Rechte Szene scheitert in Kirchweyhe

Abge­wie­sene Neo­na­zis in Kirch­weyhe: Trau­ern mit Pils und Kippe

Neo­na­zis und extrem rechte Grup­pen ver­su­chen, Gedenk­feier für den getö­te­ten Daniel S. in Weyhe für ihre ras­sis­ti­sche Pro­pa­ganda zu instru­men­ta­li­sie­ren – vor Ort blie­ben zahl­rei­che Akti­vis­ten aller­dings vor den Sper­ren und posier­ten für die eigene Facebook-Inszenierung. 

 

Die nie­der­säch­si­sche Samt­ge­meinde Weyhe mit ihren umlie­gen­den Ort­schaf­ten wurde am Sams­tag weit­räu­mig mit Poli­zei­kon­trol­len ver­se­hen. Neo­na­zis hat­ten ange­kün­digt, trotz Ver­bots ihre Kund­ge­bung für den 25-jährigen Daniel S. aus dem Land­kreis Die­p­holz abhal­ten zu wol­len. Bereits am Vor­mit­tag tra­fen sich knapp 2000 Men­schen aus der Region zu einer offi­zi­el­len Mahn­wa­che auf dem Bahn­hofs­platz von Kirch­weyhe, wo der junge Lackie­rer starb. Er war vor einer Woche nachts aus einer Disco gekom­men, in einem Bus kam es  dann zum Streit zwi­schen zwei Grup­pen von Jugend­li­chen. Als Daniel S. schlich­ten wollte, wurde er ange­grif­fen und der­art schwer ver­letzt, dass er am Don­ners­tag im Kran­ken­haus ver­starb. Der 20-jährige Cihan A. befin­det sich als Haupt­ver­däch­ti­ger in Untersuchungshaft.

 

Zuerst griff eine Klein­st­gruppe der kul­tur­rech­ten „Iden­ti­tä­ren Bewe­gung“ aus Weyhe und Bre­men den bru­ta­len Vor­fall bei Face­book auf und instru­men­ta­li­sierte ihn für eine Kam­pa­gne gegen „deutsch­feind­li­che Gewalt“. Am Sams­tag­nach­mit­tag sollte eine Kund­ge­bung durch­ge­führt wer­den, die wurde ver­bo­ten. Extrem rechte Grup­pen rie­fen  den­noch zur Teil­nahme auf. Für Sonn­tag mel­dete die NPD Bre­men eine eigene Trau­er­ak­tion an, die eben­falls ver­bo­ten wurde.

 

„Iden­ti­tä­rer“ erscheint mit eige­nem Kameramann

Der Bür­ger­meis­ter von Weyhe, Frank Lem­mer­mann (SPD), rea­gierte auf das Inter­esse der extre­men Rech­ten sofort und rief mit dem Prä­ven­ti­ons­rat der Gemeinde, dem Run­den Tisch gegen Rechts und dem Inte­gra­ti­ons­rat zu einer wür­de­vol­len Mahn­wa­che auf, die sich der ras­sis­ti­schen Stim­mungs­ma­che ent­ge­gen­stel­len sollte. Gegen Mit­tag war der Bahn­hofs­platz vol­ler Men­schen. Auch viele Migran­ten waren mit Blu­men oder Ker­zen erschie­nen. Eine Gruppe ultra­kon­ser­va­ti­ver reli­giö­ser Bre­mer Sala­fis­ten um Pre­di­ger Sven Lau filmte flei­ßig sich und das Gesche­hen. Die bär­ti­gen Män­ner äußer­ten vor den Kame­ras vie­ler Fern­seh­teams ihr Bedauern.

 

An den Sper­ren stan­den mut­maß­li­che Neo­na­zis, die nicht ein­ge­las­sen wur­den. 89 Platz­ver­weise sol­len aus­ge­spro­chen wor­den sein, den­noch gelang es vie­len durch­zu­kom­men. Aber mit wür­de­vol­lem Geden­ken hatte der Auf­tritt eini­ger von ihnen wenig zu tun. Sie stan­den in „Alpha Indus­tries“- oder „Thor Steinar“-Kleidung, Bier trin­kend, vor dem Bahnhof.

Ein jun­ger Mann hielt ein schwar­zes Schild mit dem ein­fa­chen Wort „Warum“ hoch.  Repor­ter wur­den auf ihn auf­merk­sam. Chris­tian Wag­ner von den „Iden­ti­tä­ren“ war mit eige­nem Kame­ra­mann erschie­nen. Obwohl bei Face­book gera­dezu hys­te­risch vir­tu­ell mobi­li­siert wor­den war, wirkte der dun­kel­haa­rige Schei­tel­trä­ger jedoch eher ver­lo­ren. Über die „Iden­ti­tä­ren“ wollte er denn auch mit  Jour­na­lis­ten nicht spre­chen. Er sei pri­vat gekom­men, sagte er und berich­tete von sei­nem eige­nen Disco-Besuch an dem Wochen­ende. Das Opfer kenne er nicht per­sön­lich, doch er finde die Aktion gegen Rechts in Weyhe „zweifelhaft“.

 

Ran­da­lie­rende Neo­na­zis in Gewahr­sam genommen

Als Kopf der im Novem­ber 2012 in Frank­furt am Main gegrün­de­ten Bun­des­gruppe  gilt Mat­thias Wag­ner aus Weyhe. Ursprüng­lich stam­men die „Iden­ti­tä­ren“ aus Frank­reich. Radio Bre­men berich­tete über den Bre­mer Able­ger, die zwar beton­ten, gegen Neo­na­zis zu sein, doch mit Andreas Hack­mann einen der stadt­be­kann­ten Rech­ten schein­bar bei sich dul­de­ten. Unter „Iden­ti­täre Bewe­gung Bre­men“ schrieb einer im Inter­net: „Es geht darum  die  abar­tige, beschä­mens­werte Behand­lung des ermor­de­ten Daniel durch die lächer­li­che Selbst­in­sze­nie­rung eines gewis­sen Bür­ger­meis­ters und sei­ner Polit-Clique zu kri­ti­sie­ren und anzu­pran­gern.“ Große Worte in der Anony­mi­tät. Inmit­ten der Menge wirk­lich betrof­fe­ner jun­ger Men­schen und Ein­woh­ner stot­terte der Ver­tre­ter die­ser neuen Grup­pie­rung eher nur herum, posi­tio­nierte sich nicht. Lie­ber gab er spä­ter in einem Lokal einem Redak­teur der neu­rech­ten Wochen­zei­tung „Junge Frei­heit“ unge­stört ein Interview.

 

Gegen Sams­tag­nach­mit­tag erschien dann eine Gruppe von rund 20 Bre­mer und nie­der­säch­si­schen Neo­na­zis um Alt­ka­der Jens Bisch­off aus Bruchhausen-Vilsen. Als ihnen der Zugang ver­wei­gert wurde, ran­da­lier­ten zwei der Neo­na­zis und wur­den in Gewahr­sam genom­men. Ein Rechts­ex­tre­mist  wurde von den Ein­satz­kräf­ten gefes­selt und auf den Boden gezwun­gen. Sein Gesicht war zer­kratzt. Auch ein Trupp von Neo­na­zis aus dem Raum Hil­des­heim konnte nur mit Trans­pa­rent am Orts­ein­gang von Kirch­weyhe für die eigene  Facebook-Inszenierung posie­ren:  „Deut­sche Opfer –Fremde Täter – Wir ver­ges­sen euch nicht“, stand auf dem roten Spruchband.

 

Neo­na­zis mar­schie­ren mit IG Metall-Fahnen durch Verden

In den Orts­kern kamen die bekann­te­ren Neo­na­zis nicht. Im sozia­len Netz erzürn­ten sich die Gemü­ter im Laufe des Nach­mit­tags immer mehr. Das in Kirch­weyhe seien Ver­hält­nisse „wie in der DDR“ wet­terte dar­auf­hin ein wei­te­rer Kri­ti­ker im Inter­net. Der cou­ra­gierte Bür­ger­meis­ter von Kirch­weyhe wurde als „klei­ner Dorfsta­li­nist“ und der Pas­tor,  Mit­in­itia­tor des Run­den Tisches in Weyhe, als „ver­kom­me­ner Pfar­rer“ beleidigt.

 


Am spä­te­ren Nach­mit­tag fuhr eine Gruppe von Rechts­ex­tre­mis­ten um den ehe­ma­li­gen stell­ver­tre­ten­den NPD-Landesvorsitzenden Mat­thias Beh­rens aus Schne­ver­din­gen, Ver­de­ner und Roten­bur­ger Neo­na­zis, ein Mit­glied der „Nord­deut­schen Tromm­ler­gruppe“, „Auto­nome Natio­na­lis­ten“, Hil­des­hei­mer Kame­rad­schafts­an­hän­ger sowie  Mar­kus Pri­venau, Andreas Hack­mann aus Bre­men  über die Land­kreis­grenze zum Bahn­hof nach Ver­den an der Aller. Ein­satz­wa­gen der Poli­zei waren bereits vor Ort. Dort mar­schier­ten die Neo­na­zis aus­ge­rech­net mit zwei IG Metall-Fahnen durch die Innen­stadt und schrieen ihre ras­sis­ti­schen Paro­len. Am Bahn­hof bei der Abreise kam es erneut zu Ran­ge­leien. Die Pres­se­stelle sprach von „Wider­stän­den zum Nach­teil von Poli­zei­be­am­ten“ und einer „ver­such­ten gefähr­li­chen Kör­per­ver­let­zung“.  Gegen drei gewalt­be­reite Neo­na­zis wur­den Ermitt­lungs­ver­fah­ren eingeleitet.

 

http://bremer-schattenbericht.com/

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Was macht denn die IG Metall Fahne bei denen. Des schreit doch nach nem Ausschlussverfahren.

Das ist nur ein albernes Nazifake.

Da marschiert nicht "die" IGMetall, sondern nur ein paar Naziklopse

mit ergaunerten Fahnen.

2012 hat so ein Arsch versucht sich in die 1. Mai Demo ( HH) einzuschleichen .

Mit blutender Nase u. blauen Augen war er 5 min. später am Strassenrand. :))

Am kommenden Samstag will die Partei (hust) die Rechte demonstrieren.

Um 12Uhr in Kirchwehye. Naziführer Sascha Krolzig hat eine Veranstaltung dazu erstellt.

Da auf dem Bild Nr. 6 sowohl Marcel Demuth, Dany Subke , Patrick Kruse (alle "Besseres Hannover", letzterer auch als rechter "Liedermacher " "Jugendgedanken bei der JN sehr en vogue) sowie Markus Privenau (Bremer Altnazi) zu sehen sind, erübrigen  sich hier wohl weitere Hinweise auf eine nicht-rechte De mo. Merke: Auch Nazis können IG-Metall-Fahnen tragen. Sowo , gut weilhl auf you tube wie auch auf der NPD-Niedersachsen-Seite gibt es ein Video dieser Demo zu sehen (mit TON, gut , weil jeder_r dort die skandierten Parolen hören kann.)

Was allerdings die von Dieter Riefling im Verlauf des Samstagnachmittags getwitterte "Schlacht" mit der Busbesatzung Antifas angeht, kann ich nur sagen: Ich erkenne ein Alkoholproblem, wenn ich es (getwittert) sehe! Dieter sollte vielleicht nicht mehr ganz so viel Whisky-Skoda frühstücken. Auf ein Neues am 23. März in Kirchweyhe! Wie heißt es doch in Bremen und umzu so richtig: 6Keinen Meter!

Danke Dir für die Infos! Kannst Du die von Dir genannten Namen zu den Personen zuordnen? Das wäre super! Gehe ich richtig in der Annahme, dass der Tyo mit der IGM Fahne Dany Subke ist?