Schreibt das BKA wieder in der Interim?

In der Interim 748 ist ein Text unter dem Titel „Bengalos in Espressotassen“ abgedruckt. Dieser wurde zuvor bereits auf Indymedia veröffentlicht http://de.indymedia.org/2013/02/341755.shtml

 Ein Auswertungstext der Demonstration gegen den Polizeikongress am 16.Februar in Kreuzberg bezeichnet „Bengalos in Espressotassen“ als „Counter-Müll von Behördenhttp://polizeikongress2013.blogsport.de/2013/02/27/ueber-den-16-februar-in-kreuzberg/ Im Vorwort der aktuellen Interim wird dieser Text zwar als „grundsätzlich ärgerlich“ bezeichnet, sein Abdruck aber mit den „vielen zu Recht streitbaren Punkten“ begründet.

 

Ein Vergleich von Bengalos mit dem Text „Über die Waffe der Kritik und die Kritik der Waffen“ drängt sich geradezu auf. Dieser wurde in der Interim 611 vom Januar 2005 veröffentlicht und stellte sich im mg Verfahren als BKA Produkt heraus http://einstellung.so36.net/prozess/zeitung/artikel/1381 Unterschrieben wurde er mit „Die zwei aus der Muppetshow“. Der Bengalo Text ist gezeichnet mit „Waldorf und Sattler“ , dem Namen der zwei Muppetshow Figuren.

Der ältere Text glänzt mit einer Vielzahl an rhetorischen Fragen, genauso wie der Neue. In beiden Texten kokettieren die Autoren mit ihrem Bezug zur linksradikalen Bewegung seit den 80er Jahren. In beiden Texten wird eine vernichtende Kritik erhoben, der ältere von 2005 misst der mg und der Militanzdebatte eine Bedeutung zu, die sie nie hatte. Zu keinem Zeitpunkt wurden tödliche Anschläge als Option gesehen, wie die zwei aus der Muppetshow suggerierten um Antworten zu provozieren und auf eine BKA Homepage zu locken.

Sie glänzen mit Behauptungen, die kein Insiderwissen voraus setzen, kaum zu widerlegen sind und von einer grundsätzlichen Distanz zum Thema zeugen.

 

Genauso distanziert berichten Waldorf und Sattler von einer Demonstration, bei der sie vorne mitgelaufen sein müssten, um ihre Eindrücke zu sammeln. Wer wirklich dabei war, weiß das sie nur eine Zusammenfassung der polizeilichen Lagemeldungen geschrieben haben.

Während der Waffen-Kritik Text von 2005 der mg die Verantwortung für Krieg und Tote zuschiebt, setzt Bengalo einen autonomen Ordnungsdienst voraus, damit Demos dieser Art politisch oder links sind. Beides ein maßloses Überhöhen der Protagonisten und Ausdruck hierarchischen Denkens.

Nach der Logik von Waldorf und Sattler haben „die Autonomen“ eine kollektive Verantwortung für alles was seit der Bolle Brandstiftung durch einen Pyromanen am 1.Mai 87 an fragwürdigen Sachen in Kreuzberg passiert ist.

Unruhen, Aufstände oder Revolten fordern grundsätzlich ein Tribut an überflüssigen Sachbeschädigungen und sie werden oft von unerfahrenen Jugendlichen getragen. Paradox ist es, die Verantwortung dafür an jene weiter zu reichen, die organisiert vorgehen. Also wer ist Schuld daran, dass am 16.Februar die Barrikaden zu klein waren, die Menge sich schnell zerstreuen ließ und Bushalten der allseits geschätzten BVG zerstört wurden?

Nach Ansicht von Waldorf und Sattler der unbekannte Vorbereitungskreis der Demo, der gemeinsam mit den Jugendgangs aus dem Kiez in der Espressotasse Kreise schwimmt. Eine Sichtweise durch die Beamtenbrille, die wegen ihrer völligen Unkenntnis der sozialen Beziehungen auf ihre Art beruhigend ist und eigentlich nur durch die im Interim Vorwort diagnostizierten „streitbaren Punkte“ Widerspruch provoziert.

                                                                                    

Sowohl der Bengalo  Text als auch der ältere wollen eine solidarische Haltung ihrer Autoren den Adressaten gegenüber vermitteln. Das fällt in beiden Fällen schwer zu glauben, denn sie enthalten keinen einzigen konkreten Verbesserungsvorschlag. Eine Kritik setzt die Hoffnung auf eine Verbesserung des Projekts voraus; dass die zwei aus der Muppetshow daran aus beruflichen Gründen kein Interesse hatten, kam erst im mg Verfahren ans Licht.

Ob Waldorf und Sattler auch für das BKA schreiben, kann nicht mit absoluter Sicherheit gesagt werden. Es würde jedoch von einem seltsamen Humor zeugen, wenn vermeintliche Linke, Alt-Autonome oder was auch immer, sich des gleichen Pseudonyms bedienen würden, wie die Autoren des BKA Beitrags von 2005.

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von wegen, das wäre/ist witzig. es gab auch schon ein bekennerschreiben das mit einem dadrauf anspielenden namen unterschrieben war.

Soll das der Versuch sein sich mit Verschwörungstheorien gegen Kritik abzuschotten? Mal ehrlich: wenn der Artikel vom BKA wäre, dann würden sie natrlich vermeiden wollen, dass jemandem das auffällt. Und dann würden sie ein ähnliches Pseudoynm benutzen.

 

Wenn der Bengalo-Text mit seiner Kritik daneben geht, kann man ihn leicht argumentativ entzaubern. Eine inhaltliche Auseinandersetzung vermeiden und stattdessen auf vermeintliche "Urheber" hinzuweisen, um das ganze zu diskreditieren: armselig!

 

Der Bengalo-Text hat durchaus inhaltliche Schwächen, aber auch berechtigte Kritikpunkte gegen die Demo. Damit sollte man sich auseinandersetzen.

Linksradikal sein heißt auch sich und seine Umwelt mit Kritik zu konfrontieren, um eine solidarische Gesellschaft der Freien und Gleichen zu schaffen. Alles andere ist identitär, Marketing und Lifestyle.

Und warum sollte das BKA so bescheuert sein, sich mühevoll einen Text aus den fingern zu saugen und ihn in der Interim zu platzieren, nur um ihn dann mit dem mehr oder weniger gleichen Namen zu kennzeichnen, den sie schonmal verwendet haben und der den meisten InterimleserInnen aus dem MG Verfahren bekannt sein dürfte?

Egal ob der Text vom BKA ist oder nicht, Selbstbeschäftigung bringt uns nicht weiter.

ich sag nur mark kennedy:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/81592

 

ich sag nur simon brenner:

https://linksunten.indymedia.org/de/node/30769

 

so viel zu verschwöhrungstheorien. bekommt endlich mit das das bka unzählige verfahren in berlin gleichzeitig am laufen hat und verhaltet euch dementsprechend! nachdem sie bei den nazis, rockern und salafisten aufgeräumt haben, werden sie ihre extremismusklausel auch gegen linke durchsetzen. mir fallen spontan gerade mind. 5 schwere ermittlungsverfahren ein aus den letzten jahren. aber alles läuft wie eh und je weiter, dass ist mehr als krass... so lange heisst es jeden dienstag früh, damit rechnen das das gsg9 die türen aufstemmt...

 

Berliner Linksextremisten vor aktionsreichem Februar:

http://www.berlin.de/sen/inneres/verfassungsschutz/aktuelle-meldungen/am... (Achtung Link führt zu VS Berlin Webseite)

 

Die zentralen Akteure der nächsten Wochen werden denn auch nicht nur die „üblichen Verdächtigen“ sein, die Großereignisse wie die „Antikapitalistische Walpurgisnacht“ oder den „Revolutionären 1. Mai“ prägen, sondern vor allem auch anarchistische Kleinstgruppierungen sowie Personen in und aus dem Umfeld von „Szeneobjekten“.

Die „operative Zersetzung“ ist eine operative Methode zur wirksamen Bekämpfung politisch missliebiger Tätigkeiten von Einzelpersonen aber auch Gruppen, insbesondere in der Vorgangsbearbeitung. Die Vorgangsbearbeitung ist als ein Verfahren, zu verstehen das operativ ein Maßnahmenkatalog abruft der darauf abzielt um zuerst verdeckt gegen einzelne oder Gruppen von missliebigen Personen zu erkennen, ermitteln und geheimpolizeilich vorgehen zu können.

 

Mit der Zersetzung. wird durch verschiedene politisch-operative Aktivitäten Einfluß auf feindlich-negative Personen, insbesondere auf ihre feindlich-negativen Einstellungen und Überzeugungen in der Weise genommen, daß diese erschüttert und allmählich verändert werden bzw. Widersprüche sowie Differenzen zwischen feindlich-negativen Kräften hervorgerufen, ausgenutzt oder verstärkt werden.

(Bspw. Der Text „Über die Waffe der Kritik und die Kritik der Waffen“ im mg Verfahren als BKA Produkt überführt.)


Ziel der Zersetzung ist die Zersplitterung, Lähmung, Desorganisierung und Isolierung dieser politisch missliebigen Tätigkeiten von Einzelpersonen aber auch Gruppen, also dieser Kräfte, um dadurch deren politische Handlungen und Wirkungen einschließlich deren Auswirkungen vorbeugend zu verhindern, wesentlich einzuschränken oder gänzlich zu unterbinden bzw. eine differenzierte politisch-ideologische Rückgewinnung zu ermöglichen.


„Zersetzungen“, als Methode, sind sowohl unmittelbarer Bestandteil der Bearbeitung Operativer Vorgänge als auch vorbeugender Aktivitäten außerhalb der Vorgangsbearbeitung zur Verhinderung feindlicher Zusammenschlüsse. D. h. Sie können und sollen ach außerhalb von bestehenden „polizeilichen Ermittlungen und deren Voraussetzungen“ vorsorglich auf Einzelpersonen und Gruppierungen wirken.

 

Hauptkräfte der Durchführung der Zersetzungen sind die . Die Zersetzung setzt operativ bedeutsame Informationen und Beweise über geplante, vorbereitete und durchgeführte Aktivitäten sowie „entsprechende Anknüpfungspunkte“ für die wirksame Einleitung von Zersetzungsmaßnahmen voraus.


In diesem Kontext sollte als „ entsprechende Anknüpfungspunkt“ die Befürchtung der Berliner und Bundes- Sicherheitsorgane vor einer militanten Emanzipierung von bestehenden politischen Demonstrationsformen und deren weitergehenden Auswirkungen auf die politisch militante Praxis der „linksradikalen Kräfte“ wohl deutlich genug sein!


Die Zersetzung findet auf der Grundlage einer gründlichen Analyse des operativen Sachverhaltes sowie der exakten Festlegung der konkreten Zielstellung statt.

Die hier in diesem Kommentar exemplarisch benannte „ Zersetzung“ ist nur EIN Teil der im ersten Absatz erwähnten „Maßnahmenkataloges“ der auf die „Immobilisierung“ der politischen Tätigkeiten von Einzelpersonen und Gruppen Zielt.
Die Methoden dazu sind noch vielfältiger und befinden sich nicht selten im eigentlich „kriminellen“ Bereich“.

 

Stichworte: Desinformation, persönliche und politische Diskreditierung, psychologische Kriegsführung, angestrebte soziale Entwurzelung im Arbeits- und Familienkreis, am Ende auch direkte Anschläge...

Warum sollten sie plötzlich damit aufhören... ?