Taser für Berlin?

Wenige Tage nach der Schuss- und Prügelattacke von Berliner Polizisten in Wedding zeigt ein anderes Video weitere Polizisten - diesmal in Sydney und mit Tasern - bei ihrem mörderischen Beruf. Die Polizeilobbyverbände DPolG und GDP fordern nach den Vorwürfen der Brutalität gegen die Weddinger Beamten die Ausrüstung der Berliner Polizei mit Tasern.

 

Das Video aus Sydney dokumentiert, wie ein offenbar leicht verwirrter und völlig ungefährlicher Mann von Polizisten mit etlichen Stromstößen aus sogenannten Tasern umgebracht wird. Offiziell ist der "Bodycount" der Taseropfer bei 500 seit der Einführung. Inoffiziell dürfte die Zahl noch weit größer sein. Taser wirbt auf seiner Internetpräsenz unterdessen immernoch mit einer Zählanzeige der angeblich durch Taser geretteten Leben. Die Firmentheorie besagt, dass Polizisten statt ihrer Schusswaffe den Taser als nicht-tödliche Alternative einsetzen könnten. Die Praxis sieht jedoch so aus, dass der Taser sowohl die weniger gefährlichen Waffen wie den Körper des Beamten als auch die Ansprache in Form von gutem Zureden für Verwirrte oder Diskussion mit Widerständigen ersetzt. Dadurch kommt es zum massiertem Einsatz, der oft tödlich endet. Das Opfer stirbt meist an Herzversagen durch den enormen Stromstoß.

 

Die Firma Taser ist in den USA ansässig und regelmäßig mit Sponsoring und Werbestand auf dem europäischen Polizeikongress in Berlin vertreten.

 

Video:

http://www.spiegel.de/video/taser-einsatz-gericht-in-sydney-untrsucht-tod-eines-brasilianers-video-1226844.html

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Link zu einem ausführlichen Artikel über die Firma Taser:

https://linksunten.indymedia.org/node/53056

Berlin – Durch den gezielten Einsatz eines Elektroimpulsgerätes verhinderte das Spezialeinsatzkommando (SEK) Berlin gestern Nachmittag die angedrohte Selbsttötung eines Mannes in Kreuzberg.
Alarmierte Polizeibeamte sahen sich gegen 17 Uhr 45 mit einem 21-jährigen Mann in der Wilhelmstraße konfrontiert, der im Badezimmer einer Wohnung im 4. Obergeschoss mit einem Küchenmesser am Bauch drohte, sein Leben zu beenden.
Weder die Einsatzkräfte noch Familienangehörige konnten den verzweifelten Mann von seinen Absichten abbringen. Einem Team des SEK gelang es, den Drohenden schließlich durch den Einsatz einer Elektroimpulswaffe – eines so genannten „Tasers“ – in der Wohnung zu überwältigen. Der Leichtverletzte wurde stationär in einer Klinik aufgenommen.

 

http://sek-einsatz.de/nachrichten-sek-einsaetze/sek-rettet-mann-durch-ei...

"Nur" das SEK hat ihn in Berlin. Wenn die Bereitschafter und Streifen damit Ausgerüstet wären, würde das einen erheblichen Anstieg der Einsatzzahlen bedeuten. Dann müsste Mensch jederzeit auf der Straße damit rechnen, bei der Fahrscheinkontrolle, bei der Demonstration oder auf dem Straßenfest mit Tasern gefoltert zu werden.