Filmclub Moderne Zeiten zeigt: "Zeiten des Zorns - Zur Geschichte und Politik der Revolutionären Zellen" und "Die Rote Zora". Freitag den 13.01.2012 um 20 Uhr, Volxküche, Hafenstrasse 116, 20359 Hamburg. Eintritt frei, Spenden erwünscht !
Wir zeigen diese Filme nicht nur als reflektierenden Rückblick auf die Geschichte der radikalen Linken, sondern auch aus aktuellem Anlass. Der 78-jährigen Sonja Suder und dem 70-jährigen Christian Gauger soll in Frankfurt am Main der Prozess gemacht werden. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen vor, als Angehörige der »Revolutionären Zellen« (RZ) vor fast 35 Jahren an drei Brandanschlägen beteiligt gewesen zu sein, die Sachschäden verursacht hatten.
Gegen die an Leukämie erkrankte Christa Eckes, ehemaliges Mitglied der RAF, hat das OLG Stuttgart Beugehaft verhängt, weil sie sich weigert im sogenannten Buback Prozess Aussagen zu machen.
Setzen wir der nachholenden Rache der deutschen Justiz unsere Solidarität entgegen, die Geschichte der drei ist ein Teil unserer Geschichte.
http://www.verdammtlangquer.org/
http://keinebeugehaft.blogsport.de/
"Zeiten des Zorns - Zur Geschichte und Politik der revolutionären Zellen."
Durch eine Reihe von Verhaftungen wurden Revolutinäre Zellen und Rote Zora wieder in das Bewußtsein der Öffentlichkeit gerückt. Aber hinter den Fragen der Solidarität mit den Angeklagten, der Prozessstraegie oder der Auswirkungen von Verrat ist die Politik dieser Gruppen aus der linken Diskussion fast verschwunden.
In der Veranstaltung soll die langjährige Geschichte der RZ vorgestellt und diskutiert werden. Wieso entstanden die RZ Anfang der 70er Jahre? Mit welcher Konzeption traten sie an? Welche Sozialrevolutionären und antiimperialistischen Ansätze versuchten sie zu verwirklichen? Wie kam es zur Aktion gegen die OPEC- Konferenz 1995 und zur Entführen eines Verkehrsflugzeuges nach Entebbe 1976? Wie veränderten sich die RZ in den 80er Jahren? Warum wurde die "Flüchtlingskampagne" gestartet? Und wieso haben die RZ ihre Aktionen seit einigen Jahren eingestellt?
http://www.freilassung.de/
http://www.scribd.com/doc/22408464/Die-Fruchte-des-Zorns
http://zinelibrary.info/files/Die%20Geschichte%20der%20Paragrafen%20129a.pdf
"Die Rote Zora".
Die Rote Zora ist eine militante Frauengruppe, die in den 80er Jahren in Deutschland über 20 Anschläge verübte. Bekämpft wurden Atom-, Gen- und Reproduktionstechnologie, die entsprechenden Anschlagsziele waren Konzerne wie Bayer, Schering und Siemens, Forschungsinstitute und das Eigentum von “Vertretern der patriarchalen Ordnung” (RZ 1983). Die Rote Zora bildete eine radikale politische Opposition zur bestehenden Macht und setzte auf eine Politik der Sachbeschädigung. Es war ein Grundsatz, dabei keine Menschen zu verletzen. Zentrales Element des Videos “Die Rote Zora” bildet ein Interview, das im Sommer 2000 mit Corinna Kawaters geführt wurde. Kawaters ist die einzige Frau der Roten Zora, die wegen der “Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung” (§129a) von einem Gericht verurteilt wurde. Ein weiteres Gespräch wurde mit der Sozialwissenschaftlerin Erika Feyerabend aufgenommen, die wie die anderen Mitarbeiterinnen des Gen-Archiv Essen Ende der 80er Jahre in den Strudel der polizeilichen Ermittlungen gegen die Roten Zora geraten ist.
http://www.ressler.at/de/rote_zora/
Zur RZ:
Von der Geschichte der RZ lernen heißt, dass es Solidarität mit sochen Gruppen nicht geben kann. Kein verklärender Blick, die Kritik an RZ kann nur vernichtend sein. Zutiefst staatstragend, eingebunden in "nationale Befreiungskämpfe" Spielball von Mächten und antisemitisch wäre eine frühere Auflösung sinnvoll gewesen. Geschichte lässt sich nicht einfach umschreiben und Strategien ändern ist keine Lösung, wenn der "Fisch vom Kopfe stinkt".
Militante Aktionen gegen den Staat müssen emanzipatorisch sein, die RZ haben diesen Widerstand mit Füßen getreten....
Nicht nur die Durchführung der Entebbe Aktion ist unentschuldbar. Zur Erinnerung: Die Geiselnehmer ließen sich von Idi Amin persönlich begrüßen und die jüdischen Geiseln wurden von den Terroristen ausgesondert, während die übrigen freigelassen wurden. Aber das ist nur ein Beispiel, das die RZ charakterisiert. .
Leider gibt es auch heute noch Gruppen, die diese grundlegenden Kriterien nicht erfüllen können, wie z.b. wenn selbsternannte AnarchistINnen Briefbomben adressieren und den Kollateralschaden als Erfolg mit einzuberechnen.Wobei es sich hierbei doch um ein eindeutig niedrigeres Gewaltnivieau handelt, dennoch ist Kritik auch hier mehr als angebracht.
Wichtiger als die Destruktion, die Liquidierung von Menschen ist es eine wirkliche Alternative einer besseren Welt aufzubauen. Miltante Aktionen sollten dieses Bestreben unterstüzten und nicht behindern.
Dagegen ist der Zeitpunkt des bewaffneten "moralischen, solidarischen Kampfes sorgwältig auszuwählen. Er ist kein Selbstzweck. Aktuell in der BRD z.B würde der Schuss nach hinten losgehen.
Keine Solidarität mit solchen Gruppen, wie die RZ, dennoch Freiheit für Sonja Suder und Christian Gauger. Der größte Terrorist ist immer noch der Staat!
Für eine freie Gesellschaft! Für den Anarchismus...
Das Beste der 70er
Die RZ sind offensichtlich "gescheitert" in dem Sinn dass BND, CIA, Mossad u. dgl. immer noch existieren, sie haben das Terrorregime nicht beendigen können, auch nicht mit antiimperialistischer "Entwicklungshilfe", und waren in manchen Aspekten ihren Verfolgern nicht weit voraus. Sie haben lediglich den Gladio-Terror um etwa ein Jahrzehnt aufhalten können. Von der in diesem Jahrzehnt geborenen Generation konnten sich einige bis heute gegen "diese Gebilde" durchschlagen. Also bei allem Frust, vergeblich war das nicht, sondern in seiner Gesamtbilanz ein Beitrag zur Entnazifizierung, dessen konformistische Fehlleistungen der "Achse der Polizeistaaten" anzulasten sind welche bis heute einer vollständigen Entnazifizierung im Wege steht. Wäre ab 1945 das vor Hiroshima vereinbarte Völkerrecht geltend gemacht worden, hätte sich die "unmögliche Situation", in der die RZ mit allem was greifbar war gegen die Kontinuitätsmacht und ihre paradoxen Verbündeten kämpfen mussten um überhaupt noch eine Zukunftschance auftun zu können so nicht gestellt. Dass "das eine Prozent" postialisch nicht mehr angreifbar ist, ist seiner bewußten Entscheidung zu verdanken von "menschlichen Schutzschilden" Gebrauch zu machen. Dass es zu solchen "unmöglichen Situationen" kommen konnte ist eine Folge davon dass die zugrundeliegenden Probleme so lange ungelöst blieben. Nachher weiß man´s immer besser, aber besser man weiss es immer vorher, und die RZ wussten damals schon dass die "Achse der Polizeistaaten" das Problem ist.
http://www.youtube.com/watch?v=Zv2A1o8a9bU
Scheiß auf Briefbomben. Akteneinsicht hat sowieso viel mehr Sprengstoff zu bieten. Der einzige Zweck einer Briefbombe könnte sein zu illustrieren was die Vernichtung von Staatsterrorismus-Beweismitteln der Menschheit antut. Aber dazu müsste man schon etwas für die Akten mit in den Bombenumschlag stecken.
Wahrscheinlich ist es effektiver in einem unbeobachteten Moment einem bekannten Privatkreditbetrüger Köterkacke durch den Briefschlitz zu schieben...