Bauplatz des Green Business Centers in Freiburg besetzt

Kein Green Business Center

Das geplante und gegen den Willen vieler Anwohner beschlossene Green Business Center soll Freiburg und vor allem dem Stadtteil Vauban einen weiteren grünen Anstrich geben. Doch anstatt den Platz für die Ideen vieler Menschen offen zu gestalten, soll mit dem GBC ein Prestigeobjekt entstehen, dass es den beteiligten Unternehmen und Politikern erlaubt, sich selbst als besonders umweltfreundlich und zukunftsorientiert zu vermarkten, sich also „grün zu waschen“. Ein wichtiger Schritt für die Imagepflege in Zeiten des Klimawandels und absolut kein Gewinn für eine ökologisch-soziale Zukunft.

 

Vielmehr propagiert das GBC das Konzept eines „grünen Kapitalismus“ unter marktwirtschaftlichen Regeln und mit einer technologischen Fortschrittsgläubigkeit. Doch Kapitalismus wird nicht mal eben grün, denn dessen Grundregeln machen ein tatsächlich nachhaltiges Wirtschaften unmöglich:

  • Die Produktion nicht um des Produktes willen, sondern um Geld zu vermehren. Diese abstrakte ist von den wirklichen Bedürfnissen der Menschen entfremdet und sorgt für ein Wirtschaften rein nach Profit. Daran sind nicht irgendwelche Manager schuld, sondern:

  • Konkurrenz und Wettbewerb, in denen sofort untergeht, wer nicht nach Gewinn strebt. Wer auf der Gewinnerseite stehen will, muss effizienter sein – auf Kosten von Mensch und Umwelt.

  • Das Eigentum ermöglicht nicht nur die Ausbeutung eigentumsloser Menschen, sonder auch der Umwelt, denn der/die Eigentümer/in kann alleine über das Eigentum verfügen, egal ob er/sie damit hohe Umweltschäden in kauf nimmt, die am Ende ALLE treffen.

  • Jede Technik birgt Probleme, die eine neue Technik beseitigen soll – ein Teufelskreis. Anstatt technischer Zukunftslösungen brauchen wir soziale und ökologische Lösungen!

Es gibt viele Alternativen das Baugelände umwelt- und menschenfreundlich zu nutzen. Möglich wären ein offener Raum für Austausch und Diskussion, Abenteuerspielplatz und Erholungsort, ein offener Garten, der zur Nutzung allen offen steht, ein selbstorganisiertes Café und Werkstätten, z.b. für Fahrräder.

 

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Gerade mal 24 Stunden waren vergangen seit dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung am Dienstag, das umstrittene Green Business Center im Stadtteil Vauban nun doch zu bauen. Nachdem sich bereits gestern Abend etliche AnwohnerInnen zum friedlichen Protest auf dem Baugelände versammelt hatten, erklärten einige von ihnen heute morgen, solange bleiben zu wollen, bis die Stadt die Baupläne aufgibt und eine wirklich ökologische Nutzung der Fläche durch die FreiburgerInnen zulässt.

„Das sogenannte Green Business Center ist kein bisschen grün“, meint Dominik Richl, einer der BesetzerInnen, und fährt fort: „kann es auch gar nicht sein. 'Green Business' ist ein Widerspruch in sich. Es suggeriert, man könne den Kapitalismus in Zeiten  des Klimawandels umweltfreundlich und nachhaltig organisieren. Dabei stehen hier Profimaximierung, Effizienzstreben und die Beurteilung von Ressourcen nach deren Verwertbarkeit grundlegend immer an erster Stelle. Der Natur und den Menschen wird im Kapitalismus kein Wert an sich zugestanden, sie sind bestenfalls funktionierende Objekte“.

Die BesetzerInnen treten für eine Nachhaltigkeit im Sinne der Erhaltung ökologischer Systeme und der Schaffung von zwischenmenschlicher Kooperation anstatt eines Wettbewerbs ein und fordern eine offene Nutzung des Geländes, bei der Jede/r Interessierte eigene Ideen einbringen könne.


Hannes Weidmann (20) ergänzt: „Ein konstruktiver Umgang mit unserer Umwelt ist nur dann möglich, wenn anstelle von finanziellen Interessen die direkten Bedürfnisse der Menschen selbst treten. Deshalb schaffen wir mit der Besetzung einen offenen nonkommerziellen Raum für Austausch, Diskussionen und emanzipatorische Politik von unten.“

Anwohner und Interessierte werden eingeladen, vorbeizukommen, zum Beispiel zur offenen Diskussionsrunde am kommenden Samstag um 15:00 Uhr.

Solidaritätserklärung der Schattenparker für die BesetzerInnen des Green Business Center Baugründstückes

In der Nacht vom 06. auf den 07. Mai haben unterschiedliche Menschen und Gruppen das M1 Baugelände auf der Vauban in Freiburg besetzt. Sie demonstrieren damit gegen die Politik der grün schwarzen Stadtregierung, die hier gegen den Willen der BewohnerInnen von Vauban ein sog. Green Business Center bauen möchte. Wir als Wagengruppe Schattenparker unterstützen das Handeln der BesetzerInnen, gerade am heutigen Tag.
Das besetzte Gelände hat auch für die schattenparker Geschichte. Am 25.11.2005 als die schattenparker auf der Suche nach einem geeigneten Wagenplatzstandort zum zweiten Mal vertrieben und beschlagnahmt wurden fanden einige Schattenparker Zuflucht auf eben diesem Gelände. Die damalige Solidarität der BewohnerInnen von SUSI in Vauban hatte unseren Kampf für einen neuen Wagenplatz erheblich erleichtert und ermöglicht.
Wir schließen uns den Forderungen der BesetzerInnen an. Auch unser Kampf für alternatives Wagenleben in Freiburg musste und muss sich immer wieder konfrontativ mit der städtischen Bebauungspolitik auseinandersetzen.
Viele der ehemals brachliegenden Gelände in Freiburg sind mittlerweile mit Billigdiscountern, Bürokomplexen oder überteuerten Wohnanlagen bebaut. Ausnahme  ist das M1 Baugelände, das heute Nacht in einem Akt emanzipatorischer Politik enteignet wurde. Weitere Ausnahme ist der Fahnenmastplatz ebenfalls in der Vauban. Auch dort hatten wir im Winter 2005/2006 für mehr Akzeptanz und für einen neuen Wagenplatz demonstriert. In einer einmaligen Polizeiaktion wurden damals alle unsere Wohnfahrzeuge beschlagnahmt und für drei Monte unter Verschluss gehalten. (siehe: http://schattenparker.net/spip.php?article159 )
Vor dem Verwaltungsgericht Freiburg wird heute um 14.30 über die Rechtmäßigkeit dieser „law-and-order“ Politik verhandelt. Siehe dazu auch unsere Pressemitteilung vom 04.Mai 2009. (http://schattenparker.net/spip.php?article363)

Wir wünschen den Aktivisten in der Vauban viel Kraft und Durchhaltevermögen:
Freiburg braucht mehr Plätze und Räume, die den kulturellen Austausch fördern, die soziales und ökologisches Wohnen und Leben ermöglichen. Der Aufbau emanzipatorischer Politik und Kultur muss im Vordergrund stehen, um in Eigeninitiative voneinander zu lernen. Lasst uns der Umwelt zerstörenden, auf menschliche Isolation aufbauenden Gesellschaft ein lebendiges, friedliches und mündiges Zusammenleben entgegensetzen!

die schattenparker

Im Moment ist noch alles ruhig auf dem Platz, das Wetter ist schön, die Presse war da, die Cops halten sich fern.

Kommt zahlreich mit euren FreundInnen vorbei und solidarisiert euch!

Offenbar hat letzte Nacht das riesige Schild des neuen Yuppie-Mega-Projekts "V8" Feuer gefangen. Ausserdem haben Schattenparker-Soli-Leute ein Transpi aufgehängt.

 

     

 

Gentrifizierung stoppen! Mit allen Mitteln!

Grün statt Business!
Termine rund um den „Green“ Business Center-Protest

Freitag, 8.Mai

18:00 Uhr VoKü auf dem Bebauungsgelände
19:00 Uhr Treffpunkt am Haus 37 denn um
19:30 Uhr kommt die Planungsgruppe des „Green“ Business Center dorthin
21:00 Uhr Plenum auf dem Bebauungsgelände mit ALLEN
        Wie können wir unseren Protest bündeln?
        Wie geht es weiter?

Samstag, 9.Mai

15:00 Uhr Bepflanzungsaktion auf dem Bebauungsgelände &
        Offene Diskussionsrunde
21:00 Uhr Open Air Kino, auch dort; Sitzgelegenheiten am besten selbst mitbringen

 

Sonntag, 10.Mai
ab
10:00 Uhr S.U.S.I. Flohmarkt mit Kaffee & Kuchen


+ alles, was DIR noch einfällt!!

Am Freitag, den 31. Juli, soll das städtische Gelände „M1“ in der Vauban an den Architekten Baumann und den Spekulanten Dr. Schröder verkauft werden. Seit Beginn der Planung gibt es lauten Protest unter anderem durch den Stadtteilverein gegen den Bau des Green-Business-Centers. Seit dem 9. Mai ist das M1-Gelände in der Vauban von Freiraum- und UmweltaktivistInnen besetzt. Seither fanden verschiedene Veranstaltungen wie Flohmärkte, Kinderfeste, Vorträge, Aufführungen und Konzerte statt.

Drei Tage vor dem Verkauf hat das Wagenkollektiv „Kommando Rhino“ demonstrativ das Gelände befahren, um gegen die Errichtung eines Betonklotzes mit grünem Öko-Image zu protestieren. Der Name des Kollektivs bezieht sich auf das 2007 geräumte Wohnprojekt „Rhino“ in Genf. Einer der für die Räumung Verantwortlichen war Dr. Schröder.

Unser Kollektiv ist seit über einem Jahr auf der Suche nach einem Platz in Freiburg, auf welchem selbstverwaltetes Wagenleben möglich ist. Die bereits existierenden Projekte Eselswinkel, Rieselfeld und Schattenparker haben keinen weiteren Platz für Zuzug. Im Falle des Verkaufs ist der grüne selbstverwaltete Freiraum akut von Räumung bedroht. Auch wenn wir wegen des Lärms und der VAG-
Überwachung mittelfristig umziehen wollen, werden wir unseren Widerstand gegen die drohende Privatisierung und unseren Kampf für mehr Wagenplätze weiterführen.

Mit unserer Aktion solidarisieren wir uns mit den BewohnerInnen des Stadteils Vauban, welche in die Planungen der Stadt zum Verkauf des M1-Geländes nicht mit einbezogen wurden und die eigene Vorstellungen für die Nutzung entwickelt haben. Wir wollen selbst bestimmen, in welche Richtung sich unsere Stadt passiert. Wir fordern mehr Mitbestimmung der Quartier-BewohnerInnen, mehr Freiräume für selbstbestimmtes Leben, mehr Wagenplätze und ein Ende der neoliberalen Stadtumstrukturierung.

Notre mémoire est longue, notre rage est large !

Michael Schröder
Permanence Médico-Chirurgicale
de Chantepoulet PMC
1 -3, rue de Chantepoulet
1201 Genève (GE)
Téléphone: 022 731 21 20
Téléfax: 022 716 18 99