Freiburg: „Zuerst!“ ist das Allerletzte

"Zuerst!" ist das Allerletzte!

Seit De­zember 2009 er­scheint im ge­sam­ten Bun­des­ge­biet die rech­te Zeit­schrift „Zu­erst! Deut­sches Nach­rich­ten­ma­ga­zin“. Äu­ßer­lich ist die Zeit­schrift un­schein­bar, je­doch hat es der In­halt in sich: Aus­län­der­feind­lich­keit, Ver­schwö­rungs­theo­ri­en, Ho­mo­pho­bie und Ge­schichts­re­vi­sio­nis­mus sind an der Ta­ges­ord­nung. So lau­tet die Ti­tel­sto­ry der ak­tu­el­len Aus­ga­be zum Bei­spiel: „Die Le­gen­de vom Über­fall-​ Wie Sta­lin 1941 ge­stoppt wurde“. Der Ver­le­ger Diet­mar Mu­nier, wel­cher ganz ne­ben­bei auch Mit­glied in der Na­tio­nal­de­mo­kra­ti­schen Par­tei Deutsch­lands (NPD) ist, ist seit lan­ger Zeit im rech­ten Ver­lags­we­sen aktiv. Die bei­den Re­pu­bli­ka­ner Gün­ther De­sch­ner (Che­fre­dak­tu­er der „Zu­erst!“) und Ha­rald Neu­bau­er (Mither­aus­ge­ber) schrie­ben be­reits in der Zeit­schrift „Na­ti­on & Eu­ro­pa“, wel­che 2009 zu­guns­ten der „Zu­erst!“ ein­ge­stellt wurde. Un­ter­stützt wer­den sie dabei auch vom Ober­sul­mer Jungna­zi Mar­cel Mül­ler und dem NPD-​Lan­des­vor­sit­zen­den Schles­wig-​Hol­steins, Jens Lütke, wel­cher in der Ver­gan­gen­heit eher durch Ge­walt gegen An­ders­den­ken­de, als se­riö­sen Jour­na­lis­mus von sich Reden mach­te. Durch die schi­cke Auf­ma­chung der „Zu­erst“!, die dem Focus, Neon oder dem Spie­gel gleicht, soll es ge­lin­gen eine brei­te­re Ziel­grup­pe an Le­sern zu er­rei­chen.

 

Auch in der Frei­bur­ger In­nen­stadt war die­ses rech­te Hetz­blatt in ver­schie­de­nen Ki­os­ken und Tank­stel­len er­hält­lich. Des­halb ent­schlos­sen wir uns gegen die Ver­brei­tung der Zeit­schrift vor­zu­ge­hen. So ver­fass­ten wir am 7. Ok­to­ber 2010 einen of­fe­nen Brief an das „Süd­west­ver­trieb Buch- und Pres­se­gros­so GmbH & Co KG“, wel­ches für den Ver­trieb der rech­ten Zeit­schrift in der Re­gi­on ver­ant­wort­lich ist, in wel­chem wir die Ein­stel­lung des wei­te­ren Ver­triebs for­der­ten. Am 9. Ok­to­ber 2010 in­for­mier­ten wir in der Frei­bur­ger In­nen­stadt Ki­oskver­käu­fer über das rech­te Blatt und for­der­ten die Ver­käu­fe­rin­nen und Ver­käu­fer auf die „Zu­erst!“ aus den Re­ga­len zu neh­men. Vor den Läden, die sich nicht ko­ope­ra­tiv zeig­ten, mach­ten wir die Pas­san­ten mit Flug­blät­tern auf­merk­sam. Bis auf eine Aus­nah­me sind un­se­re Ak­tio­nen als Er­folg zu wer­ten, denn die „Zu­erst!“ ist mo­men­tan nicht mehr in der In­nen­stadt er­hält­lich und ei­ni­ge Ki­osk­be­sit­zer, die die Zeit­schrift ver­se­hent­lich ver­kauf­ten, zeig­ten sich be­reit sie aus dem Sor­ti­ment zu neh­men.

 

Bei der Aus­nah­me han­delt es sich lei­der um die viel fre­quen­tier­ten Zeit­schrif­ten­lä­den im Frei­bur­ger Haupt­bahn­hof, die zu den „Carl Schmitt & Co KG Bahn­hofs­buch­hand­lun­gen“ ge­hö­ren. Immer wenn wir Ver­käu­fer der be­sag­ten Läden auf die In­hal­te der „Zu­erst!“ an­spra­chen und uns dar­über em­pör­ten, dass sie ein Blatt aus Na­zi­k­rei­sen ver­kau­fen, wurde uns das hohe Lied der Pres­se­frei­heit her­un­ter­ge­be­tet, wel­che auch für Nazis gelte, oder uns sogar mit der Po­li­zei ge­droht. Seit­dem neh­men wir uns die Frei­heit, von einem Ein­kauf in die­sen Läden ab­zu­se­hen. Wir wer­den wei­ter­hin auf­merk­sam sein und dafür sor­gen, dass rech­te Pro­pa­gan­da aus den Zei­tungs­re­ga­len ver­schwin­det.

 

Fa­schis­mus ist keine Mei­nung, son­dern ein Ver­bre­chen!

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Auch in einem kleinen Kiosk in Lahr, in der nähe des Marktplatz ist uns diese Zeitschrift aufgefallen.

Auch dort wäre eine Aufklärung angebracht.

Zu ohren gekommen ist das in Karlsruhe die Zeitschriften nicht öffentlich ausgelegt werden, sondern bei Nachfrage eine Ausgabe aus der Schublade gezogen wird.?