Die Bemühungen der letzten Monate eine Fläche für einen Wagenplatz sind gescheitert. Sowohl private Eigentümer_innen als öffentliche Institutionen wie Liegenschafts- und Grünflächenamt haben uns zurückgewiesen. Deshalb sind wir mit unseren Wägen auf den Radweg zwischen Gießerstraße und Naumburgerstraße in Plagwitz umgezogen.
Wir sind eine selbstverwaltete Gruppe von Menschen, die auf die Situation der Wagenbewohner_innen hier und überall aufmerksam machen.
Wir sehen es als wichtig an einen unabhängigen Raum für die Entfaltung von Menschen nach ihren Möglichkeiten zu schaffen und Lebenskonzepte fernab von Geschlechter-, National- und Religionszugehörigkeit sowie finanziellen Mitteln zu diskutieren. Wir wollen Menschen die Gelegenheit geben, sich aktiv mit ihren Ideen abseits von Verwertungslogik, Konsumfetischismus und staatlicher Kontrolle zu beschäftigen, sich kreativ statt passiv an der Gestaltung unserer Stadt zu beteiligen. Wir wollen nicht dabei zusehen wie aus Leipzig eine von Supermärkten, Einkaufszentren und unerschwinglichen, vermeintlich modernen Mietshäuserkomplexen dominierte Stadt wird.
Von dem momentanen Gentrifizierungsschub in Leipzig sind nicht nur Wagenbewohner_innen betroffen. Das besetzte Gelände soll deshalb eine Plattform für alle bieten, um sich mit den Themen Verdrängung und Aufwertung auseinanderzusetzen. Hierzu sind alle Betroffenen und Interessierte herzlich eingeladen!
Gärten und Werkstätten, öffentliche Gemeinschaftsküchen und Sauna bieten Platz für politische Initiativen und Kultur und sind nur einige Beispiele für Alternativen, die es möglich machen kreative Ideen selbst umzusetzen. Auf dem besetzten Gelände findet ihr in diesem Sinne eine Workshopwand, die zu verschiedenen kostenlosen Aktivitäten einlädt. Es gibt jeden Abend veganes „Essen für alle“ (ca. 20:00) und Sauna. Wir freuen uns jederzeit über Leute, die Lust haben, sich zu beteiligen; Musik zu machen, zu kochen, einen Workshop anzubieten o.ä.. Feel yourself invited!
Die bisherigen Gelände, die zum Wagenleben zur Verfügung stehen, sind sehr begrenzt und werden zunehmend eingeengt. Durch aufgezwungene und leicht aufzulösende Mietverträge wird es immer schwieriger einen Ort zur Realisierung unserer Lebensentwürfe zu schaffen. Wir fordern zudem ein Recht auf Stadt. Das heißt, dass wir eine Fläche am Stadtrand nicht akzeptieren können.
Wir wollen nicht nur davon träumen, Projekte selbst auf die Beine zu stellen, selbstbestimmt zu arbeiten und uns zu organisieren, zu tanzen, sich gegenseitig zu helfen und zu diskutieren.
Sollte es trotz der friedlichen Haltung unsererseits zu einer Eskalation seitens der Politik kommen, werden wir Mittel und Wege finden, angemessen darauf zu reagieren. Haltet Augen und Ohren offen!
Wir freuen uns auf Interessierte und Nachbar_innen, Mitbesetzer_innen und Saunagänger_innen. Kommt vorbei – mit oder ohne Wägen; es gibt Stell- und Schlafplätze für alle!
Squat the world.
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Bullen, Ordnungsamt und Stadtmensch sind gerade angekommen
Verhandlungen auf 15 Uhr angesetzt