[FR]: Bericht über die antifaschistische Demonstration am Freitagabend

Bengalo

Am vergangenen Donnerstag, den 12.7, sprach das Landgericht Freiburg den bekannten Ortenauer Neonazi Florian Stech frei. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn wegen versuchten Totschlags in drei Fällen an. Florian Stech fuhr am 1. Oktober 2011 in eine Gruppe AntifaschistInnen, die einen Schleusungspunkt der Neonazis für eine Party beobachteten und stören wollten, der von Stech betreut wurde. Dabei erfasste Stech einen Antifaschisten mit seinem Auto und verletzte diesen schwer. Trotz des Vorwurfs des Angriffs durch die Antifas auf Stech wurden die Verfahren gegen die AntifaschistInnen wegen versuchter Körperverletzungen alle eingestellt.

 

Am gestrigen Freitag demonstrierten trotz strömendem Regen ca. 250 AntifaschistInnen aus Freiburg, aber auch eigens angereiste AktivistInnen in der Freiburger Innenstadt. Ab 20 Uhr trafen sich die DemonstrantInnen am Platz der alten Synagoge. Freiburger AntifaschistInnen riefen in einem öffentlichen Aufruf ab Donnerstagabend dazu auf gegen Nazigewalt und bürgerliche Justiz zu demonstrieren. Die ständig steigende Zahl der immer brutaleren Übergriffe der Nazis auf Andersdenkende und Personen, die sie als politischen Gegner ausgemacht haben, bleiben häufig ungestraft.

 

Von dem Platz der alten Synagoge aus lief die Demo über die Rempartstraße zum Holzmarkt, von dort über die Gerberau zum Augustinerplatz. Auf dem Augustinerplatz wurde eine Rede über die steigende rechte Gewalt in ganz Baden-Württemberg gehalten. Der Redner machte auch darauf aufmerksam, dass es in Freiburg in der Vergangenheit schon gewalttätige Übergriffe durch Nazis gab, da sich oft dem Trugschluss hingegeben wird es gäbe in Freiburg keine gewalttätigen Neonazis. Weiter zog die Demo durch die Salzstraße zum Bertoldsbrunnen. Aus der Menge heraus erfolgte ein Farbangriff auf das Landgericht in der Salzstraße durch rote Farbbeutel.

Am Bertoldsbrunnen sprach eine Aktivistin in einer Rede über staatliche Repression gegen AntifaschistInnen und Klassenjustiz. Weiter ging es über die Kaiser-Joseph-Straße zum Siegesdenkmal, von dort aus in Richtung Fahnenbergplatz. Kurz vor dem Fahnenbergplatz ließen es sich einige TeilnehmerInnen nicht nehmen durch Lichteffekte und Rauch der Demonstration einen starken Ausdruck zu verleihen. Die Demonstration endete wieder am Platz der alten Synagoge mit einer Rede über die Notwenigkeit eines konsequenten Antifaschismus auf allen Ebenen und mit allen Mitteln.

 

In diesem Sinne konnten gestern zahlreiche Personen in Freiburg ein kämpferisches Signal setzen. Gemeinsam und solidarisch gingen sie auf die Straße, um die Unfähigkeit des Staates gegen Faschisten vorzugehen aufzuzeigen. Die Polizei, die an diesem Abend mit 10 Bereitschaftspolizisten einen völlig unterbesetzten Einsatz hatten, versuchte in keinster Weise in die Demo einzugreifen und wären selbst wenn sie gewollt hätten nicht in der Lage dazu gewesen. So verlief die Aktion die ganze Zeit über ungestört. Ein voller Erfolg.

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Die Polizei, die an diesem Abend mit 10 Bereitschaftspolizisten einen völlig unterbesetzten Einsatz hatten...

Das war eine Gruppe der Alarmhundertschaft Freiburg (AH FR), zusammengesetzt aus Bullen vom Polizeirevier Freiburg-Nord, also eigentlich nur "ganz normale" Streifen-/Dorfbullen im Kampfanzug.

...dann isses ja noch viel witziger ;-)

in anderen städten kommt bei jedem kleinscheiß BFE...

Da wird wohl am Montag der Einsatzleiter bei seinem Rapport auf dem Revier richtig Stress bekommen!

Wieso fordert ihr implizit mehr Bullen? Ist doch völlig ok, dass nur 10 da waren. So sollte es immer sein.

niemand fordert mehr bullen! auf keinen fall...ich finde es nur immer wieder eindrucksvoll wenn ich in diese stadt komme und alles, was man aus stuttgart o.ä. so an bullenaufgebot gewohnt ist, komplett anders ist. natürlich ist das der zustand den wir überall haben wollen! aber ich habe leider die befürchtung dass sich auch in freiburg langsam aber sicher eine tendenz in die "normale" bullenaufgebots-sphäre begibt. zeigt sich ja immer mal wieder bei gewissen events

wo lebt ihr denn alle? es ist zur abwechslung mal genau anders rum gelaufen am freitag: in scheiss freiburg sind bei jedem schiss ständig ein überangebot an bullen vor ort! seit mehreren jahren schon sind demos kaum noch zufrieden stellend durch zu führen, weil es meist ein spalier gibt und vorne cops die gewalt provozieren indem sie fronttranspis einsacken wollen und die leute dahinter angreifen. mich kotzt dieses vorgeschobene hippie-city-image von freiburg innerhalb der linken echt an, es ist hier kaum anders als in andern städten. es wimmelt ständig vor aggro-cops. es liegt eher an der verhältnismäßig gemäßigt agierenden linken, dass die bullen halt noch nicht ganz so abgebrüht vorgehen müssen wie anderswo. also mal wieder den kopf aussem internet ziehen und wirklich vor ort sein, bevor so ein kram getippt wird!

ich weiß ja nicht wo du so unterwegs bist, aber komm mal nach stuttgart dann siehst du was aggro-cops und ein krasses über-aufgebot ist. ich weiß nicht wann es das letzte mal in freiburg platzwunden und mehrere krankenhausaufhalte wegen bullengewalt bei demos gab; aber in stuttgart war das im letzten jahr mehrere male so und dann auch nicht vereinzelt sondern gleich immer mehrere leute. keine sorge ich will nich pushen wie "hart" es hier doch ist. nein im gegenteil ich find das nen furchtbaren zustand. aber was du sagst stimmt einfach nicht. nur weil man MAL ein bisschen pfeffer abkriegt oder MAL ein transpi abgenommen bekommt ist das noch nichts im gegensatz zu anderen städten. von demher: seid glücklich über das was ihr (noch) habt und nutzt diese chance!

das problem warum vieles nicht "zufriedenstellend" läuft liegt oftmals an der doch eher "losen" struktur vieler demos in freiburg. wenn alles (zumindenst vorne) immer fett geschlossen wäre und gut ausgestattet-kann man sich auch viel erlauben. oft wenn man freiburger demo-bilder sieht sieht das ungefähr so aus:

vorne 3 transpis mit halbwegs struktur und dann eine lose mehnschentraube, die ohne struktur hinterherdackeln. sowas ist weder ein starker ausdruck noch in der lage sich zu verteidigen. aber schon sind wir ganz tief in strategischen überlegungen ;-)

 

bitte solidarische aber direkte kritik nicht gleich wieder als diss auffassen und sich beledigt wegdrehen!

Grade bei dieser Demo wärs schön, nicht nur den ersten Block zu sehen, sondern auch den Zweiten.

Trotz mindestens 8 gezählten schwarzen Flaggen im hinteren Teil der Demo ist auf den Bildern hier seltsamerweise keine einzige zu sehen.

Muss wohl ungünstiges Timing gewesen sein. Trozdem, war ne schöne Demo.

Auf Bild 4 kann ich ganz deutlich schwarze Fahnen erkennen am Ende der Demo. Super, dass wir in Freiburg zusammen gegen Nazis auf die Straße gehen! Die rote Front und die schwarze Front sind wir!

Genau! Schulter an Schulter, oder? Träum weiter, Rotfähnchen.

spar dir deine süffisanten spaltkommentare für deine badewannensession. wie traurig, dass selbst bei einem so "einfachen" thema wie antifaschismus so vollspacken wie du noch trennen müssen, statt zu vereinen. warum dieses system so gut funktioniert? mensch sieht´s an deinem kommentar. herzlichen glückwunsch.

 

ansonsten: gute aktion. kein vergeben! kein vergessen! Alerta!

 

solidarische grüße aus münchen

Da verdrehst du Ursache und Wirkung.

 

Ursache war und ist immer wider das unsolidarische Verhalten derer, die sich am größten SOLIDARITÄT auf die Fahnen schreiben.

 

Aber wehe, jemand zieht daraus Konsequenzen. Das ist ja total unsolidarisch.

 

Das lustige ist: Wie man zwar nicht sieht, aber in den KOmmentaren lesen kann, lassen sich die Schwarze-Fahnen Träger_Innen ja eben nicht davon abhalten bei einer Demo, die ihnen wichtig ist, mitzumachen.

 

Was bleibt von deinem Argument ist der Ruf nach Zensur. Kritik soll vermieden werden um GEschlossenheit zu demonstrieren.

Damit kannst du auch in die SPD gehen.

Ihr weint immer wie kleine Kinder, wenn mensch nicht solidarisch ist mit euch. Erklär mir doch mal, was für einen Grund es geben sollte, mit euch solidarisch zu sein. Ihr seid ein Haufen von ungepflegten Freaks, die sich eine Nische in der Gesellschaft (oder eher außerhalb der Gesellschaft) suchen, weil sie unsozial und arrogant sind. Und es hat nichtmal eine Konsequenz für euch, weil ihr am Ende immer wieder eure Bonzen-Eltern nach Geld anbetteln könnt.

wer bitte schön bettelt denn gerade um solidarität? :P

Wie absurd: in arrogantester Macker-Manier wirfst du Anarch@s Arroganz vor. Leuten ohne Rotfront-Tunnelblick fällt der Widerspruch auf, dir bleibt wohl leider nur die Pflege deiner bourgeoisen Vorurteile. Das hörst du jetzt nicht gerne, wo du dir doch soviel auf deine Lohnarbeit einbildest und meinst, deswegen wärst du bereits ein echter Proletarier. "Bei Daimler bin ich zum Mann geworden" - wenn solche Sprüche nicht tatsächlich von Freiburger Stalinos kommen würden, dann müssten wir sie zur Bebilderung eurer politischen Naivität glatt erfinden.

Du bist der Fortschritt.

Scheiß doch auf die ungepflegten! Scheiß doch auf die Freaks und die "unsozialen" ! Das sind doch eh alles Bonzen-Kinder!

 

Du hingegen duschst dich! Du funktionierst! Du verhältst dich "sozial" und solidarisch! Wo du bist, weht ein frischer Wind und man kann die Befreiung fast schon erahnen!

 

Ihr seid doch nichts als aufgeplusterte Witzfiguren. Ihr träumt von eurer großen starken glänzenden Partei.

 

Seid mal lieber froh, dass eure reformistischen "Freund_Innen" euch euren Revolutions-Spielplatz finanzieren. Sonst sähe es ganz schnell ganz düster für euch aus.