Demobericht: "Wehret den Zuständen" - Antifaschistische Demonstration in Kassel am 17.9.2011

Bild 1 (von links: unbekannte Person, unbekannte Person, Wolfgang Golnik, unbekannte Person)

Auf Grund vermehrter Naziaktivitäten in Kassel (Sturm18, Freier Widerstand und andere) in den letzten Monaten fand am 17.08.2011 eine Demonstration (des Bündnisses Gegen Rechts) mit dem Titel "Wehret den Zuständen" in Kassel am Hauptbahnhof ab 14 Uhr statt. Die Demo richtete sich gegen Rassismus, Faschismus, Sexismus, Homophobie und Islamfeindlichkeit.

 

Mehr Infos über die Hintergründe hier.

 

Kasseler Neonazis kündigten in einschlägigen rechten Internetforen eine Gegendemo an, zu der sie bundesweit aufriefen. Obwohl diese Demo nicht genehmigt wurde, trafen sich bereits vormittags ab 10 Uhr die Faschisten der Gruppierung Sturm18 unter Leitung Bernd Tödters am Friedrichsplatz.

 

Bereits am Vorabend der Demonstration waren 2 Faschos in der Innenstadt verhaftet worden, als sie verfassungsfeindliche Symbole und Parolen sprühten sowie rechte Aufkleber des freien Widerstands und eines Wikingerversandhandels klebten.

 

Am Tag der Demo um 12 Uhr waren 16 Faschisten am Friedrichsplatz versammelt und soffen Bier. Unter ihnen befanden sich unter anderem Bernd und Melanie Tödter, Wolfgang Golnik, Dirk (Nachname unbekannt) , Pascal Zintarra, Jessica Buchs, Sascha (Nachname unbekannt), weitere bisher namentlich unbekannte Personen.

 

Neonazis aus Kassel. Namen. Daten. Bilder.

Neonazis aus Kassel. Namen. Daten. Bilder. -Ergänzung

 

Die Faschos wurden gegen 12 Uhr von der Polizei eingekesselt, eine Person wurde mitgenommen. (Es gab vermutlich bereits jetzt schon einen Platzverweis, um den sich die bereits betrunkene Truppe aber nicht scherte.) Auch erste linke Personen in der Nähe wurden von der Polizei kontrolliert.

Naziversammlung am Friedrichsplatz Kassel 17.9.2011

 

Am Hauptbahnhof sammelte sich die angemeldete Demonstration ab 13 Uhr, Polizei und Presse kamen um 13.30 Uhr.

(Gegenüber vom Bahnhof filmte ein Faschist.) Um 14 Uhr begann die erste Kundgebung, weitere folgten, bis sich der Demozug schließlich in Bewegung Richtung Königsplatz setzte, wo die nächste Kundgebung stattfand. Große Teile der Demonstranten trennten sich vom Demozug und versuchten zum Friedrichsplatz vorzudringen, was durch ein sehr starkes Polizeiaufgebot aber vorerst verhindert werden konnte.

 

Es bleibt anzumerken, dass die Polizei sehr nervös war, weil sie nicht Herr der Lage wurde, denn viele verschiedene kleinere Demonstrantengruppen versuchten weiterhin aus allen Richtungen zu den Faschisten vorzudringen. Die Polizisten logen, was die Rechte der Demonstranten anging, drohten und schüchterten ein, verstießen mehrfach gegen Grundrechte und riefen später noch Verstärkung aus Niedersachsen (Zeugenbericht). (Die Polizei erklärte bereits nachmittags die Innenstadt bis spät in die Nacht hinein "außer Normalzustand".)

 

Nach einigem Katz- und Mausspiel fanden sich sämtliche Demonstranten zum Ende der Demo am Schlachthof zusammen. Dort fand eine Abschlusskundgebung statt, nach der sich allerdings ca. 50-100 Demonstranten zusammentaten und mit der Straßenbahn erneut zum Friedrichsplatz fuhren.

Dort befand sich nunmehr keinerlei Polizei zwischen Bahnhaltestelle und den inzwischen ca. 25 Faschos!

Die Demonstranten konnten sich somit direkt auf die Faschos zubewegen, es kam zu einem Wortgefecht zwischen beiden Seiten, wobei Melanie Tödter die einzige war, die aggressiv versuchte, eine Auseinandersetzung zu provozieren. Mittlerweile kamen zu den Demonstranten viele umstehende Bürger hinzu, so dass es sich um etwa 200 Personen auf der Seite der Demonstranten handelte.

Nach etwa 5 Minuten kam die Polizei und drängte sich zwischen die Fronten (konnten aber nicht verhindern, dass die Faschisten immer weiter in Richtung Staatstheater gedrängt wurden). Erst am anderen Ende des Friedrichsplatzes konnte die Polizei die Demonstranten und Bürger davon abhalten, den Faschos zu folgen.

Zwischen Fridericianum und Ottoneum wurden die Faschos an die Wand gestellt, durchsucht und schließlich mitgenommen. Laut Angabe eines Polizisten wurden die Faschos auf Grund der Nichteinhaltung eines Platzverweises inhaftiert.

 

(Doch da dieser Platzverweis bereits um ca. 13 Uhr hätte ausgesprochen und durchgeführt werden müssen, glauben wir, dass es der Polizei darum ging, die Lage nun zu beruhigen, da sie merkten, dass es sonst zur Eskalation kommen würde. Die Inhaftierungen waren mit Sicherheit auch zum Schutz der Faschisten vor den Demonstranten.)

 

 

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Am 19.09.2011 wurde ein Teilnehmer der Demonstration von den Faschos wiedererkannt und durch die halbe Innenstadt bis zur Mauerstraße verfolgt, bedroht und bespuckt - vermutlich eine Racheaktion.

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Danke für den Bericht! Allerdings stimmt die Anzahl der Nazis überhaupt nicht! Wir haben sie gezählt, es waren genau 13!!! Stück nicht etwa "ca 25".

Die Neonazis waren sehr kleinlaut als ca. 40 AntifaschistInnen Transpis und Fahnen auspackten, Flyer verteilten und verbal gegen sie vorgingen. Erst als die Polizei überstürzt eintraf wurden sie frech. Melanie Tödter schwankte völlig besoffen zu den AntifaschistInnen und pöbelte rum. Als diese Provokation nichts half (es wurde sich am Schlachthof auf den Aktionskonsens geeinigt, dass es keine Schlägereien mit den Nazis geben sollte) warf sie eine Bierflasche nach den Antifas. Ihr Macker Bernd Tödter machte derweil den Hitlergruß. Ein anderer Nazi (lange Haare) kam zu den Antifas und faselte etwas von "die Regierung, dass sind Nazis." Wir das Volk sollten gemeinsam gegen die Regierung kämpfen, statt uns gegenseitig zu bekämpfen".

 

Die Nazis wurden schlussendlich vom Platz gedrängt und weiter verfolgt, nur der massive Polizeischutz und der Aktionskonsens konnte sie davor bewahren mit blutigen Nasen nach Hause zu gehen!

 

Hier noch ein Bericht:

http://www.onesolutionrevolution.de/?p=1838

 

Hier gibts noch mehr Bilder vom Tag (und den Nazis):

https://picasaweb.google.com/116188076594143616378/AntifaDemoKassel170911

 

Hier die Rede von Arbeitermacht / REVOLUTION auf der Demo:

http://www.youtube.com/watch?v=FSMNQfiB9BA&feature=player_embedded

doch doch, es waren 25 Neonazis (an diesem Tag insgesamt sogar über 30)! Einige sind nur abgehauen, als sie die Antifas gesehen haben.

wer ist pascal zintarra? infos bitte

Pascal Zintarra ist 17 Jahre alt und kommt aus Göttingen. Ist aber anscheinend oft in Kassel mit Sturm 18 Leuten unterwegs.

Auf der Naziversammlung am 17.09.11 war er anwesend. Ausserdem ist er eine der Personen die am Montag nach der Demo einen linken Demonstrationsteilnehmer durch die Kasseler Innenstadt gehetzt, bedroht und angespuckt haben!!! Er wurde von der Person auf Fotos erkannt.

Hier ein Foto von Ihm aus dem Naziforum FNA: https://linksunten.indymedia.org/image/46941.jpg

Und hier sein Profil dort: https://linksunten.indymedia.org/image/46940.jpg

kann man irgendwie seine beiträge in diesem forum bekommen?

hier der letzte Eintrag:

"von: pascal1488 am 20.11.2011 00:25:49

ja die antifa göttingen ist ganz stark interessiert an infos von uns!! anscheinend ganz besonders von mir, mehrere von denen  mit denen habe ich seit längeren jetz stress und heute kam es mal wieder zur kleinen schlägerei nur schade das heut die bullen schnell da waren!! habe auch nicht mehr als ein dickes auge !! heil euch 14/88"