Inhaltlich hatte diese Allianz schon länger Bestand, jetzt manifestiert sie sich auch in der Tat. Der rechtspopulistische Kopp-Verlag und das rassistische Newsportal PI-News inszenierten einen Online-Kreuzzug gegen einen kritischen Journalisten der „Stuttgarter Zeitung“.
Zur Erinnerung: Das „Antifa-Recherche-Team Baden-Württemberg“ (ART-BaWü) machte im Vorfeld des Kongresses „Europa vor dem Crash“ am 4. Februar 2012 in Leinfelden-Echterdingen auf den rechtspopulistischen Hintergrund der Referenten, der Moderatorin und des ausrichtenden Verlages aufmerksam.
Daraufhin war es mit der Ruhe für die Veranstaltung vorbei. Zeitweise wurde von den städtischen Behörden und den Inhabern des Veranstaltungsortes, die Filderhalle, sogar die Kündigung des Kongresses verkündet, leider später aber wieder zurückgenommen. Am Tag des Kongresses selber gab es vor Ort eine Kundgebung mit 50-60 Teilnehmenden.
Dazu gab es auch in der bürgerlichen Tagezeitung „Stuttgarter Zeitung“ bzw. ihrem Ableger „Esslinger Zeitung“ eine Reihe kritischer Artikel aus der Feder des Journalisten Malte K.
Manche können offenbar mit Kritik schlecht leben und dazu gehört auch der Rottenburger Kopp-Verlag. So feuern nun der rechtspopulistische Kopp-Verlag und PI-News [1], laut Spiegel-Online „das Zentralorgan der bundesdeutschen Islamgegner und Islamhasser im Internet“, aus allen Rohren gegen den kritischen Journalisten.
Dazu veröffentlichten sie den privaten Facebook-Account von Malte M., seine Emailadresse und die seines Vorgesetzten mit der Aufforderung an die sympathisierende Leserschaft aktiv zu werden. In der Vergangenheit gab es auf PI-News vielfach derartige Kampagnen. Der rassistische Online-Mob und Web-Pöbel schickte auf solche Aufforderungen hin beispielsweise Bürgermeistern, die Moschee(neu)bauten nicht ablehnten, hunderte Hass- und Droh-Emails bis hin zu unverhohlenen Morddrohungen.
Derweil hat der Kopp-Verlag einen offenen Brief an die Stuttgarter Nachrichten Verlagsgesellschaft mbH geschickt [2]. Als Verfasser treten die Referenten des Kongresses, der Verlagsinhaber und die Moderatorin auf: Professor Karl-Albrecht Schachtschneider, Professor Wilhelm Hankel, Professor Bernd-Thomas Ramb, Dr. Bruno Bandulet, Dr. Udo Ulfkotte, Jochen Kopp (Verleger) und Eva Herman.
In dem Brief heißt es u.a.:
„Sehr geehrter Herr Dr. Rebmann [Geschäftsführer], sehr geehrter Herr Gayer [Lokales],
wir, die Unterzeichner dieses Schreibens, haben am Samstag, dem 4. Februar 2012, in der Filderhalle in Leinfelden-Echterdingen vor 1.000 Zuhörern unter dem Veranstaltungsmotto »Europa vor dem Crash« als Redner Vorträge über die möglichen Gefahren der Euro-Krise gehalten. Der Verleger Jochen Kopp hatte Menschen aus allen Gesellschaftsschichten eingeladen, damit diese sich mithilfe der Vorträge aus unterschiedlichen Perspektiven ein Bild über mögliche Szenarien machen und rechtzeitig darauf vorbereiten konnten. Die Veranstaltung hatte keinen politischen Hintergrund und befasste sich ausschließlich mit Wirtschafts- und Finanzfragen.“
[…] Durch die mediale Berichterstattung der Journalisten Ihres Unternehmens vor und nach unseren Vorträgen wurden wir Redner ebenso wie die Moderatorin Eva Herman und das Publikum in Ihren Medien als mutmaßliche Rechtsextremisten diffamiert. […] Ihre Mitarbeiter haben diese und ähnlich lautende rufschädigende Formulierungen wahrheitswidrig immer wieder verbreitet. Ihre Journalisten haben uns zu keinem Zeitpunkt die Möglichkeit gegeben, zu ihren schwerwiegenden Vorwürfen Stellung zu nehmen. Als Quelle berufen sie sich vielmehr beispielsweise auf die vom Verfassungsschutz beobachtete »Antifa«. […] Wir erwarten eine Stellungnahme und fordern Sie dazu auf, die schwerwiegenden Beschuldigungen durch Journalisten Ihres Unternehmens gegen uns in aller Form öffentlich richtig zu stellen beziehungsweise richtig stellen zu lassen.“
Besonders der Vulgär-Rassist Udo Ulfkotte beschimpft den kritischen Journalisten als Lügner [3]. Dabei hat es gerade Ulfkotte nicht besonders mit der Wahrheit. In seinem Wahn von der „Islamisierung Europas“ warnte Ulfkotte beispielsweise ernsthaft vor einem „Fäkal-Jihad“.
So schreibt er Ende Mai 2011 bei Kopp-Online:
„Wir haben schon vor genau drei Jahren an dieser Stelle über den unappetitlichen Fäkalien-Dschihad berichtet. Auch die Geheimdienste warnen schon seit Jahren vor dem Fäkalien-Dschihad. In den ausgewerteten Anleitungen islamistischer Terrorgruppen für möglichst unerwartete Angriffe auf westliche Bürger ist der Fäkalien-Dschihad ja ausführlich erwähnt.“ [4]
Es steht nun zu hoffen, dass die Geschäftsführung zu ihrem Mitarbeiter Malte K. steht und ihn nicht als Bauernopfer anbietet. Im Übrigen hat das ART-BaWü die Hintergründe zu den Referenten und zu dem Verlag nicht frei erfunden, sie lassen sie problemlos gegenrecherchieren. ART-BaWü ist damit nicht die Quelle, sondern stützt sich auf eine Reihe von nachprüfbaren Quellen.
Am 13. Februar 2012 legte der Kopp-Autor Udo Ulfkotte auf Kopp-Online nach [5]. Diesmal wird gegen die gesamte „Stuttgarter Zeitung“ gewettert und es wird nach dem Geheimdienst „Verfassungsschutz“ und der Staatsanwaltschaft gerufen wie ein kleines Kind nach seinen Eltern ruft:
„Denn die Stuttgarter Zeitung sekundierte jetzt ganz offen extremistischen Verfassungsfeinden. Zudem hat sie eine pogromähnliche Stimmung gegen Teilnehmer und Redner einer Großveranstaltung zur Euro-Krise geschürt. Nun gibt es Arbeit für die Staatsanwaltschaft. Und wohl auch für den Verfassungsschutz. […] Wussten Sie, dass die Stuttgarter Zeitung jetzt auch ein Sprachrohr der linksextremistischen Antifa ist? Wir werden das gleich belegen. Doch zunächst schauen wir uns einmal in Ruhe jenes Umfeld an, für das die Stuttgarter Zeitung da Lobbyistenarbeit betreibt. […] Das linksextremistische Internetportal Indymedia steht in den Vereinigten Staaten auf der FBI-Liste der Terrorunterstützer. Indymedia selbst berichtet darüber. Der deutsche Ableger dieser extremistischen Gruppe ruft zur Ermordung deutscher Polizisten auf. […] Ein fester Bestandteil der Antifa-Propaganda sind auch die »Antifa-Rechercheteams« (hier etwa in Baden-Württemberg). […] Ganz sicher werden Betroffene nun den Verfassungsschutz danach fragen, ob die beiden Journalisten und die Stuttgarter Zeitung künftig als weitere Propagandafront der Linksextremisten beobachtet werden. […] Und Betroffene werden auch mit der Staatsanwaltschaft sprechen. Und dann werden sich neben den Strafrichtern auch noch Zivilrichter mit der Stuttgarter Zeitung befassen müssen. Dass Straftatbestände durch diese üble Art der Berichterstattung verwirklicht wurden, müsste auch den Juristen im Verlag der Stuttgarter Zeitung inzwischen klar geworden sein. […] Für die Stuttgarter Zeitung, eine Regionalzeitung, wird das alles jedenfalls Folgen haben, die man dort offenkundig derzeit noch verdrängt.“
ANMERKUNGEN:
[1] Vgl.: Linke Medienhetze gegen Prof. Schachtschneider
hxxp://www.pi-news.net/2012/02/linke-medienhetze-gegen-prof-schachtschneider/
[2] Vgl.: hxxp://www.pi-news.net/2012/02/kopp-offener-brief-an-die-stuttgarter-zeitung/
[3] Vgl.: Udo Ulfkotte: So lügen Journalisten: Zeitung macht Staatsrechtler Schachtschneider zum NPD-Mann, 07.02.2012, hxxp://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/so-luegen-journalisten-zeitung-macht-staatsrechtler-schachtschneider-zum-npd-mann.html;jsessionid=494A375DD47B9CA9F0C3005AFDBC9CC8
[4] Vgl.: Udo Ulfkotte: Die große Angst vor dem EHEC-Darmbakterium: Ist es eine »kulturelle Bereicherung«?, 25.05.2011, hxxp://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/die-grosse-angst-vor-einem-darmbakterium-ist-es-eine-kulturelle-bereicherung-.html
[5] Udo Ulfkotte: Lobbyismus für Linksextremisten: Stuttgarter Zeitung beschäftigt Staatsanwaltschaft und Verfassungsschutz, 15.02.2012, hxxp://info.kopp-verlag.de/hintergruende/deutschland/udo-ulfkotte/lobbyismus-fuer-linksextremisten-stuttgarter-zeitung-beschaeftigt-staatsanwaltschaft-und-verfassung.html
Nazi Sportler
Gerne auch mal auf folgenden Seiten vorbei schauen (konservative-aktion-stuttgart.de/)
die hängen eng zusammen. Simon Müller ist auch sehr aktiv in diesem Bereich,
arbeitet nebenbei an der Uni Stuttgart (http://www.isa.uni-stuttgart.de/LstStoch/Mueller/)
und ist zudem im Sportverein (http://www.lac-degerloch.de/lac-degerloch-ev/vorstand-lac-degerloch)
Rassisten aktiv entgegenstehen. Kein vergeben kein Vergesse - auch Neonazis haben Adressen!
Hier gibts noch mal einen alten Bericht aus 2011, der dazu passt (http://linksunten.indymedia.org/de/node/40944)
Rechterrorismus und Rechtspopulismus verhindern und bekämpfen1
"im Antiantifa-Stil gegen Stuttgarter Journalisten" ist lustig (eigentlich traurig) . Die sogenannten Rechtspopulisten sind in ihrer verbalen Hetze in der Regel einiges radikaler und durchgeknallter als "unsere" traditionellen Rechtsextremen. Wenn Worte töten könnten, hätten wir schon tausende Opfer rechtspopulistischer Gewalt. Breivik ist grausiges Beispiel für dieses Gedankengut. Das neue rechtterroristische Gedankengut wird von den Rechtspopulisten ausgesandt