Cops bekämpfen Antisexist_innen

sexismus stinkt

Anlässlich des heutigen Frauenkampftages fanden sich rund 50 Menschen zu einem queerfeministischen Spaziergang in Freiburgs Innenstadt zusammen um auf sexistische Werbung und die patriarchale Gesamtscheiße aufmerksam zu machen. Diverse Schaufensterscheiben und Werbeplakate wurden mit der nackten Wahrheit konfrontiert und 600 Handzettel verteilt.

 

Die den Spaziergänger_innen folgende Streife musste ihr Auto stehen lassen und zu Fuß laufen, nachdem die Route durch ein Shoppingcenter mit exzellenter Akustik für unsere mobile Anlage sie temporär daran hinderte, uns ihre Anwesenheit aufzudrängen.

 

Kurz vor Schluss musste die Staatsmacht noch demonstrieren, was sie von „Sexismus in jeder Form bekämpfen“ hält – Es wurden Ausweiskontrollen versucht, ordentlich gemackert und schließlich eine Festnahme zur Personalienfeststellung duchgesetzt. Der die festgenommene Person abtransportierende Fahrer nahm in Kauf, sich in den Weg stellende Menschen anzufahren.

 

Diese mal wieder erfahrene staatliche und strukturelle Gewalt lässt uns nur noch kompromissloser für die Dekonstruktion dieses Systems kämpfen.

 

Kein Gott! Kein Staat! Kein Patriarchat!

 

Flyertext:

 

SEXISMUS BEKÄMPFEN. Los geht’s!

 

Heute, am 8. März, dem Tag, an dem international Feminist_innen auf die Straße gehen und für ihre Rechte kämpfen, wollen auch wir zeigen, dass das Thema Sexismus nichts an seiner Aktualität eingebüßt hat. Trotz der vielen Diskussionen, die in den letzten Wochen im Fernsehen und in anderen Medien über Sexismus geführt wurden, blieben viele Aspekte die uns wichtig sind, in dieser Debatte ungenannt.

 

Es werden Positionen vertreten, die sexistische Übergriffe und Sexismus verharmlosen und die Kritik daran ins Lächerliche ziehen. Übergriffe werden auf bloße Flirt- und Anmachversuche reduziert, und Betroffene von sexueller Gewalt als prüde und verklemmt dargestellt wenn sie ihre Erfahrungen thematisieren. Dazu wird ein Bild von Männern als rein triebgesteuerten Wesen gezeichnet, die nicht anders können, als Frauen anzumachen.

 

In der medialen Debatte wird immer wieder betont, dass auch Männer Sexismus erfahren. Dadurch wird versucht der ganzen Debatte ihre Legitimität zu nehmen. Denn wozu müssten wir über geschlechtliche Machtverhältnisse sprechen, wenn das Geschlecht bei Sexismus doch keine Rolle spielt?!

 

Tatsächlich sind weltweit und auch in Deutschland sehr viel mehr Frauen von Sexismus betroffen als Männer. Sexismus ist kein individueller Anmachversuch, der eben gerade mal falsch rübergekommen ist, sondern ein Machtinstrument, das ungleiche Geschlechterverhältnisse strukturell aufrechterhalten soll. Sexismus steckt in vielen Bereichen unseres Alltags:

 

Wir erleben ihn auf dem Arbeitsplatz, in der Familie und in unseren Beziehungen, in Unterhaltungsmedien und sexualisierter Werbung... Wir lernen von klein auf, dass es Männer und Frauen gibt, die eben unterschiedlich ticken. Diese biologistischen Geschlechterbilder, die in allen Bereichen des Alltags weitergetragen und verinnerlicht werden, lehnen wir ab.

 

Biologistische Geschlechterbilder aufbrechen!

Sexismus überall und in jeder Form bekämpfen!

Für eine emanzipierte Gesellschaft!

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