"We need our rights!"

Der Demozug vor der Hofburg

We need our rights!“ hallte am 10. November immer wieder durch die Straßen Wiens. Inspiriert und motiviert von den streikenden Geflüchteten in Berlin und vielen anderen Städten Europas gingen nun auch in Wien betroffene und solidarische Menschen auf die Straße. Unter dem Motto „ We will rise – Solidarität mit den Protesten von refugees hier und überall!“ protestierten ca. 250 Personen gegen die Zustände der österreichischen und europäischen Asylpolitik.

Auch in Linz gab es eine Soliaktion mit den Protesten in Berlin. (https://linksunten.indymedia.org/de/node/70955)

 

Asylsuchende, Geflüchtete und Illegalisierte leben meist unter prekären Bedingungen.

In Österreich warten viele jahrelang auf die Ergebnisse ihrer Asylverfahren. Der Zugriff zu grundlegenden Ressourcen wie Essen, Kleidung und Bildung sowie der Zugang zum Arbeitsmarkt wird ihnen extrem erschwert. Die Unterbringung in isolierten und überfüllten Asylheimen verschärft diese Bedingungen zusätzlich und nimmt den Geflüchteten sämtliche Bewegungsfreiheit und soziale Anbindung.

Zudem sind sie der Willkür der Behörden völlig ausgeliefert. Österreich schiebt Menschen in Gebiete ab, in denen Krieg herrscht und ihnen Verfolgung droht.

 

An der Demonstration am Samstag nahmen ca. 100 Bewohner aus dem Asyllager Traiskirchen teil. Sie trugen ihre Wut über die im Lager herrschenden Zustände an die Wiener Öffentlichkeit. In dem Asylheim, das für 450 Personen ausgelegt wäre, leben über 1000 Menschen unter unmenschlichen Bedingungen. Die schlechte Ernährung führt zu Mangelerscheinungen, es gibt keine wintergerechte Kleidung und unzureichende ärztliche Versorgung. Beschwerden wird mit Repression begegnet. Vor einigen Tagen beispielsweise reagierte die Polizei auf Proteste während der Essensausgabe mit der Festnahme von drei Minderjährigen und gab mehrere Tage lang keine Information über deren Verbleib.

Einer der Bewohner beschreibt die Situation mit den Worten: „They treat us like animals!“

Während der Schlusskundgebung am Marcus Omofuma-Denkmal wurden all diese Missstände von Lagerbewohnern, anderen organisierten Geflüchteten und Initiativen konkret angesprochen.

 

Die Aktion wurde von einem Kollektiv selbstorganisierter Menschen initiiert, das auf diese Weise solidarisch mit den laufenden Protesten antirassistsche Gruppen und Einzelpersonen in Wien vernetzen will, um Druck auf verantwortliche Behörden und Regierungen zu erhöhen und dem rassistischen Normalzustand entgegenzutreten.

Auch wenn wir uns vernetzen und handeln um die akute Situation von Geflüchteten zu verbessern, glauben wir nicht, dass die Situation langfristig durch reformistische Politik verändert werden kann. Die aktuelle Lage ist bloß das Symptom eines strukturellen Rassismus auf dem die Idee von Nationalstaaten an sich aufbaut und das durch die kapitalistische Verwertungslogik verschärft wird.

 

No border, no nation!

 

Die Prosteste sind nicht zu Ende!

Kommenden Samstag, 17. November um 14h wird es in der Schenke (Pfeilgasse 33, 1080 Wien) ein nächstes Vernetzungstreffen geben. Eingeladen sind alle Gruppen und Einzelpersonen, die schon zu dem Thema arbeiten oder sich in Zukunft gerne beteiligen wollen.

 

We will rise!

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No Border! No Nation! Fight Fortress Europe!Am 10. November 2012 fand in Wien eine Demo zur Unterstützung von Flüchtlingsprotesten quer durch Europa statt. Mehr als 100 Flüchtlinge aus dem Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen kamen zur Demo und berichteten über die Zustände dort. Auf no-racism.net finden sich davon Berichte und Fotos mit zahlreichen Links zum Weiterlesen.

 

Einen Audiobericht mit interessanten Interviews insbesondere mit Flüchtlingen aus Traiskirchen gibt es auf nochrichten.net. Und Labournet Austria berichtete über die "kämpferischen Flüchtlingsproteste in Wien!"

 

-> mehr zum "aufstand hinter gittern und zaeunen" auf no-racism.net