Vom 7. bis zum 9 September fand in Göppingen ein alljährliches Stadtfest statt. Das in die Feierlichkeiten zum 60. Landesjubiläum eingegliederte und damit auch mit Landesmitteln unterstützte Event sollte „Vereinen, Organisationen und im Festgebiet ansässigen Gastronomen“ Raum für „interessante und abwechslungsreiche Aktivitäten“ bieten und wurde durch ein dichtes kulturelles Programm geprägt. Eine besonders „interessante“ Vorstellung wurde den BesucherInnen des Festes am Stand der „Göppinger Festfreunde e.V.“ der örtlichen CDU präsentiert: Bedienen durfte dort an zwei Tagen ein junger Mann, bekleidet mit einem Polohemd der faschistischen Modemarke „Thor Steinar“.
Es bedarf keiner längeren Erläuterungen über die Hintergründe und die politisch aussagekräftige Symbolik der Kleidungsmarke „Thor Steinar“. Gerade in Kreisen politisch engagierter Menschen ist es kein Geheimnis, dass die rechte Trendkleidung in zahlreichen Fußballstadien und öffentlichen Einrichtungen aufgrund ihrer direkten Anbindung an die deutsche Naziszene lange schon untersagt ist. (Informationsbroschüre zu "Thor Steinar": http://investigatethorsteinar.blogsport.de/images/investigate_thor_steinar_2_web.pdf)
Im Dunstkreis der Göppinger CDU scheinen jedoch keine größeren Berührungsängste zur rechten Szene zu bestehen. Ihre Jugendorganisation, die örtliche „Junge Union“ hat sich bereits im März 2010 in ihrer „Eislinger Erklärung“ zu homophobem, islamophobem und rassistischem Gedankengut bekannt - eine Tatsache, die auch das Zurückziehen des „Strategiepapiers“ nach heftiger öffentlicher Kritik nicht verschleiern kann. So verwundert es kaum, dass sich laut Augenzeugenberichten am späten Samstag nachmittag eine Gruppe offensichtlicher Nazis zum Flugblattverteilen für ihren anstehenden Aufmarsch im Oktober am CDU-Feststand treffen konnte.
Im April diesen Jahres ließ Göppingens Sozialbürgermeisterin Gabriele Zull in einem Interview mit der Stuttgarter Zeitung auf die Frage, wieso Göppingen als Nazi-Aufmarschort plötzlich so beliebt sei, verlauten, dass sie nicht wisse, ob es viel bringt „jetzt irgendwelche Diagnosen“ zu stellen warum das so sei. Im Hinblick auf den bisherigen Umgang der politischen Kräfte rund um die örtliche CDU mit der Präsenz und den Aktivitäten von Nazis in der Stadt liest sich diese Aussage wie ein schlechter Witz. Selbstverständlich muss gerade jetzt ganz genau untersucht werden, wer und welche Faktoren den Nazis beim Ausbau ihrer Aktivitäten in Göppingen direkt oder indirekt in die Hände gespielt haben!
Der fließende Übergang vom konservativen und bürgerlich-rechten Kräftespektrum ins faschistische Lager hat in Göppingen lange genug für rechten Aufwind gesorgt. Höchste Zeit, dass fortschrittliche NazigegnerInnen in der Region sich zusammenschließen und konsequent für ein solidarisches Miteinander ohne Rassismus und Nationalismus einstehen. Die breit angelegten Proteste gegen den geplanten Naziaufmarsch am 6. Oktober in Göppingen können in diesem Sinne die Grundlage einer langfristig angelegten und produktiven Zusammenarbeit sein.
ziemlich absurd
Dass die CDU wissentlich mit Nazis zusammenarbeitet halte ich für ausgeschlossen. Man kann sich auch was in die Tasche lügen. Der junge Mann wird wissen, was er da an hat, dies aber zu verallgmeinern, dürfte den Bekanntheitsgrad dieser Marke etwas überstrapazieren.
ziemlich naiv
Die Aussage "Dass die CDU wissentlich mit Nazis zusammenarbeitet halte ich für ausgeschlossen." halte ich für sehr naiv. Dass die CDU gerne Altnazis aufgenommen hat ist ja wohl keine Neuigkeit. Man denke beispielsweise an den NS-Richter Filbinger der noch von Öttinger als Widerstandskämpfer verklärt wurde, oder man denke an das baden-württembergische "Studienzentrum Weikersheim" in welchem die CDU doch recht offen mit Rechtsradikalen zusammenarbeitet. Und ausgerechnet die Junge Union Göppingen hat mit ihrem skandalösen Positionspapier vor noch nicht allzulanger Zeit bundesweit für Furore gesorgt.
Wenn....
...man sich diese Visage anguckt, dann weiß man doch alles, oder nicht?
Es wird höchste Zeit, dieses braune Gesocks ein für allemal aus der politischen Landschaft zu verbannen: Verbietet endlich diese NPD!!!
NPD ist nicht das Hauptproblem
Du hast schon recht, die Npd stellt ein sehr grosses Problem fuer uns alle da, jedoch sind diese nicht das Hauptproblem. Dies stellen eher die Autonomen Nationalisten dar, wobei man auch wissen sollte dass hinter dieser Gruppierung die NPD steht.
Aber auch die CDU und gerade die junge Union im Umland sind von rechtem Gedankengut durchzogen. Letzten Endes kann man einige CDUler schon fast mit den Nazis gleichsetzen, siehe Eislinger Erklaerung, usw.
Das bescheidene an der CDU ist auch noch, dass sie den Staat hinter sich haben, was sie manchmal noch gefaehrlicher macht.
Fakt:
Du wohnst nicht in Sachsen und/oder interessiert dich nicht dafür. Solltest Du, denn...
http://jungle-world.com/artikel/2012/44/46508.html
... Wer Aussagen macht, sollte erst mal gegenrecherchieren!
Nix neues bei der CDu...
...also, als "Insider" weiss ich, daß insbesondere in der Familie der Stadtverbandvorsitzenden, Gab. Kepp. , Faschismus, Homophobie und nicht zuletzt Antisemitismus, als "politisch korrekt" gilt ( natürlich hinter verschlossener Tür), und gerne mal Samstag Abends am Küchentisch über "Schwule", "Kanacken" und Juden (wohl "vererbt" durch schlechte Erfahrungen des Urgroßvaters) bei reichlich Alkohol, als heiteres Gesprächsthema genutzt wird. Dabei kann man super Benokel spielen.... jaja so sind sie eben, außen hui innen pfui.....
Am Feststand der CDU sind immer wieder "Freunde" der Tochter ( gleicher Name!) anzutreffen, die dort auf "werben" der Mutter mitarbeiten. ich habe von jemandem gehört, dies werde dann anscheinend "Arbeitsdienst" genannt....
:)