Deutsch-französischer Gipfel und noch mehr Politprominenz

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Erstveröffentlicht: 
10.11.2010

Jetzt ist es offiziell: Der deutsch-französische Gipfel mit Nicolas Sarkozy und Angela Merkel wird in Freiburg tagen. Und damit nicht genug mit Politprominenz: Auch Bundespräsident Christian Wulff, SPD-Chef Sigmar Gabriel und die gesamte Grünen-Spitze kommen.

Das Bundespresseamt in Berlin hat am Dienstag gegenüber der Badischen Zeitung offiziell bestätigt, dass Freiburg am 10. Dezember zum zweiten Mal nach 2001 als Austragungsort der deutsch-französischen Konsultationen ausgewählt wurde. Die französische Seite hat bereits Hotelzimmer reserviert, ist zu hören. Neben Staatspräsident und Kanzlerin wird auch eine ganze Reihe von Ministern an den Gesprächen teilnehmen, für die insgesamt nur rund vier Stunden eingeplant sind. Gegen 12 Uhr sollen die Delegationen in Freiburg ankommen.

Unten Weihnachtsmarkt, oben Gipfeltreffen?

Getagt wird – wie schon vor neun Jahren – im Rathaus im Historischen Ratssaal und anderen Sitzungssälen, unter Umständen stimmungsvoll untermalt von vorweihnachtlicher Musik. Denn im Dezember findet bekanntlich der Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz statt. Beim Gipfel 2001 mit Staatspräsident Jacques Chirac und Kanzler Gerhard Schröder war jedoch der Rathausplatz den ganzen Tag über gesperrt wie auch Teile des Münsterplatzes. Nur elf Stände waren sozusagen als Staffage zugelassen. Vor dem Historischen Kaufhaus postierten sich damals die Delegationen zum Familienfoto, drinnen im Kaisersaal wurde dann das Mittagessen für die rund 170 Gipfelteilnehmer serviert. Analog dazu soll nun auch beim zweiten Freiburger Gipfel verfahren werden. Freiburgs Protokollchef Günter Burger hat mit Gästen aus Berlin in den vergangenen Tagen die Örtlichkeiten inspiziert.

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Immerhin sind vor neun Jahren rund 2000 Schaulustige in die Innenstadt zum Politikergucken gekommen, obwohl sich das meiste an diesem Tag hinter den Rathausmauern und unter Ausschluss der Öffentlichkeit abspielte. So wird es nach Lage der Dinge auch dieses Mal wieder sein. Natürlich geht es auch um Sicherheitsaspekte. Der Aufwand ist hoch und reicht von verschweißten Kanaldeckeln bis zu einem hohen Polizeiaufwand am Tag des Politikertreffens. 2001 waren mehr als 1000 Polizeibeamte im Einsatz. Wer Freiburg kennt, der weiß: Nach den Ereignissen der vergangenen Tage ist auch bei diesem Gipfel mit Protestaktionen zu rechnen.

Grüner Bundesparteitag in der Green City

Nur sechs Tage nach den deutsch-französischen Konsultationen wird erneut hoher Besuch erwartet. In Freiburg bereitet man für den 16. Dezember den Besuch des neuen Bundespräsidenten Christian Wulff vor, der mit seiner Frau Bettina nach Freiburg kommen soll. Geplant ist die Stippvisite im Rahmen der Antrittsreise von Wulff durch Baden-Württemberg. Vom Bundespräsidialamt war gestern keine offizielle Bestätigung der Reise zu erhalten. Offen ist auch das Programm des Bundespräsidenten. In Freiburg geht man davon aus, dass es wohl eher ein Kurzbesuch werden wird.

Fest vereinbart sind dagegen die Termine mit Sigmar Gabriel, dem Vorsitzenden der SPD. Gabriel kommt am 9. Dezember nach Freiburg – und damit einen Tag vor Merkel und Sarkozy. Er wird nach einem Vortrag an der Universität als prominenter Gast an der Schüler-Talkshow am Rotteck-Gymnasium teilnehmen. Die Grünen können im großen Freiburger Politpromi-Auflauf ihre gesamte Führungsriege von Claudia Roth über Renate Künast bis Cem Özdemir und Jürgen Trittin aufbieten. Sie halten von übernächsten Freitag an ihren dreitägigen Bundesparteitag in Freiburg ab.

 

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