Drost in der Gruppe „AG Weserbergland“ aktiv. Weiterhin gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen „AG Weserbergland“ und der „WWT“.

Eine weitere mediale Reaktion fand sich auf der von Neonazis betriebenen Seite „mein HH“. Am 23. Februar 2013 erschien der Artikel „Zivilcouragepreis für die Autonomepressegruppe“. Darin ärgerten sich die Neonazis über die erfolgreiche Outingaktion. Im März wurde dann ein weiterer Artikel mit dem Titel „Was tun gegen feindliche Outings“ veröffentlicht. Diese Reaktionen seitens der Betreiber_innen von „mein HH“ auf die Broschüre lassen sich auch darauf zurück führen, dass sie teilweise selbst als Umfeld der „WWT“ geoutet worden sind.


Anquatschversuche bei der Antifa:

Im April 2013 meldeten sich Mitglieder der „WWT“ bei der Antifa. Im Folgenden dokumentieren wir einige Insider-Informationen von dem Neonazi Tim Müller.

 

Über Denny Reitzenstein erzählte er: „Der kommt aus Buchholz, durch den bin ich vor drei Jahren da rein gerutscht, weil ich früher mit dem viel zu tun hatte[...]Aber die (Anm. „WWT“) machen jetzt auch nichts mehr miteinander, weil die sich ja irgendwie hassen.“ Zur Reaktion auf die Broschüre sagte er: „Die haben nur gesagt, dass vielleicht mal irgendwann was passieren könnte. Zum Beispiel, dass wir euch mal besuchen alle.Wir haben nur geredet, mehr nicht. [...]Das wir die Adressen haben von denen, drei,vier Leuten. Die wollten erst mal warten, weil die Polizei guckt ja jetzt, ne!? Die wissen ja auch von der Outingaktion. Die wollten sich paar Monate Zeit lassen bis das runter gesackt ist.“ Auch Kontakte zur NPD bestätigte Müller, indem er beschrieb, dass Jan Steffen Holthusen ihn regelmäßig anrufe und er habe „da mal so ne Rundmail gekriegt wenn irgendwo was war“. Zu Gewalttaten äußerte er unter anderem „früher hab ich immer zugeschlagen wenn son sag ich mal Antifa zu mir gekommen ist. Und jetzt bin ich schlauer, hab zwei Anzeigen und am 18. Mai ne Gerichtsverhandlung...wegen so was.“ Zu Treffpunkten der Szene gab Müller unter anderem Preis, dass der Vorabtreffpunkt der „WWT“, um zum „TTDZ“ nach Wolfsburg zu fahren, “um sieben Uhr Saturn Hamburg, da am Hauptbahnhof“ ist.

 

Deutlich wurde bei den Aussagen, dass Denny Reitzenstein und Sebastian Rudow die Funktion übernehmen, junge Menschen an neonazistische Ideologie heranzuführen sowie sie in die Gruppenstruktur einzubinden. Die „WWT“ propagierte seit Beginn ihrer Gründung 2008 ein militantes Agieren gegen politische Feinde. Der neonazistischen Logik entsprechend haben sie diverse Menschen verfolgt, angegriffen und zum Teil schwer verletzt. Die Verfolgung von Antifaschist_innen ist ihrer Ideologie immanent. Wie Tim Müller bestätigte plant die „WWT - Hamburg“ einen Vergeltungsschlag gegen bekannte Antifaschist_innen. 


Prozess Tim Müller:

 

Am 18. Juni 2013 musste Müller sich vor dem Amtsgericht Hamburg wegen gemeinschaftlicher, schwerer Körperverletzung verantworten. Im Juli 2012 hatte er gemeinsam mit Maximilian Früchel zwei Menschen am Hauptbahnhof angegriffen. Müller und Früchel sowie weitere Mitglieder der „WWT“ feierten zuvor im „Kölsch“ am Gänsemarkt und befanden sich auf dem Nachhauseweg. Die beiden Angeklagten versuchten am Hauptbahnhof einem der Betroffenen einen St. Pauli-Pullover zu entwenden. Mit den Worten „Scheiß Zecke!“ wurde der Betroffene gestoßen und mehrmals gegen den Kopf geschlagen. Im weiteren Verlauf des Angriffs haben Früchel und Müller Pfefferspray eingesetzt.

Am Prozesstag wurde Tim Müller von Sebastian Rudow, Nando Grosch, Sebastian Reisdorf und Carsten Papenfuß begleitet. Während Müller im Gerichtssaal versuchte, sich als Opfer darzustellen, schufen die „WWT“ - Mitglieder vor dem Gerichtsgebäude ein Bedrohungsszenario für die zwei Geschädigten. Müllers Verteidiger betonte in der Verhandlung mehrfach, die Hauptschuld läge bei dem Mitangeklagten Früchel. Von ihm ginge die Aktion aus und er habe Müller mit „hineingezogen“. Sein Mandant habe hingegen mit rechter Gewalt keine Erfahrung und sei zudem stark alkoholisiert gewesen, außerdem wollte er seinem Freund Früchel nur helfen als die Situation zu eskalieren drohte. In seinem abschließenden Plädoyer wies der Anwalt von Tim Müller darauf hin, dass der Staatsanwalt mit seiner Forderung von 140 Tagessätzen à 20 Euro für seinen Mandaten bereits die optimale Verteidigung übernommen habe und schloss sich dem Vorschlag des Staatsanwalts an. Am Ende wurde Müller zu eben jener milden Geldstrafe verurteilt. Die Richterin merkte noch an, dass zwar rechte Tendenzen erkennbar seien, gerade weil Müller bereits für die Teilnahme an der „Unsterblichen - Demonstration“ verurteilt wurde, jedoch ließe sich ihm keine rechte Ideologie nachweisen.

 

An dieser Stelle muss betont werden, dass diese Tat von der Justiz nicht als politisch motivierter rechter Übergriff gewertet wird. Auch nach der Verhandlung positionierten sich die anwesenden „WWT“ - Mitglieder direkt vor dem Verhandlungssaal und versuchten anwesende Journalist_innen einzuschüchtern, indem sie sich im Spalier aufstellten, um ihnen den Weg zu versperren. Auf dem Rückweg zur U-Bahnhaltestelle Feldstraße sammelten sie ihre zuvor versteckten Waffen wieder ein.


Aktivitäten der „WWT“:


Die Aktivitäten der „WWT“ sind gleichbleibend. Weiterhin besuchen sie regelmäßig rechte Aufmärsche in ganz Deutschland. Im Januar 2013 fuhr die Gruppe gemeinsam nach Magdeburg. Nando Grosch versuchte sich an diesem Tag als Anti-Antifa Fotograf. Im Februar musste der polizeilich gesuchte Früchel eine Haftstrafe in Schleswig antreten. Am 23.3.2013 nahmen Nando Grosch, Sebastian Rudow und Yvonne Weichel an dem Neonaziaufmarsch in Kirchweyhe teil. Dort wurde der Tod des Daniel S. vor allem von der Partei „Die Rechte“ für ihre rassistische Propaganda instrumentalisiert. Der Neonazi Christian Worch meldete in der Folge zwei Demonstrationen in Kirchweyhe an.  Am 18.Mai haben Mitglieder u.a. Carsten Papenfuß sich an den Sicherheitsaufgaben bei dem Neonazi-Konzert in Finowfurt beteiligt. Aktuell sind Aktivitäten der „WWT“ auch in Hamburg Bergedorf zu beobachten, so wurden mehrere „WWT“ - Sticker direkt am „Cafe Flop“ angebracht. In den darauf folgenden Tagen wurde der Antifa-Treffpunkt sowie aktive Antifaschist_innen von Neonazis angegriffen. (http://de.indymedia.org/2013/06/345771.shtml)


Zum „Tag der deutschen Zukunft“ im Juni 2013 trafen sich sieben Mitglieder der „WWT“ vorab am Hauptbahnhof (Saturn), um gemeinsam nach Wolfsburg zu fahren. Mit dabei auch Sandy Ludwig aus Wittstock/Dosse. Am 8. Juni versammelten sich Antifaschist_innen am Bahnhof Steinfurter Allee für eine Demonstration gegen den „Thor Steinar“ Laden in Glinde. In unmittelbarer Nähe zum Antifa-Treffpunkt befindet sich die Neonazi - WG von Timo Niemeier und Nando Grosch (Tinummerweg 8). Diese beiden standen mit weiteren „WWT“ - Mitgliedern, wie Sebastian Rudow, Carsten Papenfuß, Sebastian Reisdorf und Tim Müller auf dem Balkon der WG und präsentierten sich vermummt den Demonstrationsteilnehmer_innen. Außerdem versuchte Carsten Papenfuß sich als Anti-Antifa Fotograf und bemühte sich, Antifaschist_innen zu fotografieren. Während der Veranstaltung positionierten sich die Mitglieder der „WWT“ am Bahngleis, um Veranstaltungsteilnehmer_innen abzufangen. Eine große Gruppe abreisender Antifaschist_innen traf dann auf die am Gleis wartenden Neonazis. Als die „WWT“ die Gruppe erblickte, sprangen sie auf die Gleise und flüchteten in den U-Bahn Tunnel, woraufhin dieser gesperrt werden musste
(http://sonar.noblogs.org/2013-2/8-juni-2013/).

Chronologie:


12. Januar Magdeburg
„Trauermarsch“

Februar Schleswig
Früchel tritt Haftstrafe an

02.Februar Wittstock
Sandy Ludwig, Oliver Mende und weiter Mitglieder der WWT Sektion Ost provozieren Antifaschist_innen
(http://de.indymedia.org/2013/02/341191.shtml )

13. Februar Dresden
„Trauermarsch“

23.März Kirchweyhe
Demonstration

01.Mai Erfurt
Demonstration von „AG Weimarer Land“ und „AG Weißenfels“

 

18.Mai Finowurth
Sicherheitsdienst von „WWT“ Mitgliedern beim Neonazi Konzert


29.Mai - 02. Juni Bergedorf
Zwei Angriffe auf das Café Flop, sowie ein Auto und Angriff auf zwei Antifaschist_innen. Diverse „WWT“ Aufkleber in der gesamten Stadt und explizit am Café Flop. (http://de.indymedia.org/2013/06/345771.shtml)

01.Juni Wolfsburg
„Tag der deutschen Zukunft“

02.Juni Bergedorf
Angriff auf Antifaschist_innen

08.Juni Glinde
Provokationen vom Balkon

 

Juni
Im direkten Wohnumfeld von Sebastian Reisdorf wurde „WWT – C 18“ gesprayt. Außerdem wurden die Scheiben des Büros der Partei „DIE LINKE“ eingeworfen.

18.Juni Hamburg
Prozess Tim Müller

 

17.Juli Deutschland, Niederlande, Schweiz
Hausdurchsuchungen wegen des Verdachts auf „Bildung einer terroristischen Vereinigung“

Antifaschistische Aktivitäten:

Seit der Veröffentlichung der Adressen wurden vier Mitglieder der „WWT“ in ihrem Wohnumfeld geoutet. Die Nachbarschaft wurde mit Flyern informiert, sowie die Wohnungen mit Farbe markiert. Im Februar informierte die „Antifaschistische Offensive Nord“ das Wohnumfeld von Lennart Große Siebenbürgen. Die Nachbar_innen erhielten Flyer und die Eltern einen Brief mit Informationen über die neonazistischen Aktivitäten ihres Sohnes .
(https://linksunten.indymedia.org/de/node/79236)
Im März 2013 wurde die Nachbarschaft von Simon Bartels mit Flyern informiert und das Mehrfamilienhaus markiert.
(https://linksunten.indymedia.org/de/node/81729).
Weitere Ziele antifaschistischer Aktionen waren die Wohnungen von Sebastian Reisdorf und Mario Zitzlaff. Des weiteren wurden einige Arbeitgeber_innen über die neonazistischen Aktivitäten informiert, sodass Mitglieder der „WWT“ ihren Arbeitsplatz verloren haben.

„Den Weissen Wölfen Terror machen“...da geht noch mehr!

Falls ihr weitere Informationen habt meldet euch bei: autonomepressegruppe@riseup.net

 

Fortsetzung folgt...

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Nussbaumer hat auf dem Hals noch einen SS-Totenkopf... Fällt nun gut auf.

Sebastien Nussbaumer

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enrique ganzo aus tostedt ist bei der ag nordheide und dem nw unterelbe aktiv

Enrique Ganzo wohnt in Tostedt und geht auf das Albert-Einstein-Gymasium in Buchholz

das is mehr ein kindergarten als eine ernstzunehmende gruppe.

man sollte die blicke auf ernstere gruppierungen richten!

Harald Frank

welchen link meinst du genau?