Pogrom und Drohungen – Die ägyptischen Islamisten

Progrom und Drohungen – Die ägyptischen Islamisten

Nach dem Pogrom in Abu Muslam, bei dem ein Mob, angestachelt von einem salafitischen Prediger, Häuser der schiitischen Minderheit angezündet und vier Menschen auf grausamste Weise umgebracht hat, ist das Mosireen Medienkollektiv in den Ort gefahren und hat recherchiert (Video).

 

Sie berichten ebenso wie ein örtlicher Journalist, sowie ein Reporter von al ahram davon, dass die Riot- Bullen in grösserer Anzahl vor Ort waren, aber tatenlos zusahen, wie direkt vor ihren Augen ein Mob von 3000 Menschen die Opfer durch den Ort schleiften und töteten (Weiteres Videos: 1 )

 

Mittlerweile gab es einige symbolische Festnahmen und eine nichtssagende Erklärung von Mursi, dass die Geschehnisse bedauerlich seien.

 

Die Opfer wurden gestern in Kairo unter der Anteilnahme von Aktivisten und Oppositionspolitikern beigesetzt.

 

Schon seit Monaten hetzen diverse Führungsfiguren der radikalislamistischen Gruppen gegen die schiitische Minderheit, nach den Pogromen gegen die ägyptischen Kopten werden nun weitere Minderheiten Opfer der Hetze der Islamisten.

 

Bei den Auseinandersetzungen der letzten Monate waren die Milizen der radikalislamistischen Gruppen wiederholt in enger Kooperation mit den Mitgliedern der Moslembrüder gegen Aktivisten vorgegangen,  zu den islamistischen Grosskundgebungen in Kairo gab es ebenso wiederholt eine gemeinsame Mobilisierung. Nach massiven Protesten vorort musste Muris gerade erst die Ernennung des Faschisten Adel al-Khayat zum Gouverneur des Touristenortes Luxor zurücknehmen.

 

Verschiedene islamistische Gruppen haben auch angekündigt, gegen die geplanten Proteste am 30 Juni direkt vorgehen zu wollen. So kündigten u.a. die Faschisten der Gamaa Islamiya an, am Freitag eine weitere Grosskundgebung in Kairo durchführen zu wollen, anschliessend wolle man ein zeitlich unbefristetes "sit in" durchführen. Auf der facebook Seite der Moslembrüder wurde inzwischen ebenfalls dazu aufgerufen, sich an diesem "sit in" zu beteiligen. Die Botschaft in Richtung der zu erwarteten Massenproteste gegen Mursi ist damit klar.

 

Vorgestern tagte der Nationale Sicherheitsrat, in dem führende Vertreter von Militär und Moslembrüder sitzen, um über das Vorgehen am 30 Juni zu beraten. Der Verteidigungsminister, der vom Militär gestellt wird,  gab im Anschluss eine Erklärung ab, dass das Militär sich vorbehalte, zu intervenieren, wenn die Situation am 30. Juni  eskalieren würde.

 

Diese Warnung dürfte sich auch an die Adresse der Islamisten (die Moslembrüder inbegriffen) richten, es an diesem Tag nicht zu einer Zuspitzung kommen zu lassen.

 

Ein Sprecher des ägyptischen Präsidenten beeilte sich wiederum nach der öffentlichen Stellungnahme des Verteidigungsministers in einer Stellungnahme zu betone, es gäbe keinen "Riss zwischen dem Präsidenten und dem Militär". Ägypten werde "demokratisch regiert" und die "Aufgabe der Armee sei es, die Grenze und strategische Einrichtungen zu sichern, in der Politik sei kein Platz für die Armee".

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