Maras (Jugendbanden) - Leben und Tod der Jugend Zentralamerikas

Maras - junges Paar mit Kind

Zehntausende Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene von El Salvador bis Los Angeles gelten als aktive Mitglieder in Jugendbanden, den so genannten Maras. Es vergeht kein Tag, an dem die Gangmitglieder in der Presse nicht mit Überfällen, räuberischen Erpressungen, Morden, Waffen, und Drogen in Verbindung gebracht werden. Medien und Politik verbreiten das Bild von amoralischen Wesen ohne Respekt für das Leben, die mit Null Toleranz militärisch bekämpft werden müssen.

Flyer

 

Doch wer sind sie? Woher kommen sie? Was denken sie und welches Ziel verfolgen sie? An diesem Abend wollen wir die soziale Realität der Maras besser kennenlernen und über die Hintergründe informieren. Kurzfilme und Vortrag. Anschließend nettes Café Latino Ambiente.

 

Kurzfilme und Vortrag von Kathrin Zeiske, Journalistin und Lateinamerika-Expertin

SUSI Treff, Haus A, Vaubanallee 2

Freitag 28.1, 20:30h

Volkxküche 19:30h

 

Nach dem Ende der militär-politischen Konflikte der 80er Jahre in Zentralamerika wird das Vakuum, dass vom subversiven Aufständigen hinterlassen wurde mit dem Bild des Verbrechers gefüllt – amoralisch und pathologisch, mit Verbindungen zur organisierten Kriminalität und zum Drogenhandel. In diesem Kontext erscheinen die Jugendbanden, sogenannte Maras, als ideale Ziele um Repression auszuüben und zu rechtfertigen.

 

Die Massenmedien und die politische Klasse verbreiten das Bild des mareros (Gangmitglied), als ein Wesen ohne Respekt für das Leben, moralisch und körperlich degradiert, ein Macho, hierarchisch und erbarmungslos. Sie sehen in ihm den Verantwortlichen für die Unsicherheit und die Gewalt, die in den zentralamerikanischen Städten, Gefängnissen und Migrationsnetzwerken herrscht. Die Kriminalisierung trifft nicht nur die Mitglieder der Jugendbanden und deren Aktivitäten, sondern auch ein breites Spektrum sozialer Akteure und Bewegungen.

 

Doch sind diese Jugendliche einzig für diese Gewalt verantwortlich? Welche Beziehungen haben sie tatsächlich mit dem Drogenhandel? Wie sind die Maras entstanden? Was denken sie und welche Ziele verfolgen sie? Liegt in der Ausübung krimineller Handlungen der eigentliche Beweggrund für die Jugendlichen sich zu Maras zusammenzuschließen? Mit welchen anderen sozialen Realitäten stehen sie in Verbindung?

 

Während diese Fragen oft unbeantwortet bleiben, üben die Regierungen nacheinander ihre Politik der Null Toleranz aus. In El Salvador und Honduras ist Mord die häufigste Todesursache für Jugendliche. Sie sterben durch Schüsse, die von der Polizei oder von ihren Rivalen und Feinden abgefeuert werden. Sie sterben auch als Opfer ihrer eigenen Gewalt.

 

Mit dem Ziel diese Realität näher kennenzulernen und darüber zu diskutieren, laden wir euch zu einem Reflexionsabend ein, an dem Kurzfilme, Berichte und Erfahrungen zum Thema gezeigt werden. Anschließend nettes Café Latino Ambiente.

 

Kurzfilme und Vortrag von Kathrin Zeiske, Journalistin und Lateinamerika-Expertin

SUSI Treff, Haus A, Vaubanallee 2

Freitag 28.1, 20:30h

Volkxküche - 19:30h

 

Veranstalter: Redaktionsgruppe poder latino beim Radio Dreyeckland, cine rebelde

 

Siehe auch: