antikapitalistische Abenddemo am 30.4. in München

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STADT FÜR ALLE – ALLES FÜR ALLE!

Am Abend des 30. Aprils wollen wir unter dem Motto „Stadt für Alle – Alles für Alle“ mit einer antikapitalistischen Demonstration durch München ziehen. Es geht uns dabei um eine kollektive (Wieder-) Aneignung des städtischen Raums, der in kapitalistischen Gesellschaften immer Menschen ausschließt, an den Rand drängt und unsichtbar macht. Mit der Wahl des Datums stellen wir uns bewusst in den Kontext der 1. Mai – Demonstrationen, wollen uns aber gleichzeitig dem dort zelebrierten Arbeitsethos entziehen und eine antikapitalistische Perspektive jenseits von Lohnarbeit aufzeigen. 

 

Wir wollen eine Stadt, in der öffentlicher Raum allen zugänglich ist, in der unsere Bewegungs- und Handlungsfreiheiten nicht eingeschränkt werden. Sei es durch institutionelle Kontrollmechanismen wie Kameraüberwachung, Bullen oder private Sicherheitsdienste; sei es durch strukturelle Mechanismen wie den gesellschaftlichen Ausschluss von Erwerbslosen und Obdachlosen; sei es durch sexualisierte Gewalt. Wir wollen eine Stadt in der Zugang zu Wohnraum sich nicht nach Einkommen, Nachname, Gender oder Herkunft richtet, in der barrierefreie Architektur allen Menschen die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht und in der Menschen nicht durch Gentrification aus ihren Vierteln vertrieben werden.


Gerade für München ist es bezeichnend, dass einerseits zehntausende Quadratmeter an Büro- und Gewerbeflächen leerstehen, während andererseits jede_r weiß, wie lange die Wohnungssuche hier dauern kann. Ganz zu schweigen von all denjenigen, die sich die Mieten hier nicht leisten können und ins Umland oder in andere Städte abgedrängt werden.

 

Kein Mensch kann mit offenen Augen einen Tag durch München gehen, ohne Zeug_in oder Betroffene_r rassistisch-motivierter Personenkontrollen zu werden. Dies ist nur ein Aspekt, wie Rassismen sich in und durch Städte äußern. „Geduldete“ Flüchtlinge sind durch rassistische Gesetze in Bayern dazu gezwungen in Lagern zu leben, die oft fernab von Städten und Verkehrsmitteln liegen, sowie katastrophale hygienische und wohnliche Bedingungen aufweisen. An Privatsphäre ist in Gruppenzimmern und mit einem Personal, das sich mit seinen Schlüsseln jederzeit Zutritt verschaffen kann, nicht zu denken. Vielfach sind Bewohner_innen der Lager betroffen von sexualisierter Gewalt von Seiten des Personals vor Ort, was allerdings meist nicht zur Anzeige gebracht wird.
Flüchtlingen ist schlichtweg untersagt, sich selbstständig eine Wohnung zu suchen und – durch die Residenzpflicht – sich frei zu bewegen. Städtische Räume sind also maßgeblich auch durch oft vergessene oder unsichtbar gemachte rassistische Ausschlussmechanismen geprägt.


Auch unkommerzielle Kunst und Kultur hat es in kapitalistischen Städten, allen voran in München, schwer. Dort wo sie sich nicht in Verwertungs- und Nützlichkeitslogiken integrieren kann oder will, stößt sie auf Widerstand und Repression. Vormals antagonistische/widerständige Kultur und Praxen haben sich dem kapitalistischen Prozess angepasst: sei es durch Clubs, in denen „alternative“ Bands 15 Euro Eintritt und das Bier 4 Euro plus Pfand kosten, sei es durch hippe Musikszenen, die sich höchst profitabel vermarkten lassen oder sei es durch Strategien, die StreetArt in einem kapitalistischen Kalkül nutzen wollen. Die Formen unkommerzieller Kunst und Kultur, die sich solch einer Vereinnahmung und Integration entziehen, bleiben als „Ruhestörung“ und „Vandalismus“ mit (staatlichen) Repressionsapparaten konfrontiert.

 

Unser Widerstand richtet sich nicht nur gegen die (Um-) Strukturierungen von kapitalistischen Städten, sondern gegen den Kapitalismus als Ganzes, dem diese Prozesse zu Grunde liegen. Mit unseren vielfältigen Kämpfen für ein schönes, selbstbestimmtes Leben für Alle in der Stadt und überall streben wir eine Kompliz_innenschaft mit anderen, emanzipatorischen und sozialen Kämpfen gegen die kapitalistische, herrschaftsförmige Gesellschaft, in der wir leben, an.

 

Vielfältig! Kreativ! Bunt! Unkontrollierbar!

 

Kommt alle zur antikapitalistischen, linksradikalen Abenddemo am 30. April 2011 um 18 Uhr zum Weißenburger-Platz (S-Bahn Rosenheimerplatz) in München!
Aufrufe, und weitere Infos: http://www.le-monde.tk

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letztes jahr wurden auf der ''le monde est á nous''-demo am 30.04. in münchen antispe-fahnen verboten und menschen mit diesen darauf hingewiesen, dass dies so ''im konsens'' beschlossen wurde.

wir finden das ausschließen von anderen emanzipatorischen bewegungen wie es die tierbefreiungsbewegung ist, untragbar und hoffen, dass das in diesem jahr anders ist. sollten dennoch solche verbote auf einer angeblich herrschaftskritischen demonstration vorherrschen, sollte das im voraus in der mobilisierung(hier, auf dem blog etc.)deutlich gemacht werden.

 

wir finden das ausschließen von anderen emanzipatorischen bewegungen wie es die tierbefreiungsbewegung ist,

Ich bitte dich, eine Horde Bambi-Syndrom'ler ist doch keine emanzipatorische Bewegung.

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antispeziismus ist keine meinung sondern ein verbrechen!

 

Du läufst die Straße entlang, und die Blicke, die dich treffen, packen dich in Schubladen. Du bist "Frau", du bist "Mann", du bist "Deutsch", du bist "Ausländer", du bist "schwul", du bist "lesbisch", du bist "heterosexuell", du bist "normal".


Diese Kategorisierungen erfolgen bei zwischenmenschlichen Interaktionen bewusst und unbewusst. Damit einher gehen Erwartungen an und Vorstellungen von den Rollen, die dir zugewiesen werden.
Die Reaktionen auf eine entsprechende Einordnung können eine ganze Bandbreite ab-decken, von freundlichem Verhalten, über Ignorieren, bis hin zu Beschimpfungen, zu An- und Übergriffen.
Aus diesen Einordnungen folgen immer auch Macht- und Hierarchieverhältnisse. Dabei genießen diejenigen, die dem Bild der heterosexuellen, weißen Männlichkeit entsprechen, weitgehende Privilegien. Diese Verhältnisse produzieren Benachteiligungen und massive Ausschlüsse von allen, die nicht in dieses Bild passen.

 

Wir sind alle mit diesen Verhältnissen wie Sexismen und Rassismen tagtäglich konfrontiert und reproduzieren diese auch selbst. Sie sind Teil unserer Persönlichkeiten geworden, so dass wir uns selbst und andere kategorisieren und uns dementsprechend verhalten. Der Bruch mit der zugeschriebenen Rolle bedeutet viel zu oft, dass wir Angriffen und Gefahren ausgesetzt sind. Um uns "sicherer zu fühlen" gehen wir dann zum Beispiel mit Kleidungsstück B anstatt Kleidungsstück A aus dem Haus und planen den längeren Heimweg um bestimmte Orte umgehen zu können. Wir überlegen dreimal, ob es jetzt "sicher" ist, die Hand eines geliebten Menschen zu halten.


Dies alles sind Prozesse, die unseren Alltag mal mehr mal weniger bewusst strukturieren.

 

Wir haben diese Verhältnisse satt, wollen aus ihnen ausbrechen, sie überwinden.

 

Lasst uns aus der Reihe tanzen und Räume und Möglichkeiten jenseits dieser Verhältnisse schaffen.
Mit der antikapitalistischen Abenddemo am 30.4. nehmen wir uns den Raum dazu.

 

Bildet Banden! Tanzt aus der Reihe!

 

 

http://asabm.blogsport.de/2011/04/13/153/