Antirepressions-Demonstration in Freiburg

Kein Freund, kein Helfer

Am 5. März demonstrierten rund 200 Linke gegen Repression und Polizeigewalt. Anlass war die Razzia des besetzten Hauses in der Gartenstraße 19 am 24. Februar durch die Freiburger Polizei. Die Demonstration war Ausdruck tiefen Misstrauens und Hasses auf die Polizei in weiten Teilen der Freiburger Jugend. Die unangemeldete Demonstration konnte ungehindert stattfinden, unsere Kritik an Überwachung und Kriminalisierung wurde auf die Straße getragen.

Hausdurchsuchung | Kontext | Demoaufruf | Motivation

 

Die Hintergründe der Razzia der Gartenstraße sind noch immer nicht näher bekannt. Zuerst hüllte sich die Polizeidirektion tagelang in Schweigen und behielt ihre Motivation für die Durchsuchung für sich. Erst nachdem die heutige Demonstration angekündigt wurde und breite Unterstützung durch politische Gruppen erfuhr, bequemte sich Freiburgs oberster Bulle Heiner Amann zu einer Erklärung, in der er einen Brandanschlag auf ein Wohnhaus als Grund für die Razzia angab. Der Zusammenhang zur Gartenstraße 19 und die näheren Umstände der Tat wurden und werden auch weiterhin nicht bekannt gegeben, die Lokalpresse verbreitet munter Gerüchte und Diffamierungen.

 

Die Umstände der Razzia stellen eine Zäsur in der Freiburger Polizeipolitik dar. Zwar wurden in den letzten Monaten sehr viele Einzelpersonen mit Repression überzogen, von Gerichten verurteilt, in Datenbanken erfasst, eingeschüchtert und ausspioniert, doch die politische Infrastruktur der Szene wurde nicht angerührt. Diesen Tabubruch verknüpften die Bullen mit einer perfiden Strategie der Verunsicherung. Eines der Ziele der Demonstration war es, einer Kollektivhaftung zu widersprechen und entgegenzutreten, und dieses Ziel wurde erreicht.

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Gibt es hier.

...gibt es hier:

http://www.ag-freiburg.org

Radio Dreyeckland hat auch einen Bericht gemacht

Allerdings sind die der Meinung das es eher "100-150 Leute" waren und die Demo im Vorfeld "abgesprochen" war. Beides kann ich nicht nachvollziehen, aber gut, auch linksliberale Medien am Staatstropf haben gute und schlechte Tage, sonst würden sie vermutlich noch mehr Kapital versenken und Journies beschäftigen müssen. Hört, unterstützt, macht "freies Radio" besser!

...und hier mit den Pressemitteilungen der eigenen Demorga beginnen. In der für Samstag steht bspw.:

 

"Wir sind für die am Samstag stattfindende Demonstration offen für Verhandlungen und Kommunikation mit der Polizei über den Verlauf der Demonstration. Wir machen hiermit den von uns gewünschten Demonstrationsverlauf öffentlich..." [linksunten.indymedia.org/en/node/35000]

 

Und dass es dann vor Ort am Bertholzbrunnen eben solche Absprachen auch gab, dürfte niemandem entgangen sein. Aber vielleicht war es unter Deiner Kapuze einfach zu aufregend und heiß?

 

Auch sollte bei deiner dümmlichen RDL-Schelte vielleicht bedacht werden, dass sich leicht argumentieren ließe, dass das beharrliche Nachfragen von den eben von dir kritisierten JournalistInnen dazu geführt hat, dass die Polizei näheres zur Razzia verkündet hat. Dass die Ankündigung dieser Demo sie in die Knie gezwungen hat erscheint mir wenig überzeugend....

Also die These "Spätfolge des Kripoballs" für das geringfügige Effektiv der Polizei finde ich auch nicht sonderlich überzeugend. Eher schon dass das Gesetz wie bei RDL betont wird auch Demofreiheit vorsieht. Auch hätte ich gesagt "Absprachen im Vorfeld" heisst VOR der Demo, wie es in FR oft gemacht wurde. Naja, die Einschätzungen reichen weit auseinander, 200 Leute haben sich bestimmt an der Demo beteiligt, die locker, flockig und weitestgehend selbstbestimmt war. 

Da habt ihr zwar sicher recht, aber die Gründe dafür sind dann doch sehr andere. Aber so macht man es eben, immer schön vereinnahmen. Fehlt nur noch die BZ-Schlagzeile am Montag: "Fasnet, der große Gleichmacher: rund 100 Angehörige der linken Szene haben mit einem Motto-Umzug für lustige Farbtupfer im samstäglichen Fasnetstrubel der Freiburger Innenstadt gesorgt."

Positiv an der Demo gestern fand ich u. a., dass ein Teil der TeilnehmerInnen älter als der übliche Durchschnitt gewesen ist. Und viele, die von außerhalb kamen, waren auch dabei, nicht nur der übliche, bekannte Kreis. Zusammenfassend war es mal eine erfolgreiche Demo in FR, viel besser als manches andere in den letzten Monaten/Jahren.

Besonders schön bei der Demo waren die Zivi-Schilder, die es in Freiburg schon lange nicht mehr gegeben hat. Sehr sinnvoll und gerade "kennt eh schon jeder" auch sehr amüsant! Dank an die Leute, die sich darum gekümmert haben!

einen entdeckt, was ne leistung ....

zu beginn waren mehrere da...die sind dann (vermutlich auch wegen dieser schilder) zurückgezogen worden...geht nicht nur um die leistung des entdeckens, sondern v.a. darum, ein bewusstsein (auch bei den menschen, die nicht zu der demo gehören) dafür zu schaffen. es waren viele menschen außerhalb von freiburg da und auch in freiburg selbst erkennt nicht jeder gleich nen zivi...ich sehs absolut nicht als wahn an, sondern als mittel, das öfter auf demos eingesetzt werden sollte.

mag sein, aber ehrlich kurz ist einer von denen wie viele waren sonst da?  

Am Samstag den 05.03.11 fand um 16.00 Uhr in der Freiburger Innenstadt eine Demonstration gegen polizeiliche Repression statt. Anlass zu der Demonstration gab eine Razzia vom 24.02., bei der das besetze Haus in der Gartenstraße durchsucht wurde.

 

RDL-Beitrag