Winter 2011 – Wir haben uns entschlossen, mit diesem Papier eine Diskussion über antimilitaristische Politik in der linksradikalen Szene in München anzustoßen.
Gegen jeden Krieg. Für eine emanzipatorische antimilitaristische Perspektive
Als neu konstituierter Zusammenhang, aus dem einige Leute seit 2002 in
der linksradikalen Mobilisierung gegen die Münchener
Sicherheitskonferenz (Siko) aktiv waren, hat uns gleich zu Beginn
unserer Reflexion eine große Ratlosigkeit überfallen. Das ist vielleicht
nicht sehr überraschend: denn zehn Jahre Siko-Mobilisierungen stehen in
München neben einer sehr wichtigen Bewegungsgeschichte nicht nur für
Positives. Das Interesse an der Mobilisierung ist im Laufe der letzten
Jahre kontinuierlich abgeflaut und einige prägende autonome
Zusammenhänge haben sich lokal wie bundesweit zurückgezogen.
Szeneinterne Streitigkeiten bei der diesjährigen Sicherheitskonferenz
haben darüber hinaus grundsätzliche Fragen zur Zukunft dieser Kampagne
aufgeworfen. Wir sind mit dem aktuellen Stand der Diskussion mehr als
unzufrieden und wollen gerne klären, warum die Mobilisierung für so
viele scheinbar an Relevanz verloren hat.
Doch es geht uns hier nicht nur Linie darum, wie es perspektivisch mit
der Mobilisierung gegen die Siko weitergehen könnte, obwohl uns diese
nach wie vor am Herzen liegt. Wir wollen in München eine kritische und
breite Auseinandersetzung über Antimilitarismus und antimilitaristische
Politik und Praxis lostreten.
Gleichmal vorne weg: Wir haben mehr Fragen als Antworten zu bieten.
Unsere Diskussion über das Thema Antimilitarismus und unsere praktischen
Erfahrungen der letzten Zeit haben bei uns nicht nur Kritik an einer
gewissen Ignoranz bei einigen Gruppen hervorgerufen, sondern auch eigene
Widersprüche in diesem politischen Feld deutlich gemacht.
Das führt uns gleich zu Beginn zu grundsätzlichen Fragen, die wir hier
aufwerfen wollen:
Was verstehen wir unter Antimilitarismus?
Was hat das eigentlich mit unserem Alltag zu tun?
Warum ist Antimilitarismus für uns als Linksradikale und autonome Linke
überhaupt wichtig?
Wieso ist die Auseinandersetzung mit globalem Krieg und Militarismus in
der Gesellschaft sowie der Münchner Szene nur partiell präsent?
Bei welchen Themen fühlen wir uns ohnmächtig?
Wie entkommt man einem grob vereinfachenden Schwarz-Weiß-Denken
innerhalb der Auseinandersetzung mit komplexen Themen?
Welche Positionen sind für uns in diesem Feld problematisch bis
unerträglich?
Wie verstehen wir die Begriffe internationale vs. antinationale
Solidarität, und wen interessiert das überhaupt?
Wo geht es in unseren aktuellen Diskussionen noch um eine reale
Veränderung der herrschenden Verhältnisse?
Und wo geht es eher um einen bestimmten Hype im Sinne einer politischen
Mode oder Konjunktur?
Bevor wir näher auf diese Fragen eingehen werden, möchten wir noch etwas
zu unserer Motivation für diesen Text sagen:
Vor einigen Monaten wurden wir durch einen Aufruf auf die europaweite
Kampagne „Krieg beginnt hier“ - „War Starts Here - Kriegerische
Normalität markieren und angreifen“ aufmerksam. Wir waren davon erst mal
ziemlich begeistert: Offensichtlich gibt es verschiedene Gruppen und
Initiativen, die ihre Aktivitäten und Mobilisierungen in dieser Kampagne
bündeln wollen, um einen gemeinsamen antimilitaristischen Prozess zu
ermöglichen und die europäische Kriegsmaschinerie zu sabotieren - sei es
durch politische Agitation, zivilen Ungehorsam oder direkte Aktion.
Aber was heißt es, die kriegerische Normalität hier anzugreifen? Wer ist
in München bereit, bei dieser Kampagne mitzumachen? Inwiefern wird
Krieg auch von hier aus organisiert und geführt? Wir haben uns also mit
vielen Zweifeln auf die Suche nach Antworten gemacht...
Im folgenden Text werden wir uns hinsichtlich kriegerischer Konflikte
auf der Beispielebene vor allem auf den Libyenkrieg beziehen - aus
aktuellem Anlass und weil wir finden, dass sich an diesem Beispiel
einige grundsätzliche Widersprüche innerhalb linker Positionen
diskutieren lassen.
+++ Der Krieg beginnt hier … als Normalzustand +++
Wir haben uns zunächst mal gefragt, inwiefern man von „kriegerischer
Normalität“ sprechen kann. Tatsächlich ist Krieg nicht nur in den direkt
betroffenen Regionen sichtbar, sondern auch in den kriegführenden
Ländern. In einem Beitrag des antimilitaristischen Netzwerkes KiF (Krieg
ist Frieden) heißt es dazu: „Der Frieden hier ist Teil des Kriegs
woanders – und nicht seine Auflösung. Unser Normalzustand erfordert
Krieg anderswo. Und unsere Normalität erfordert die Normalisierung von
Militär und Kriegsführung, von Repression und Aufrüstung, und sie
erfordert die Abstraktion davon, dass diese mit den eigenen
Verhältnissen zu tun haben. Denn solche/unsere Verhältnisse erfordern
eine Reihe von Ausblendungen, sonst lassen sie sich nicht aufrecht
erhalten.“
Vielleicht ist hier schon ein Punkt angesprochen, warum
Militarisierung, welche die Gesellschaft so grundlegend durchzieht,
momentan selten explizit zum Thema linker Politik gemacht wird – sie
ist auf so vielen Ebenen Teil des Alltags geworden, dass wir ihre
Auswirkungen als „ganz normal“ bzw. als irgendwie Scheisse im Rahmen der
allgemeinen kapitalistischen Verhältnisse wahrnehmen. Auch wenn
letzteres sicherlich richtig ist, reicht diese Feststellung nicht, um
Militarismus in seinen vielen Facetten sichtbar und angreifbar zu
machen.
„Krieg beginnt hier“ heißt, dass hier im Alltag Geschlechternormen
(re)produziert werden, die militärische Männlichkeiten begründen. Die
heteronormative Einteilung der Welt in „männlich“ und „weiblich“, die
nach wie vor die gesellschaftlichen Verhältnisse hegemonial
strukturiert, bereitet den Boden für die Legitimierung und
Mobilisierbarkeit für Kriege. Sie schränkt den Denk-, Erfahrungs- und
Handlungsraum jenseits von Rollenzuschreibungen, die in die Logik des
Krieges verflochten sind, ein. Was uns an soldatischen Männerbünden oft
so anwidert - „Heldentum“, Gehorsam, Gewalt gegen als „schwache“
Wahrgenommene, Homophobie und Sexismus – sind dabei die extremen Formen
von Denkmustern und Verhaltensweisen, die Teil unseres Alltags sind.
Nicht zuletzt in der medialen Vermittlung von Krieg stoßen wir auf genau
solche Muster, die meistens auch rassistisch aufgeladen sind – und
sich in die alltäglichen Wahrnehmungsweisen einschreiben. So z.B.
entfaltet der Begriff „war on terror“, der seit 2001 verharmlosend für
eine brutale Kriegspolitik steht, eine bilderreiche Wirkungskraft, die
bipolare Denkweisen auf den Plan ruft. „Zivilisatorisch bzw. aufgeklärt“
vs. barbarisch“, „westliche Demokratie“ vs. „religiöse, autoritäre
Herrschaft“, „mit Bart und Kopftuch“ vs. „frisch rasiert und modisch
gekleidet“, „westlicher Retter“ vs. „islamistischer Unterdrücker“,
„emanzipierte und aktive Frauen“ vs. „unterdrückte und passive Frauen“.
Dies sind nur einige der platten homogenisierenden Stereotype, die im
„war on terror“- Diskurs mitschwingen, welcher mit diesen Bildern ein
vermeintliches Bedrohungsszenario entwirft, das ebenso zur Legitimierung
von Kriegen wie als Schablone der alltäglichen Ausgrenzung
funktioniert. Das ist keine neue Erkenntnis, aber eine Realität, die
auch nach zehn Jahren an Aktualität nicht verloren hat und deren auf
kolonialen Bildproduktionen fußenden Konstruktionen sich auch in den
aktuellen Diskurs um den „arabischen Frühling“ einschreiben.
+++ Der Krieg beginnt hier ... im entweder oder +++
Die bipolare Logik, die jeder kriegerischen Situation innewohnt, wurde
vor kurzem wieder in der Diskussion um den NATO-Krieg in Libyen
deutlich. In dem autonomen Positionspapier „Den Krieg, den alle lieben“
wird dieses Dilemma des Entweder-Oder auf den Punkt gebracht: „Wer gegen
Gaddafi ist, ist für Demokratie. Wer gegen die Intervention der NATO
ist, ist für Gaddafi und Massenmord. Wer die Interventionen der NATO in
einen kolonialen Kontext setzt, ist ein verkürzender Antiimp. Wer gegen
einen verkürzten Antiimperialismus ist, ist antideutsch. - Genau dieses
Schwarz-Weiß-Denken ist kompatibel mit einer militarisierten Weltsicht.“
Dieses Denken blendet historische Kontexte aus und erzwingt
Positionierungen innerhalb einer Kriegslogik, die sich auch in den
medialen Inszenierungen widerspiegelt.
Auch wenn wir den NATO-Staaten natürlich keine humanitären Anliegen bei
ihren Interventionen unterstellen, steht das Beispiel Libyen trotzdem
für die Schwierigkeiten einer linken Positionierung. Wir halten die
Aufstände gegen die Diktaturen in den arabischen Ländern für richtig und
wichtig. Unsere Sympathie ist auf Seiten der emanzipatorischen sozialen
Bewegungen in der Region. Auch wir wissen, dass die Militarisierung des
Konfliktes in Libyen stark vom durch den „Westen“ hochgerüsteten
Gaddafi-Regime ausging und uns ist klar, dass die Aufständischen diesem
militärischen Druck vermutlich nicht lange Stand gehalten hätten. Obwohl
wir auf dieses Problem zur Zeit keine praktische Antwort geben können,
halten wir an einer prinzipiellen Ablehnung kriegerischer Interventionen
fest!
Wir weigern uns, eine vorgegebene Position im kriegerischen Feld zu
beziehen. Wir sind gegen jeden Krieg! Krieg - egal unter welchem
„humanem“ und „demokratischen“ Label er vermeintlich geführt wird -
führt immer zur Eskalation von Gewalt und zur verschärften
Militarisierung von Gesellschaften. Die Militarisierung des Aufstandes
markiert in aller Regel bereits sein Scheitern. In der Form der
militärischen Niederschlagung des alten Regimes ist eine erneute
Gewaltherrschaft bereits angelegt. Der von den verschiedensten
Aktivist_innen vor Ort erkämpfte Raum für Veränderung wird begrenzt und
emanzipatorische Kräfte verlieren an Einfluss.
Was kann man in diesem Kontext unter einem neuen Internationalismus
verstehen?
Wir fühlen uns verbunden mit den Menschen u.a. in Syrien, Libyen,
Tunesien, Iran und Ägypten, die gegen die autoritären Regime in ihren
Ländern auf die Straße gehen! Für uns ist es wichtig, Netzwerke zu
knüpfen und solidarisch zu sein mit emanzipatorischen Bewegungen, die
für Freiheit, Würde und soziale Rechte kämpfen. Deshalb finden wir den
Versuch spannend, sich mit den Akteur_innen des Aufstands direkt
auseinanderzusetzen. Wir solidarisieren uns mit denjenigen Kräften, die
sich jeglicher Bevormundung – durch autoritäre Regime, „westliche
Demokratiekämpfer“ und fundamentalistischer Vereinnahmung – verweigern!
Soziale Kämpfe sind dabei überall ein wichtiger Teil einer
antimilitaristischen Perspektive, denn es geht um eine weltweite
Umwälzung der herrschenden Verhältnisse von unten.
+++ Der Krieg beginnt hier... denn von hier aus wird er geführt
+++
Krieg trifft immer die Ärmsten und Schwächsten der Gesellschaften, in
denen Krieg geführt wird. Die Toten und Verletzten in militärischen
Auseinandersetzungen sind größtenteils Zivilist_innen. Sie haben die
wenigsten Möglichkeiten sich zu schützen, sei es vor der Gewalt der
Waffen, Vergewaltigungen, Folterung oder der massiven Verschlechterung
der Lebensbedingungen. Krieg ist also schon insofern ein Ausdruck
kapitalistischer Verhältnisse, als dass die ohnehin Unterprivilegierten
am meisten unter ihm zu leiden haben. Diejenigen, die ihre Interessen
kriegerisch verfolgen, haben in den allerwenigsten Fällen ernsthafte
Konsequenzen zu befürchten. Krieg bedeutet die brutale Zuspitzung der
kapitalistischen Widersprüche und Gewaltverhältnisse.
Um Privilegien, Hegemonie und Deutungsmacht, um die Absicherung globaler
Ausbeutungsverhältnisse, um Ressourcen und um die Kontrolle von
Migration und Aufruhr wird Krieg geführt. Kriege werden dabei zu einem
integralen Bestandteil einer imperialen Weltordnungspolitik, die mit
unterschiedlichen Mitteln und Methoden die Interessen der führenden
„westlichen“ Staaten durchsetzt. Mal wird in einem Teil der Welt
militärisch interveniert, dann leisten wieder „westliche“ Truppen in
einem anderen Teil „zivile Wiederaufbauhilfe“. Der Krieg ist zeitlich
entgrenzt, er wird zum einem dauerhaften Ausnahmezustand. Es gibt keinen
definierten Anfang und erst recht kein Ende, die „neuen“ Kriege sind
der Normalzustand einer repressiven Politik und Motor einer blühenden
Kriegsökonomie aus Think Tanks und Beratungsfirmen, Rüstungsunternehmen,
Söldnern und privaten Sicherheitsfirmen.
Kriege sind Instrumente einer kapitalistischen Weltinnenpolitik. Die
Anlässe und Orte der Intervention sind keineswegs willkürlich gewählt.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass die NATO – mit Unterstützung aus
Deutschland nicht zuletzt in Form von Munitionsversorgung und mehr als
100 SoldatInnen, die sich an der Zielauswahl beteiligten – in dem
ölreichen Libyen auf Seiten der Aufständischen gegen das Regime
intervenierte, während sie z.B. die brutale Repression des Regimes in
Syrien gegen den massiven Protest dort nicht auf den Plan ruft. Am
Beispiel Libyen wird auch deutlich, dass es um mehr als ökonomische
Motive geht - und wie schnell sich die Haltung der politischen Eliten in
den europäischen Staaten gegenüber einem autoritären Regime verändern
kann.
Nachdem Gaddafi im Zuge des Kalten Kriegs jahrelange zur Ikone „des
Bösen“ stilisiert wurde, war er in den letzten zehn Jahren ein
willkommener Kooperationspartner der europäischen Staaten. Libyen galt
als wichtiger Handelspartner und Empfänger von Rüstungsgütern, libysche
Spezialeinheiten wurden durch europäische Polizisten und Soldaten
ausgebildet und in jüngster Zeit war Libyen ein wichtiger Vorposten bei
der Abwehr von Flüchtlingen aus afrikanischen Ländern. Nachdem im Zuge
der Revolten in vielen arabischen Ländern sich auch in Libyen ein
bewaffneter Aufstand entwickelte und die Machtposition von Gaddafi in
Frage stellte, setzte die „westliche“ Politik schnell auf die neuen
AkteurInnen – galt das Gaddafi-Regime trotz der intensiven
Zusammenarbeit doch immer noch als tendenziell unberechenbarer
Verbündeter.
Die „westlichen“ Interessen bleiben im „neuen“ Libyen die gleichen.
Nicht nur deutsche Unternehmen wollen schnellstmöglich an ihre guten
Beziehungen nach Libyen anknüpfen und beim Wiederaufbau Geschäfte im
großen Stil machen. Auch mit den neuen Regierungen in Nordafrika
verhandelt die Europäische Union zuerst über Abkommen zur
Flüchtlingsabwehr. In Tunesien hat die italienische Regierung
beispielsweise unmittelbar nach dem Sturz Ben Alis mit dem Übergangsrat
ein Rücknahme-Abkommen abgeschlossen.
Wir lehnen die weltweit herrschenden, gewalttätigen kapitalistischen
Verhältnisse ab, die den Krieg immer wieder aufs Neue hervorbringen. Wir
sind gegen die brutale Ausbeutung und Unterdrückung eines Großteils der
Menschheit durch eine privilegierte Minderheit, die weltweit
kriegerisch durchgesetzt wird.
+++ Der Krieg beginnt hier - mit der Bundeswehr und der
Militarisierung des Sozialen +++
Der Krieg militarisiert die Gesellschaft nach „Innen“: Am sichtbarsten
wird das in Form von öffentlichen Gelöbnissen und Zapfenstreichen. Diese
militärischen Propagandaspektakel dienen in erster Linie der
Verankerung der Bundeswehr in der Bevölkerung und somit der
Normalisierung des „Soldatentums“. In den Schulen, auf den Arbeitsämtern
und selbst in der Fernsehwerbung tritt die Bundeswehr als „attraktiver
Arbeitgeber“ auf, um junge Leute für einen Kriegseinsatz zu rekrutieren.
Doch es gibt noch eine Dimension der Militarisierung, die weniger
offensichtlich ist: Die auffallende Gleichzeitigkeit zwischen der
Ausweitung des Krieges und der Aufrüstung nach „Innen“.
Der kriegführende Staat weitet die Möglichkeiten, seine Bevölkerung zu
kontrollieren und zu überwachen aus, nicht zuletzt um sich im
Zweifelsfall schnell Ruhe an der „Heimatfront“ verschaffen zu können.
Die massiv zunehmende Internet- und Video-Überwachung sind ebenso wie
der Einsatz der Bundeswehr im „Inneren“, u.a. in Form von Spähpanzern
bei den Protesten gegen den G8 in Heiligendamm wie auch durch
„Amtshilfe“ für die Polizei beim Castor-Transport, Ausdruck dieser
Entwicklung. Was ein kriegführender Staat am wenigsten brauchen kann,
ist eine mündige Bevölkerung, die den Krieg kritisch hinterfragt. Dies
wird auch an dem immer wiederkehrenden, medienwirksamen Gejammer der
Bundeswehr deutlich, dass sie so wenig Unterstützung von Seiten der
Zivilgesellschaft genieße.
Die Militarisierung der gesellschaftlichen Verhältnisse trifft
grundsätzlich einmal jede_n von uns. Doch sind nicht zuletzt durch die
materiellen Auswirkungen vor allem die Prekarisierten und
Marginalisierten betroffen. Mit dem Schlagwort „Sicherheit“, das für
Repression und Ausgrenzung steht, wird ein umfassender Abbau
politischer Rechte legitimiert. Die vermeintlich dringend notwendig
gewordenen Sparmaßnahmen im Zuge der Krise setzen sich zuerst als
massive Kürzungen im sozialen Bereich um, während die Millardenausgaben
für den Krieg nicht mal ernsthaft in die Spar-Debatte eingebracht
werden. Soziale Unzufriedenheit und sozialer Protest – der sich an
vielen Orten regt - werden als „Sicherheitsproblem“ verhandelt und
entsprechend repressiv beantwortet.
Die Militarisierung der Gesellschaft hat unmittelbare politische Folgen.
Sie engt den Spielraum für emanzipatorische Politik ein – auch in den
„friedlichen“ Metropolen.
+++ Der Krieg beginnt hier – direkt vor deiner Haustür +++
Vielen ist bekannt, dass Deutschland weltweit der drittgrößte
Rüstungsexporteur ist, München ist zudem ein zentraler Rüstungsstandort.
Daneben gibt es in dieser Stadt ein Wochenende, wo wichtige Absprachen
zwischen den Kriegstreibern im Rahmen der „Sicherheitskonferenz“
stattfinden.
Seit über 40 Jahren findet jedes Jahr das Treffen hochrangiger
Politiker, Generäle und Rüstungsmanager der NATO-Staaten, ihrer
Verbündeten und ein paar ihrer Gegenspieler statt. Die Siko ist kein
homogener Planungsstab, manchmal stehen handfeste Konkurrenz oder
Streitigkeiten im Mittelpunkt. Was die Herren und wenigen Damen, mögen
Sie nun die Bundeswehr, das US-Kriegsministerium oder die Öldiktatur in
Quatar vertreten, eint, ist das Setzen auf Rüstung, Krieg und Repression
als Mittel zur Durchsetzung ihrer Ziele. Gemeinsam ist ihnen die Sorge
um die Sicherheit von Investitionen, um geostrategische Einflussnahme
und die Überwachung von Grenzen.
Durch sicherheitspolitische Veranstaltungen wie die Siko wird das Bild
einer unsicheren, bedrohlichen Welt gezeichnet, in der Militär, Polizei,
Geheimdienste und Rüstungsindustrien weniger demokratische Kontrolle,
dafür aber mehr Mittel für ihre repressive Politik und mehr
Unterstützung für ihre kriegerischen Geschäfte brauchen.
Seit zehn Jahren gibt es deshalb sichtbaren Widerstand gegen diese
NATO-Kriegstagung. Angefangen hat die Kampagne im Herbst 2001, nach dem
G8 in Genua. Einerseits waren damals viele Aktivist_innen begeistert von
der Dynamik der globalisierungskritischen Bewegung, davon dass sich
verschiedene Spektren offen aufeinander bezogen und gemeinsam kraftvolle
Aktionen vorbereiteten. Anderseits war die Mobilisierung auch eine
Ergänzung oder konstruktive Kritik an der globalisierungskritischen
Bewegung, die die militärische Seite der kapitalistischen Zurichtung nur
wenig beachtete.
Die Aktionen gegen die Siko waren vor allem in den ersten Jahren sehr
groß und vielfältig. Die Siko war ein festes Datum nicht nur im
linksradikalen Kalender Münchens und ein Protestevent, im Zuge dessen
sich viele junge Leute politisiert haben. Die radikale Linke trat dabei
als ein selbstbewusster Teil des breiteren Bündnisses auf und es gab
eine klare spektrenübergreifende Solidarität. Neben Blockadeversuchen,
Jubel- und Fahrraddemos und drei größeren Antikriegskongressen, waren
auch direkte Interventionen gegen die Bundeswehr oder Kriegsdenkmäler
Teil der Kampagne. Es gelang inhaltlich wie praktisch eine gute
Verbindung mit anderen Gipfelmobilisierungen herzustellen, wie gegen den
G8 in Heiligendamm oder das NATO-Jubiläum in Straßbourg.
Doch über die letzten Jahre wurde die Siko-Mobilisierung schwächer. Die
Zusammenarbeit im breiten Bündnis wurde zu einer routinierten
Organisation der technischen Umsetzung, doch der politische Prozess, in
Form einer tiefergehenden inhaltlichen Auseinandersetzung, wie er in den
ersten Jahren der Mobilisierung stattfand, fehlte zunehmend. Der Bruch
im Bündnis ist am deutlichsten im Sommer 2009 in der folgenreichen
Kontroverse um die Einladung Wolfgang Ischingers, aktueller Organisator
der Siko, durch attac und Teile des Friedensbündnisses zu einer
Podiumsdiskussion in das Eine-Welt-Haus zu sehen. Von autonomer Seite
wurde die Veranstaltung blockiert und durch lautes Rufen verhindert. Die
Tatsache, dass sich attac und einzelne Personen des Friedensbündnisses
über den Bündniskonsens, nicht mit Kriegstreibern in den Dialog zu
treten, hinweggesetzt und somit versucht hatten, die Mobilisierung zu
dominieren, markierte einen Bruch in der Zusammenarbeit.
Auch bundesweit hat die Beteiligung an den Protesten gegen die Siko
abgenommen, dafür wären sicher zahlreiche Gründe zu nennen – viele
linksradikale Zusammenhänge, die für eine emanzipatorische Politik gegen
Militarismus stehen, kommen leider nicht mehr nach München. Neben dem
repressiven Klima in Bayern und dem martialischen Auftreten der Polizei
liegt dies sicherlich auch an den politischen Schwächen der Kampagne und
fehlenden Ideen für eine neue aktionistische Dynamik.
Trotzdem ist die Mobilisierung gegen die Siko lokal nach wie vor
bedeutsam. Es gibt nicht sehr viele andere Tage, wo die radikale Linke
in Bayern von vielen Menschen außerhalb der engeren Szene mit ihren
Inhalten wahrgenommen wird. Wir sehen die Problematik einer abflauenden
Mobilisierungskraft sowie die Notwendigkeit, bestimmte ritualisierte
Protestmuster zu hinterfragen – gleichzeitig aber liegen uns die
Proteste gegen diese Konferenz und die Verhältnisse, für die sie steht,
nach wie vor am Herzen!! Es geht uns nicht darum, alle
antimilitaristischen Aktionen auf dieses Ereignis zu fokussieren, wir
wollen jedoch Ideen für einen „Ganzjahres-Antimilitarismus“ entwickeln,
in dem die Proteste gegen die Siko auch eine Rolle spielen.
+++ War starts here – let's stop it here! +++
Es gab und gibt in München und um München noch viele weitere Proteste,
die wir als antimilitaristische Proteste begreifen:
→ Dazu gehören die Kampagnen gegen die Tradition der Gebirgsjäger in
Mittenwald und Bad Reichenhall, die erfolgreich Täter-Gedenken und
Kriegsverherrlichung angegriffen haben, und die Erinnerung und das
Gedenken an die Opfer der geschichtsrevisionistischen Erzählung der
Bundeswehr entgegengesetzt haben. Im Jahre 2011 hat die Veröffentlichung
von Kinder-Kriegsspiel-Fotos durch das RABATZ-Bündnisse einen
bundesweiten Skandal hervorgerufen, der international Erwähnung in der
Presse fand.
→ Die rechte Traditionspflege der Bundeswehr ist keine Schrulle dummer
Offiziere: Eine Armee, die Krieg führt, muss Ihren Soldat_innen auch
über Vorbilder und Traditionen ein soldatisches Selbstbild und eine dazu
passende Identität vermitteln. Die entsprechenden Rituale ebenso wie
die Gelöbnisse und andere nationalistische Inszenierungen finden häufig
in der Öffentlichkeit statt – hier lassen sie sich markieren,
skandalisieren, übertönen und stören!
→ Doch auch die wachsenden Proteste gegen die alltäglichen Auftritte der
Bundeswehr sind Beispiele antimilitaristischer Intervention. In unseren
Augen bekommt die Bundeswehr noch viel zu selten Stress, wenn sie in
Schulen und Arbeitsämtern auftaucht! Die Präsenz der Bundeswehr mit
Personal und Geldern in den verschiedensten Forschungsbereichen an
Universitäten ist ein Thema, das Linke noch viel mehr zum Fokus ihrer
Kritik machen könnten.
→ Ein gelungenes Beispiel antimilitaristischer Praxis war für uns auch
die Pink-Silver-Demo gegen den Burschenschaftskommerz, bei der
heteronormative Muster als Voraussetzung für militaristische Männerbünde
entlarvt wurden.
→ Ein unserer Meinung nach zentraler Aspekt antimilitaristischer Politik
ist der Kampf gegen die Migrationsregimes und die Flüchtlingsabwehr,
wie sie z.B. durch FRONTEX an den EU-Außengrenzen exekutiert wird.
Zahlreiche antirassistische Proteste und No-border-Camps haben auf die
schockierenden Verhältnisse und tausende Tote im Mittelmeerraum
aufmerksam gemacht. Gerade antirassistische Gruppen setzen
internationale Solidarität in die Praxis um, in dem sie sich z.B mit
Gruppen in Tunesien vernetzen, um gemeinsam gegen das rassistische
Migrationsregime und dessen militärische Absicherung zu kämpfen!
→ Last but not least: Vor wenigen Wochen war eine Radldemo unterwegs,
die viele Orte in München markierte, wo Krieg beginnt. Unter anderem
wurden Münchner Rüstungskonzerne angefahren, die mit Waffengeschäften in
aller Welt riesige Gewinne einstreichen. Um nur ein Beispiel zu nennen:
Gleich neben der S-Bahn Linie in Allach hat Krauss-Maffei seinen
zentralen Produktionsstandort: Hier werden u.a. die Leopardpanzer
produziert, die nach Saudi-Arabien verkauft wurden und bei der brutalen
Niederschlagung der Aufstände in Bahrain gegen das dortige autoritäre
Regime zum Einsatz kamen.
Alle diese Beispiele zeigen einerseits, dass antimilitaristische Politik
in München durchaus noch eine Rolle spielt. Andererseits wird im
Hinblick auf diese Mobilisierungen und Kampagnen auch deutlich, dass
jede für sich isoliert steht, und sich von den jeweiligen Akteur_innen
nur selten aufeinander bezogen wird.
Wir denken: Es lohnt sich für uns als radikale Linke, sich über
Widersprüche in unserer antimilitaristischen Sichtweise bzw. Praxis zu
streiten, szeneinterne Polarisierungen zu hinterfragen und unsere
Bemühungen um eine antimilitaristische Gesellschaft zu bündeln.
Eine europaweite Kampagne wie „War starts here“ könnte dabei ein guter
Ausgangspunkt sein.
Wenn wir die Kriegsmaschinerie wirklich lahmlegen wollen, wenn das alles
keine Floskel bleiben soll, wird es notwendig sein, antimilitaristische
Politik neu zu bestimmen, indem wir Militarisierung und globalen Krieg
gemeinsam, solidarisch und aus unterschiedlichen Kontexten heraus
angreifen. Wir denken eine emanzipatorische linksradikale Politik ist
ohne eine grundlegende antimilitaristische Ausrichtung nicht möglich!
Dies alles ist ein Zwischenresümée, erste Thesen und Ideen - aber
sicherlich keine fertige Welterklärung und noch viel weniger „der
Weisheit letzter Schluss“! Wir würden gerne mit möglichst vielen Leuten
in München und darüber hinaus eine Diskussion über unsere Vorschläge
beginnen und hoffen auf euer Interesse.
Achtet auf weitere Ankündigungen! Aktionen vor und während der
NATO-Kriegskonferenz sind bereits in Planung!!
Solidarische Grüße,
Gruppe 11
Mailkontakt: gruppe11 [at] tormail.net
zu München
Eine Menge Punkte sind richtig in dem Text. Ich finde speziell gut, wie klar hier zum Libyenkrieg Stellung bezogen wird. Der verblieben aktive Teil der Friedensbewegung hat sich dazu ähnlich klar geäußert, aber es kaum zur Öffentlichkeitswirksamkeit bringen können :(
Zur Siko: Während zwar einzelne "Traditionsgruppen" in der Mitarbeit ausfielen, finde ich - anders als in der Darstellung - daß gerade in den letzten Jahren der Mobilisierungserfolg in meinen Augen verblüffend stabil blieb, trotz der Schwächen! Gerade das betrachte ich sowohl als Herausforderung als auch als Ermutigung.
Bei der Hervorhebung der attac-Veranstaltung wird der Text allerdings ausgesprochen schlampig. Vielen hängt die Sache zwar längst zum Halse heraus, aber wenn das wieder so schief herauskommt, lege ich halt auf Richtigstellungen Wert. Positionen besetzen durch Ermüdung? nee, soo nicht.
* Es war eine Veranstaltung von attac München, das Friedensbündnis war eben nicht beteiligt. Allerdings waren viele vom Friedensbündnis im Publikum und haben im Anschluß klar Position bezogen.
Es ist auch merkwürdig hier von "Teilen des Friedensbündnisses" zu schreiben - es gibt in vielen Dingen beim Friedensbündnis einen großen Pluralismus (und man kann sich trotzdem gegenseitig kritisieren), beim Thema dieser Veranstaltung ist man sich dort aber einig - siehe diese Veröffentlichung vom Friedensbündnis zu der Auseinandersetzung, dort: http://muenchner-friedensbuendnis.de/archiv/Siko/Siko-MFB-Erkl.html
Die Erklärung ist bewußt kurz gehalten und daher relativ allgemein.
Die Zuweisung " ...und somit versucht hatten, die Mobilisierung zu dominieren" hab ich so noch nicht gelesen, hat aber auch nix mit der Wirklichkeit zu tun.
Bei der Gelegenheit - die Sprengung richtete sich nicht nur gegen attac (das danach nicht überraschend sich aus dem Bündnis zurückzog - klarer Erfolg ..), sondern auch gegen die Vertreterin der IMI, durch deren Einladung das überhaupt erst als Streitgespräch interessant wurde. Ich akzeptiere, daß es unterschiedliche Auffassungen über so ein Veranstaltungskonzept gibt (und weil so etwas immer eine Gratwanderung sein wird, lasse ich selbst auch lieber die Finger von so etwas) - aber in diesem Fall wäre ich doch gespannt gewesen auf die zu erwartende Zerlegung von I. ;-)
Selbst wenn ich vielleicht noch akzeptiere daß die Emotionen am Abend etwas aus dem Ruder liefen - die unbelehrbaren Erklärungen danach ärgerten mich fast mehr als der Abend selbst.
Übrigens, einer der jüngeren Texte beim "Aktionsbündnis" passt da auch: http://sicherheitskonferenz.de/de/node/6095
" ... gleichberechtigt und mit gegenseitigem Respekt ..."
Zurück zu heute: Die Mobilisierung zu den SIKO-Protesten ist für alle Beteiligten eine ziemliche Kraftanstrengung, bei der aber in den vergangenen Jahren allen Unkenrufen zum Trotz bemerkenswert viel herausgekommen ist. Ich hoffe, der obige Text funktioniert in diesem Sinne als Anschub (und deshalb liegt mir an der Klarstellung!) ...
Übrigens, die überregionale Mobilisierung wurde in den letzten Jahren durch einen anderen "äußeren Faktor" beeinflußt, und zwar die Dresdner Blockaden. Daß nicht jeder an zwei Wochenenden hintereinander strapaziöse kämpfereische Reisen auf sich nehmen kann liegt auf der Hand - und ich kann auch aus Münchner Sicht kaum dagegen reden, wenn jemand die bisher so beeindruckende Mobilisierung für "Dresden stellt sich quer!" verstärken möchte, im Gegenteil!
Selbst mit dieser "Aufteilung" sollten auch die Proteste in München - eine Woche vor Dresden - entsprechend erfolgreich laufen und als weitere Ermutigung verstanden werden.
klar kalkulierter PR-Auftritt
Hallo Franz,
nur ein sehr kurzer Kommentar: Selbst wenn Ischinger bei der Veranstaltung "verbal zerlegt" worden wäre, hätte dies was an der Außenwirkung verändert?
Die Medien, die sonst schweigen, hätten vmtl. das Positive der Gesprächsbereitschaft Ischingers hervorgehoben, erklärt, dass er eine "schwere Stellung" gehabt hätte unter den vielen Linken und dann immer wieder den Mut gelobt.
Das Problematische an dieser Veramstaltung wäre doch gewesen, dass ein sehr professioneller Typ, die Show medial für sich vereinnahmt hätte. Da, finde ich, bleibt es nebansächl., wenn die BesucherInnen der Veranstaltung danach nach Hause gehen und sich sagen, "den haben wirs aber gezeigt".
Aus guten Gründen hat sich in der globalisierungskritischen Bewegung ein Konsens herausgebildet, der eben sagt "keinen Dialog mit den Mächtigen". Dieser Konsens wurde einfach bei der Veranstaltung übergangen. Auch o.k., kann jede und jeder machen. Es darf sich dann aber nicht gewundert werden, dass das andere nicht sehr glücklich finden und ihren Protest in und vor die Veranstaltung tragen.
In diesem Sinne: Gemeinsam gegen die NATO-Kriegskonferenz 2012, zusammen mit vielen, kreativ und unberechenbar!
Die Kritik ist mir schon klar ..
(ich kann lsen ;-), es geht mir gar nicht darum, die Kritik an der Veranstaltung zu widerlegen - es geht mir darum, daß "die Anderen" damit leben müssen, daß in einem Bündnis bestimmte taktische oder strategische Fragen unterschiedlich gesehen werden, und eine Sprengung der Veranstaltung eine andere Ebene ist als Kritik.
Ich kritisiere auch unbefangen andere, mit denen ich trotzdem bewußt zusammenarbeite - ich werde abernicht deren Handlungsautono,ie in Frage stellen.
Eine Sprenung ist äquivalent mit der Aussage "Haut ab" - insofern hat attac München das (leider) richtig verstanden, alle Relativierungen danach ändern daran nix. Die Beschlüsse des Bündnisses binden das Bündnis - sonst niemanden. Wenn man mit einer Gruppe nicht einverstanden ist, muß man sich im Bündnis klar werden, ob man "beide toleriert", oder ob eine der beiden Kontrahenten gehen soll. Was nicht geht für mich, ist eben "innerhalb" der Bündnissprengungen eine Veranstaltung tatsächlich zu verhindern und dann noch Beifall klatschen. Deshalb betrachte ich Leute, die solche Sprengungen rechtfertigen, als unangenehme selbsternannte Avantgarde. Protest und tatsächliche Verhinderung sind eben zweierlei.
Mir liegt eben was an der Zusammenarbeit mit attac, selbst wenn auch mir dort manchmal Gedankengänge fremd sind (ich hab nix gegen Pluralismus in der Szene ;-)
Fehlerteufel
sorry wenn jetzt wg. CAPTCHA-Problem die Version mit Fehlern online ist ... eigentlich hatte ich das ausgebessert (innerhalb . Bündnissprengung ? .. Unsinn)
Ischinger wegklatschen
"stille .."
also, soweit ich das von außen damals mitbekam - das war sicher nicht von attac an den anderen vorbei geplant, nur war "deutlich nach der Siko" die Kommunikation eh nicht mehr so doll, und bei attac lief es glaub ich auch ein bißchen hopp-la-hopp; das überzubewerten bringt wenig. Und Gegenliebe hat sowieso niemand gefordert ;-)
Es reduziert sich auf die Haltung zur Verhinderung selbst ... das ist jetzt ja auch schon eine Weile her, und Dazulernen ist nicht ausgeschlossen ;-)