Die Lokalzeitung „Pirmasenser Zeitung“ hat Mitte Februar die NPD Aktivistin Ricarda Riefling, Mitglied im Bundesvorstand der ultrarechten Partei, als nette Frau von nebenan vorgestellt. Diesen Samstag zeigte sie in aller Öffentlichkeit ihr wahres Gesicht. Im saarländischen Homburg griff Riefling den örtlichen Chef der Kreispolizeibehörde, Clemens Lindemann, im Rahmen einer braunen Propagandakundgebung körperlich an. Lindemann ist auch Landrat des Saarpfalz-Kreises und wurde zum Glück nur leicht verletzt. Was geschah genau? Wie versucht die NPD den Angriff umzudeuten? Folgen aufgrund zahlreicher im Internet geäußerter Beleidigungen z.B. Klagen gegen den NPD Pressesprecher des LV Sachsen-Anhalt, Michael Grunzel?
Im Rahmen einer durch drei Städte führenden Hetztour wollte die NPD zusammen mit zur offenen Gewalt neigenden Freien Kräften wider dem sogenannten „Bombenterror“ agitieren. In dem Städtchen Homburg sollte zum Schluss der Kundgebung das Deutschlandlied mit allen drei Strophen abgespielt werden. Dies lies Lindemann durch die Polizeikräfte vor Ort unterbinden. Daraufhin kam es zu einer heftigen Diskussion zwischen Lindemann und dem Polizeieinsatzführer einerseits und dem Anmelder der Kundgebung, Detlef Walk, Rieflings Verlobten, dem NPD Stadtrat Markus Walter, sowie Ricarda Riefling andererseits. Die 29jährige provozierte scheinbar durch den widerrechtlichen Versuch, den Disput mit ihrem Handy aufzunehmen. Sie weigerte sich, dieses herauszugeben und verletzte dabei den Chef der Kreispolizeibehörde durch einen Schlag ins Gesicht. Danach ließ sie sich theatralisch fallen. Ihr Handy soll von der Polizei sichergestellt worden sein. Diese stellt zu dem Vorfall fest:
Es kam „zu einem Angriff durch eine 29-jährige Rednerin des rechten Lagers auf den Landrat. Dieser wurde hierbei leicht verletzt. Durch sofortiges Einschreiten von Polizeikräften konnte dieser Angriff unterbunden werden. Die Angreiferin erlitt hierbei einen Schwächeanfall und musste anschließend ärztlich behandelt werden. Entsprechende Strafanzeigen wurden von beiden Parteien erstattet.
Nach diesem Zwischenfall wurde die Versammlung durch die Versammlungsbehörde für beendet erklärt. Die Versammlungsteilnehmer entfernten sich gegen ca. 16:15 Uhr von der Örtlichkeit, ohne dass es zu weiteren Störungen kam.
Die Staatsschutzabteilung der Polizei Saarland hat hinsichtlich des Angriffs auf den Landrat die Ermittlungen aufgenommen.“
Dieser Gewaltausbruch Rieflings verwundert nicht. Ihr Ex-Mann, Dieter Riefling, ist u. a. wegen Volksverhetzung mehrfach rechtskräftig verurteilt. 1998 erhielt er eine zehnmonatige Haftstrafe, nachdem er einem Polizeibeamten einen Nasenbeinbruch zugefügt hatte. Ihr gegenwärtiger Verlobter, Markus Walter, wurde 2003 wegen Schändung des Jüdischen Friedhofs in Busenberg, des Beschmierens eines Aussiedlerheims sowie weiterer Straftaten zu einer mehrjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Riefling selbst, Mutter von vier Kindern, hat ihre Wurzeln bei den radikalen Freien Kräften und ist eine der radikalen Aushängefrauen der Neonaziszene.
Die NPD dreht die Tatsachen nun um und führt eine mediale
Hetzkampagne gegen Landrat Lindemann. In einer bei DS-aktuell sowie auf
zahlreichen NPD Seiten und auf Facebook veröffentlichten Erklärung von
Rieflings Neonazi Freund, Markus Walter – in der Eigenschaft des
Pressesprechers der Kommunalpolitischen Vereinigung der NPD – wird
Lindemann beschuldigt, die braune Aktivistin „blutig geschlagen“ zu haben. Riefling soll „Quetschungen an der Hand“ erlitten und „das Display ihres iPhones durch den Druck“ zerbrochen sein. Lindemann soll ihr „brutal mit der Faust ins Gesicht“ geschlagen haben. Die Polizei soll sie „zu Boden“ geknüppelt haben, „wodurch sie zweimal ohnmächtig“ geworden sein soll „und schwere Prellungen am ganzen Körper erlitten“ haben soll. Angekündigt wird: „Dieser ungeheuerliche Vorfall wird ein juristisches Nachspiel haben.“ Da fragt sich nur, für wen? Augenzeugen berichten: „Die Frau schlug! Sie lies sich theatralisch zu Boden fallen. Niemand knüppelte irgendjemand!!!“
Da wundert es nicht, dass im Netz ein beleidigender und nach Gewalt
rufender Hetzsturm hervorbricht. In dem von Matthias Faust zu
verantwortenden NPD Portal DS-aktuell wird offen zur Gewalt aufgerufen: „diesen frauenschläger gehört ein kantholz in die fresse“, fordert User „steinar“. Kommentator „Baltram“ darf ihn ungestraft mit der SA vergleichen: „hoher SPD-Funktionsträger tritt, ganz in der Tradition der Sturmabteilung (SA), als brutaler Hilfsschläger der Polizei auf.“ Unliebsame
linke Kommentatoren werden dagegen bei dem Artikel gelöscht. Ein
Ermittlungsverfahren gegen die Kommentatoren sowie den Admin sollten
drin sein.
Bei Ricarda Riefling auf Facebook schreibt Wolfgang Schmidt: „Lindemann is sowiso ein Arschloch.“ Boris Zapp: „so eine drecksau wer frauen schlägt ist eine arme sau gruSS“. Auf Seite des Freundes Markus Walter ähnlich beleidigende Kommentare. Odin Gestresst: “Wird wohl für dieses feige Schwein kein nachspiel haben“. Der NPD Pressesprecher aus Sachsen-Anhalt, Michael Grunzel, fordert: „Dieses Schwein gehört hinter Gitter. Und ihm sollte untersagt werden, jemals wieder ein Amt zu bekleiden!“ In einem weiteren Kommentar fährt er mit seinen hetzenden Beleidigungen fort: „Ich gehe trotzdem davon aus, das dieses Dreckschwein unter dem Prädikat „Assozial“ bislang nicht sonderlich in Erscheinung getreten ist.“ „was für ein geisteskranker hurensohn!“ (Jennifer Harms). Maik Nagorski hetzt und droht: „So eine Drecksau, kann doch wohl nicht wahr sein ? Dieses rote Pack wird sich noch wundern“.
Bei der Zittauer Stadträtin Antje Hiekisch darf ebenfalls auf Facebook gegen Lindemann gehetzt werden: „So ein Schwein!!“ (Friedrich Kellermann), „So ein Dreckschwein“ (Andi Wunderlich), „Was für ein Schwein“ (Eckhard Aden). Wir haben von allen Zitaten diesen Sonntag zwischen 11.00 Uhr und 15.00 Uhr Screenshots gefertigt und stellen sie Herrn Lindemann gerne für Beleidigungsklagen zur Verfügung. Bei den Zitaten haben wir alle Rechtschreibfehler der Originale übernommen. Schon immer wieder erstaunlich, welchem Sprachwirrwarr die dem Deutschen so zugetanen Kameraden sich oft hingeben.
Bürgerinnen und Bürger gegen extreme Rechte
https://www.facebook.com/BuB.GegenExtremeRechte
http://bubgegenextremerechte.blogsport.de
weitere Infos / doku
Wir haben eine Doku der "Auseinandersetzung" unter http://wp.me/ppfm-emG, dort gibt es auch Kommentare von ZeugInnen vor Ort, wonach Riefling geschlagen hat/angefangen hat. Verlinkt haben wir (in den Kommentaren) außerdem eine kurze und bei weitem unvollständige Liste aus der taz über Gewalttäter der NPD.
dokumentationsarchiv
Polizeibericht
Ich bin immer wieder schockiert wie die NPD die Tatsachen vertritt selber aber schwer Vorbestrafte Gewalttäter in ihren eigenen Reihen hat. Habt ihr zufällig noch den Link zum Polizeibericht?
An Schockiert
Quelle Polizeibericht:
facebook.com/drksaarland.pressestelle
Presse
http://www.saarbruecker-zeitung.de/aufmacher/sz-redaktion/homburg-aktuell/Homburg-Marktplatz-Buendnis-Neonazis-Rechts;art26727,4673994
Ricarda und Dieter
Bei Facebook ist mittlerweile (ca. 23 Uhr) auch ein Bild von Ricarda eingestellt. Sie sollte auch eines einstellen, als sie letztes Jahr von ihrem noch Ehemann Dieter verprügelt wurde. Sie hätte auch ganz schön ausgeteilt. Beide haben dann bei der Polizei in Hildesheim / Niedersachen Anzeige erstattet. Bei der Staatsanwaltschaft würde ein Verfahren gegen beide laufen. Markus Walter hatte im Mai letzten Jahres Ricarda am Wochenende besucht. Dieter hat dann den Firmenwagen von Walter dermaßen demoliert, dass man nur noch die vier Reifen erkennen konnte.
Es gibt allerdings noch weitere NPD Mitglieder, die zu Gewalt neigen. Sascha Wagner, Kreisvorsitzender der NPD Westpfalz, hat seine zwei Stieftöchter attackiert, so dass das Jugendamt die beiden aus der Familie genommen hat. Sie sind in einem Heim untergebracht. Wie man dem „Volkstod“ entgegentritt und „Deutsche Kinder braucht das Land“, zeigt auch der Kreisverband Westpfalz. Der Freund von Sascha Wagner und NPD Mitglied, hat die älteste Stieftochter von Wagner im Alter von 13 Jahren geschwängert. Dafür wurde er verurteilt und sitzt ein. Wie war das noch mal mit den Kinderschändern!!!!
Quellen
Gibt es dafür auch Quellen?
Die Familie Riefling
Die Personen Ricarda Riefling und Dieter Riefling sind beide Schlägertypen. Pack schlägt sich, Pack verträgt sich. Das solche Leute wie die beiden genannten Rieflings wegen ihren Unfähigkeiten auch gegenüber Dritten Gewalt anwenden ist fachkundigen Menschen lange bekannt. Hoffentlich wird Frau Riefling vom Gericht in Pirmasens für ihr Verbrechen angemessen verurteilt werden.
ist das jetzt Amtshilfe?
Wollt ihr hier jetzt wirklich Beweismittel suchen und diese dann der Polizei zur Verfügung stellen?
Dasss die NPD tatsachen verdreht und hetzt ist nichts sonderlich neues oder überraschendes. Die Bullen sind da auch sehr geübt drin. Wer interessiert sich denn bitte für den Polizeibericht?
Seit wann sind solche Klagen überhaupt interessant?
http://www.18maerz.de/web/index.php/material/material-aufrufe/370-keine-...
Antwort
Du kannst davon ausgehen das in Pirmasens die örtliche Justiz (durch den betroffenen Landrat, Presseberichterstattung) über das Verbrechen informiert ist und wegen eines Offizialdeliktes von Amts wegen gegen Ricarda Riefling ermittelt. Ein Ermittlungsverfahren mündet gewöhnlich in eine Hauptverhandlung bei dem zuständigen Gericht. Dessen Ergebnis wird ein Urteil sein.
Deshalb ist zu hoffen, das Ricarda Riefling von einem Gericht ihre gerechte Strafe bekommen werden wird.
wie so Pirmasens
wieso das Gericht in Pirmasens? Die Tat war in Homburg. Also werden die Ermittlungen im Saarland geführt. Es wird ein saarländiches Gericht zuständig sein. Die Frage ob man hier dei Arbeit der Ermittlungsbehörden macht ist berechtigt. Nur wer Interesse daran hat, daß Ricarda auch verknackt wird, sollte sich nicht nur auf die Behörden verlassen. U.a. sollte man auch die Berichterstattung der Nazis sehen. Sie wollen den Landrat anzeigen. Ich den Menschen nicht, bin aber der Meinung, daß man ihn unterstützen sollte.
Ein weiterer Aspekt ist, das durch den Vorfall am Samstag in Homburg, man der Versammlungsbehörde in Zweibrücken Fakten in die Hand zugeben, die es eventuell ermöglichen, die Jammerkundgebung am 14. März in Zweibrücken zu verbieten.