Mitte März hat das zapatistische Solidaritätskolektiv Barcelona auf eine außergewöhnlichen Vollversammlung seine Auflösung beschlossen.
Diese Entscheidung steht im Zusammenhang mit einem Vertrauensverlust seitens der EZLN nach dem letzten Bericht der zivilen Internationalen Kommision zur Überwachung der Menschenrechte (CCIODH).
Eine Übersetzung von: Indymedia Mexico ||| Chiapas: Eine Einführung in den zapatistischen Aufstand
Das Kollektiv aus Barcelona spielte seit 15 Jahren eine zentrale Rolle in der internationalen Solidarität mit den zapatistischen Gemeinden. Nicht nur wegen seinen Verbindungen mit diesen Gemeinden, sondern auch weil das Kollektiv weitere Solidaritätsnetzwerke in Europa gesponnen hat und die Arbeit der zivilen Internationalen Kommission zur Überwachung der Menschenrechte (CCIODH) stark vorangetrieben hat.
Nach aktuellem Stand stellte die Kommandantur der EZLN fest, dass die letzte Arbeit des CCIODH fehlerhaft war, weil sie in unschicklicher Weise mit der Regierung von Sabines in Chiapas in Kontakt stand. In einer Presseerklärung, die von Reportern verdreht wurde, schien es so, als ob die CCIODH die Agressionen gegen die zapatistischen Gemeinden seitens Regierung von Chiapas entschuldigen würden.
Obwohl in dem Bericht über die Situation der Menschrechte in Chiapas, Oaxaca und Atenco eigentlich klar ist, dass die chiapanekische Regierung Verantwortung für die Agressionen gegen zapatistische Gemeinden trägt, entstanden Zweifel, die erst am 13 Januar 2009, als Iñaki García, Sprecher der CCIODH und Mitglied des zapatistischen Solidaritätskolektiv Barcelona, einen Brief in La Jornada veröffentlichte, ausgeräumt wurden. Er schreibt darin:
An die betroffenen Gemeinden und an die Gemeinden im Widerstand die sich Angegriffen fühlen durch unsere Fehler. Es wird klargestellt, dass im Fazit des Berichts, sowie in den Meldungen des VI Besuchs der Menschenrechtskomission kein Zweifel besteht, dass die Regierung und der Gouverneur von Chiapas die Verantwortung tragen, für die Agressionen gegen sie indigenen Gemeinden und gegen die Gemeinden im Widerstand, sowie für die Verletzungen der Menschenrechte in Chiapas. In derselben Veranwortung stehen die jeweiligen Kreisregierungen sowie die mexikanische Bundesregierung.
Am Tag der Veröffentlichung dieses Briefes wurde die Entscheidung des zapatistischen Solidaritätskollektivs Barcelona bekannt, dass sie sich auflösen werden. Unten wird die Deklaration der Versammlung des zapatistischen Solidaritätskollektivs Barcelona vom 15. Januar veröffentlicht. Es wäre sehr wichtig die Gründe für diesen Bruch zu bennenen, um die internationale Solidarität und die zapatistische Bewegung in Mexiko nicht zu gefährden.
Deutsch:
Nach einer außergewöhnlichen Versammlung des zapatistischen Solidaritätskolektivs Barcelona möchten wir öffentlich bekanntgeben, dass von Seiten der EZLN das Vertrauen in die seit 15 Jahren bestehende brüderlichen Beziehung verloren gegangen ist. Angesichts dieser schweren und für uns schwierigen Tatsache möchten wir erklären:
Wir respektieren eure Entscheidung und deshalb beginnen wir mit dem Prozess unserer Auflösung des Kollektivs. Gleichzeitig aber bestätigen wir unsere Unterstützung für den zapatistischen Aufstand und den Autonomieprozess der indigenen Gemeinden von linksunten.
Wir werden uns die notwendige Zeit nehmen um guten Herzens und klaren Verstandes zu entscheiden wie wie weiter vorgehen werden. Jedwede Entscheidung wird, wie immer, gemeinsam getroffen und veröffentlicht.
Barcelona, 1 Januar 2009, Pressemitteilung vom zapatistischen Solidaritätskollektiv Barcelona.
Español:
En asamblea extraordinaria del Col.lectiu de Solidaritat amb la Rebel.lió Zapatista de Barcelona, queremos notificar públicamente que nos ha sido dado a conocer por parte del EZLN la pérdida de confianza en la relación fraternal que hemos mantenido desde hace 15 años. Ante este hecho tan grave y difícil para nosotros y nosotras queremos declarar que: respetamos su decisión e iniciamos el proceso de disolución como colectivo, a la vez que ratificamos nuestra voluntad de apoyo a la rebelión zapatista y al proceso de autonomía de las comunidades indígenas desde abajo y a la izquierda..
Nos tomaremos el tiempo necesario para definir con claridad y buen corazón lo que venga y lo que vayamos a hacer. Cualquier decisión que tomemos será, como siempre, colectiva, y la haremos pública .
Barcelona, a 13 de enero de 2009 Comunicat del Col.lectiu de Solidaritat amb la Rebel.lió Zapatista de Barcelona
Hola, wie/wo/wann hat sich