Nachdem der Betreiber e.on die Revisionsarbeiten in Brokdorf wegen der angekündigten Blockaden verschieben musste, wurden diese Blockaden ebenfalls ausgesetzt. X-tausendmalquer will jetzt am kommenden Wochenende blockieren, Block Brokdorf verfolgt keine eigenen Pläne mehr und begrüßt die Teilnahme an der xtq-Blockade. Während dieses Wochenende ein kleineres Aktionscamp stattfand, durchschwammen AktivistInnen den Kraftwerksgraben, um Transparente am Zaun anzubringen. Am Sonntag fand eine Demonstration mit ca. 400 TeilnehmerInnen statt.
Für den Atomkonzern e.on, der unter Berufung auf die Bundesnetzagentur zunächst „Netzstabilität“ als Grund für die Verschiebung der Revision vorgeschoben hatte, gab inzwischen ein Sprecher gegenüber dem NDR zu, dass die angekündigten Blockaden bzw. der „Blockadegrund“ der zentrale Faktor bei der Verschiebung waren. Anscheinend war die Polizei nicht Willens oder in der Lage, mehr als 2200 PolizistInnen zum Schutz der Profite der Atomkonzerne aufzubieten. Einige AktivistInnen fragten sich schon, ob das neue Maßstäbe fürs Wendland setzt.
Trotz der Absage der Blockaden fand am Wochenende ein kleineres, aber erfolgreiches Aktionscamp in St. Margarethen statt, von dem vielfältige Aktivitäten ausgingen.
„Im Rahmen eines Aktionstrainings,“ so etwa eine Pressemitteilung der Kampagne, hätten am Samstagmittag AktivistInnen von Block Brokdorf „unter den Augen der überrumpelten Polizei“ den Wassergraben vor dem AKW Brokdorf durchquert und am Zaun ein Transparent befestigt: „Ihr habt 11 weitere Jahre Widerstand beschlossen“.
Den AktivistInnen wird von der Polizei Hausfriedensbruch vorgeworfen, allen UnterstützerInnen und anwesenden Personen mit Ausnahme der Presse die mögliche Teilnahme an einer nicht angemeldeten Versammlung. Die Transparente wurden beschlagnahmt und die Polizei sprach gegen alle anwesenden Personen Platzverweise für einen Umkreis von 100m ums Atomkraftwerk aus.
Über die Aktion und das Camp berichtete auch das NDR-Fernsehen.
Für BlockBrokdorf steht fest, dass Protest und Widerstand gegen die Gefahren der Atompolitik solange weitergehen, wie Atomkraftwerke laufen und die Endlagerproblematik nicht gelöst ist. Jeder Tag mehr, den ein AKW läuft, ist ein Tag, an dem eine Atomkatastrophe möglich ist und an dem mehr Atommüll produziert wird.
Für das kommende Wochenende werden sich einige AktivistInnen des Camps an den Blockaden von x-tausendmalquer beteiligen. In jedem Fall haben sich viele schon für den Castor im Wendland verabredet.
Wir sehen uns
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