Die Räumlichkeiten des Zentrum für ambulante Kultur und Kommunikation wurden geräumt. Anlässlich der erzwungenen Aufgabe des letzten echten Freiraums der Drei-Flüße-Stadt äußert sich das Z.A.K.K. In einer Stellungnahme zu den durch Medien und Vermieter publizierten Vorwürfen und der am 04.05.2013 durch das „Bündnis für Sicherheit und Ordnung in Passau“ organiserten Demonstration gegen das Z.A.K.K.
Nach ca. 14 Jahren selbstverwalteter Organisation ist es soweit: Das Z.A.K.K. Verlässt die Räumlichkeiten des Unteren Sand 3-5 nachdem Vermieter und Anwohner des Hauses zu keiner Einigung mit den Mietern der Z.A.K.K.-Räumlichkeiten mehr bereit waren. Das Z.A.K.K. Blickt damit auf über ein Jahrzehnt erfolgreicher politische, soziale und kulturelle Arbeit zurück und mit Optimusmus in die Zukunft.
In den offenen Räumlichkeiten waren alle Menschen und aktive Gruppen
eingeladen selbstbestimmt und ohne kommerziellen Rahmen Ideen, Projekte,
Veranstaltungen, Gruppentreffen und Aktionen zu verwirklichen. Einzig
geleitet von grundlegenden Prinzipien wie denen des antisexismus,
antifaschismus, antirassismus und der Ablehnung anderer
Diskriminierungsmechanismen konnte sich in diesem Raum frei und nach
eigenen Idealen ausgelebt werden. So bot das Z.A.K.K. Vielen Menschen
und Gruppen einen Raum zur Zuflucht, Arbeit und eine Art zweites
Wohnzimmer.
Dabei stellte der „Kneipenbetrieb“ und gelegentlich stattfindende
Konzerte eher einen kleinen Teil der Raumnutzung da. Dennoch wurde das
Angebot von Musik, Konzerten und Abendveranstaltungen abseits des
Mainstreams von vielen Besuchern und Künstlern immer wieder gern
genutzt.
Dieses Situation wurde jahrelang von unzähligen Menschen, auch
Anwohnern, Mietern und der ehemaligen Vermieterin sehr begrüßt.
Konflikte konnten jederzeit im Dialog und zur Zufriedenheit aller gelöst
werden.
Vor etwa zwei Jahren wurde die Immobilie verkauft und nach aufwendigen
Sanirungsarbeiten wurden neue luxuriöse Wohnungen geschaffen. Mieter,
die sich die neue Miete nicht leisten konnten oder wollten erhielten die
Kündigung. Das ZAKK passte nicht mehr in das neue Konzept des Hauses.
Nach Beschwerden der neuen Mieter im Haus über die Lautstärke der Veranstaltungen im ZAKK wurde dem ZAKK der Mietvertrag zunächt gekündigt mit Aussicht auf Wiederaufnahme bei einer Einigung mit den Mietern. Beide Seiten suchten und fanden eine einvernehmliche Lösung: Konzerte wurden zeitlich begrenzt, Rauchen im ZAKK wurde eingestellt.
Das Z.A.K.K. Sanierte die Räumlichkeiten in Eigenorganisation und in
Absprache mit dem Vermieter. Doch die versprochene verlängerung des
Mietvertrages endete mit einer zweiten Kündigung. Das Z.A.K.K. Blieb auf
mehreren tausend Euro Renovierungskosten sitzen. Da diese Rechnung bis
heute nicht beglichen wurde, wurden die Mietzahlungen bis zur
Begleichung des ausstehenden Zahlung eingestellt.
Es folgte eine einseitige und teilweise auf erfundenen „Fakten“
basierende Berichterstattung gegen das Z.A.K.K. Statt die Menschen im
ZAKK aufzusuchen und zu den Vorwürfen zu befragen, verlies sich die
Presse auf die Aussagen der Gegenseite und publizierte diese
unreflektiert.
Eines ist jedoch klar: Auch in Zukunft soll es für Menschen in Passau möglich sein sich abseits kommerzieller Kneipen und hirarchischer Organisationen zu vernetzen und ihre Projekte zu verwirklichen. Die Idee des Freiraums in Passau wird weiter leben und weiter genutzt werden. Die Gentrifizierung der Innenstadt und der konservative Kurs der Stadt Passau, der sich in den zahlreichen Schließungen von Kneipen äußert, darf und wird nicht zum Ende unabhängiger politischer, sozialer und kultureller Arbeit führen! Deshalb gilt:
Z.A.K.K. Bleibt überall!
Quelle: zakkrandaliert.wordpress.com
weiterer Artikel auf linksunten zur Räumung des Z.A.K.K. Passau
Passau (Ndby): Die letzte Bastion ist gefallen!