Heute sollte in Stuttgart eine Kundgebung des Rassistischen Vereins “Bürgerbewegung PAX Europa“ stattfinden. Vor der Kundgebung mobilisierte ein breites Bündnis zu einer Antirassistischen Demo. Trotz massiver Polizeigewalt konnte die Kundgebung weitestgehend verhindert werden. Es gab einige Festnahmen und viele verletzte DemonstrantInnen.
Bereits vor der Antirassistischen Demo war das gesamte Gebiet um die Lautenschlagerstraße voll mit Polizei, die alle Zugänge kontrollierten. Außerdem wurden viele bei der Anreise im Bahnhof durchsucht. Dabei gab es einige Anzeigen wegen mitgeführten Halstüchern und Sonnenbrillen. Um 14 Uhr sammelten sich etwas 200 Leute zu der Demo.
Nach einigen kurzen Redebeiträgen startete die Demo. Ausser dem obligatorischen Spalier waren Pferde eingesetzt und vor und nach der Demo fuhren Wannen. Die Stimmung war trotzdem gut und die Demo wuchs schnell auf 350 DemonstrantInnen an.
Währenddessen wurde der Rathausplatz und vor allem der Zugang von dort zum Schlossplatz, auf dem die rassistische BPE ihr Kundgebung abhalten wollte, von viel Polizeikräften abgeriegelt. Als die Demo am Rathausplatz ankam zogen die AktivistInnen sofort weiter zur Königstraße und ließen die Cops rechts liegen. Die Polizei von der Aktion völlig überrascht, konnte erst kurz vor dem Schlossplatz die AktivistInnen stoppen. Daraufhin zerstreuten sich alle und flossen in Kleingruppen auf den Schlossplatz. Dort hatten bereits einige DemonstrantInnen die Bühne der BPE-Rassisten gestürmt und besetzt.
Immer mehr Menschen strömten auf den Kundgebungsplatz. Schnell hatten die Bullen eine Reihe zwischen Bühne und DemonstrantInnen aufgestellt und begannen auf die Bühne zu drängen. Als sie begannen auf die sich völlig passiv verhaltenden BühnenbesetzerInnen durchzuprügeln, kam natürlich vor der Polizeikette Unruhe auf und die Bullen versuchten die Leute mit Gewalt zu vertreiben. Dabei schlugen sie mit Schlagstöcken gezielt auf die Köpfe der DemonstrantInnen ein und verteilten großzügig Pfefferspray. Es kam zu mehreren Angriffswellen der Bullen, denen die DemonstrantInnen aber tapfer Widerstand leisteten.
Dadurch gab es sehr viele Verletzte mit Platzwunden, Brüchen, Prellungen und Verätzungen vom Pfefferspray. Die Demosanis hatten alle Hände voll zu tun. Es waren auch mindestens 20 Krankenwägen und der Bevölkerungsschutz vor Ort.
Dann wurden die BesetzerInnen von der Bühne verhaftet. Einige bluteten und wurden äußerst brutal abgeführt. Im weiteren Verlauf strömten immer mehr Menschen auf den eigentlichen Kundgebungsplatz der BPE. So waren die Aufforderungen der Polizei den Platz zu verlassen eigentlich ein Witz.
Schließlich kündigten die Bullen an dass die BPE noch eine Rede halten wird. Wenn die DemonstrantInnen nicht friedlich bleiben, würde der Platz geräumt. Als die Rassisten dann schließlich mit den Reden begannen, waren sie vor lauter Lärm nicht zu verstehen. Außerdem flogen Flaschen, Fahnen, Pferdeäpfel und Golfbälle auf die Bühne und auf die Bullen, von denen auch einige ihr Ziel erreichten. Daraufhin starteten die Bullen einen weiteren gewalttätigen Angriff, der weitere Schwerverletzte nach sich zog. Allein von den 16 Verhafteten wurden 6 ins Krankenhaus gebracht.
Alles in allem war es ein erfolgreicher Tag. Es konnte trotz der massiven Bullengewalt ein deutliches Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden und die BPE konnte ihre Veranstaltung nicht wie geplant durchführen. Außerdem mussten am Rand der Proteste einige Mitglieder der neurechten „Konservativen Aktion Stuttgart“, die die BPE Kundgebung besuchen wollten, ordentlich Prügel einstecken.
Aber Heute war erst der Anfang, am Samstag gehen die Proteste gegen die Rassisten weiter.
Ab 10 Uhr, vor dem Bürgerzentrum Feuerbach!
Scheiß Bullen!
Gute Besserung an die Verletzten!
Am Wochenende nochmal nachlegen, kein Raum für Rassisten!
Maßlosigkeit
Für eure Aktivität kann ich wirklich kein Verständnis haben. Wie könnt ihr nur stolz schreiben "einige Mitglieder [...] mussten noch ordentlich Prügel einstecken". Selbst stellt ihr euch als Opfer der "Polizeigewalt" da und das obwohl ihr eindeutig die Agressoren seid. Unabhänig von den Thesen einer Demonstration hat niemand das Recht auf eure Art eine Meinung durchzusetzen.
guter Kommentar
Richtige Klarstellung. Die Agression ging eindeutig zuerst von euch aus. Wer die Rechte anderer mit Füßen tritt (durch Besetzen der Bühne und Stören der Veranstaltung der anderen) sollte eigentlich selbst nicht das Recht genießen von der Demonstrations- und Redefreiheit profitieren zu dürfen. In einer Demokratie müssen auch andere Meinungen als die eigene "geduldet" werden. Wer dagegen vorgeht begeht ungerechtfertigte Selbstjustiz.
Damit habt ihr gezeigt wer die Radikalen wirklich sind.
genaugenau :D
und mit deinem Kommentar hast du gezeigt, das du nichtmal weißt was der Begriff "Radikal" bedeutet :D
genaugenau
"... Ansonsten und vor allem im deutschen Sprachraum meint man mit der Bezeichnung allerdings links- und rechtsradikale Strömungen, die ihre Ziele kompromisslos verfolgen.
Im Sprachgebrauch der Staatsschutzbehörden in der Bundesrepublik Deutschland wurde der bis dahin verwendete Begriff „Radikalismus“ seit 1975 endgültig durch den Begriff „Extremismus“ abgelöst. Bezeichnet werden damit äußerste Randpositionen im Verhältnis zur angenommenen Mitte des politischen Spektrums, die eine Ablehnung des demokratischen Verfassungsstaates und in der Regel Gewaltbereitschaft einschließen." (Quelle: Wikipedia)
und wieder
und wieder ien Beweis dafür, dass man nicht aus Wikipedis zitieren sollte....Troll
Räumung des Schlossplatzes
Hey, also ich hab nichts davon mitbekommen, dass die Polizei nur Räumen wollte, wenn es zu gewalt käme.
Ihre Ansage war doch, dass der Schlossplatz egal was passiert geräumt wird. Ich denke, dass hier ein falsches Bild entsteht, wenn man schreibt, dass die Polizei friedliche Proteste gedulet hätte, es aber nur wegen der Würfe zu Gewalt ihrerseits gekommen sei.
Die Polizei hat vor allem bei den Verletzten, welche teils stationär behandelt werden mussten, übermäßig und gezielt Gewalt angewandt. Dies in den Zusammenhang mit den Würfen zu stellen gibt eben ein falsches Bild ab, da die Demonstranten ohne Vorahnung, und gezielt, Schläge auf die Köpfe erlitten.
So waren die Schläge welche zu den beiden Verletzungen oben führten, auch nicht Folge eines Ausrutschers, sondern die aller ersten und somit auch gezielten Schläge, die die Polizei in dieser Situation auf die Demonstranten verteilte (meist auch aus zweiter Reihe zw. anderen Beamten durch).
Die Polizei führte also ohne Ankündigung und ohne vorher "leichtere" Gewalt angewendet zu haben Schläge gegen die Köpfe aus. Sie führte ohne logischen Grund riskante und schlichtweg brutale Attacken gegen einzelen Demonstranten durch, welche sich friedlich verhielten, während von weiter hinten einige Geschosse flogen.
Ich denke, dass man diesen Teil im Artikel vielleicht ein bisschen genauer darstellen sollte.