Der „Nationalsozialistische Untergrund“ und Claus Nordbruch, ein Autor im Grabert-/Hohenrain-Verlag

Claus Nordbruch auf Twitter: Treffen mit Grabert

Im Zusammenhang mit der Aufdeckung einer neonazistischen Mordserie in der Bundesrepublik, begangen von einer Gruppe namens „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU), fiel auch mehrmals der Name eines Autors im extrem rechten Grabert- und Hohenrain-Verlags mit Sitz in Tübingen.

 

Gemeint ist Claus Nordbruch, Jahrgang 1961. Nordbruch war 1982-86 Bundeswehr-Panzergrenadier und wanderte 1986 nach Südafrika aus, das damals von einer rassistischen, weißen Minderheit regiert wurde. Im Südafrika unter der Apartheits-Herrschaft absolvierte Nordbruch eine Ausbildung zum Fallschirmspringer und promovierte im Jahr 1995 an der Universität in Pretoria.

Nordbruch lebt heute in Wien und Südafrika, wo er eine Farm betreibt. Auf genau diese Farm lud Nordbruch im Jahr 2000 in dem Nazi-Skinzine „Blood & Honour“ deutsche Neonazis zum Waffentraining ein. Im Interview mit „Blood & Honour“ 9/2000 gab er damals auch direkte Waffentipps:
„Zur Verteidigung und zum Nahkampf empfehle ich eine 12er Repetierschrotflinte, den Colt Python 357 Magnum, die Heckler & Koch MP 5. Für die Jagd hat sich ein halbautomatischer Karabiner 308 oder 30.06 bewährt und wenn's ganz massiv kommt, ist das Sturmgewehr R 5 überaus nützlich.“
Die Einladung nach Südafrika sollen unbestätigten Presseberichten nach auch die drei damals Untergetauchten Zschäpe, Bönhardt und Mundlos wahrgenommen haben. Durch den NSU-Unterstützer und ehemaligen thüringischen NPD-Landesvize Ralf Wohlleben soll dem Nazi-Kader André Kapke 1999 der Auftrag erteilt worden sein, von den durch Soli-Konzerte eingenommenen knapp 4.000 DM Pässe zu besorgen, damit sich das untergetauchte Trio nach Südafrika absetzen konnte. Da sie mit Hilfe von Unterstützer_innen und vermutlich auch vom Verfassungsschutz offenbar über Pässe verfügt haben, wären die drei Flüchtigen damals tatsächlich in der Lage gewesen nach Südafrika zu reisen.
Fest steht jedenfalls heute, dass sich Thüringer Neonazis im Jahr 2000 auf Nordbruchs Farm aufgehalten haben, unklar ist um wen es sich dabei im Einzelnen handelt.
Aus dem NSU-Unterstützernetzwerk kennt Nordbruch nachweislich André Kapke und den als V-enttarnten Mann Tino Brandt. Genau dieser V-Mann und bis heute überzeugte Neonazi hatte seine VS-Beichte bei Nordbruch, vermutlich während seines Südafrika-Aufenthalts 2001.
Auch zum braunen Sumpf des „Thüringer Heimatschutz“ aus dem der NSU entstieg hat Nordbruch gute Kontakte. Am 19. September 1999 hielt Nordbruch für den „Thüringer Heimatschutz“ unter dem Deckmantel eines „Bildungswerk für Politik und Kultur“ im Stadtteilzentrum Lisa in Jena-Lobeda einen Vortrag über den Verfassungsschutz.

Claus Nordbruch ist ein vielfacher Buch- und Artikel-Autor im Grabert/Hohenrain-Verlag und steht offenbar im direkten Kontakt mit dem Verleger Wigbert Grabert aus Tübingen, den er in einer Twittermeldung als „Verlegerfreund“ bezeichnet.
Hier zeigt sich erneut wie eng offenbar geistige Brandstifter und Nazi-Mörder miteinander verbunden sein können. 

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Die neuste Ausgabe des Antifaschistischen Infoblattes (AIB) hat den Schwerpunkt "Rechtsterrorismus - Der Nationalsozialistische Untergrund". Da geht es in zwei Texten auch um Südafika/Nordbruch