[Magdeburg] Besetztes Haus räumungsbedroht

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Seit dem 16. Mai ist die ehemalige Industriellenvilla in der Freien Straße besetzt. Die BesetzerInnen wollen dort ein Libertäres Zentrum errichten. Nun scheint das Projekt sehr bald durch die Polizei geräumt zu werden.

 

11 Tage besetztes Haus

 

In der letzten Woche gab es fast jeden Tag Veranstaltungen auf dem besetzten Gelände: tägliche Vokü, eine Lesung, Kreativwerkstätten und am Samstag ein Fest mit Hip-Hop-Konzert. Innerhalb dieser kurzen Zeit entwickelte sich das Haus zu einem Anlaufpunkt für Magdeburg: tagsüber wurde am Gebäude gebaut und das Gelände gestaltet, Abends trafen sich immer dutzende Menschen, um am Feuer zu sitzen. Viele UnterstützerInnen besuchten uns in dieser Zeit: an dieser Stelle vielen Dank nach Erfurt, Berlin und all die anderen Städte!

 

Reaktionen und Gespräche

 

Auf die Besetzung gab es von den verschiedensten Seiten Reaktionen. Es gab einiges an Medienaufmerksamkeit, unter anderem berichtete der MDR.

Mehrere Vereine und die Stadtratsfraktion der Grünen sprachen sich für das Anliegen der Freiraumkampagne aus und unterstützten die BesetzerInnen auf verschiedene Art und Weise.

Es wurde ein Gespräch vorbereitet, zu dem VertreterInnen der Stadt, verschiedener Ämter und Vereine zusammen mit den BesetzerInnen über eine mögliche Legalisierung beraten werden.

 

Die Eigentümer

 

Das Gelände gehört der MDSE, welche sich wiederum zu 100% im Besitz des Landes Sachsen-Anhalt befindet. Die Eigentümer setzten einerseits auf Deeskalation und signalisierten Gesprächsbereitschaft. Andererseits stellten sie Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs und bereiteten damit die Grundlage für eine Räumung. Gestern lief die Frist aus, bis zu der die MDSE ihren Strafantrag hätte zurückziehen sollen. Nun scheint die Polizei die Entscheidung in ihren Händen zu sehen und wird wahrscheinlich demnächst versuchen, zu räumen. Aus verschiedenen Quellen wurde dies bestätigt. Die BesetzerInnen rechnen mit einer Räumung am Mittwoch oder Donnerstag.

 

Tag X


Am Tag der Räumung wird es verschiedene Aktionen in Magdeburg geben, um unserer Wut und unseren Wünschen Ausdruck zu verleihen.

An unsere UnterstützerInnen aus anderen Städten:

Wir rufen euch zu vielfältigen Aktionen in euren Städten auf: Werdet aktiv und verteidigt selbstorganisierte Freiräume!

 

WIR BLEIBEN ALLE

 

Beim Fest nach einer Woche Besetzung. Das Libertaere Zentrum. Unser Tor.

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Grünen-Stadtrat Herbst unterstützt Linkskriminelle Hausbesetzer

Am Samstag, dem 16. Mai 2009, besetze eine Gruppe linker „Autonomer“ ein seit fast 20 Jahren leer stehendes Haus auf dem Gelände des früheren Schwermaschinenbaukombinates Ernst Thälmann (SKET, vormals Krupp-Gruson AG, vorvormals Gruson-Maschinenfabrik). Auf Grund angeblich ungeklärter Eigentumsverhältnisse sah die Polizei bislang von einer Räumung ab. Nun schaltete sich auch der Magdeburger Grünenstadtrat Sören Herbst ein, um den Kriminellen Unterstützung zu bekunden. Herbst fordert den Magdeburger Stadtrat auf sich dafür einzusetzen, im Zusammenhang mit dem besetzten Gebäude „legalisierte Zustände“ herzustellen sowie Strom und Wasser bereitzustellen.

Desweiteren sagte Herbst: "Wir begrüßen den Gedanken, in Magdeburg Raum für Menschen zur Verfügung zu stellen, die friedlich und basisdemokratisch agieren und alternative Lebensentwürfe verwirklichen möchten. Der Gedanke, ein selbstverwaltetes Zentrum zu gründen, indem junge Menschen wohnen, arbeiten und diskutieren können, sollte in Magdeburg von der Stadt wohlwollend begleitet werden. Ein solches Zentrum hätte das Potential, sich zu einem interessanten und  attraktiven Anlaufpunkt im Stadtteil zu entwickeln, der auf die ganze Stadt positiv ausstrahlt."


Es sind merkwürdige Töne, welche da von unserem Muster- und Vorzeigedemokraten Sören Herbst zu vernehmen sind. Immerhin war es Herbst, der sich in der Vergangenheit stets und ständig gegen selbstverwaltete Treffpunkte politisch engagierter Jugendlicher stark gemacht hat.


Wir erinnern uns, genau derselbe Sören Herbst ist es, der bereits seit Jahren die Treffpunkte der nationalen Bewegung in Magdeburg diffamierte und deren Schließung forderte. Das diese Treffpunkte jedoch durch ordnungsgemäße Mietverträge zustande kamen und nicht durch Hausfriedensbruch, wie es derzeit durch die Volksfeinde in Magdeburg-Buckau praktiziert wird, stört Herbst dabei wenig. Dabei müsste er es doch eigentlich besser wissen. Immerhin lassen die Links-Chaoten an ihren Absichten keine Zweifel. Auf ihrer Internetseite ist zu lesen: "Wir wollen den Leerstand kreativ nutzen und einen Freiraum für viele unkommerzielle kulturelle und politische Projekte schaffen. Zudem soll das Libertäre Zentrum Schutz vor rassistischen und anderen Übergriffen bieten. Wir organisieren uns und werden uns aktiv gegen die NPD und ihren Wahlkampf engagieren". Soweit der O-Ton. Das dieses proklamierte "aktive engagieren" höchstwahrscheinlich die Ankündigung der Begehung von Straftaten - nämlich Sachbeschädigungen - beinhaltet, scheint den selbsternannten Demokraten Herbst nicht wirklich zu interessieren.


Ganz offen solidarisiert sich Herbst mit linken Kriminellen. Auffällig daran ist aber eben, dass ausgerechnet aus dem Umfeld der kriminellen Hausbesetzer vermehrt Sachbeschädigungen an NPD Wahlplakaten erfolgen. Wahlplakate anlässlich der Stadtratswahl, zu der auch Sören Herbst antritt und sich besonders im Kampf gegen die völkische Bewegung exponiert. Ein Schelm der böses bei diesem seltsamen Bündnis vermutet! Sollte sich die Stadt Magdeburg nachsichtig mit solchen Hausbesetzungen zeigen, so wäre - gemäß dem Motto: „Gleiches Recht für alle“ - der Weg frei für die Besetzung und Etablierung nationaler Hausprojekte durch die Jungen Nationaldemokraten (JN).

Bennet Schulze

JN Sachsen-Anhalt

Quelle: hxxp://www.jn-sa.de/index.php?option=com_content&task=view&id=303&Itemid=1

... noch hier! Heute Abend Saxophon-Konzert und Jam-Session im Squat.

In den Morgenstunden des 28. Mai wurden hinter dem Zaun des Deutsche Bahn (DB) Geländes, das an der Freien Straße dem Eingangstor der besetzten Villa gegenüber liegt, mit einer Motorsäge auf einer Breite von etwa 10-15 Metern Sträucher und kleinere Bäume umgehackt (siehe Bilder). Da am Vortag das Tor des Bahngeländes aus einem DB-PKW heraus per Schlüssel geöffnet wurde, liegt es auf der Hand zu vermuten, dass diese Aktion mit Genehmigung der DB statt findet. By the way, auch die DB besitzt bundesweit etliche leerstehende Häuser…

 

Kahlschlag Kahlschlag

 

Im Anschluss wurde vom DB Gelände aus auf den Vorhof der Villa fotografiert, höchstvermutlich durch einen Polizeifotografen um Personen zu identifizieren, damit sie später wegen Hausfriedensbruchs belangt werden können. Durch lautes Rufen konnte der Fotograf jedoch in die Flucht getrieben werden. Die Macht des Wortes wirkt also noch.

Banausentum!

 

Die BesetzerInnen sehen dieses Vorgehen als unnötige Provokation an. Zudem wurde durch das unfachmännische Abholzen der bisher sehr hübschen Grünpflanzen das ästhetische Empfinden der schöngeistigen VillenbewohnerInnen grob verletzt. Sie sehen es als einen Ausdruck von Unkultur und Banausentum. Nachdem die ehem. Gruson-Villa als historisch markantes Gebäude der Stadt Magdeburg jahrelang dem Verfall überlassen wurde, wird nun offenbar eine erweiterte Kahlschlagstrategie gefahren, die den Aufenthalt dort z.B. bei Veranstaltungen vergällen soll. Als Überwachungsmechanismus zur Einschüchterung und Unterbindung übergroßer Freiheitstendenzen in Fortsetzung des Helikoptereinsatzes am 26. Mai.

 

Was folgt als nächstes?

 

Was folgt nun als nächstes? Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange? Großflächige Planierung der Areale um die Villa herum? Anschließendes Anlegen einer gigantischen Betonfläche, auf der Personen auf hunderte Meter Entfernung hin abfotografiert werden können? Ausrufen einer Bannmeile um das zukünftige Libertäre Zentrum? Errichtung einer Mauer dort herum mit Checkpoints und MP im Anschlag?

 

Besucher der Villa werden gebeten, Transparente, Planen oder Tücher mitzubringen, die als straßenseitiger Sichtschutz dienen können oder sich unerwartet andere kreative, selbstverständlich gewaltfreie Einfälle gegen den Kahlschlag zu überlegen.

 

Quelle: http://squatmagdeburg.blogsport.de/2009/05/28/we-call-it-kahlschlag/

Ueber das Pfingstwochenende ist wieder so einiges los im Squat!

"Zwei Wochen Hausbesetzung! Das wollen wir mit ein paar Veranstaltungen feiern. Gerade läuft alles noch sehr spontan, deswegen gibt’s noch kein genaues Programm. Es wurden einige Bands und verschiedene Gruppen für Infoveranstaltungen angefragt: also lasst euch überraschen!
So viel steht fest:

Samstag: Vokü und Kino – 20Uhr

Sonntag: ZweiWochenSquatParty & Konzi – 20Uhr

Montag: ab 12Uhr Brunch"

(Quelle: http://squatmagdeburg.blogsport.de/2009/05/29/pfingstprogramm/)

Desweiteren gibt's inzwischen ein Dixi-Klo, hurra. ;)

 

 

"Samstag:

Vokü und Kino – ab 20 Uhr

Sonntag:

16Uhr „Was tun wenn’s räumt?“
Infoveranstaltung mit der Magdeburg Ortsgruppe der Roten Hilfe [angefragt]

ab 20Uhr ZweiWochenSquatParty & Konzi

Montag:

ab 12 Uhr Brunch

16Uhr „Strategisches Anti-Nazi-Wählen?“
Diskussionrunde über eine linksradikale Beteiligung an den Stadtratswahlen
Einen Veranstaltung einiger AnarchististInnen aus Magdeburg"

Das kann sich alles noch kurzfristig aendern/ergaenzt werden; checkt die Homepage des Projektes, da findet ihr immer die aktuellesten Informationen!

Morgen (Montag) findet um 13 Uhr eine Infoveranstaltung zum Squatten des Tempelhof-Geländes statt.

Um 16 Uhr gibt es eine Diskussion zum Thema "Strategisches Anti-Nazi-Wählen?" mit Fokus auf den Stadtratswahlen in Magdeburg, bei denen sich die NPD gute Chancen auf den Einzug ins Rathaus ausrechnen kann.

Die Gespräche mit den Eigentümern verliefen erfolglos - das Libertäre Zentrum ist demnach akut räumungsbedroht. Pressemitteilung folgt...