Dresden 13|02 - Keine Ruhe! Aufruf online: "Bis die Scheiße endlich aufhört!"

DRESDEN 13|02 - KEINE RUHE!

Die antifaschistische Kampagne „13|02 KEINE RUHE! Jeden Opfermythos dekonstruieren – Nazis stoppen!“ startete am 21.12.2012 mit ihrer Arbeit um dem geschichtsrevisionistischen und faschistischen Treiben von (Neo-)Nazis im Februar radikal und offensiv entgegenzutreten.

Denn auch am 13.02.2013 wollen die Faschisten wieder in Dresden marschieren und versuchen die Luftangriffe auf Dresden zu entkontextualisieren, Täter_innen zu Opfern zu machen und ihre menschenverachtende Ideologie auf die Straße zu tragen – so wie sie es an diesem Tag bisher immer tun konnten. Doch egal ob Aktionswoche, Aufmarsch oder Kundgebung: Wir werden alle Veranstaltungen der Nazis zum Desaster machen!

Check: www.keineruhe.noblogs.org

 

Nachdem zum Kapagnenstart ein Kurzaufruf, Kontaktadressen und Mobimaterial veröffentlicht wurden, folgt nun der komplette Aufruf unseres Bündnisses zum 13. Februar 2013 in Dresden.

 

Hier ein Auszug aus de Aufruf:

„Wer das Weinen verlernt hat, der lernt es wieder beim Untergang Dresdens.“ Diese Worte des „ersten Dichter des Reichs“ [1] stehen exemplarisch für das Gezeter welches jedes Jahr aufs Neue in Dresden angestimmt wird. Der Grundstein für den „Great Dresden Swindle“ [2], Mythos einer unschuldigen Stadt, wurde schon ab März 1945 mit Hilfe des „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ gelegt. Dieser Mythos prägt – garniert mit Lügen und Legenden – bis heute die Geschichte und das Selbstverständnis der Stadt Dresden.

 

Aber auch über die Grenzen dieser Stadt hinaus dient dieser Mythos als Anknüpfungspunkt für Versuche, Deutschlands Schuld am größten Verbrechen an der Menschheit zu relativieren. Dies alles gipfelt in perfiden Aufrechnungen und Vergleichen. Die Bomben auf die selbsternannten „Herrenmenschen“ von Dresden werden auf eine Stufe der Unmenschlichkeit mit dem begangenen Vernichtungskrieg und dem industriellen Massenmord an mehreren Millionen Menschen gestellt – so unter anderem zu begutachten bei der offiziellen Trauerzeremonie auf dem Dresdner Heidefriedhof. Manch eine_r ging sogar noch weiter und machte Dresden zu der Apokalypse schlechthin, gerade so, als hätte es nicht gegeben wofür Auschwitz synonym steht [3].

 

2013 wird sich die Stadt Dresden und große Teile der hiesigen Bevölkerung wieder in Sentimentalität üben wenn die fünfte Jahreszeit anbricht und Märchen von Tieffliegern, Phosphorregen und Opferzahlen kursieren, die keiner seriösen Prüfung stand halten [4]. Auf dem Heidefriedhof werden wieder Kränze „abgeworfen“, nach Möglichkeit in frommer Eintracht mit (Neo-)Nazis. Es wird wieder still der „Opfer“ gedacht, wenn nicht gar „die Toten des 13. Februar geehrt“ [5]. Der vor romantisierendem Kitsch triefende Geschichtsrevisionismus gipfelt bei Kerzenschein auf dem Neumarkt [6], wenn die Glocken der Frauenkirche läuten, um an den „Terrorangriff der anglo-amerikanischen Luftgangster“ [7] zu erinnern. Weiterhin wird von Vergebung gepredigt, wo doch eigentlich um Vergebung gebeten werden müsste. (weiterlesen...)

 

Wenn ihr Kontakt zu uns sucht, den Aufruf unterstützen wollt oder Fragen zu Info-Veranstaltungen habt, schreibt an: 

Mail: keineruhe[ät]riseup.net  

(Den PGP-Key findet ihr auf unserer Seite...)


Außerdem könnt ihr nach wie vor Mobi-Material für den Februar 2013 könnt ihr bei uns bestellen.

Mail: mobi-keineruhe[ät]riseup.net

 

In dieser Mail sollte die Menge des gewünschten Mobi-Materials und die Adresse stehen.
Verlangt bitte nur soviel Material, wie ihr auch benötigt. Verständigt euch dazu mit Infoläden und/oder anderen politischen Gruppen in eurer Nähe.

 

Stay tuned!

Check: www.keineruhe.noblogs.org

 


 

Quellen:

[1] Goebbels, Joseph: Tagebücher 1945. Hamburg 1977, S. 487
[2] Buchempfelung: Schubert, Gunnar: Die kollektive Unschuld.

Wie der Dresden-Schwindel zum nationalen Opfermythos wurde. Hamburg 2009
[3] http://www.landtagsachsen.de/dokumente/sitzungskalender/2005/pp20050121.pdf

(siehe: Redebeitrag Erich Iltgen zu Beginn der Sitzung, 10:02 Uhr)
[4] siehe: z.B. die Veröffentlichungen von Helmut Schnatz
[5] Kruft, Hanno-Walter: Rekonstruktion als Restauration? In: Der Architekt 9/93, S. 522 ff
[6] http://www.dnn-online.de/dresden/web/dresden-nachrichten/detail/-/specific/Ein-

Lichtermeer-am-Dresdner-Neumarkt-Ehrung-fuer-die-Toten-Mahnung-fuer-die-Lebenden-

2888921394 (zuletzt besucht: 28.11.2012)
[7] http://www.focus.de/politik/deutschland/tid-17204/dresdner-bombennacht-die-dreifache-

schaendung-der-toten_aid_479122.html

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Ist es nicht unlogisch einerseits das Denken in Kategorien von Nation und Volk abzulehnen, auf der anderen Seite aber das Existieren einer Kollektivschuld aller Deutschen und Mithin die Abwesenheit Unschuldiger zu bejahen?

Diese Argumentation ist in keinster Weise unlogisch. Es geht nicht darum die "Deutschen" als Täter darzustellen, weil sie eben "weiß", "deutsch" oder welcher Gruppe auch immer angehören, sondern zu verurteilen, dass eine Gruppe von Menschen, die diese Gruppenzugehörigkeit selbst durch ihr "Deutschsein" bestimmt hat und damit andere "Nichtdeutsche" (oder "NichtarierInnen", wenn du es so willst) als minderwertig befunden hat. Die Gruppenzugehörigkeit ist hier also nicht durch die Tatsache eine bestimmte Staatsbürgerschaft zu besitzen bestimmt, sondern durch gemeinsames Gedankengut und Handeln bzw. Nichthandeln. Bei dem menschenverachteten Wahnsinn der faschistischen Nazidiktatur haben alle nach eigener Definition "Deutschen" mitgemacht, ob aktiv oder durch passives Akzeptieren und nicht-Handeln. Die "Deutschen" (nicht definiert durch ihre Staatsangehörigkeit, sondern durch eine menschenverachtende Ideologie von Rassenzugehörigkeit) in diesem Zusammenhang als Opfer darzustellen ist  purer Geschichtsrevisionismus. Wer den Genozid einer ganzen Bevölkerungsgruppe und die Idee der Überlegenheit der "eigenen" Bevölkerungsgruppe hinnimmt macht sich schuldig und damit zum/r (Mit-)TäterIn.

"Hand in Hand" - Der Song zur Menschenkette!

https://www.youtube.com/watch?v=oD3kzXJBSwo