Der Staat schiebt ab – die Autonomen reden über ein Pogrom

Kein Mensch ist illegal

Die Flüchtlinge selbst beginnen nun sich zu organisieren und so entstanden nach dem Monatelangen und immernoch bestehenden Protestcamp der Würzburger Flüchtlinge nun in kürzester Zeit weitere 4 Protestcamps und es swerden immer mehr werden, würde mensch den illegalisierten dabei helfen. Es braucht nur ein „bisschen support“ und ein „bisschen „contact“ und schon, so ein Flüchtling der von Würzburg aus ein neues Protestcamp startete, ist ganz Deutschand voller Protestcamps.


Nun kann hier eingewandt werden, dass realistischerweise nur minimalte Verbesserungen von Seiten des Staates zu erwarten sind und sicherlich wird dieser daran (leider) nicht zu Grunde gehen und auch diese Protestwelle wird irgendwann wieder vorbei sein und nicht die Revolution herbeiführen. Aber es kann praktisch bei den Flüchtlingen -zumindest im Einzelfall- eine Duldung erreicht werden, doch jede verhinderte Abschiebung ist ein gewonnes Leben. Gelegenheiten der verdutzten deutschen Mehrheitsbevölkerung ordentlch vor den Kopf zu stossen gäbe es auch genug. Darüber hinaus könnten durch Analysen der Situation der Flüchtlinge aus Sicht der radikalen Linken auch eigene politische Inhalte in die Gesellschaft hineingetragen werden.

Vor noch nicht ganz 20 Jahren erzeugte das Pogrom von Rostock-Lichtenhagen einen Schockzustand innerhalb der Mehrheitsbevölkerung und auch innerhalb der internationalen Welt. Damals war es soweit das Nazis das taten was sie eben tuen wenn ihnen die Möglichkeit dazu gegeben wird. Das hierbei tausende dummdeutsche Mitmachten ist erschreckend aber nicht sonderlich verwunderlich, insofern eine realistische Einschätzung der Häufigkeit des Rassismus innerhalb der Mehrheitsgessellschaft vorliegt. Zum Jahrestag dieses Progroms organisieren sich nun schon mehrere unterschiedlichste Strömungen der radikalen Linken und so werden (hoffentlich) Bald alle ihre verschiedenen Analysen zu den Ursachen dieses Pogroms und seiner Bewältigung, also der Beseitigung seiner Gründe, veröffentlichen.

Aber ganz egal ob das Problem nun Rassismus oder Deutschland oder beides heist, wichtig ist nur eins. Das was bei Nazis zumindest in der Mehrheitsbevölkerung schon angekommen scheint, für Abschiebungen auch durchzusetzen. Es sollte also nicht nur heisen: „Wenn Nazis zuschlagen sorge dafür das sie es nie wieder tun.“ sondern auch: „ Wenn der Deutsche Staat Menschen abschiebt sorger dafür das er es nie wieder tut“. Nun wurden zwar noch nicht einmal die Nazis abgeschafft und ob sie heute oder vor 20 jahren schlimmer waren mag zu diskuttieren sein aber immerhin ist mittlerweile die Mehrheitsmeinung „Nazis raus“. So plakativ, dumm und unzureichend dies auuch ist, es ist ein Fortschritt. Dieser minimale Fortschritt, die mehrheeitliche offene Ablehnung gegen Abschieungen und der damit erreichbare eventuelle praktische Fortschritt, ist leider derzeit noch nicht vorhanden. Und so gibt es in Deutschland immer noch jährlich ca. 50.000 Abschiebungen zumeist ohne Gegenproteste und fast immer ohne öffentliche Empörung.

Die Zeit der Erhebung nicht nur gegen Abschiebungen sondern auch gegen die insgesamt rassistische und diskriminierende deutsche Asyl- und Flüchtlingspolitik ist gekommen. Die Vernetzung der Flüchtlinge in den Protestcamps schreitet voran, ebenso wie die geplante Ausweitung des Protestes auf mehrere Städte. Die radikae Linke kann sich nun entscheiden ob sie dem Protest der Flüchtlinge ordentlich Wind in die Segel blasen will oder ob sie lieber gleich in ihrer Bedeutungslosigkeit irgendwo zwischen 1. Mai Randale, M31 und Al Quds Tag versinkt. Die Notwendigkeit einer Solidarisierung mit denen die innerhalb Deutschlands die herrschenden Verhältnisse am deutlichsten zu spüren bekommen ist schon seit jeher gegeben. Nun gibt es einen treffenden Anlass um sie praktisch werden zu lassen.

20 Jahre Pogrom von Rostock- Lichtenhagen mitsamt seinen ekelhaften Auswirkungen auf die Asylpolitik zu thematisieren ist die eine Sache, die praktische Solidarität mit den Flüchtlingen die andere. Am Samstag den 28.07.2012 gibt es zeitgleich Solidaritätsdemonstrationen für die streikenden Flüchtlinge in den Protestcamps und somit eine weitere Chance zur beginnenden Solidarisierung mit den streikenden Flüchtlingen innerhalb der radikalen Liken.

Bisherige Demonstrationen

Berlin 17 Uhr Heinrichsplatz
Düsseldorf 18 Uhr bertha von Suttner Platz
Bamberg 13:30 Uhr Markusplatz
Würzburg 14 Uhr Hauptbahnhof
Regensburg 14 Uhr Neupfarrplatz
München 19 Uhr Neuhauserstrasse 8

Informationen gibt es zum Beispiel hier:

strikeregensburg.wordpress.com

So jetzt hier nochwas schreiben, das des mal alle verbreiten sollen oder einfach auf die Einsicht in die Notwendigkeit hoffen und so lange etwas über critical whiteness oder wie das heißt lesen scheint ja gerade sehr wichtig zu sein...

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28. Juli + Bertha-von-Suttner-Platz / Düsseldorf Hbf

 

https://linksunten.indymedia.org/de/node/64462

 

http://refugee-resist-duesseldorf.de/

Zum Thema "Pogrom in Rostock" hat gerade das neue Antifa Infoblatt einen Schwerpunkt gebracht. Aus vielen interessanten Perspektiven wird auf das Pogrom zurückgeblickt: Auf den Umgang der Öffentlichkeit, der Polizei und der Politik mit den Angriffen, auf die antiziganistische Dimension der Pogrome - und vorallem (selbstkritisch) aus der Sicht antifaschistischer Aktivist_innen. Da können wir einiges für heute draus lernen...

 

Einige Artikel sind hier Online: http://www.antifainfoblatt.de

Ein weiterer hier: http://www.antifa.de/cms/content/view/1923/1/

Bestellen könnt ihr das Heft unter: http://aib.nadir.org/index.php/abo

Auch in der aktuellen Interim (27.07.) findet sich ein spannender Schwerpunkt zur Rostock-Lichtenhagen.