Neonazis und Rocker kooperieren und verfestigen sich zunehmend in Berlin-Schöneweide

Antifa-Recherche Broschüre zum Berliner Bezirk Treptow-Köpenick

Wir möchten auf folgende neu erschienene Antifa-Recherche Broschüre zum Berliner Bezirk Treptow-Köpenick hinweisen: „Die braune Straße von Berlin Über die Strukturen von Nazis und Rockern in Schöneweide“

 

Es wurden Erkenntnisse lokaler Antifaschist_innen zusammengetragen, denen zufolge sich eine bedenkliche Kooperation zwischen Berliner Neonazis undRockern des „Gremium MC“ beobachten lassen. Die rechte Szene istoffensichtlich bestrebt, neben den bekannten Neonazi-Treffpunkten „Zum Henker“ und „Hexogen“, ihre Infrastruktur im Ortsteil Schöneweide weiterauszubauen. Sowohl Aktivisten verbotener Organisationen aus den 90er Jahren, als auch die aktuelle Generation Berliner Neonazis agieren dabei gemeinsam und haben mittlerweile in und um die Brückenstraße mehrere Geschäfte und Lokale eröffnet. Dabei gibt es enge Verflechtungen zwischen heute aktiven Neonazikadern wie beispielsweise Sebastian Schmidtke, Neonazis, die vor 10 bis 15 Jahren durch Aktivitäten auffielen, und die sich dem Rockermilieu zugewandt haben. Letztere betreiben den Club "Dark7side". Auch die Nazirockergruppe "Vandalen" gewinnt an neuer Aktualität. Das enge Netz dieser Spektren von neonazistischen und gewalttätigen Aktivisten ist besorgniserregend, weil es die Verfestigung militanter rechter Strukturen darstellt.

 

Aktuelles Beispiel ist Marco Oemus – ein lokaler Neonaziaktivist aus Schöneweide und zentrale Figur in der örtlichen Szene, der sowohl Ende der 90er als auch heutzutage aktiv ist - der sich unverhohlen positiv auf die Neonazi-Mördergruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bezieht. Auf seinem Profil im sozialen Netzwerk „Jappy“ hat er einen bewaffneten „Paulchen Panther“ zu dem Text „Unser Kiez – Schöneweide“ eingestellt. Diese Comic-Figur wurde in dem Bekennervideo der Neonazi-Terroristen verwendet: jappy.de/user/bigcitywhiteboy

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Der Sozialbuchladen won Henryk Wurzel und co wurde pikanterweise auch positiv im "Blättchen Treptow-Köpenick" Nr. 169, vom 7. April 2011 der Linkspartei erwähnt und es ist auch ein Bild darin (Seite 5).

zu finden hier
http://www.carsten-schatz.de/uploads/media/Blaettchen_169_April_2011_1_.pdf

(auf der offiziellen seite der linken fehlt die seite 5 allerdings http://www.die-linke-berlin.de/index.php?id=10985 )

Detlef Cholewa (heute Nolde) ist im Flyer etder mit Familie in Johannisthal lebt und sich als Biedermann gibt, findet mensch hier manchmal auf lokalen Hoffesten. Er hält sich allerdings von Teilen der Szene fern (gegenseitige Antipathien, Spitzelvorwürfe, die bis in die DDR-Zeit zurückreichen, egomanisches Auftreten, Spalterei, "ungewöhnlich" kurze Haftzeit für eine Mordbeteiligung etc.) und ist mit eher unorganisierten rechtsorientierten Personen seiner Generation anzutreffen, bzw. über seine Webpräsentationen aktiv.

Fun facts

Wer sich die ins Netz geleakte Liste mit hauptamtlichen Stasmitarbeitern anschaut findet dort unter dem Eintrag 18716 den doch sehr seltenen Namen Cholewa.

(0)40154416835    15    99    0        CHOLEWA, KLAUS-DIETER:             24.910,02  
(geb. 4.1.1954 - / 15 = Bezirksverwaltung Berlin; 99 - Leitung; 0 = allgemein *

Wenn mensch jetzt noch weiß, dass die Stasi gerne Familienmitglieder angeworben hat und dass Detlef Cholewa FDJ-Leiter war, kann sich den Rest selbst zusammenreimen. Also falls jemensch mal die Möglichkeit hat, seine BStU-Akte zu bekommen ...



und wo ich gerade mal dabei bin, interessant zumindest für Antifas aus Sachsen-Anhalt auch Eintrag 63119
http://de.indymedia.org/2009/12/268839.shtml

210554410124    7    0    44        NEHRIG, LOTHAR:             23.430,00  
(geb. 21.5.1954 - / 7 = Bezirksverwaltung Magdeburg; 0 = allgemein; 44 = Kreisdienststelle Halberstadt *

*aufgeschlüsselt nach DDR-PKZ und MfS-Diensteinheitenschlüssel

Ob "Rocker" heute noch der richtige Begriff ist? Schliesslich kommt das Wort von Rock'n'Roll und das ist dann wohl eher "Negermusik".

Zudem hören "Rocker" heute fast nur noch (ohne es zu wissen?) irgendwelche Samples von afro-amerikanischer Musik mit Deutsch-Gesabbel drüber oder elektronische Marschmusik und besorgen sich Maschinen erst wenn sie Vollmitglied sind.

Ob "Rocker" heute noch der richtige Begriff ist? Schliesslich kommt das Wort von Rock'n'Roll und das ist dann wohl eher "Negermusik".

 

Als "Rocker" werden die Schriftzüge hinten auf den Kutten bezeichnet. Der "top rocker" gibt den Club an, der "bottom rocker" die Stadt, die Region, das Land, etc...

Komischerweise werden die Clubs in den USA als "biker gangs" bezeichnet.

Wie vertragen sich denn die Nazis und die Grauen Wölfe bei den Hells Angels? Gibt's das nur im Wedding oder sind diese Grauen Wölfe alles ehemalige Bandidos oder deren Umfeld?

 

Gremium MC:

Die Informationen über den Gremium MC sind ein paar Jahre veraltet. Die ursprünglichen 3 Chapter in Berlin (Berlin, Berlin Darkside, Berlin Ultras) bestehen alle nicht mehr, ihre Member sind fast alle zu 81 übergelaufen. Derzeit werden neue Gremium Chapter in Berlin aufgebaut, aber von den alten Berliner Membern ist kaum jemand dabei.

 

Nazis in MCs allgemein:

Typisch für Nazis, die in MCs eintreten ist, daß diese ihre politische Arbeit weitgehend oder ganz einstellen. Ausnahmen wie Sascha Roßmüller (BMC) sind selten. Typischer ist eher jemand wie Peter Borchert (BMC), der mit seinem Eintritt in einen MC alle politischen Ämter aufgegeben hat, und politisch kaum noch aktiv ist, und auch viele NPDler und AN nach sich gezogen hat.

Das bedeutet auch, daß viele ehemals aktive Nazis sich nach ihrem Eintritt in einen MC weitgehend entpolitisieren. Zusammenarbeit und Verbrüderung mit früheren Feinden ist für diese dann kein Problem mehr.

Und das nicht nur zwischen türkischen und deutschen Nazis. Auch zwischen deutschen Nazis und türkischen, kurdischen oder arabischen ehemaligen Streetgang-Mitgliedern, oder sogar mit einer Sinti-Gang (81 Singen) kommt es in den großen MCs regelmäßig zur Verbrüderung.

Das bedeutet auch, daß der Einstieg von Nazis in MCs meist ein Ausstieg aus der rechtsextremen Szene bedeutet. Ausnahmen wie Sascha Rosmüller müssen aber im Auge behalten werden.

Marco Oemus bezieht sich auf Jappy positiv auf die Neonazi-Mördergruppierung „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU)