Neonazi aus Münster arbeitet bei der Post

20111001 Achim Kemper

Die treibenden Kraft hinter dem Naziaufmarsch am 3. März in Münster sind die ‘Nationalen Sozialisten Münster’, eine im November 2009 gegründete Neonazikameradschaft, die ungefähr zehn Personen umfasst. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie dabei von der ‘Kameradschaft Hamm’ und den Neonaziführer Axel Reitz. Mit der Organisation des ersten eigenen Aufmarsches wollen sich die ‘Nationalen Sozialisten Münster’ sowohl in der Stadt bekannt machen als auch in der eigenen Szene etablieren. Aufmärsche dienen den Führungskadern der veranstaltenden Gruppen als Mittel um an Ansehen in der rechten Szene zu gewinnen.


Einer der älteren und zugleich tonan

gebenden Protagonisten der lokalen Neonazis ist der in Münster wohnhafte Achim Kemper. Seit Bestehen der Gruppe nimmt er an neonazistischen Demonstrationen im gesamten Bundesgebiet teil, trägt auch das eigene Transparent.  Am 11. Februar 2012 ist er bei einem gut 140-köpfigen Aufmarsch in Soest sogar Teil des Ordnerdienstes. Fotos zeigen den 25 Jahre alten Kemper, wie er an der Spitze des Demonstrationszuges läuft.

 

Neonazi arbeitet bei der Post

 Achim Kemper arbeitet für die Deutsche Post/DHL und liefert in Münster Pakete aus. Dass ein organisierter Neonazi bei der Post arbeitet, ist vor allem deshalb bedenklich, weil er so Zugriff auf die persönlichen Daten von Münsteraner Bürger_innen hat. Laufen Bürger_innen nun Gefahr auf die “Anti-Antifa-Listen” der Neonazis zu gelangen, weil sie die “falsche” Zeitung im Abo haben, beispielsweise die als links geltende taz (Tageszeitung)? Die Deutsche Post/DHL ist hier gefordert, unverzüglich einzuschreiten und dafür zu sorgen, dass Achim Kemper keinen Zugriff auf Daten hat. Zudem ist zu fragen, ob es zum Selbstbild des Unternehmens als interkultureller Betrieb passt, einen der führenden Neonazis aus Münster zu beschäftigen. Die Post hat sich in der Vergangenheit oft an Aktionen wie den ‘Internationalen Wochen gegen Rassismus’ beteiligt, nun ist ein konsequentes Handeln der Verantwortlichen gefragt.

Die Neonazis aus Münster nutzen vermutlich schon Daten, an die Kemper durch seine berufliche Tätigkeit für die Post gelangen konnte. So wurden Ende Januar Drohbriefe an vermeintliche Antifaschist_innen und linke Zentren in Münster verschickt, verkündete ein "Aktionsbericht" auf der Neonaziseite. Jüngst veröffentlichten sie auch eine Anschrift des Grünen Ratsherrn Carsten Peters auf ihrer Seite und drohten den Sprechern von Linksjugend und Jusos. Sie würden niemanden “mit Samthandschuhen” anzufassen, schrieben die Neonazis im Internet. Und weiter hieß es großspurig: “Wir lassen uns doch nicht von irgendwelchen dahergelaufenen Minusmenschen einfach angreifen. Am 3. März marschiert in Münster der Nationale Widerstand – und kein Kirchenchor!”

Naziaufmarsch in Soest: Droht dieses Szenario auch in Münster?

Der Aufmarsch in Soest, bei dem Kemper als Ordner mitwirkte, zeigte anschaulich, was am kommenden Samstag auch in Münster droht, sollten die Neonazis nicht durch Blockaden und antifaschistische Proteste gestoppt werden. Die Neonazis grölten Parolen wie “Alles für Volk, Rasse und Nation” oder “Deutschland den Deutschen – Ausländer raus”. Sahen sie Migranten am Straßenrand rief der Mob “Ali, Mehmet, Mustafa, geht zurück nach Ankara” oder “Abschieben! Abschieben!” Für Gegendemonstranten war die Gewaltfantasie “Linkes Gezeter – neun Millimeter” vorgesehen. Doch trotz der volksverhetzenden Rufe schritt die Polizei nicht ein. Auch nicht, als die Neonazi-Redner Hitlerzitate wiedergaben oder drohten, dass die Zeit, da Ausländer in Deutschland noch “frei herumlaufen” und sich “wie Dreck vermehren” könnten, bald vorbei sei. Weiter brüllte der Neonazi Kevin Koch aus Wuppertal ins Mikro: “Ihr seid hier fremd, ihr seid hier unerwünscht” und “Verschwindet, so lange ihr es noch könnt.”

 

Die Demo in Soest war kein Sonderfall: Ganz ähnlich sieht es auch bei anderen Aufmärschen der Neonazi-Szene in NRW aus. Für den Soester Aufmarsch waren mit Sascha Krolzig aus Hamm und Axel Reitz aus Pulheim dieselben Führungskader verantwortlich, die auch den Aufmarsch am 3. März unterstützen. Der unter anderem wegen Volksverhetzung vorbestrafte Sascha Krolzig ist der Anmelder des Aufmarsches der ‘Nationalen Sozialisten Münster’.  Die Teilnehmenden aus Soest werden auch am 3. März in Münster erwartet.

 

 

Weitere Informationen zur Naziszene


1. Lotta-Artikel über Demoanmelder Sascha Krolzig (pdf)

2. Lotta-Artikel über die Kameradschaft Hamm (pdf)

3. Indymedia-Artikel über die Neonazis Marcel Huesmann und Martin Wegerich

4. Indymedia-Artikel über die Nationalen Sozialisten Münster

 

http://www.antifa-muenster.de.ms

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DHL stellt sich offenbar hinter Kemper:

 

Neonazi als DHL-Mitarbeiter

Seit 2009 sorgen die “Nationalen Sozialisten Münster” in der Stadt für Ärger. Mehrfach trat die Gruppe bei rechten Aufmärschen in Erscheinung. Unterstützt werden die Neonazis von der militanten “Kameradschaft Hamm” um Nazi-Kader Axel Reitz aus Köln. Regelmäßig bedrohen die Nationalen Sozialisten Münster über ihre Webseite Personen, die sich gegen Rechts engagieren. So wurden Ende Januar Drohbriefe an die Privatadressen vermeintlicher Antifaschisten und an linke Zentren in Münster verschickt. Die Neonazis selbst berichten darüber in einem “Aktionsbericht” auf ihrer Webseite. Zuletzt veröffentlichten sie die Anschrift des Grünen Ratsherrn Carsten Peters und drohten den Sprechern von Linksjugend und Jusos. Sie würden niemanden “mit Samthandschuhen” anzufassen, schrieben die Neonazis.

 

Linke Gruppen befürchten, dass der Zugriff auf die Privatadressen über den Neonazi Achim K. aus Münster geschah. Wenn er nicht bei Naziaufmärschen als Ordner tätig ist, wie zuletzt im Januar in Soest, arbeitet er als Paketfahrer bei DHL. Das Unternehmen sieht jedoch keine Möglichkeit gegen K. vorzugehen.

 

„Wir verurteilen jegliche Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus“, sagte DHL-Pressesprecher Rainer Ernzer dem Störungsmelder, „aber da sind uns die Hände gebunden“. So lange der Mitarbeiter nicht straffällig werde, habe das Unternehmen keine arbeitsrechtliche Handhabe. Es habe lediglich ein Gespräch mit K. gegeben. Dass er offenbar leitende Funktionen in der militanten Neonaziszene ausübt, sei schließlich seine Privatsache. „Wir können das Freizeitverhalten unserer Mitarbeiter nicht mit arbeitsrechtlichen Maßnahmen steuern“, betont Ernzer.

Quelle: http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2012/02/27/neonazis-wollen-durch-munster-marschieren_8138#more-8138

 

 

Auf der Facebookseite von DHL ist schon die Hölle los:

http://www.facebook.com/DHLPaket?sk=wall&filter=1

auf facebook ist ja wirklich die hölle los. das web 2.0 ist schon ne coole erfindung.gute aktion.weiter so.