Stellungnahme des Forums ethischer WissenschaftlerInnen Hannover zu der Berichterstattung um den Farbanschlag auf eine Mastanlage in Wendesse (Kreis Peine) - Folgende Mail erreichte antiindustryfarm.blogsport.de
„Stellungnahme des Forums ethischer WissenschaftlerInnen Hannover zu der Berichterstattung um den Farbanschlag auf eine Mastanlage in Wendesse (Kreis Peine)
Im Zuge der Berichterstattung über den Farbanschlag auf eine Hühnermastanlage bei Peine wurde in der Lokalpresse berichtet, dass Unbekannte den Schriftzug „Fleisch ist Mord“ auf das Dach der Wendesser Mastanlage „geschmiert“ hätten. Weiterhin wird aus der Pressemitteilung der Polizei übernommen, dass „durch den von Tätern verursachten Lärm die Hühner in Stress gerieten und einige dabei verendeten“. Die Darstellungen des Betreibers der Anlage, Erich Hansen, dass der nächtliche Angriff eine „neue Dimension“ darstelle wie auch dass in den nächsten Tagen noch mehrere „Hähnchen“ an den Folgen des Stresses verenden würden, werden unkommentiert übernommen.
Sowohl die Existenz dieser Mastanlage, die Aktion selber und die Berichterstattung über diese sind als Teil eines weitreichenden gesellschaftlichen Konfliktes zu bewerten und müssen aus diesem Blickwinkel betrachtet werden. Gerade in Niedersachsen werden in den letzten Jahren in einer nie dagewesenen Intensität Mastanlagen genehmigt und gebaut. Zudem entstehen gigantische Schlachthöfe. Dabei entwickeln sich gesellschaftliche Verwerfungslinien, die sich in verschiedenen Handlungen der jeweiligen Akteure manifestieren.
Als ethische WissenschaftlerInnen betrachten wir die gesellschaftliche Situation als eine, in der nichtmenschliche Tiere nach wie vor als überwiegend objekthaft betrachtete Lebewesen, allenfalls als materielle, symbolische oder kommunikative Ressourcen der menschlichen Gesellschaft aufgefasst werden.
Die Behauptung, mehrere hundert Hühner seien durch lärmbedingten Stress seitens der Unbekannten gestorben und würden noch in den nächsten Tagen sterben ist haltlos. Denn: eine 3-5%ige Sterberate vor Ende der Mastperiode wird von den Mästern einkalkuliert, was bei einer Mastanlage mit 39.500 Tieren ca. 1300-2000 Toten entspräche. Angesichts einer Mastzeit von ca. 35 Tagen ist also der Anblick von toten Hühnern kein seltener, im Gegenteil bei Gleichverteilung entspräche dies 40-60 neuen toten Hühnern pro Tag. Da wie bei Menschen auch bei Jungtieren das Immunsystem nicht voll entwickelt ist, darf sich nicht über die hohen Todesraten gewundert werden. Nach Angaben des Landwirts wurden diese ja gerade eingestallt.
Es stößt weiterhin auf Irritationen, dass der Tod von Hühnern, deren einziger gesellschaftlicher Zweck darin besteht, Fleisch anzulegen und dann getötet zu werden, skandalisiert werden kann. Und dass gerade deren Verwalter (der Mäster) ihren Tod moralisch bedauert.
Forum ethischer WissenschaftlerInnen Hannover“
ndr
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/niedersachsen_1800/ndsmag10281.html
Peiner allgemeine Zeitung
http://www.paz-online.de/Peiner-Land/Lokalnachrichten/Stadt-Peine/Huehne...
http://www.paz-online.de/Peiner-Land/Lokalnachrichten/Stadt-Peine/Anschl...
Braunschweiger Zeitung
http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Peine/mail-soll-zu-taetern-...
Mehr über den Widerstand gegen Europas größte "Geflügel"Schlachtfabrik und deren Zulieferbetrieben unter:
antiindustryfarm.blogsport.de
Rhetorik des Realitätsverlusts
Daran ist überhaupt nichts Irritierendes. Die aberwitzige Vorwurfskonstruktion der kollateralen Tierquälerei an die Tierbefreier_innen erhebt nicht einmal einen Anspruch auf Tatsächlichkeit, sondern soll bloß dem Zweck dienen die mit lauteren Mitteln nicht weiter angreifbare Legitimität der Aktion zu verdrängen.