Schattenparker verurteilen Rhino-Räumung

3.8.2011: Brennende Baumaschinen auf dem Fahnenmastplatz, auf dem in den letzten 20 Jahren die erste KTS und zwei Wagenburgen geräumt wurden (foto: ag-freiburg.org/)

Die am 03.08.2011 in den frühen Morgenstunden durchgeführte Räumung und die damit einhergehende Vertreibung der Menschen des Kunst-, Kultur.-und Wagenkollektivs „Kommando Rhino“, verurteilen wir, die Schattenparker auf das Äußerste. Zwei Jahre lang war das M1-Gelände ein Ort für unkommerzielle Veranstaltungen, freien Gedankenaustausch und selbstbestimmtes/ selbstorganisiertes Leben, der unter dem Denkmantel eines „sozialorientierten Bauprojektes“ geopfert wurde. Auch die in den vergangenen Nächten stattgefundenen repressiven Maßnahmen gegen die KTS und die Gartenstraße sowie übermäßige Personenkontrollen im Umfeld zeigen wie verzweifelt die Stadtverwaltung und Polizeiführung nach einer Rechtfertigung für den unverhältnismäßigen Einsatz von ca. 1000 Polizeibeamten gegenüber ca. 200 Rhinounterstützern sucht.

 

Zudem sorgt auch die einseitige politische Hetze einiger Medien für eine Kriminalisierung des Wagenlebens und alternativen Projekten. Statt sich über Barrikaden von angeblich gewaltbereiten Chaoten zu echauffieren sollte erwähnt werden, was Menschen angetan wird, wenn Ihnen ihre Lebensgrundlage genommen wird.

 

Des weiteren muss die Finanzierung und Durchsetzung solcher repressiven Maßnahmen hinterfragt werden, da es anders gelöst werden könnte. Ein gemietetes Grundstück für einen Wagenplatz kostet nur einen Bruchteil und ist langfristig gesehen umsetzbar, wie am Beispiel von Wagenplätzen in vielen Orten gesehen werden kann.

 

In Freiburg jedoch werden auf Kosten von unkommerziellen und alternativen Projekten die profitorientierten Interessen der Stadtverwaltung durchgesetzt. Der Bedarf nach verschiedensten Lebenskonzepten besteht und kann durch Polizeigewalt nicht unterdrückt werden. Dies sollte die Stadt aus bisherigen Erfahrungen gelernt haben und endlich akzeptieren, dass wir in Freiburg leben und uns nicht vertreiben lassen.