Stuttgart to Dresden 2012 - Eine Zusammenfassung

Stuttgart goes Dresden

Auch in diesem Jahr mobilisieren wir mit einem breiten lokalen Bündnis aus Stuttgart zu den antifaschistischen Protesten gegen die alljährlich inszenierte Geschichtsverdrehung der faschistischen Bewegung in Dresden. Nach den erfolgreichen Protesten gegen die geplanten Nazigroßaufmärsche der letzten Jahre, werden wir nun ein drittes Mal die bundesweite Mobilisierung unterstützen, um der faschistischen Bewegung ebenso wie der staatlichen Kriminalisierung antifaschistischer Arbeit gemeinsam entgegenzutreten. Infos zu Diskussionsveranstaltung, zum Mobi-Aktionstag und der Busfahrt aus Stuttgart findet ihr hier!


Ganz egal ob der zentrale Aufmarsch der Nazis am 13. oder am 18. Februar stattfindet - wichtig ist, dass wir die bundesweite antifaschistische Mobilisierung auf den 18. Februar nutzen. Ob mit  selbstbestimmten Demos für gesellschaftliche Perspektiven jenseits von Faschismus und Repression, oder durch direkte Blockaden der Faschisten: Wir werden an diesem Tag auf Dresdens Straßen deutlich machen, dass wir uns als vereinte antifaschistische Bewegung aus dem gesamten Bundesgebiet die Straße nehmen können und uns dabei nicht kleinmachen lassen.

 

Aufruf

 

Stuttgart goes Dresden - Naziaufmarsch verhindern!

 

Am 18. Februar 2012 wollen wieder einmal tausende Faschisten in Dresden aufmarschieren, um an die Bombardierung Dresdens im 2.Weltkrieg zu erinnern. Mit diesem heuchlerischen „Trauermarsch“ wollen sie von den Verbrechen des Faschismus ablenken und eine Opferrolle Deutschlands konstruieren. Den Versuch, von den Hintergründen der Bombardierung abzulenken und die deutsche Nazivergangenheit zu relativieren, gilt es nun das dritte Mal in Folge zu verhindern! Nach der erfolgreichen Blockade des Aufmarsches durch zehntausende AntifaschistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet in den letzten beiden Jahren, werden wir auch 2012 dafür sorgen, dass die Faschisten keinen Meter laufen!

Im Rahmen des letztjährigen Widerstandes kam es bundesweit zu harter Repression gegen NazigegnerInnen. Zahlreiche Hausdurchsuchungen, die Entnahme von DNA-Proben bei Verdächtigen, die brutale Polizeigewalt gegen BlockiererInnen, oder die wahnsinnige Abfrage und Speicherung hunderttausender Handydaten in Dresden selbst, sind nur wenige Beispiele eines verheerenden staatlichen Umgangs mit dem legitimen antifaschistischen Widerstand. So werden die Faschisten nicht nur beschützt, sondern bei ihren Angriffen gegen fortschrittliche Bewegungen auch noch unterstützt. Auch die erst vor Monaten aufgeflogene Verstrickung staatlicher Stellen mit faschistischen Terrorzellen macht deutlich, dass die Abwehr der Gefahr von Rechts nur Sache einer vereinten und entschlossenen antifaschistischen Bewegung sein kann. Das Vertrauen in staatliche Stellen wird uns keinen Schritt weiterbringen.

Die menschenverachtende Ideologie der Nazis hat ihre praktischen Auswirkungen überall – auch in unserer Region. Im vergangenen Jahr schossen Faschisten einem jungen Leonberger Antifaschisten mit einer Gaspistole ins Gesicht und in Winterbach, im Rems-Murr Kreis, versuchten Nazis aus dem Umfeld der NPD Jugendorganisation JN mehrere Migranten in einem Gartenhaus anzuzünden. Diese besonders harten Fälle faschistischer Gewalt bilden nur die Spitze des Eisberges an alltäglicher rechter Gewalt.

Um das braune Treiben zu stoppen, müssen wir dafür sorgen, dass jedes Auftreten der Faschisten von vielfältiger und entschlossener Gegenwehr überlagert wird. Gerade der erfolgreiche antifaschistische Widerstand gegen überregionale Events wie den Aufmarsch in Dresden, der für die gesamte rechte Szene zentraler Bezugspunkt ist, versetzt dem Selbstbewusstsein und der Motivation der Faschisten empfindliche Schläge.

Was auch immer staatliche Stellen in diesem Jahr gegen uns auffahren werden – wir wissen, dass unser Widerstand gegen die Gefahr von Rechts notwendig und legitim ist. Gemeinsam werden wir auch in diesem Jahr mit Bussen aus Stuttgart nach Dresden fahren, um mit tausenden AntifaschistInnen aus dem gesamten Bundesgebiet eines klar zu machen: Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda!

 

Auf nach Dresden, den Naziaufmarsch verhindern! No Pasaran!

 

UnterstützerInnen:

ADGH-Demokratische Jugendbewegung in Europa
Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart
Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region
Antifaschistische Initiative Leonberg
Antifascist Action Ostalb
Antifa Neckar Enz [anne]
ATIK – YDG
Esperanza Schwäbisch Gmünd
Grüne Jugend Stuttgart
GRUPPE ARBEITERMACHT/Stuttgart
Initiative Rems-Murr Nazifrei!
Jugendoffensive gegen Stuttgart21
Jusos Stuttgart
Juso Hochschulgruppe Hohenheim
Juso Hochschulgruppe Stuttgart
Juso SchülerInnen Stuttgart
Libertäres Bündnis Ludwigsburg – [LB]²
Linke Hochschulgruppe Stuttgart
Linksjugend [’solid] Ludwigsburg
Linksjugend [’solid] Stuttgart
Offenes Antifaschistisches Bündnis Kirchheim/Teck
REVOLUTION/Stuttgart
Revolutionäre Aktion Stuttgart
SAV Stuttgart

ver.di Jugend Stuttgart
Volkshaus/Halkevi e.V. Kirchheim/Teck
VVN-BdA Kreisverband Esslingen
Weiler schaut hin! e.V.

Young Struggle Stuttgart

 


Infoveranstaltung
Mittwoch, 8. Februar, 20:00 Uhr, DGB-Haus (Willi-Bleicher-Str.20) Stuttgart

Staatliche Repression und Perspektiven des antifaschistischen Widerstands in Dresden
mit Lothar König, Kristin Pietrzyk und Katharina König

Die antifaschistischen Erfolge der letzten Jahre in Dresden blieben nicht ohne Folgen: Mit massiver Repression während und nach den Protesten setzen Behörden auf die konsequente Kriminalisierung und Einschüchterung des breiten antifaschistischen Widerstands in Dresden.

Das harte staatliche Vorgehen traf auch den Jenaer Jugendpfarrer Lothar König. Unter dem Vorwurf des Landfriedensbruchs durchsuchten Behörden die Privaträume Königs und lösten damit einen Eklat aus. König, der sich seit Jahren gegen Nazis engagiert, war 2011 an den Protesten beteiligt und ruft auch in diesem Jahr wieder zu entschlossenem antifaschistischen Protest auf.

Die Jenaer Anwältin Kristin Pietrzyk betreut bundesweit Betroffene der Repression, darunter auch AntifaschistInnen aus Stuttgart. Fünf AntifaschistInnen bekamen wegen der Beteiligung an Gegenprotesten Besuch von der Dresdener Staatsanwaltschaft, dem LKA und des BFE. Mit gezogenen Waffen stürmten diese im September 2010 mehrere Wohnungen und zwangen Beschuldigte zur Abgabe von DNA-Proben.

Über den aktuellen Stand der antifaschistischen Mobilisierung  2012 nach Dresden wird  Katharina König berichten. Sie sitzt für die LINKE im sächsischen Landtag und ist aktiv im Bündnis Dresden Nazifrei.

Außerdem: Alle aktuellen Infos zur Busmobilisierung aus Stuttgart + Kartenverkauf!


Mobi-Aktionstag
Samstag, 11. Februar, Stuttgart Innenstadt

Ab 11:00 Uhr - Infostand vor der Sportarena auf der Königsstraße
Ab 14:00 Uhr - Kundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen auf dem Schlossplatz

Dazwischen: Kreative Mobi-Aktionen in der gesamten Innenstadt!


Busfahrt und Vorabendprogramm
Freitag, 17. Februar, Linkes Zentrum Lilo Herrmann

 

Karten für die Busfahrt aus Stuttgart gibt es täglich im Linken Zentrum Lilo Herrmann zu kaufen
Vorbestellungen auch unter antifa-stuttgart@riseup.netBitte kauft die Tickets bis zum 12. Februar!

 

Ab 20:00 Uhr - Open Doors mit Vokü, Filmprogramm, Rote Hilfe Workshop und aktuelle Infos zu den anstehenden Ereignissen in Dresden

Alle MitfahrerInnen sollten bis spätestens 23:00 Uhr auftauchen. In den folgenden Stunden werden wir gemeinsam zu den Abfahrtspunkten der Busse aufbrechen.

 

 

Infos
Weitere Infos zu den antifaschistischen Protesten in Dresden und den Mobilisierungen dorthin:

- www.dresden-nazifrei.com (Seite des bundesweiten Aktionsbündnisses)
- www.no-pasaran.eu (Antifaschistisches Bündnis gegen den Naziaufmarsch in Dresden)
- www.stuttgart2dresden.blogsport.com (Lokales Mobilisierungsbündnis aus Stuttgart)
- www.antifareisen.tk (Gemeinsame Seite antifaschistischer Gruppen aus Baden-Württemberg, die nach Dresden mobilisieren)

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Gibt es gar keine Mobilisierung für den 13ten?
Ich persönlich würde "gerne" am 13ten nach Dresden fahren, weil ich es persönlich für wichtiger halte, dann aktiv zu werden. Gibts da ne gemeinsame Busfahrt?

klar wärs auch wichtig am 13ten zu fahren, aber man muss auch bedenken, das ers schlicht unmöglich ist eine so große mobilisierung wie für den 18ten auf den 13ten zu legen. Grund ist, dass der 13te ein montag ist und der großteil dort arbeiten, zur schule oder uni gehen muss. deshalb ist es doch super, dass so viele am samstag kommen, auch wenns "nur" für ne große demo ist, oder eben zu den blockaden!

Infos zur Anreise am 18.2. aus NRW nach Dresden unter: http://nrwdresden.blogsport.de/anreise-busse/

 

Busse fahren u.a. auch Köln, Düsseldorf, Bonn, Bochum, Dortmund, Bielfeld, Münster, Duisburg und Aachen