In der Nacht vom 21. auf den 22.Mai 2011 brannte in München ein Bundeswehr (BW) Jeep direkt in der Münchner Innenstadt. Dieser war auf einem Zug im Südbahnhof mit weiteren Militärfahrzeugen abgestellt. Ein Lokführer informierte die Feuerwehr, wodurch ein Übergreifen des Feuers auf die anderen Fahrzeuge ausblieb. Dennoch: Am BW-Jeep entstand Totalschaden und auch an dem militärtransportierenden Zug entstand Sachschaden.
In München kam es in der Vergangenheit immer wieder zu direkten antimilitaristischen Aktionen. So wurde z.B. kurz vor einem öffentlichen BW-Gelöbnis 2009 ein BW-Auto in Brand gesetzt. Im selben Zeitraum brannte auch ein DHL-Laster und es gab in den vergangenen Jahren verschiedene weitere Aktionen, z.B. gegen das Kreiswehrersatzamt, Kriegerdenkmäler oder die Quandt-Stiftung (organisiert die alljährlichen Münchner Sicherheitskonferenzen), mehr siehe u.a. die unvollständige Chronik hier: http://www.autistici.org/g8/deu/sikoextern/aktionen/ .
Erst im März gab es eine im Rahmen der Antirepressionswoche eine halb-öffentlich geführte Debatte über den Sinn und die Vermittlung direkter Aktionen (http://www.luzi-m.org/nachrichten/artikel/datum/2011/03/27/436/).
Dort heisst es u.a.:
"Für die szeneinterne Kommunikation mögen solche "eigenen Medien" Sinn machen, (zur Vermittlung direkter Aktionen Anm.d.A.) eine bessere "Außen-" Wirkung aber lässt sich damit nur marginal erreichen. Doch offensichtlich geht es nicht zuletzt darum, eine breite Öffentlichkeit zu erreichen. Für die gesellschaftliche Akzeptanz von Aktionen aber ist vor allem die Relevanz und Angemessenheit einer Aktion aus Sicht der Adressierten entscheidend."
Die Revelanz bei Aktionen gegen die BW liegt auf der Hand. Über 67% der Bevölkerung lehnen den Kriegseinsatz ab und dies dürfte nach den vor kurzem gezielten Schüssen auf DemonstrantInnen eher noch zu- als abgenommen haben.
Unabhängig von einer Eingebundenheit in eine konkret-statfindende Kampagne vermitteln sich Aktionen gegen die BW durchaus, wie nicht zuletzt die Abrüstung des gesamten BW-Fuhrparks in Dreseden oder aktueller das Abbrennen mehrerer BW-Fahrzeuge vor kurzem in Rostock gezeigt hat. Bis hinein in Teile der Friedenbewegung stießen diese Aktion auf Akzeptanz. In München zeigte sich dies z.B. darin das einzelne Vertrerter aus dem Friedensbündnisspektrum auf Demos mit Plakaten von Dresden, die den abgebrannten Fuhrpark zeigten, gingen.
Wahrnehmbar werden die Aktionen im Moment v.a. durch die Übermittlung in den bürgerlichen Medien. Daran bemisst sich häufig auch ihr Erfolg, was durchaus ein Problem ist. Die Linke ist im Moment aber nicht stark genug, um eine ausreichende, unzensierte Berichterstattung herzustellen. Die beste Gegenöffentlichkeit ist im Moment durch Strukturen, wie indymedia oder lokaler Netzplattformen wie luzi-m.org gegeben.
Trotzdem bleiben direkte Abrüstungsaktionen wichtig und richtig. Von dem abgebrannten BW-Jeep wurde in den lokalen Medien (Münchner Merkur, Abendzeitung, Süddeutsche Zeitung, Münchner Merkur) berichtet, siehe:
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.feuerwehreinsatz-in-muenchen-...
oder:
http://www.sueddeutsche.de/n5j38x/4105473/Brandstifter-zuenden-Militaerf...
Dementsprechend hat es die interessierte LeserInnenschaft erreicht...
Der diesjährige Autonomie-Kongress räumt dem Wirken, der Haltung zu und der Vermittlung von Militanz einen großen Raum ein. Spätestens dort wird es Raum geben über Militanz in einem bundesweiten Rahmen zu diskutieren.
In diesem Sinne:
Für eine starke linksradikale Bewegung!
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Gute & Mutige Aktion! Bundeswehr raus aus Afghanistan! Solidarität mit dem Antiimperialistischen Widerstand von Afghanistan bis Palästina!