Antifa-Demonstration gegen das Nazi-Zentrum in Leipzig

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Mit einer spontanen Demonstration von etwa 180 AntifaschistInnen durch die Leipziger City wurde heute Abend der offizielle Startschuss für die Kampagne “Fence off – Weg mit dem Nazi-Zentrum in Leipzig!” gegeben. Die Route führte über die Grimmaische Straße zum Markt und weiter über die Petersstraße zum Wilhelm-Leuschner-Platz.

 

Polizei geht mit Gewalt gegen friedlichen Protest vor


Kurz vor der Polizeiwache Dimitroffstraße sind Polizeieinheiten mit Schlagstöcken in die Demonstrationsspitze gestürmt und haben friedliche TeilnehmerInnen körperlich angegriffen. Ein Demonstrant erlitt eine Platzwunde am Kopf, weitere DemonstrantInnen wurden durch Schläge mit Tonfas und Fäusten verletzt. Bereits kurz zuvor, an der Ecke Grimmaische Str./Universitätsstr., hatte die Polizei versucht, die Demonstration mit Gewalt zu unterbinden. “Wir verurteilen diese Übergriffe der Polizei”, sagt Anita Dudow, Pressesprecherin der Kampagne. “Der Einsatz war nicht nur überzogen, sondern ist ein Beispiel für Polizeigewalt. Die Demonstrierenden haben keinerlei Anlass zum Eingreifen geliefert.”

Trotz des vorzeitigen Endes der Demonstration wurden PassantInnen mit Transparenten und Flugblättern auf die “Fence off”-Kampagne aufmerksam gemacht. “Wir haben uns bewusst für eine Route durch die Innenstadt entschieden, um unser Anliegen in die breite Öffentlichkeit zu tragen”, sagt Anita Dudow. “Auf eine Anmeldung haben wir absichtlich verzichtet, denn Antifaschismus ist auch ohne staatlichen Segen notwendig und legitim.”

 

Weitere antifaschistische Aktionen geplant


Die Kampagne “Fence off” hat sich in diesem Sinne zum Ziel gesetzt, für die Schließung des so genannten NPD-”Bürgerbüros” im Stadtteil Lindenau einzutreten. Jenes Nazi-Zentrum besteht seit mehr als zwei Jahren und ist zum festen Anlaufpunkt für die so genannten “Freien Kräfte” und Hooligan-Gruppierungen geworden. Von der Odermannstraße 8 gingen seither etliche Angriffe auf andere Personen aus, außerdem gibt es regelmäßigen Vortrags- und Schulungs-Veranstaltungen, Kampfsport-Training, Rechtsrock-Konzerte und Kameradschafts-Abende.

“Diesen Spuk wollen wir ohne Wenn und Aber beenden”, sagt Dudow, “wenn nötig mit entschlossenen Aktionen bis zur endgültigen Schließung dieser rechten Kaderschmiede. Wir gönnen Nazi-Propaganda und Ideologien wie Nationalismus, Rassismus und Antisemitismus keinen Platz und erst recht keine Rückzugsräume.”

Im Rahmen der Kampagne sind in den nächsten Monaten weitere Interventionen durch AntifaschistInnen zu erwarten. Dudow: “Wir werden gezielt und kritisch über das Nazi-Zentrum informieren und auch kulturelle Kontrapunkte setzen.” Die Kampagne “Fence off” berichtet darüber auf einer eigenen Website, auf der  weitere Hintergründe zum Nazi-Zentrum sowie der Aufruf zur Kampagne eingesehen werden können.

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V-Mann wirbelt Nazi-Zentrum in Leipzig auf
Robert 26.03.2011 - 22:57

 

Neuen Erkenntnissen zufolge wurde seitens des sächsischen Innenministerium in Verbindung mit dem Staatsschutz vor mehr als zwei Jahren ein verdeckter Ermittler ins Nazi-Zentrum in der Odermann-Strasse 8 in Leipzig eingeschleust, um die Leipziger Naziszene ordentlich aufzumischen. Offensichtlich gelang es ihm, die Nazis in zwei Lager zu teilen, in dem er einen großen Teil der „freien Kräfte“ für sich, gegen die Leipziger NPD, vereinnahmen konnte. Dem Ziel, der Selbstaufgabe des Nazitreffs ist man so ein großes Stück näher gekommen.
Wie wir heute erfahren haben, kam es am 26. März 2011 während einer Naziveranstaltung hinter dem Zaun der Nazis zum handgreiflichen Eklat, infolgedessen die Kluft zwischen NPD und anderen Nazis stark vertieft wurde. Nach unseren Einschätzungen löst sich das Problem Nazi-Zentrum in Leipzig bald von selbst.

http://de.indymedia.org/2011/03/303290.shtml
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