Am Freitag demonstrierten ca 35 Personen unangemeldet in Wuppertal-Elberfeld gegen Repression und Polizei. Anstatt der angekündigten Demonstration entschieden sich die Teilnehmer_innen zu einer kurzen, unangemeldeten Kundgebung direkt vor dem größten Einkaufscenter in der Innenstadt. Die Bullen beschränkten sich auf das übliche (&vergebliche) Anmelder_in suchen. Desweiteren filmten sie die Kundgebungsteilnehmer_innen aus einiger Entfernung. Während der Kundgebung wurden ca 300 Flyer verteilt.
Es wurde folgender Redebeitrag/Aufruf verlesen:
26.11.2011. Samstag Nacht. Gegen 00.30. skandiert eine Gruppe betrunkener Neonazis in Wuppertal-Elberfeld neonazistische & antisemitische Parolen. Kurz darauf greifen Polizist_innen eine Gruppe Antifaschist_innen im Hauptbahnhof an, diese sind auf dem Heimweg. Direkt fangen die Polizist_innen an gegen eine Person körperlich vorzugehen. Dabei schubst ein Polizist den Betroffenen gezielt mit dem Kopf zuerst auf den Boden. Der Betroffene wird ohnmächtig. Währenddessen drangsalieren die Beamten ihn immer weiter, fixieren ihn mit Handschellen. Nach kurzer Zeit sammelten sich bereits bis zu 20 Zeug_innen die auf den Übergriff lautstark aufmerksam machten. Daraufhin zog die Polizei Verstärkung, teils mit Hunden, hinzu. Diese beginnen sofort die Beobachter_innen zu kesseln, zu kontrollieren und teils in Gewahrsam zu nehmen. Erst jetzt rufen die Polizist_innen einen Krankenwagen.
04.02.2012. Samstag Nachmittag. In Velbert findet eine Demonstration in Gedenken des von Neonazis ermordeten Horst Pulter statt. Nach Auflösung der Demonstration greifen die Hundertschafts-Polizist_innen einen schwarzen Demonstrationsteilnehmer heraus, schlägt ihn brutal nieder und fixiert ihn indem ein Beamter ihm sein Knie in´s Gesicht drückt. Der Betroffene wird festgenommen. Einige Zeit später wird er wieder freigelassen. Das Resultat der Maßnahme sind Augenverletzungen, mehrere Prellungen und Wunden. Über den Grund waren die Polizist_innen sich augenscheinlich nicht einig: Der festnehmende Polizist führte eine angebliche Beleidigung als "Rassistenschwein" an, der Einsatzleiter widerrum einen angeblich herausgestreckten Mittelfinger. Die Nennung des Namen des Polizist zwecks Anzeigenstellung wurde dem Betroffenen verweigert.
04.02.2012. Samstag Abend. Am selben Tag nur einige Stunden später findet in Aachen eine antifaschistische Demonstration gegen Nazistrukturen im Aachener Land statt. Zu Beginn verhindert die Polizei das der Lautsprecherwagen zum Demonstrationsstartpunkt kommt. Einige Zeit nach Auflösung der Demonstration stürmen Polizist_innen plötzlich zum Eingang des Autonomen Zentrum, prügeln auf Personen ein und sprayen Pfefferspray in das Gebäude. Ein weiteres Eindringen konnte verhindert werden.
Dies sind nur einige aktuelle Vorfälle, einer davon mit rassistischen Motiven. Alle diese erschrecken uns sehr, überraschen uns allerdings nicht. Beinahe täglich kommt es zu Polizeiübergriffen, leider meist von der Öffentlichkeit ignoriert.
Es kann nicht sein das Verfassungsschutz und Polizei Gruppen wie die NSU langjährig schützen und gleichzeitig Antifaschist_innen kriminalisieren und Strukturen und Personen (körperlich) angreifen. Polizeiübergriffe dürfen nicht hingenommen werden!
Antifaschismus ist notwendig, nicht kriminell!
Rassistische Polizeigewalt stoppen!
Repression passend beantworten!
Nachdem die Kundgebung beendet war postierten sich noch für einige Zeit Cops mitsamt Wannen vor dem AZ, kontrollierten mindestens eine Person die sich vom AZ aus auf dem Heimweg befand. Nach ca einer Stunden zogen sie wieder ab.
Nicht untertreiben bitte
Also 50+ Genoss_innen werden schon da gewesen sein. Untertreiben braucht ihr ja auch nicht. Waren auf jeden Fall zu wenige um loszulaufen (ohne sich lächerlich zu machen).