Kein Frieden mit dem "Grün-Weiß-Roten"-Kartell und seinen Nazis

Gegen Burschen

Vom 13.6.2013 bis zum 16.6.2013 findet in Göttingen das Stiftungsfest des "Grün-Weiß-Roten"-Kartells statt. Dieses Kartell ist ein Zusammenschluss der Burschenschaft Hannovera aus Göttingen, der Burschenschaft Germania Marburg und der Jenaischen Burschenschaft Germania.

In der Vergangenheit standen alle drei Bünde schon im Fokus antifaschistischer Recherche und Interventionen. Die Burschenschaft Hannovera fiel erst letztes Jahr im September bundesweit in der Presse durch die Mitgliedschaft des Neonazis Michael Jelinek in ihrem Männerbund auf . Zwar zwang sie der öffentliche Druck, Jelinek nun endgültig rauszuschmeißen, allerdings blieb die Distanzierung, da eine inhaltliche Ausführung - insbesondere etwa zu Beiträgen wie diesem, den Jelinek im Namen der Burschenschaft veröffentlichte - fehlte, politisch wertlos. Auch sah sich die Hannovera nie genötigt, sich zu Besuchen wie etwa des stellvertretenden Vorsitzenden der Schlesischen Jugend und Neonazis des Thule-Seminars, Arne Albracht, zu äußern. Doch auch aktuell lassen sich wieder direkte Nazikontakte der Hannovera nachweisen: Lars Steinke ist zusammen mit dem Neonazi Lennard Rudolph bei der "Alternative für Deutschland Göttingen" aktiv.


Doch nicht nur die Hannovera selbst toleriert und beherbergt nationalsozialistische Akteure und Ideologie. Auf ihrem Kartelltreffen in Göttingen sitzen sie mit anderen "Bundesbrüdern", die Nazis sogar offen tolerieren, an einem Tisch.

Die Marburger Burschenschaft Germania ist noch immer in der "Deutschen Burschenschaft", dem reaktionärsten Dachverband deutscher studentischer Verbindungen. Nach den Konflikten um den Arierparagraph sind dort inzwischen nur noch die Bünden der extremen Rechten übrig. Und dort gehört sie auch hin. Mehrere Mitglieder sind bekannte Neonazis , es gibt Überschneidungen mit der NPD und einem regionalen Ableger der Jungen Landsmannschaft Ostpreußen, welche jedes Jahr den Naziaufmarsch in Dresden organisiert hat. Bei der Germania Marburg handelt es sich fraglos um eine akademische Struktur der deutschen Nazi-Szene.

Auch die jenaische Burschenschaft Germania, obwohl schon im Jahr 2006 aus der Deutschen Burschenschaft ausgetreten, und nicht durch bekannte Nazis oder Naziveranstaltungen aufgefallen, trifft sich jedes Jahr wieder mit den Kartellsbrüdern, ohne sich an der offen rechten Gesinnung ihrer Mitglieder und des Dachverbandes zu stören. Die Urburschenschaft hat kein Probleme damit, ein Wochenende mit den Nazis zu feiern, die Skandale der letzten Zeit können ihnen nicht entgangen sein.

Und gefeiert wird an diesem Wochenende mehrmals:
    
Programm:

    Donnerstag, 18 Uhr: Begrüßungsabend auf dem Haus in der Herzberger Landstr. 9
    Freitag, 14 Uhr: Stadtrundgang
    Freitag, 20 Uhr: Festkommers (Best Western Parkhotel Ropeter)
    Samstag, 9 Uhr: Exkommers (Fahrt nach Friedland) 
      Abfahrt um 9 Uhr an der Hannovera, um 9.15 Uhr am Hotel Ropeter 
    Samstag, 14.45 Uhr: Erinnerungsfoto am Deutschen Theater
    Samstag, 20 Uhr: Festball (Best Western Parkhotel Ropeter)
    Sonntag, 11 Uhr: Gottesdienst, danach Frühschoppen 
    
An diesem Wochenende gilt es, den Burschis die Räume zu nehmen, Kritik und Konfrontation ihrer Ideologie zu üben und ihre Strukturen und Unterstützer aufzuzeigen.
    
Denn unterkommen werden die auswärtigen Burschen während ihres Aufenthalts im Best Western Parkhotel Ropeter (Kasseler Landstraße 45, 37081 Göttingen). Das Best Western dient nicht nur als Unterkunft und Rückzugsraum, die wichtigsten Veranstaltungen des Stiftungsfestes (Festkommers und Festball) werden in den Tagungsräumen des Hotels stattfinden. Das Hotel ist die wichtigste Infrastruktur des Stiftungsfestes. Wenn die Veranstaltungen ungehindert stattfinden, macht sich das Hotel zum Helfer der Nazis.

Wir werden das Treffen der Naziburschen nicht hinnehmen und über das ganze Wochenende Aktionen gegen das Stiftungsfest, Studentenverbindungen, und ihre reaktionäre Ideologie durchführen

Kommt zur Kundgebung am Freitag, 14.06.2013 - 14 Uhr, Jacobi-Kirchhof!

Keine Toleranz für rechte Ideologie - Stiftungsfest verhindern - Nazis konsequent angehen!
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 Aufruf vom antifaschistischem &  feministischem Bündnis "Keine Burschi-Feste in Göttingen"

Vom 13. bis zum 16. Juni laden die Burschenschafter der Hannovera Göttingen ihre Kartellbrüder des Grün-Weiß-Roten Kartells, die Burschenschafter der Germania Jena und Germania Marburg, zum Stiftungsfest ein und feiern ihr nationalistisch-elitäres Selbstverständnis. Alle drei Burschenschaften sind noch oder waren bis in die jüngste Vergangenheit Mitgliedsbünde der "Deutschen Burschenschaft" (DB). Dieser Dachverband vertritt offen einen völkischen Nationalismus, Antifeminismus und Antisemitismus.

Faschistisch!

Als es im Sommer 2011 zu einer öffentlich gewordenen Debatte um die Einführung eines "Ariernachweises" in der DB kam, verließ die Göttinger Burschenschaft Hannovera die DB allein aus Imagegründen. Noch 2011 hatte die Hannovera in den Burschenschaftlichen Blättern den "Ariernachweis" ausdrücklich begrüßt! Der Austritt der Hannovera Göttingen aus der DB und die damit verbundene Distanzierung ist lediglich eine Farce. Das beweisen auch das Fortbestehen des Grün-Weiß-Roten-Kartells und die freundschaftlichen Beziehungen zwischen der Hannovera Göttingen und der Marburger Burschenschaft Germania. In Letzterer finden sich mehrere Mitglieder der NPD und der "Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland" (JLO). Die JLO organisierte unter anderem den zeitweilig größten Naziaufmarsch Europas in Dresden.

Im September 2012 flog zudem auf, dass ein damaliger Bundesbruder der Hannovera zu den Administratoren eines Neonaziforums gehörte. Obwohl seine Geldspenden an die NPD schon vorher bekannt waren, flog dieser erst aus der Verbindung, als er als politisch aktiver Neonazi dem eigenen Bild in der Öffentlichkeit zu abträglich wurde. Die folgende Abgrenzung der Hannovera von Nazis erwies sich auch hier als bloßes Lippenbekenntnis!

Sexistisch!

Ihre antifeministische Gesinnung zeigt sich regelmäßig in ihren öffentlichen Veranstaltungen. In Vorträgen mit Titeln wie "Ein Volk entsorgt seine Kinder" positioniert sich die Hannovera nicht nur gegen das Recht auf Abtreibung, sondern offenbart auch ein Weltbild, das Frauen als "Reproduktionsorgane" des "deutschen Volkes" ansieht, ihnen einen Platz am Herd zuweist und sie als "schmückendes Beiwerk" begreift. Sie gelten als emotionale und passive Charaktere.

So haben Frauen grundsätzlich in diesen Männerbünden natürlich nichts verloren. Stattdessen treten diese der "Verweichlichung" und synonym verstandenen "Verweiblichung" der Gesellschaft entgegen. Diesen starren zweigeschlechtlichen Vorstellungen entspringt auch der Wunsch nach eindeutiger Sexualität. Alternativkonzepte und andere Geschlechtsidentitäten werden als Angriff auf die traditionelle Familie, die angebliche Keimzelle der Gesellschaft, aufgefasst. Grundsätzlich sind Burschenschaften als schwulen-, lesben- und transfeindliche Organisationen anzusehen.

Ekelhaft!

Hier wird auch der Schulterschluss von Burschenschaften und anderen Teilen der Gesellschaft sichtbar. Homophobe Vorstellungen von der heterosexuellen Familie reichen bis in die selbsternannte Mitte der Gesellschaft. So bestimmen konservative Familienbilder die Debatten um das "Betreuungsgeld" und die sogenannte "Homoehe". Burschenschafter treiben diese fortbestehenden menschenverachtenden Weltbilder in der hiesigen Gesellschaft auf die Spitze.

Deshalb gilt es den reaktionären Burschenschaften in die Suppe zu spucken und ihnen ihr Stiftungsfest gründlich zu versauen.

Hindern wir die Burschen an ihrem öffentlichen Auftritt! Keinen Raum für Nationalismus, Sexismus, Antisemitismus und Rassismus!

 

Kommt zur Kundgebung am 14.06. um 14 Uhr auf den Jacobi-Kirchhof!

 

Antifaschistisches + feministisches Bündnis "Keine Burschi-Feste in Göttingen"