Tierrechte = Unpolitisch? - Kritik an der « International Animal Rights Conference » 2011!

Antispeziesistische Aktion

Gegen Abschiebung und Tierausbeutung und jede Form von Unterdrückung

In diesem Jahr findet die « International Animal Rights Conference » in Luxemburg vom 19.05.-22.05.2011, im angemieteten Novotel Hotel in Luxemburg statt. (6, rue Fort Niedergrünewald Quartier Européen Nord Plateau de Kirchberg L-2226)

 

Das Treffen sollte als internationale Vernetzungsplattform dienen und den verschiedenen anreisenden Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit geben, sich mit anderen auszutauschen. Die Konferenz entspricht jedoch nicht unserem politischen Verständnis von antispeziesistischer Arbeit. Es sind eine ganze Menge Kritikpunkte anzubringen. Angefangen mit der Lokalität:

 

1. Novotel gehört zur Accor S.A., die heute weltweit eines der größten Hotelunternehmen darstellt. Zugehörig sind auch noch folgende Hotels/Motels:


Stand 31. Dezember 2007: Insgesamt 4065 Hotels mit 475,433 Zimmern in 100 Ländern

  • Sofitel (Luxushotel, 182 Hotels)

  • Pullman (First-Class Hotels, weltweit 13 Hotels, ab 2008 50 Hotels in 23 Ländern)

  • Novotel (weltweit 412 Hotels)

  • MGallery

  • Mercure (weltweit 750 Hotels)

  • Suite Novotel (28 Hotels in 7 Ländern)

  • Adagio (21 Hotels in 4 Ländern)

  • All Seasons (weltweit 31 Hotels)

  • Orbis (27 Hotels)

  • Ibis (weltweit 761 Hotels)

  • Etap (europaweit 379 Hotels)

  • Hotel Formule 1 (373 Hotels in 14 Ländern)

  • Motel 6 (USA 884 Hotels)

 

Accor nutzt sogenannte "illegale" Migrant_innen als billige Putzkräfte aus, ist am Chipkarten- und Gutscheinsystem für Flüchtlinge beteiligt, betreibt selber "Abschiebehotels", bzw. Abschiebeknäste und bietet komplette Abschiebungen als Dienstleistungen an, zum Beispiel mit dem Reisebüro Wagon-Lits-Travel des Accor-Konzerns, das Plätze in Zügen und Flugzeugen für Abschiebungen reserviert.

 

(http://www.vsp-vernetzt.de/soz/9912082.htm)

 

Hier kommt für uns die erschreckende Erkenntnis, dass verschiedene Menschen antispeziesistische Arbeit wohl nicht als weiterführende Kapitalismuskritik in einem gesamtpolitischen Kontext sehen, sondern versuchen Tierrechtsarbeit ganz exklusiv zu betreiben und wichtige Fakten über Ausbeutung und Unterdrückung in anderen Kontexten dabei gänzlich zu ignorieren.

 

2. Die Einrichtung und Qualität ist auf die obere Mittelklasse ausgelegt. (http://de.wikipedia.org/wiki/Novotel 3. Zeile)

Bei den vorliegenden Preisen wird es sicherlich einigen Tierrechts-/Tierbefreiungsgruppen vorenthalten bleiben, einen Infotisch aufzubauen (80 Euro, http://www.ar-conference.com/exhibits.php), da nicht jede Gruppe über solche finanziellen Ressourcen verfügt um ihr Infomaterial auszulegen und an dem sozialen Zusammentreffen teilzunehmen.

 

Es wird ganz offensichtlich vorausgesetzt, dass sämtliche Menschen die teilnehmen wollen, über genügend finanzielle Mittel verfügen um sich diesen Aufenthalt leisten zu können.

 

Dies entspricht in keinster Weise der Realität und ist klar ausgrenzend.


Das Organisations-Team legitimiert die Preise damit, dass Personen ohne ausreichend finanzielle Mittel eine bestimmte Anzahl an Hilfsleistungen auf dem Kongress bringen können um somit billiger oder umsonst teilzunehmen.

Dies verurteilen wir, da dies dem Motto der Lohnarbeit entspricht und die Betroffenen bloßstellt.

 

Das ganze Konzept des diesjährigen Kongresses ist auf Konsum ausgerichtet.

 

Die Begründung des Organisations-Teams bezüglich der Räumlichkeiten sei die billige Nutzung.

Erfahrungsgemäß kennen wir einige Räumlichkeiten, die wesentlich billiger und politisch besser vertretbar sind.

 

Dies sind so schwerwiegende Gründe, dass wir uns als antikapitalistische/antispeziesistische Gruppe offen gegen die diesjährige Organisation des Treffens aussprechen und auch ganz bewusst nicht daran teilnehmen werden, da wir dieser Art der Verdrängung von Fakten nicht stumpf zustimmen wollen. Wir wollen nicht die Vernetzung von Gruppen und Einzelpersonen kritisieren, denn dies stellt auch für uns einen wichtigen Punkt der politischen Arbeit da. Für uns ist Antispeziesismus herrschaftskritisch und dies trifft bei der diesjährigen „International Animal Rights Conference“ nicht zu. Abschiebung und Kapitalismus gehören genauso abgeschafft wie Tierausbeutung. 

 

Festung Europa einreißen, Tierfabriken schließen.


Für die Befreiung von Mensch und Tier.

 

 

Animal Justice

animal_justice@vegan.lu

www.vegan.lu

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find ich gut, sowas öffentlich zu kritisieren...eine stellungnahme der organisatorInnen ist wünschenswert....