Fürth: Neonazidemo und Anschlag auf Infoladen

In der Mitte Lutz Passon, Quelle:Fürther Freiheit

Nach­dem be­reits am Sams­tag mit­tag Nazis der süd­deutsch­land­weit agie­ren­den neo­na­zi­ka­me­rad­schaft „Frei­en Netz Süd“ (FNS) in Fürth de­mons­trier­ten, kam es in der Nacht zum Sonn­tag zu einem An­schlag auf den an­ti­fa­schis­ti­schen In­fo­la­den Be­n­a­rio in der Nürn­ber­ger Str. 82, bei dem neben dem Rollo auch eine Schei­be mit einem Pflas­ter­stein zer­stört wurde. Der An­schlag, bei dem ein Sach­scha­den von min­des­tens 2 500 € ent­stand, reiht sich ein in eine Serie von An­schlä­gen, bei dem in den letz­ten Mo­na­ten zu einem Sach­scha­den von ins­ge­samt über 40 000 € ent­stand. Dabei konn­te die Po­li­zei bis­her keine Er­mitt­lungs­er­geb­nis­se vor­wei­sen.

 

In einem Fall wur­den die „Er­mitt­lun­gen“ sogar nach nur zwei Mo­na­ten ein­ge­stellt. Wäh­rend nun also die Fa­schis­tIn­nen des FNS un­ge­stört An­schlä­ge ver­üben, Auf­mär­sche in Eil­ver­fah­ren an­mel­den und An­ti­fa­schis­tIn­nen auf ihrer Home­page ver­öf­fent­li­chen, ver­sucht die Für­ther Po­li­zei An­ti­fa­schis­tIn­nen daran zu hin­dern sich an den Pro­tes­ten gegen den Na­zi­auf­marsch in Dres­den zu be­tei­li­gen, indem sie Bus­un­ter­neh­men vor der An­rei­se war­nen.


Wäh­rend ges­tern trotz der Maß­nah­me der Für­ther Po­li­zei hun­der­te An­ti­fa­schis­tIn­nen aus der Re­gi­on nach Dres­den fuh­ren, um ein deut­li­ches Zei­chen gegen Na­zi­auf­mär­sche zu set­zen, mar­schier­ten rund 80 Neo­na­zis des FNS durch Fürth. Dabei sah sich die Po­li­zei weder be­mü­ßigt die De­mons­tra­ti­on seit­lich zu be­glei­ten, noch ein­zu­schrei­ten als ein Jour­na­list von meh­re­ren Fa­schis­tIn­nen be­drängt wurde. Skan­da­lös ist dar­über hin­aus, dass die Po­li­zei die Ei­lan­mel­dung des FNS ak­zep­tiert hat, ob­wohl die Fa­schis­tIn­nen den Auf­marsch of­fen­sicht­lich be­reits län­ger ge­plant hat­ten. So be­tei­lig­ten sich an dem Auf­marsch nicht nur lo­ka­le Nazis, son­dern auch süd­deutsch­land­wei­te Kräf­te. Eine De­le­ga­ti­on war sogar aus Ba­den-​ Würt­tem­berg an­ge­reist. Eine Mo­bi­li­sie­rung sei­tens der Nazis war also be­reits län­ger im Gange. Nach a.i.d.a. In­for­ma­tio­nen zogen die Fa­schis­tIn­nen vom Sam­mel­punkt an der Stadt­hal­le über das Rat­haus zum Haupt­bahn­hof und konn­ten somit in Ruhe durch die Für­ther In­nen­stadt mar­schie­ren.


Ei­ni­ge Nazis führ­ten auch kurze Fah­nen­stan­gen mit sich, die teil­wei­se aus Me­tall sein sol­len. Diese trugen die Rech­ten schon bei ihrem Auf­marsch in Mün­chen am 21.​01.​2012 mit sich. Weder die Po­li­zei in Fürth und Mün­chen ging den Hin­wei­sen nach. Der Für­ther FNS- Kader Matt­hi­as Fi­scher sprach in sei­ner Rede davon, dass Fürth „ihre Stadt“ wäre. Wie ab­surd diese naive Fehl­ein­schät­zung ist, zei­gen die ver­gan­ge­nen Jahre, in denen die Neo­na­zis ver­such­ten in der Für­ther In­nen­stadt Fuß zu fas­sen und in den Stadt­rat ein­zu­zie­hen. Das Vor­ha­ben ist immer am an­ti­fa­schis­ti­schen Pro­test ge­schei­tert. Die Po­li­zei setz­te am Samstag alles daran einen an­ti­fa­schis­ti­schen Pro­test im Keim zu er­sti­cken. Als eine Grup­pe Na­zi­geg­ne­rIn­nen an der Stadt­hal­le ein­traf wur­den so­fort alle Per­so­na­li­en kon­trol­liert und ein Kes­sel ge­bil­det. In der Fuß­gän­ger­zo­ne kes­sel­ten Kräf­te des be­rüch­tig­ten baye­ri­schen Un­ter­stüt­zungs­kom­man­do (USK) eben­falls die An­ti­fa­schis­tIn­nen. Eine spo­nat­ne An­mel­dung sei­tens der Na­zi­geg­ne­rIn­nen wurde eben­falls ver­hin­dert.

Eine Spre­che­rin der An­ti­fa­schis­ti­schen Lin­ken Fürth zu den gest­ri­gen und heu­ti­gen Er­eig­nis­sen: „Die Nazis set­zen ihren Weg der Ge­walt gegen An­ti­fa­schis­tIn­nen fort und das wei­ter­hin un­ge­stört und ohne Kon­se­quen­zen sei­tens der Er­mitt­lungs­be­hör­den. Diese ent­wi­ckeln of­fen­sicht­lich le­dig­lich Er­mitt­lungs­ei­fer gegen An­ti­fa­schis­tIn­nen, was sich nicht zu­letzt durch die War­nun­gen der Bus­un­ter­neh­men durch die Für­ther Po­li­zei be­le­gen lässt. An­ge­sichts die­ser Ent­wick­lun­gen ist es ein­mal mehr an uns – allen an­ti­fa­schis­ti­schen Kräf­ten – den Nazis ent­schlos­sen ent­ge­gen­zu­tre­ten und die Un­tä­tig­keit der Für­ther Po­li­zei zu ver­öf­fent­li­chen.“

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Auf der hp des Bayerischen Innenministeriums ist folgendes zu lesen: "Entseht der Anlass für eine geplante Versammlung kurzfristig (Eilversammlung), ist die Versammlung spätestens mit der Bekanntgabe fernmündlich, schriftlich, elektronisch oder zur Niederschrift bei der Versammungsbehöde oder bei der Polizei anzuzeigen." Und genau dieser Anlass war nicht gegeben, die Anmeldung hätte nicht im vereinfachten Verfahren akzeptiert werden dürfen und in der Folge davon nicht genehmigt werden dürfen. Aber was ist denn von der Polizei im allgemeinen, von der hier in Bayern und speziell der in Fürth zu erwarten?  Ich werde eine Eingabe/Petition an den Bayerischen Landtag machen, mit der untersucht werden soll, ob diese Anmeldung und die darauf erfolgte Genehmigung gesetzlich und rechtlich wirklich einwandfrei war. Der Bayerische Innenminister sollte, anstatt sein gequältes Gesicht bei div. Faschingsveranstaltungen in die Kameras zu richten, für einwandfreie Polizeiarbeit sorgen: Hinsichtlich der Überfälle im Nov. und Dez. 2011 (2 x in Fürth, 1 x in Weißenohe) gibt es keine Fahnungserfolge! Und mit dem neuerlichen Überfall wird es nicht anders werden. Gesichtlich ist dies alles nicht verwunderlich:

Im Aug./Sept. 1939 hat man Menschen in Deutschland berichtet, polnische Soldaten hätten den Sender Gleiwitz überfallen. Nach Ende des 2. Weltkrieges stellte sich diese Behauptung als Lüge heraus.

Im Juli 1978 wurde ein Loch in das Gefängnis in Celle gesprengt. Prompt hat man diese Attentat der RAF in die Schuhe geschoben. Später hat es sich herausgestellt, dass es der Verfassungsschutz war. Wahrscheinlich kann die Polizei in den Reihen der Neonazi´s keine TäterInnen für die genannten Anschläge finden, weil, ja, weil warum wohl.... !?!?!!? Miserere - es ist zum Koterbrechen!!!

gibt's noch mehr fotos von dem block der hinter dem schwarzen "churchill" transpi mitwatschelt?

Sicherlich. Frag das aida Archiv in München an.

 

www.aida-archiv.de

Am Montag, 20. Februar, 18.00, Treffpunkt Kohlenmarkt findet in Fürth eine antifaschistische Demonstration statt (Aufruf OA Nürnberg)

man muß einfach der deutschen Justiz unterstellen, dass sie eine neue RAF herbeischwört.

Wenn es so weiter geht dann dauert das noch nichtmal mehr allzulang.