Auch in Ulm gingen am 11.2. mehrere hundert Menschen auf die Straße um ihren Protest gegen das ACTA-Abkommen kundzutun. Nachdem es auf einschlägigen lokalen Nazi-Seiten Aufrufe zur Beteiligung an der Demonstration gegeben hatte, entschlossen sich regionale AntifaschistInnen am Samstag nicht nur gegen die zunehmende Unterwerfung des Internets unter staatliche Kontrolle und Verwertungslogik Stellung zu beziehen, sondern ebenso gegen die potentielle Unterwanderung der Proteste seitens der rechten Szene.
So formte sich kurzfristig ein antifaschistischer Block von ca. 30-40 Menschen, um ein deutliches Signal gegen Rechts zu setzen. Desweiteren wurden zahlreiche Exemplare des Flyers "Sieben Mythen über die Polizei" verteilt, ebenso wie Flugblätter die auf die Nazi-Problematik im Kontext der ACTA-Proteste hinwiesen.
Seitens anderer DemonstrationsteilnehmerInnen stießen die Aktionen auf breiten Zuspruch. Offene Provokationen von Faschisten blieben aus.
Text des verteilten Flugblattes:
Achtung Nazis!
Achtung! Neonazis aus dem Spektrum der "autonomen Nationalisten" haben für den heutigen Tag angekündigt ebenfalls an der Demonstration gegen das ACTA Abkomen teilzunehmen.
Dies sollte unbedingt verhindert werden, da sie eine direkte Bedrohung für Menschen darstellen, welche sie aus irrationalen Gründen als minderwertige Lebensformen betrachten.
Schon allein ihre Anwesenheit auf einer Demonstration wie dieser hilft ihnen, eine aktionistische Erlebniskultur aufzubauen, was dazu dient "Nachwuchs" in bestehende Strukturen einzubetten. Ebenfalls ist es gefährlich, wenn sie sich anschlussfähig geben und versuchen aus ihrer gesellschaftlichen Isolation auszubrechen, da sie somit ungehinderter ihre Propaganda bis in die Mitte der Gesellschaft tragen können.
Dass es in und um Ulm starke und gut vernetzte Strukturen gibt, welche unter anderem durch massive Propaganda Aktionen, als auch durch Übergriffe auf das "feindliche Lager" auffallen, kann man nicht leugnen.
Gruppen wie die beiden NPD - Ortsverbände, das "Infoportal Schwaben" - ehemalige "AG-Schwaben", Nazi Bands wie "Act of Violence", "National Born Haters", "National Socialist Soundsystem", Nazi Druckereien und Versände tragen ihr rassistisches, antisemitisches, autoritäres Weltbild teils offen, teils versteckt in die Öffentlichkeit und sind deshalb ideologisch mindestens ebenso gefährlich wie diejenigen, welche direkte Gewalt gegen Menschen des (vermeintlich) feindlichen Lagers durchführen.
Zudem sind wir der Meinung, dass auf Demonstrationen, welche darauf abzielen die persönliche Freiheit zu schützen oder diese auszubauen, Ideen keine Chance haben sollten, welche von der Ungleichheit, und als Konsequenz daraus, von der Unfreiheit Anderer ausgehen.
Nicht zu vergessen ist zudem, dass Neonazis durch Teilnahme an der Demonstration versuchen könnten, Informationen über Menschen zu sammeln, welche sie als "Feinde" identifizieren.
Für die Freiheit, für das Leben
Nazis
Trotzdem waren in Ulm und HDH kleinere Gruppen von Nazis auf der Demonstration - es wurden sogar Flyer von diesen verteilt
?
Was für Flyer sollen das gewesen sein? Und woran genau waren die Nazis als solche zu erkennen?
Nazis
Es handelte sich um "normale" Flugblätter welche sich auf das Thema ACTA bezogen, mit einem Verweis auf ihr Infoportal zum Ende.
Meine Freundin kannte jemand aus dieser Gruppe, deshlab bin ich mir auch ziemlich sicher.
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War das in Ulm oder in HDH bzw. woher weißt du das in beiden Städten Nazis anwesend waren?
Nazis
Weil die Flyer in beiden Städten aufgetaucht sind
Hutzi Butzi
Patrick Hutzmann, schreibst du wieder auf Indymedia?
nazi
nazi
national socialist soundsystem kommen doch gar nicht aus der ecke oder irre ich mich?
NS Sound System!
Wundert mich jetzt auch weil die aus dem Raum Karlsruhe kommen!
Ns Soundsystem
Die AgSchwaben ist mit Karlsruher Nazistrukturen vernetzt, woher NS Soundsystem wahrscheinlich stammt...kann aber sehr gut sein, dass diese sich im stetigen Austausch befinden, da Domenic Wilutzki auch schon seine Kameraden auf Altermedia gefragt hat "ob diese Art von Musik ankomme"...