Einladung zur Castor Mobilisierung 2011Hannover 22. Oktober
Der sogenannte Gorleben-Dialog des Bundesumweltministeriums (BMU) ist eine Farce – die Veranstaltung findet ohne die Atomkritiker im Wendland statt
Lüchow-Dannenberg, 10. Oktober 2011 -- Seit Wochen wirbt das Bundesumweltministerium (BMU) in großformatigen Anzeigen für einen sogenannten Gorleben-Dialog. Dies ist der zweite Versuch des Bundesumweltministers Norbert Röttgen (CDU). Bereits Ende letzten Jahres hatte sich das BMU vergeblich darum bemüht, in der Region um Gorleben Gesprächspartner dafür zu finden. Ein Bündnis aus den meisten im Kreistag von Lüchow-Dannenberg vertretenen Parteien, Amtsträger/innen und verschiedenen Umweltorganisationen, die „Schulterschluss-Gruppe“, erklärte schon damals, dass sie die vom BMU initiierte Kampagne für einen „Scheindialog“ hält.
An dieser ablehnenden Haltung habe sich nichts geändert, bekräftigt Asta von Oppen von der Schulterschluss-Gruppe erneut. „Erstens kann ein Dialog über einen einzigen Standort nicht ergebnisoffen sein. Und zweitens kann eine solche vom BMU kontrollierte Dialog-Inszenierung kein faires Standortauswahlverfahren mit Bürgerbeteiligung ersetzen.“
Röttgens „Gorleben-Dialog“ spiegele Transparenz und Einflussmöglichkeiten für die Bevölkerung nur vor, kritisiert die Schulterschluss-Gruppe. Im Hintergrund werde im Dreischichten-Betrieb im Salzstock gebaut, das Verfahren zur Durchsetzung eines Endlagers unbeirrt weitergeführt. So habe das BMU längst die Aufträge in Höhe von 8,97 Mio. Euro für eine sogenannte „Vorläufige Sicherheitsanalyse Gorleben“ (VSG) vergeben. „Diese große Studie hat eine Schlüsselfunktion,“ stellt Asta von Oppen fest. Und moniert: „Damit beauftragt werden ausgerechnet Wissenschaftler, Firmen und Behörden, die auch das havarierte Atommüllendlager Asse einmal für sicher gehalten haben und die die Bundesregierung seit Jahrzehnten mit Gorleben-freundlichen Gutachten versorgen.“
Als Beispiel nennt die Schulterschluss-Gruppe den Ex-Vattenfall-Manager Bruno Thomauske: Der sei ein ausgewiesener Atomlobbyist und solle nun über eine eigens gegründete Strohfirma namens "international nuclear safety GmbH (nse)" die Eignung des Gorlebener Salzstockes beurteilen. Die Bundesregierung wolle dem Salzstock trotz aller geologischen Mängel noch vor der nächsten Bundestagswahl 2013 den Stempel „geeignet“ aufdrücken.
„Von einem offenen Ergebnis kann unter diesen Bedingungen keine Rede sein!“ konstatieren die Gorleben-Gegner. „Mit einem Schein-Dialog sollen lediglich die schweren Mängel im Auswahlverfahren des Standortes Gorleben und die fehlende Bürgerbeteiligung im Nachhinein kaschiert werden.“
Die Schulterschluss-Gruppe fordert einen echten Neuanfang im Umgang mit Atommüll: „Wir wollen eine bundesweite, gesellschaftliche Debatte und ein gesetzlich geregeltes transparentes Verfahren mit dem Ziel, den bestmöglichen Standort für die Lagerung der Jahrtausende tödlich strahlenden Abfälle zu finden.“
Ein Baustopp in Gorleben sei Mindestvoraussetzung und erster Schritt auf dem Weg hin zu einer Revision der bisherigen Atommüllpolitik. „Der sogenannte Gorleben-Dialog verdient diese Bezeichnung nicht,“ meint Asta von Oppen. „Er ist und bleibt eine Farce, an der wir nicht mitwirken werden.“
Asta von Oppen Tel. 05846-1583
kerstin.rudek@bi-luechow-dannenberg.de
Einladung zur Castor Mobilisierung 2011 Hannover 22. Oktober
Veranstaltungsreihe zum Castor 2011
Wir möchten auf der einen Seite Erfahrungen aus dem Widerstand vergangener Jahre austauschen, allerdings auch praktische Aktionsformen diskutieren, entwickeln und ausprobieren.
Da sich vielfältige Kleingruppenkonzepte neben den Massenaktionsformen wie z.B. „Castor schottern“ und den verschiedenen Blockadeaktionen auch weiterhin bewähren werden, hoffen wir auf diesem Treffen eine Gelegenheit zu schaffen, lokale Bezugsgruppen zu bilden, auszubauen oder sich gegebenenfalls untereinander zu vernetzen. In diesem Zusammenhang möchten wir praktische Aktionsformen ausprobieren, bzw. die verschiedenen Möglichkeiten gemeinsamer Praxis erarbeiten. Wir hoffen auf eine rege Teilnahme. Bringt euch, eure Ideen, Vorschläge und Erfahrungen mit ein, auf dass ein lebendiger und kreativer Diskussions- bzw. Vernetzungsprozess entstehen kann!
Atomausstieg ist Handarbeit!
Organisiert den Anti-Castor-Widerstand 2011 auf allen Ebenen!
andere termine zum thema:
Do 13. 10. 19:30 AVV zu castor und mietenwahnsinnsdemo rote flora
So 16. 10. do it yourself workshop im rahmen des do it yourself cafés 15:00 rote flora
Mo 17.10. Infoveranstaltung zum castor fährstraßen-Vokü, fährstr. 115 20:00
Fr 21.10. 19:00 Infoveranstaltung zum Castor Gängeviertel
Mo 24.10. offenes anti-atom-Plenum centro sociale, sternstr. 2 18-20 Uhr
Di 25.10. Infoveranstaltung zum castor Hafen-Vokü, st.pauli hafenstr.116 21:00
Mi 26.10. Infoveranstaltung zum castor café knallhart, von-melle-park 9 19:30
Do 27.10. Infoveranstaltung zum castor warenwirtschaft, große brunnenstr. 141 20:30
Sa 29.10. Castor-Strecken-aktionstag
Sa 29.10. Vernetzungstreffen bzw. Infoveranstaltung zum castor rote flora ab 18:00
So 30.10. Info-Café: ...noch lange nicht erledigt! Was nach dem sog. Ausstiegsbeschluss übrig bleibt. centro sociale, sternstr.2 16-20 Uhr
Mo 31.10. Film und Diskussion Fährstr.vokü fährstr.115 20:00
Mi 2.11. Film: Yellow Cake - Die Lüge von der sauberen Energie Buttclub, st.pauli Hafenstr. 126
So 6.11. Aktionstraining Honigfabrik, Industriestr. 125-131 11:00
Mo 7.11. Offenes Anti-Atom-Plenum 18-20 Uhr centro sociale, sternstr. 2
Sa 13.11. Regionalkonferenz zu Energiekämpfen - Wir sind mit dem atomar-fossilen wahnsinn nachwievor grundsätzlich unzufrieden. Wird im grünen Kapitalismus alles gut? Beiträge zur Kritik, Alternativen und Perspektiven
des Widerstands W3 Altona, Nernstweg 32-34 11:00
@Kafe Marat
Thalkirchnerstraße 102
http://kafemarat.blogsport.de