Hugo Portmann hat seinen Hungerstreik unterbrochen, wie uns Marco Camenisch mitgeteilt hat. Wir hoffen, er ist bei guter Gesundheit und erhält endlich die Vollzugslockerungen, die ihm zustehen.
Freund/innen und Unterstützer/innen von Marco Camenisch
Update zum Kampf von Hugo Portmann
Liebe FreundInnen und GenossInnen
Bin froh, von Hugo News zu bekommen, und ihr sicher auch!
Mit Schreiben vom 12. Februar, das ich am 14. Februar - wieder mit euren Zeichen der Solidarität unter den Beilagen :) ! - von ihm erhalten habe, hat sein Kampf (und die Solidarität hat dazu sicher beigetragen) wie folgt Wirkung gezeigt. Für den 1. März wurde eine sogenannte Vollzugskoordinationssitzung, wo über die weiteren Vollzugsmassnahmen als Entscheidungsgrundlage beraten wird, anberaumt, und somit hat er den Hungerstreik seit dem 3. Februar einstweilen ausgesetzt, jedoch boykottiert er weiterhin den Anstaltsfrass. Auf ärztlichen Rat hin nimmt er Joghurt, Kohlehydrat-Protein-Aufbaukonzentrate und einen Farmerschokoriegel ein.
Da langzeitig angelegt, führt Hugo den HS bisher unter Einnahme von Vitaminpräparaten und Datteln durch. Hierzu ist auch festzustellen, dass Hugo der in Schweizer Gefängnissen herrschenden Sklaverei nachkommt. Diese wird in unseren demokratischen Regimes «Arbeitspflicht» genannt, deren Verweigerung in den demokratischen Lagern Disziplinarstrafen und längerfristig praktisch die Isolation zur Folge hat: Gegen innen unter anderem durch 22-23 h am Tag Zelleneinschluss und gegen aussen, über das Verbot, einzukaufen und Geld zu erhalten, bzw. auszugeben (Briefmarken, Telefon, Ernährung!), u.a. praktisch Kommunikationsverbot.
Sollten die Damen und Herren der Repression ihm keine Vollzugslockerungen geben, wird er den unbefristeten Hungerstreik umgehend weiterführen.
Mit herzlichen und solidarischen Grüssen, marco, Lager Lenzburg, Schweiz, 15. Februar 2012
Schreibt den Gefangenen (Absender nicht vergessen!):
Hugo Portmann Marco Camenisch
Postfach 3143 Postfach 75
8105 Regensdorf 5600 Lenzburg