Auch dieses Jahr wird es ein internationales WarStartsHere-Camp gegen das Gefechtsübungszentrum (GÜZ) in Sachsen-Anhalt geben. Vom 21. - 29- Juli sind alle eingeladen gemeinsam antimilitaristisch zu campen, diskutieren und Aktionen zu starten.
Das Camp richtet sich allgemein gegen jeden Krieg und die fortschreitende Militarisierung der Politik, der gesellschaftlichen Bereiche und des Alltags. Im Speziellen richtet sich unser Camp gegen das in der Altmark angesiedelte GÜZ und dessen besondere Bedeutung für die aktuellen Kriege und Aufstandsbekämpfung der BRD und verschiedener NATO-Staaten.
Das Camp stellt sich in den Kontext der europaweiten Kampagne "WAR STARTS HERE", in deren Rahmen auch in Deutschland bereits zahlreiche antimilitaristische Aktionen erfolgreich stattgefunden haben (Beispiele sind u.a. auf bundeswehr-wegtreten.org dokumentiert).
Sie ruft dazu auf, aktiv einzugreifen in die kriegerische Normalität und die zahllosen zivil-militärischen Verflechtungen und sich der herrschenden Kriegspolitik aktiv entgegen zu stellen. Der Fokus der Kampagne liegt auf der erweiterten Infrastruktur und der ideologischen Legitimierung von militärischer Gewalt. Die verschieden Facetten dieser Herrschaftssicherung sollen sichtbar gemacht, gestört und angriffen werden. Das Vorbereiten, Üben und Koordinieren von Krieg, das Produzieren, Transportieren, Forschen, Werben und Rekrutieren für den Krieg findet direkt vor unseren Augen, in unserem Alltag statt.
Krieg beginnt hier, und kann hier aufgehalten werden.
WAR STARTS HERE CAMP 2013 21. – 29. Juli 2013
Nach einem erfolgreichen ersten Anlauf im letzten Jahr wollen wir vom 21. – 29. Juli ein zweites Mal international antimilitaristisch campen, diskutieren und Aktionen starten.
Das Camp wird auch dieses Jahr wieder in der unmittelbaren Nähe des Gefechtsübungszentrums Altmark (GÜZ) stattfinden. Das GÜZ ist einer der größten und der modernste Truppenübungsplatz Europas. Hier laufen verschiedene Formen und Facetten von Militarisierung, Krieg und Aufstandsbekämpfung zusammen. Wir wollen sie sichtbar machen, stören und angreifen!
Auf
dem 230 qkm großen Gelände wird Krieg mit hochgerüsteter Technik
und lasersimulierten Waffensystemen geübt und vorbereitet. Alle
deutschen Soldat_innen bereiten sich hier auf den Auslandseinsatz
vor, kurz bevor sie nach Afghanistan oder in den Kosovo gehen.
Seit
Herbst 2012 wird auf dem GÜZ eine komplette Großstadt gebaut. In
dem so genannten „Urbanen Kampfzentrum Schnöggersburg“ werden
zukünftig Soldat_innen verschiedener NATO-Staaten Krieg und
Aufstandsbekämpfung in den Städten und Metropolen dieser Welt
trainieren.
Lasst uns diesen zentralen Ort der Kriegsvorbereitung in Europa erneut zu einem zentralen Ort internationaler antimilitaristischer Kämpfe und des Widerstands machen und zeigen, dass wir Krieg, wo er beginnt, auch aufhalten können!
KRIEG BEGINNT HIER – WAS HEIßT DAS EIGENTLICH?
Wo ist Hier und was bedeutet Krieg in einer Welt, in der sich das Zivile und das Kriegerische gar nicht mehr so sauber trennen lassen wie viele denken oder hoffen?
Ist das Hier, wo der Krieg beginnt, in Mali, wenn die ersten Bomber kreisen, oder im NATO-Hauptquartier wo Strategien erdacht und Befehle erteilt werden?
Ist Hier etwa in den Medien, in der Tagesschau und in Zeitungen, in denen Krieg legitimiert und rassistische, koloniale Muster bedient werden?
Ist
Hier, wo die Folgen des Krieges im Ungesagten verschwinden?
Ist
Hier die Normalität, in der Krieg zu einer Randnotiz verkommt und es
möglich erschenint, in Frieden zu leben?
Ist es in den Schulen,
Bussen und Bahnen, in Arbeitsämtern und auf Marktplätzen, wo für
den Kriegsdienst und die staatliche “Sicherheitspolitik” geworben
wird?
Oder
dort, wo Leute auf dem GÜZ und in ähnlichen Einrichtungen als
“zivile” Mitarbeiter_innen, Soldat_innen und Zulieferer_innen
arbeiten?
Wo ist der Krieg, der hier beginnt?
Verankert er sich in der Totalität dieser Gesellschaft, in jeder Ritze und jedem Winkel der von Staatlickeit, Kapitalismus und Herrschaftssicherung durchdrungen ist?
Ist es “unser” Wohlstand, der durch Ressourcensicherung und das Freikämpfen der Handelswege gesichert wird?
Ist
er schon da, wo Rüstungsgüter erforscht und gebaut werden und ein
Interesse daran besteht, dass diese gekauft und genutzt werden?
Ist
Hier in den patriarchalen Verhältnissen und der Zurichtung, die es
besonders für junge Männer attraktiv erscheinen lässt, sich im
Kampf als “echter Mann” zu beweisen?
Beginnt
Krieg da, wo der Schutz von Frauenrechten zum Kriegsgrund erhoben
wird, obwohl alle wissen, dass Krieg immer auch Vergewaltigung
bedeutet?
Ist Zivil-Militärische-Zusammenarbeit schon Krieg?
Sind die Akademiker_innen, die an den Unis mit der Bundeswehr zusammenarbeiten Krieger_innen?
Und
die Lehrer_innen, die die Soldat_innen an die Schule holen?
Kirche,
Ausbildungsplatz, Krankenhaus, … wo beginnt hier der Krieg?
Wo bekämpfen wir ihn?
KRIEG BEGINNT HIER – DA SIND WIR UNS SICHER
Auf dem letzten antimilitaristischen Camp haben wir unterschiedliche Diskussionen geführt. Wir haben eine Menge Fragen und bereits ein paar Antworten. Beide sind unvollständig.
Krieg
beginnt hier, im Namen der Menschenrechte und Demokratie – in
Afghanistan, Kosovo, Libyen, Mali...
Krieg beginnt hier nach wie
vor beim Kampf um Ressourcen.
Krieg beginnt hier an den
europäischen Grenzen mit rassistischer Flüchtlingsabwehr.
Krieg
beginnt hier heißt, dass im Alltag Geschlechternormen (re)produziert
werden, die militärische, männliche Identitäten begründen.
Krieg
beginnt hier heißt auch, Militär und militärische Logik in
alltäglichen Institutionen – an Schulen, im Arbeitsamt,
Militärforschung an der Uni, zivil-militärische Zusammenarbeit im
Katastrophenschutz und bei der Entwicklungszusammenarbeit.
Krieg
beginnt hier, wo Aufstandsbekämpfung erdacht, geübt und
durchgeführt wird. Krieg wird zur Zeit als urbaner Krieg skizziert,
um Bevölkerungen vor, während und nach Aufständen und sozialen
Konflikten zu kontrollieren, zu manipulieren und zu bekämpfen.
Krieg
beginnt hier, wo in den Kommandozentralen Drohnen und Kriegsroboter
ferngesteuert werden.
WIDERSTAND BEGINNT HIER
Diese kurze Aufzählung ist gleichzeitig ein Aufruf, eigene Fragen zu stellen, sie aufs Camp mit zu bringen oder sie in anderen Zusammenhängen vor und nach dem Camp zu diskutieren.
Wir
machen also den Vorschlag, in der Diskussion einen Schritt zurück zu
gehen. Mit diesem Aufruf wollen wir Fragen aufwerfen und nicht
versuchen, den letzten Schritt vor dem ersten zu gehen, sondern uns
Raum zu nehmen, um verschiedene Ansätze auszutauschen. Dabei ist es
nicht unser Ziel, am Ende mit einer geschlossenen Analyse der Dinge
auseinander zu gehen. Vielmehr soll es Raum geben, Dinge zu klären,
aber auch Verwirrung zu stiften und Widersprüche in und zwischen den
verschiedenen Ansätzen offen zu machen und gemeinsam zu
diskutieren.
Bei all den Fragen soll aber nicht zu kurz kommen, dass Rumsitzen und Diskutieren allein nicht taugen, um den kriegerischen Verhältnissen etwas entgegen zu setzen. Wir brauchen mehr inhaltliche Klarheit, um praktische Ansätze für eine erfolgreiche antimilitaristische Politik zu erarbeiten.
Was
wir aber schon jetzt wissen, ist, dass das GÜZ ein richtiger
Angriffspunkt ist. Nicht zuletzt, weil mit dem Spatenstich für die
Aufstandsbekämpfungsstadt Schnöggersburg auch ein Ort gebaut wird,
an dem wir unsere antimilitaristische Politik praktisch werden lassen
können.
Deswegen wird es neben den Diskussionen auch Ausflüge
und am 27. Juli einen Aktionstag auf und um das GÜZ geben!
SCHMEIßEN WIR DIE ERFAHRUNGEN UNSERER KÄMPFE ZUSAMMEN !
Militarisierung,
„Vernetzte Sicherheit“, Aufstandsbekämpfung und letztlich Krieg
sind immer auch ein Angriff auf alle sozialen, emanzipatorischen
Bewegungen und somit gegen alle Menschen, die für eine befreite
Gesellschaft kämpfen. Also vernetzen wir uns international,
strömungs- und spektrenübergreifend, um zusammen zu diskutieren,
Aktionen zu reißen und dem militaristischen Treiben vielfältigen
Widerstand entgegen zu setzen.
Wir werden – in Anerkennung all unserer Unterschiede – das GÜZ wieder aufs Neue markieren, blockieren, sabotieren und heißen alle Aktionsformen willkommen.
Infos zum Camp, das Programm, die Offenen Briefe und Hintergrundmaterial findet ihr unter: warstartsherecamp.org
Also kommt alle im
Sommer zum antimilitaristischen Diskussions- und Aktionscamp!
21. bis 29. Juli 2013
in der Altmark
War starts Here!
Let’s stop it Here!
Mehr Information bitte
Klar klappt das!
Halt wie letztes Jahr - lies Dir einfach die Berichte von damals durch. Die Gegend ist nicht nur "menschenleer", sondern auch sehr weitläufig, unübersichtlich und damit auch unkontrollierbar...
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