Liebig 14-Solidemo in Freiburg

Liebig 14-Solidemo in Freiburg

Am Mittwoch, den 2. Februar 2011, fand in Freiburg eine Spontandemonstration in Solidarität mit der am Mittag geräumten Liebig 14 Berlin statt. 2.500 Bullen aus dem gesamten Bundesgebiet wurden angekarrt, um in den frühen Morgenstunden das seit 21 Jahren bestehende Hausprojekt in Berlin-Friedrichshain gewaltsam zu räumen.

 

Gegen 18 Uhr trafen sich rund 50 Menschen an der besetzten Gartenstraße 19 und zogen laute Parolen rufend, Flyer verteilend und durch Pyrotechnik unterstützt durch die noch gut besuchte Freiburger Innenstadt. Erst nach einer Weile tauchte wohl eher aus Zufall ein Streifenwagen hinter der Demonstration auf. Vor dem Polizeirevier Nord wurde eine Feuerwerksbatterie gezündet.

 

Als die Demonstrant_innen die Kronenbrücke erreichten, schossen aus dem Nichts mehrere Streifenwagen und zwei Wanne auf die Demonstrant_innen zu, mit Helm und Schlagstock ausgestattete Streifenbullen sprangen aus ihren Fahrzeugen, kontrollierten die Personalien von mindestens einer Person und begannen zu Filmen. „Im Grün“ kam es noch zu Pöbeleien gegen zu aufdringliche Polizist_innen, welche Anstalten machten, das Grethergelände zu betreten. Die Demonstration wurde ohne weitere Zwischenfälle beendet, die Polizist_innen führten jedoch noch vereinzelte Personalienkontrollen durch.

 

Auch in Köln, Dortmund, Gießen, Göttingen, Hamburg und Kiel fanden Solidemos mit teils mehr als 150 Menschen statt.

 

Wir dokumentieren an dieser Stelle den verteilten Flugblatttext:

SOLIDARITÄT MIT DEN BESETZER_INNEN DER LIEBIG 14 !


Heute in den frühen Morgenstunden (02.02.11) wurde das besetzte Haus in der Liebigstrasse (14) in Berlin geräumt. Wir solidarisieren uns mit den Besetzer_Innen.

 

Für uns ist es nicht hinnehmbar, dass in Berlin und anderswo alternative Wohn- und Lebensstrukturen verdrängt werden. Sanierungen zur Aufwertung von Wohnraum, sowie zahlreiche Neubauten anstelle von älterem, günstigerem Lebensraum,  ziehen höhere Mietkosten nach sich. Damit werden immer mehr Menschen, die die Miete nicht bezahlen können, ausgeschlossen.

 

Wir halten nichts von einer personifizierten Kritik an sogenannten Immobilienhaien und Spekulant_Innen, da diese Teil des kapitalistischen Verwertungssystems sind und nur im Rahmen ihrer gesetzlich geregelten Möglichkeiten handeln. Wir fordern die Überwindung dieser Verhältnisse, damit allen Menschen lebenswerter Wohnraum gleichermaßen zugänglich ist.

 

Für die klassenlose und herrschaftsfreie Weltgemeinschaft!


Fotos der Demonstration sind auf flickr.com zu finden.

 

Die Häuser denen, die sie brauchen!

Solidarität mit der Liebig 14 und allen anderen bedrohten Freiräumen!


Anarchistische Gruppe Freiburg, 2. Februar 2011

www.ag-freiburg.org

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wo denn genau? können auch noch mehr auf indy hochgeladen werden?! danke!

Fotos? Hier!

1. toll das fotos und ein bericht geschrieben wurden.

man sollte genauso wie bei demosanis dankbar sein das es solche engagierten menschen gibt.

natürlich denkt mensch wenn er nur den demobericht liest das das eine demo der AG freiburg war. das sollte vielleicht schon explizit drinstehen. aber naja.

 

2. kommunist_innen auf hausbesetztersolidemos die meist eher anarchistisch geprägt sind ist doch eine tolle sache sofern es nicht stalinist_innen usw. sind.

 

3. gut man kann natürlich in manchen fällen sagen das irgendwelche spekulant_innen richtig scheiße bauen aber trotzdem werden sie vom kapitalismus immer weiter reproduziert...ich würde mich jetzt nicht über so eine kleine sache groß aufregen...

 

4. und wer sagt das die AG nichts mehr macht der ist einfach nicht auf dem aktuellen stand es läuft schon was. nur eben regionale sachen...wie wandzeitung, voträge & buchvorstelungen sowie viele tolle demoberichte...

 

5. das der fotograf kontrolliert wurde ist kein grund um sich jetzt darüber total aufzuregen. ohne ihn gäbe es keine fotos und um ein paar meter zu nah an den bullen zu stehen und die gefahr zu unterschätzen kann jedem passieren...klar war es ein fehler der unschön hätte enden können aber gut...Oo

 

6. zu guter eltzt bin ich der meionung, dass menschen nur gemeinsam etwas schaffen können. sich wegen solchen kleinigkeiten zu spalten und rumzuspinnen spricht nicht grade für eine offene szene die aus alten fehlern lernt.+

 

zusammen sind wir stark und können über so kleine sachen nur lachen...

obwohl man natürlich nicht mit dem kritisieren aufhören sollte fragt sich nur in welchem rahmen.

 

Die Schrift in hell grün aufm Transpi ist schlecht lesbar.

Beim nächsten mal eine kräftigere Farbe aussuchen.

1. Es waren 30-40 Leute auf der Demo und keineR mehr.

2. Es ist nicht nur peinlich, dass die AG Freiburg Flickr statt Indymedia benutzt, es ist noch viel peinlicher, dass sie jeden Spontanprotest in Freiburg instrumentalisieren, weil sie eine Medien-Hierarchie aufbauen. Wenn man sonst nix auf die Reihe bekommt, dann wundert das auch nicht. Das ist mein voller Ernst. Die Sponti war nicht von der "Anarchistischen" Gruppe organisiert.

 

Achso: Wann ist eigentlich die nächste A-Bar?

Sagt ja auch keine_r, dass die Sponti von der AG organisiert wurde.

 

30-40? Hast du Fazke etwa ganz genau gezählt? Und was, wenn es 41 waren?

 

Medien-Hierarchie? Schreib doch deinen eigenen Bericht, mach deine eigenen Fotos und poste das Ganze dann einfach hier. Motzen kann jede_r.

 

Du scheinst ja nen ganz krassen Einblick in die Gruppe zu haben, wenn du angeblich weißt, dass sie "nix auf die Reihe bekommt". Wow...

34 Kommentare unter einem solchen Artikel. Freiburg sollte mal eine Kollektiv-Therapie machen und Händchen hlatend im Kreis tanzen. Wo bleibt die inhaltliche Kritik am Flugblatt?

 

Wir halten nichts von einer personifizierten Kritik an sogenannten Immobilienhaien und Spekulant_Innen, da diese Teil des kapitalistischen Verwertungssystems sind und nur im Rahmen ihrer gesetzlich geregelten Möglichkeiten handeln. Wir fordern die Überwindung dieser Verhältnisse, damit allen Menschen lebenswerter Wohnraum gleichermaßen zugänglich ist.

 

Das ist doch nicht euer Ernst. Diese derart subjektlose verkürzte Kritik an diesem ausbeuterischen System ist lachhaft. Hauptsache den Bonzenschweinen ihre Rechte zugestehen. Als ob kein Klassenbewusstein von oben existiert.

Nur um es nochmal zu erwähnen:

Weder die Demonstration, noch das Flugblatt waren von der AG.

Diese wurden nur in einem Bericht dokumentiert.

Solidarität mit der Liebig 14 Gartenstraße 19 Demo in der Gartenstraße Flyer zur Liebig 14 Feuerwerk vorm Bullenrevier Auf dem Weg zur Kronenbrücke Personenkontrolle in der Wilhelmstraße